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                                                                                      Kapitel  1


Hör die Uhr 12 schlagen, wie sie die Sekunden zählt, tick  tack  tick tack. . . Die Zeit vergeht, während ich in meinen Gedanken versinke und nachdenke, was gerade um mich passiert. Sehe nach vorn, was ist los? Die Fakten, jeden Abend sehe ich sie vor mir, während die Glühbirne, die immer noch nicht ausgetauscht wurde, in meinem Zimmer flackert. Genervt vom Licht, lag ich mich aufs Bett. Meine Gedanken spielten wildes Wohnzimmer. Meine Geduld fliegt davon, meine Nerven dazu. Ich ging runter und suchte einen Grund mich aufzuregen. Ich fand nur einen, die Glühbirne. "Sie muss jetzt mal ausgetauscht werden", schrie ich, "fahr endlich zum Baumarkt!" Wir hatten immer Glühbirnen hier, nur wenn ich eine brauche, genau dann haben wir keine, so wie es immer ist. Manchmal denke ich mir echt, es könnte nicht schlimmer werden. Aber es musste natürlich schlimmer werden, als mein Dad hoch kam und mit voller Wut meine Tür aufmachte, schrie er rum, warum ich mit so einem Ton mit meinen Eltern rede, was mir überhaupt einfiel und so weiter. Da war es, ich war am Ende, ja das war das Ende. Ich fing urplötzlich an zu heulen, und wie! Wie ich schon erwähnt habe, meine Nerven versteckten sich hinter den Bäumen und schrien um Hilfe. Um Gottes Willen, mir ging es dreckig! In der Schule schlechte Noten, alle schienen über mich zu lästern und zu Hause auch noch Stress, ich will das nicht mehr! Ich mag mich nicht und die anderen auch nicht, blöde Menschheit. Jeden Tag diese Gedanken, ich will nur alleine sein, lasst mich alle in Ruhe! Heulend versteckte ich mich unter meiner Bettdecke, bis ich alles nass geweint habe. Als mein Dad schimpfend die Treppe herunter ging, schaute ich aus der Bettwäsche. Ich dachte nach. Lag es an mir? Ich denke, dass ich mich oft falsch verhalte, aber auch nur, weil ich doch keine andere Wahl habe. Nachdem ich ca. 20 Minuten versuchte davon weg zu kommen, schlief ich, mit dem Gedanken nie wieder aufzuwachen, ein.

"Oh nein", dachte ich, als der Wecker um 6.30 Uhr klingelte. Ich stieg genervt aus dem Bett und sah in den Spiegel. Ich kämmte meine Haare und machte Grimassen, sah meine Haut genauer an, Pickel, zahlreiche Pickel. Ich ging ins Badezimmer, wusch mich ab. Wieder überall Spiegel, was soll das? Rasch zog ich mich an, las mir noch zweimal was für die Schule durch, Geschichte, Erdkunde und Biologie, räumte alles ein und ging danach runter. Bevor ich was sagen konnte, lachte mich meine Mum an und sagte mit liebster Stimme: "Guten Morgen!" Danach sagte ich genervt: "Ja, Morgen. Ne Frage? Könnten wir nicht endlich ein paar Spiegel abhängen?! Und achja, hast du 1 - 2 €, damit ich mir für die Pause was zu essen kaufen kann?" Rasch nickte sie und holte 2 € aus der Hosentasche. "Wir kriegen heute einen Test", murmelte ich, "Mathe." Auf einmal fragte sie ganz ernst: "Und?" Ich zog eine Augenbraue hoch und sie wusste schon, was für eine Note ich bekomme. Ich sah ihre Gedanken genau vor mir: "Wahrscheinlich eine 5 oder so." Ich sagte, dass ich nun los müsse, wir verab- schiedeten uns und ich ging aus dem Haus. Langsam schlenderte ich zu der Bushaltestelle, wartete gute 2 Minuten, bis der Bus kam. Nach 10 Minuten Busfahrt, bin ich an der Schule angekommen. Ich ging rein und spürte das Klassenzimmer auf. Und dann sah ich ihn, oh mein Gott, lässig ging ich an ihm vorbei. Ist das zu glauben? Er hat mich kein bisschen beachtet, kein Blick war ich ihm wohl wert. Und schon war ich genervt, jetzt haben wir auch noch Mathe. Gleich am Anfang der Stunde haben wir den Test gekriegt. Mein Mathelehrer kam zu mir und drückte mir den Test in die Hand, dabei sagte er: "Ich bin richtig stolz auf dich, dass du dich mal angestrengt hast, denn ich weiß, dass du das kannst. Weiter so." Dann grinste er mich an und ging weiter. Immer noch wusste ich nicht, welche Note ich habe. Erstaunt und mit offenem Mund starrte ich auf den Test, eine 3! Dann ging mir noch einmal das durch den Kopf, was mein Lehrer mir gesagt hatte. "Dass ich mich endlich mal angestrengt habe?" Ok, alles klar. Ich machte mir darüber einfach keine weiteren Gedanken. Sonst war nichts Besonderes in der Schule, in Geschichte, Erdkunde und in Biologie ist nichts passiert, kein Test, gar nichts. War auch gut so, denn ich konnte es auch nicht. Dieser eine Junge, der übrigens Jonathan hieß, hatte mich weiter nicht beobachtet und die anderen lästerten wieder. Aber Gott sei Dank, dass ich meine beste Freundin Natalie noch hatte, sie stand immer hinter mir und hörte nicht auf die anderen. Sie konnte mich verstehen, wenn ich mal schlecht drauf war, dann hat sie mir auch zugehört. Ich bin ihr sehr dankbar und werde es auch immer sein. Nur leider, war sie heute nicht da, sie ist krank, anscheinend Fieber. Nachdem die Schule aus war, stieg ich wieder in den stinkigen Bus und fuhr nach Hause. Ich zeigte meiner Mum die Note und ja, sie flippte förmlich aus, sie freute sich richtig für mich, es war ein angenehmer Tag, zumindest besser wie manch anderer. Ich ging in mein Zimmer, ab an den Rechner, während ich die Snacks von gestern verzehrte. Erzählte Natalie von meiner Note, da sie heute ja nicht in der Schule war und somit nichts davon wusste. Sie freute sich richtig für mich, das tat mir ziemlich gut. Dann fragte ich, warum sie nicht in der Schule war, ob sie denn nun wirklich Fieber habe. Mit vielen Smileys schrieb sie: „Ja, ich habe Fieber, zumindest sagt das das Thermometer!" Ich schrieb zurück: „Na hoffentlich, geht es dir morgen wieder besser!“ „Ja, ich kann morgen wieder kommen!", schrieb sie schnell. Da ich nun schon auch schon weg vom Rechner muss, wünschte ich ihr noch gute Besserung und fuhr meinen Rechner herunter. Ja, die 3 tut mir gut, aber ich kann nicht verstehen, warum alle so überrascht sind, dass ICH mal eine gute Note schreibe. Ich mein, ja gut, ich bin nicht so gut in der Schule, aber man muss es doch nicht gleich übertreiben. Und schon waren meine Gedanken negativ, ich musste mir auch immer alles kaputt machen lassen. Aber wenn ich jetzt schon auf so ‘nem Pfad bin, sollte ich dort auch bleiben. Und da wir morgen Deutschtest über Grammatik schreiben, kann ich gleich anfangen zu lernen. Das wird zwar ziemlich stressig, aber für eine gute Note und so viel Anerkennung, ist das doch nicht schlecht. Aber dieses Grammatik Zeug, ich meine, Groß- und Kleinschreibung ist ja wirklich einfach, aber das mit den Adverbialsätzen, oh mein Gott, dafür bin ich wirklich nicht geschaffen. Kausalsatz hier, Lokalsatz dort, da Konditionalsatz, oh nein, nichts für mich. Nur leider, kam ich nicht davon weg. Wisst ihr wie ungewohnt das für mich war? Ich machte mir gerade Gedanken über die Schule!  Ich beschloss später zu lernen, ich machte erst einen kleinen Mittagsschlaf, damit sich meine Gedanken etwas legen konnten.  Jetzt war es 17.30 Uhr. Ich werde jetzt lernen, mit voller Lust holte ich meine Deutsch Sachen aus dem Schulranzen  und las mir etwas durch. Attribute, aha, ok. Ich tat einfach so, als würde ich das verstehen, deswegen lernte ich alles auswendig, wie immer, zumindest wenn ich mal lernte. Es war wirklich nicht einfach für mich, mich nicht von irgendwas ablenken zu lassen, zum Beispiel von dem Fernseher, oder zum Beispiel dem Licht, das immer noch nicht ausgewechselt wurde, das Licht machte mich wahnsinnig. "Nein", ging mir durch den Kopf, “nicht ablenken lassen.“ Ich stand auf und ließ mir das mit den Attributen und den Adverbialsätzen noch einmal durch den Kopf gehen. Nach eineinhalb Stunden konnte ich es sogar. Ich war richtig stolz auf mich, ich meine, dass durfte ich schließlich auch. Zufrieden legte ich mich ins Bett, dachte über den Tag nach, wie ich es jeden Tag machte. Der Tag war echt angenehm. Es war nun 19.10 Uhr und ich war ganz schön müde, also beschloss ich mich nun schlafen zu legen. Es kommt nicht oft vor, dass ich etwas träume, aber in dieser Nacht träumte ich was sehr Schönes, denn ich war mit Jonathan unterwegs. Wir waren picknicken und aßen süße Erdbeeren mit Sahne, als er mir etwas Sahne von der Lippe leckte und mir ins Ohr flüsterte, dass er mich liebt. Ist das nicht süß, ein Traum, der nie in Erfüllung gehen wird.

                                                                                      Kapitel  2


Als ich um 6.00 Uhr morgens aufwachte, ging es mir ungewöhnlich gut und ich war hellwach. Ich dachte an den Traum von letzter Nacht und bekam sofort ein Kribbeln im Bauch. Ich konnte nur noch an Jonathan denken, er ist eine Klasse höher als ich, hat braune zottelige Haare, etwa 1,80m. Und ich hab gehört, er sei Single! Mein bester Freund Noah ist mit ihm befreundet, worauf ich ihm gleich eine SMS schrieb. „Hey Noah. Hast du Lust mit mir heute in die Schule zu gehen? Ich muss dich unbedingt was fragen!“ Es dauerte nicht lange und er schrieb mir zurück. „Na klar, es ist schon lange her, als wir das letzte Mal zusammen in die Schule gingen! Was willst du mich denn fragen?“ Hastig und ungeduldig schrieb ich zurück. „Wirst schon sehen.:)“ Schnell machte ich mich fertig und wurde gleichzeitig nervös. Ich packte meine Sachen und ging runter zum Frühstücken. Es war schon alles hergerichtet; Semmeln, Brezen, Gebäck, Wurst, heiße Schokolade und mehr. Es war nun 07.00 Uhr, als ich fertig mit dem Essen war und Noah schon vor der Tür stand. Meine Mutter wünschte mir viel Glück für den Deutschtest heute und ich verließ das Haus. Zur Begrüßung umarmte ich ihn und er sagte geschmeichelt: „Hi Emilia! Was wolltest du mich denn fragen?“ Ich wurde rot und sprach verlegen: „Naja, du kennst doch Jonathan oder?“, er nickte und ich setzte fort, „Weißt du denn auch, ob er eine Freundin hat?“ Er meinte, er sei Single, er klang ziemlich verwirrt in diesem Moment. Noah geht in die gleiche Klasse wie Jonathan. Mich wunderte es, dass ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Als wir in der Stadt waren gingen wir in ein kleines Stehcafé und kauften uns etwas zu trinken, wir redeten über Schule, über Zuhause und weiteres. Ich erzählte ihm meine 3 in Mathe, auch er scheint ziemlich überrascht zu sein. Wir gingen also weiter in die Schule, als ich mich auch schon von ihm verab- schiedete. Als ich auf den Weg zum Klassenzimmer war, sah ich Jonathan mir entgegenkommen, er grinste mich an und schüchtern lachte ich zurück und sah ihn mit glitzernden Augen an. Ich ging ins Klassenzimmer und rannte sofort zu Natalie, die ich förmlich ansprang und erzählte ihr, was gerade geschah. Die ganze Stunde lang konnte ich nur an Jonathan denken und jetzt schreiben wir auch noch den Deutschtest, aber ich war mir sicher, dass ich ihn schaffe! Und ja, ich schaffte ihn auch, es war super! Ich brauchte knapp 20 Minuten dafür. Es war bist jetzt schon ein toller Tag!

Als die Schule aus war, beschlossen ich und Natalie noch in den Park zu gehen, mit meinem Handy rief ich meine Mum an und fragte sie, ob ich überhaupt durfte. Mit ihrer freundlichsten Stimme sagte sie: "Ja, natürlich darfst du, ich wünsche dir viel Spaß, aber komm bitte spätestens 19.00 Uhr wieder nach Haus‘.“ Ich gab ihr mein okay und legte auf. "Ich darf“, sagte ich fröhlich zu Natalie. Man konnte ihre Freude kaum übersehen, sie wurde aber dann ernst und fragte mich: "Du, was ist denn jetzt eigentlich mit Jonathan?“ Währenddessen wir zu dem Park gingen, erzählte ich ihr alles. Damit meine ich, das Gespräch mit Noah, von meinem Traum und von meinen Gefühlen. Es waren noch nicht alle da, als wir ankamen, nur Noah, sein Freund Elias und Luca. Im Moment sind wir die einzigen Mädchen, ob das auch so bleibt? Wir gingen zu dem Tisch, wo sie sich befanden, ich umarmte Noah und auf einmal sah ich Jonathan vor mir, der sich mit Elias über irgendetwas amüsierte. Schüchtern lachte ich ihn an, doch er reagierte nicht. Ich merkte, wie Noah mich von der Seite angrinste und ich wurde schließlich auch rot. Plötzlich zog mich Natalie, ohne was zu sagen, von Noah weg und zerrte mich hinter den Park. "Was ist denn los?“, fragte ich verwirrt. Sie guckte zu den anderen und flüsterte mir ins Ohr "Siehst du den mit den blonden kurzen Haaren? Der mit dem Skateboard. “Ich nickte, er heißt Patrick und ist gerade erst am Park angekommen, ich guckte sie fragend an. "Ich habe mich gestern mit ihm unterhalten.“ "Und?, rief ich neugierig. Sie wurde leicht rot und schmunzelte: "Naja, er sagte mir, dass er Gefühle für mich hat.“ Mit fragenden Augen sah ich sie an, "Hast du denn auch Gefühle für ihn?“ Schweigend guckte sie mich an und fing an zu grinsen. "Achso, okay“, lachte ich. Ich musste an Jonathan denken und meine Mundwinkel sanken. Sie fragte mich, was los sei. Ich sprach leise: "Naja, Jonathan“, ich guckte auf den Boden, „er beachtet mich kaum.“ Sie lachte mich mit ihrem berühmten Lachen an, das sagte: "Gib nicht auf.“ Nach einer Schweigeminute meinte ich: "Komm, lass uns zurück gehen!“ Als wir wieder am Tisch waren, ging Natalie schnurgerade auf Patrick zu, sie redeten, ich hörte aber nicht über was. Ich saß nun neben Noah, der aber mit Luca redete. Ich starrte zu Jonathan, der mich weiterhin nicht beachtete. Um etwas nachzudenken, ging ich zu einem dieser riesigen Ahornbäume, einer von diesen Bäumen ist gerade mal 30 Meter von hier entfernt. Ich ging also dorthin und setzte mich auf eine Holzbank. Ich dachte an meinen Traum, das Picknick mit Jonathan. Auf einmal packte mich jemand an den Schultern und ich erschrak. Ich blickte mit großen Augen hinter mich, um nachzusehen, wer da denn ist. Es ist Jonathan! Er sagte mit seiner dunklen, rauen und warmen Stimme zu mir: "Was machst du denn hier alleine?“ Ohne nachzudenken sagte ich: „ich wollte etwas nachdenken und habe mich deswegen etwas zurückgezogen“, ich grinste und senkte meinen Blick. "Oh, darf ich mich zu dir setzen?“ Meine Gedanken spielten verrückt, ich meine wow! – "J .. a .. natürlich!“ Sein Blick wich nicht von mir, als er sich setzte, er bemusterte mich streng und dann lachte er wieder: "Weißt du, ich bin noch nicht lange auf dieser Schule und kenne nicht wirklich viele, aber ich freue mich immer wieder neue Bekanntschaften zu machen.“ Ich grinste, während er fortsetzt: „Noah hat mir viel über dich erzählt, du sollst wohl ein nettes Mädchen sein.“ Ich wurde rot und schmunzelte: "Achja, sagt er das?", ich lachte, "was hat er dir denn noch erzählt?" Er kam mir näher, ich wurde von diesem Moment an noch nervöser. Ohne Worte starrte ich ihn an, als er mit einem breiten Grinsen wieder anfing: "Naja, er sagte, du hättest gefragt ob ich eine Freundin habe.“ Ich wurde rot, allerdings wurde ich noch röter, als er anfing meine Haare aus meinem Gesicht zu streichen. Er flüsterte mir ins Ohr: "Weißt du, ich habe keine Freundin", er hielt mein Gesicht mit beiden Händen und küsste zärtlich meine Lippen. Als auf einmal jemand nach ihm schrie, küsste er meine Wange und flüsterte mir noch etwas ins Ohr. Ich konnte das nicht verstehen, was er mir sagte, aber als ich danach fragen wollte, war er schon weg. Ohne Regung saß ich völlig verwirrt auf der Bank. Als auf einmal Natalie auf mich zu gerannt kam und sich auf mich stürzte. "Was war das denn gerade?", sagte sie verblüfft. Ohne Gefühl sprach ich fast stumm: "Ich weiß es nicht." "Sie hat es gesehen", dachte ich mir und wurde rot, während sie anfing zu grinsen. "Noah hat ihm gesagt, dass ich nach ihm gefragt habe", sagte ich verlegen und wechselte das Thema, "und? was ist denn nun mit Patrick?" Sie lachte: "Er hat mich geküsst, wir haben geredet und ich saß sogar auf seinem Schoß. Ich glaube ich habe mich verliebt." "Das freut mich für dich!", rief ich mit einem Lächeln. Sie musste die ganze Zeit lachen, während wir beschlossen, zu mir zu gehen. Wir gingen an den anderen vorbei, ich ignorierte sie, sah aber, wie Jonathan mich anguckte. "Jonathan guckt dich schon die ganze Zeit an", flüsterte mir Natalie ins Ohr. Ich lachte nur und fragte sie, ob sie etwas bestimmtes zum Essen haben wolle, obwohl ich ihre Antwort eigentlich kenne. "Ach ne, du weißt doch, ich esse alles", sagte sie grinsend.


                                                                                      Kapitel  3


Als wir bei mir ankamen und stumm ins Haus gehen wollten, sahen wir auf einmal Jonathan, der auf mich zu gerannt kam. Ich erschrak ziemlich und das heute schon zum zweiten Mal. "Gut, dass ich dich noch erwische", sagte er und holte tief Luft, "sag mal, hast du noch was vor?" Natalie guckte mich an und sagte mit ruhiger Stimme: "Ich lass euch mal alleine." Jonathan lachte mich an, die Sonne schien auf ihn, weswegen seine Augen glitzerten. "Und?", fragte er erwartungsvoll. "Warte mal kurz hier." Ich ging rein und fragte Natalie wann sie nach Hause müsse. Sie guckte kurz auf die Uhr und sprach: "Ich muss in einer Stunde nach Haus, also kannst du ruhig was mit ihm machen." Aus Reflex musste ich lachen und lief auch sofort raus. Auf einmal blieb ich mit meinem Schuh am Flurteppich hingen, das musste auch unbedingt noch passieren. Ich stürzte auf Jonathan und flog direkt in seine Arme. Er fing an zu lachen und ich sagte nur: "Wie wär's in einer Stunde?", blies meine Haare aus meinem Gesicht und guckte ihn verdutzt an. Seine Hände waren genau unter meinem BH, als mir das auffiel, wurde ich direkt rot. Er lies mich los und sagte, als ob nichts gewesen wäre: "Natürlich, soll ich dich abholen?" Ich nickte nur mit großen Augen. "Du machst mich verrückt mit diesem Blick, Kleine!" kam es von ihm. Mein Blick sank und ich fing an zu grinsen. Er kam mir näher und küsste meine Wange, er guckte mir tief in die Augen, während ich meinen ganzen Mut zusammennahm und ihn schließlich auf den Mund küsste. Ich flüsterte: "Bis später." Ein leichtes Lächeln kam über seinen Lippen und schließlich ging er davon. Ein paar Sekunden starrte ich ihm noch hinterher, als auf einmal Natalie hinter mir stand. "Na?" Ich wollte anfangen zu erzählen, was gerade passiert ist, als sie mich unterbrach: "Ich hab alles mitgekommen, 'Kleine'." Sie fing an zu lachen und ging in die Küche. Langsam ging ich ihr hinterher, machte die Tür zu, und saß mich völlig errötet auf die Theke. Meine Eltern waren nicht zu Hause, somit hatten wir das Haus für uns. "Hm, irgendwie hab ich gar keinen Hunger." Natalie stimmte mir zu: "Ja, ich auch nicht, wenn dann nur eine Kleinigkeit." "Wie wär's mit Popcorn?" fragte ich und lachte. "Sag mal, wir könnten doch einen Film angucken und dabei Popcorn essen!" "Ich hab Kokowääh und Hangover da, die anderen sind scheiße." Wir mussten beide lachen. Wir beschlossen Hangover zu gucken. Naja, wir haben ihn nicht wirklich angeguckt, er lief nebenbei, während wir über Jonathan redeten. Was natürlich viel interessanter war als der Film. Es war nun 17.45 Uhr und Natalie musste jetzt nach Hause, also verabschiedeten wir uns und ich wartete gespannt auf Jonathan.

Ich wurde so nervös, dass ich anfing aufzuräumen. Ich richtete die Kissen im Wohnzimmer wieder hin, putzte den Couchtisch und sammelte die kleinen Popcornbrösel auf. Ich ging rauf, kämmte meine langen Haare. Ich sah in den Spiegel. Ich frischte mich noch etwas auf und setzte mich dann auf mein Bett, als es auf einmal klingelte. Mein Herz blieb für einen kurzen Moment lang stehen. Ich sauste die Treppe runter und machte die Tür auf. Jonathan stand nun vor mir, in einer lockeren Jeans, einem blauen T-Shirt und seiner süßen Cap. Er sieht nicht so aus, wie einer von diesen Möchtegernhopper, er zieht normale Hosen an und nicht solche langen T-Shirts, genau das gefällt mir so an ihm. Ich grinste ihn an und er sagte mit einer Leichtigkeit: "Hallo Emilia", er guckte auf den Boden, "hättest du Lust mit mir an meinem Lieblingsplatz zu gehen? Er ist ganz in der Nähe." "Natürlich, warum nicht?", antwortete ich und grinste ihn verliebt an. Während ich die Tür zu machte, nahm er meine Hand. Eine Gänsehaut überlief mich, als er meine Finger berührte. Wir gingen in eine enge Gasse, ich guckte die ganze Zeit auf den Boden, während Jonathan die meiste Zeit mich bemusterte. Ich schaute kurz rüber zu ihm und lachte ihn an: "Wo willst du denn nun hingehen?" Er grinste: "Lass dich überraschen." Als wir aus der Gasse raus kamen, kam ein kleiner Waldweg. Neben an war ein großer Fluss, der ins Nirgendwo führte. Er glitzerte, da die Sonne schien, ich sah hoch in den Himmel. Oh Gott, ging mir durch den Kopf, wie ein kleines neugieriges Kind schau ich mir hier alles an, ich musste grinsen. Ein kühler Wind kam uns entgegen, der meine Haare nach hinten wehte und mir einen kalten Schauer überließ. Jonathan bemerkte: "Oh, ist dir kalt?" "Etwas, ja", sagte ich und schmunzelte. "Hier meine Jacke." Er warf seine Jacke um meine Schultern, lag seinen Arm um mich und lachte mich an: "So besser?" Ich guckte auf den Boden. "Ja, danke", mein Blick wanderte nach oben, in sein Gesicht. Er sah mir tief in die Augen, während wir weitergingen, als er plötzlich nach vorn schaute. In meinem Bauch kribbelte es, es war ein schönes Gefühl, seine Jacke zu tragen. Er drückte mich fester an sich und lachte: "Wir sind gleich da, es wird dir sicher gefallen." Ich muss zu geben, ich war hier noch nie, doch es gefällt mir ziemlich gut hier. Ein dichter Wald und Sonnenstrahlen, die durch die Blätter der Bäume blinzeln. Wir gingen weiter den Fluss entlang, als auf einmal so etwas wie eine Höhle zu erkennen war. Neugierig guckte ich mich um. Wir gingen in die Höhle, ich zögerte etwas, aber ging schließlich mit Jonathan hier rein. "Wooow", flüsterte ich leise. Die Höhle hatte einen Ausgang, dort konnte man auf eine große Wiese sehen, viele Blumen und das Schönste, der Fluss endete hier mit einem Wasserfall, der in einen See führte. Ich war so überrascht, dass ich stehen blieb. Jonathan breitete eine große Decke auf der Wiese aus, genau dort, wo man die Beste Sicht auf den Wasserfall hatte. Langsam ging ich zu ihm, als er mich fragte: "Gefällt es dir hier?" "Oh ja, es ist wunderschön hier!", sagte ich und guckte zu dem Wasserfall. Er fing an zu lachen und setzte sich auf die Decke. Ich setzte mich zu ihm, krempelte meine Jeans nach oben und legte meine Füße in das kühle Wasser des See's. "Sag mal, woher kommst du eigentlich?" "Ich komme von Japan", sagte er ohne zu überlegen. Deswegen die süßen spitzen Augen, ging mir durch den Kopf. Ich seufzte: "Aber du sprichst so gut Deutsch." und guckte ihn verwundert an. Er lachte: "Meine Mutter ist auch deutsch, mein Vater kommt aber aus Japan." "Ah, ok, cool! Kannst du denn auch Japanisch sprechen?", rief ich voller Neugier. "Ja, kann ich, willst du etwas hören?", fragte er, während ich schon meinen Satz begann: "Aber ja, natürlich!" Und schon wieder musste er grinsen: "Was willst du denn hören?" Ich überlegte: "Hm, wie wäre es mit 'Ich liebe dich' " und grinste. Er wurde rot, während er mir näher kam. Er flüsterte in mein Ohr: "Watashi wa anata o aishite." Mir wurde ganz warm ums Herz, als er mir das ins Ohr hauchte.


                                                                                      Kapitel  4


Ich guckte ihm tief in die Augen, als ich es direkt sehen konnte, wie sein Blut anfing zu brodeln. Seine Augen sind halb offen, er scheint am Träumen. Als er sie auf einmal aufriss. Ich wollte fragen, was los sei, doch ich war zu langsam. Er legte seine Lippen auf meine, er küsste mich sehr zärtlich, hielt mein Gesicht mit beiden Händen, streichelte meine Wangen. Ich fliege, strecke alle Viere von mir, flog Löcher in die Wolken. Die Vögel zwitschern mir zu. Ein Gefühl von Freiheit kam mir hoch. Als ich auf einmal meinen Namen hörte und langsam aufwachte. Ich lag auf einem Bett, Jonathan saß neben mir und guckte mir tief in die Augen. Er sagte meinen Namen. "Was ist los?", flüsterte ich leise, als Jonathan sagte: "Du warst auf einmal weg, du bist in Ohnmacht gefallen." Auf einmal hörte ich eine Stimme, die der Stimme von Jonathan sehr ähnelte und sagte: "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Emilia." Ich spürte wie mir jemand die Wange streichelte, die Hand, die sanft meine Wange liebkoste, roch nach Jonathan. Es ist wie, als würde es 2 Welten geben, in beiden Welten ist es der gleiche Zeitpunkt, aber in der 2. Welt geschieht alles etwas anders als wie in der 1. Welt. "Hast du mich hier hergebracht? Wo sind wir hier?", keuchte ich. "Wir sind in meinem Zimmer, ich habe dich hier her gebracht", er schmunzelte, "wie geht es dir?" Die andere Stimme ist weg, ich schau verwirrt um mich und murmelte: "Ich schätze, es geht mir gut." Er musste lächeln, so süß, wie er es immer macht. Ich hörte wieder eine Stimme, die mich diesmal fragte, ob ich etwas zu essen haben wolle, ich wusste nicht, ob Jonathan nun mit mir sprach. Aus Reflex nuschelte ich: "Nein, danke, wenn es keine Umstände macht, hätte ich gern ein Glas Wasser." Verwirrt und gleichzeitig erschrocken sah mich Jonathan an: "Hö, ja natürlich." Er kratzte sich den Kopf und ging aus dem Zimmer. Ich sah ihm nach, setzte mich aufs Bett. Als ich wieder Jonathan's Stimme hörte, die zu mir sprach: "Emilia, ich kenne dich schon sehr lange." "Jonathan?", sprach ich erschrocken, als Jonathan das Zimmer betrat. "Hier dein Wasser." Ich nahm langsam das Wasser und schmunzelte: "Dankeschön." Ich nahm einen Schluck, als Jonathan sich an den Schreibtisch setzte. Ich spürte wie das leicht kühle Wasser meine Speiseröhre runter läuft. Ich sah aus dem Fenster, als ich wieder die Stimme von ihm hörte: "Watashi wa anata o aishite." Ich wurde rot und zog meine Mundwinkel leicht nach oben. Ohne mir weiter darüber Gedanken zu machen, guckte ich auf die Uhr und erinnerte mich daran, was meine Mutter zu mir sagte, ich solle spätestens 19.00 Uhr zu Hause sein. "Scheiße", ging mir durch den Kopf, "es ist schon zehn nach!" "Ich muss nach Hause, Jonathan.", sagte ich, als er auch schon fragte: "Soll ich dich nach Hause bringen?" Ich dachte mir, warum nicht, also bejahte ich seine Frage und wir gingen schließlich raus. Oh Gott, mir war so schwindelig. Ich schaukelte rum, als wäre ich betrunken. "Mein Kopf brummt", kam es aus mir raus, ich beobachtete den Boden. "Willst du dich etwas hinsetzen?", fragte mich schließlich Jonathan. "Ich weiß nicht, ich muss nach Hause. Meine Mutter wartet bestimmt schon auf mich. Warte, hast du dein Handy dabei?" schmunzelte ich und setzte mich auf eine Treppe, die zu einem Bach führte. Er setzte sich zu mir und antwortete schließlich: "Ja." Er streckte mir sein  Handy entgegen, ich nahm es und wählte die Nummer von meiner Mum. "Ja?", das war meine Mutter, die sich wahrscheinlich gleich wahnsinnig aufregt. "Hallo, tut mir leid, ich verspäte mich etwas." "Schatz! Wo bleibst du denn? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!" Genervt rief ich in das Handy: "Es ist nichts passiert, Mama", als sie anfing: "Ja, ist ja ok, komm bitte um 19.30 Uhr wieder! Ohne Ausnahme, kannst ja von Glück reden, dass dein Vater noch nicht da ist!" "Ja, ok." Ich verabschiedete mich und legte auf. "Und?", fragte mich Jonathan. "Ich soll um 19.30 Uhr zu Hause sein." "Na, ok, dann haben wir ja noch etwas Zeit", sagte er und grinste. Ich nickte und lächelte. Er fragte mich, ob es mir nun besser gehe. Ich bejahte und stand auf. "Können wir nun weiter gehen?", fragte ich ihn. Er grinste: "Natürlich." Ich kam sehr schwer auf die Füße und schaukelte dann wieder sehr rum. Als Jonathan beschloss mich zu tragen. Er hob mich hoch und hielt mich, als wäre ich eine Prinzessin. Ich fühlte mich sehr wohl und geborgen in seinen Armen. Wir gingen weiter, während ich mich bei ihm festhielt, wie ein Klammeraffe. "Sag mal, darf ich dich Jonah nennen?", fragte ich voller Neugier. Darauf antwortete er: "Du darfst alles, Kleine", und grinste. Ich schmunzelte und legte mein Kopf auf seine Schultern. Wir gingen an einem Sportplatz vorbei, dort halten sich so gut wie immer die coolen Leute aus meiner Klasse auf, so wie gerade eben auch.  "Die sind alle zum Kotzen", sagte ich, während wir die 7 Jungs und die 3 Mädchen beobachteten, die, ohne das wir es merken, uns auch beobachteten. "Nur eine von denen ist nett", lachte ich. Und zwar Lilly. Sie hat blonde Haare, schulterlang. Sie ist eigentlich total gut in der Schule, nur ist sie total schüchtern. Er ging weiter, mit mir auf seinen Armen, bis wir endlich zu Hause ankamen. "Danke, dass du dich um mich gekümmert hast.", bedankte ich mich. "Kein Ding", er lachte, "sehen wir uns morgen in der Schule?" Ich sprach leise: "Ja sicher", gab ihm einen Kuss auf die Wange und verabschiedete mich.

Keuchend ging ich rein, während meine Mum sich auf mich stürzte und mich verhätschelte. "Was ist denn nun passiert?", fragte sie sorgend. "Nichts, Mama. Ich hab nur die Zeit vergessen." Jaja, ich weiß, ich hätte es ihr sagen sollen, aber ich wollte nicht, dass sie sich aufregt. Ich setzte mich ins Esszimmer und musste überlegen, was ist heute überhaupt alles passiert? Ich leckte mir die Lippen .. sie schmecken nach Jonah. Ich wurde traurig, während ich weiter nachdachte und die Treppe Stufe für Stufe hoch ging. Meine Füße waren schwer. Ich bemerkte, dass meine Mutter mir nachguckte, sie machte sich Sorgen. Ich hörte wieder eine Stimme: "Du kannst doch ehrlich zu mir sein." Es war die Stimme meiner Mutter. Ich sah hinter mich, sie ist schon wieder in die Küche gegangen. Ich bin verwirrt! Ich ging weiter in mein Zimmer und ließ mich ins Bett fallen. Ich holte meinen Laptop ins Bett und ging ins Internet. Jonathan ist online. Natalie schrieb mich an: "Spatz, Lilly hat mir erzählt, sie hat dich mit Jonathan gesehen." Ich schrieb: "Was? Sie hat uns gesehen?" 'Warum hat sie ihr das überhaupt erzählt?', ging mir durch den Kopf. Natalie sendete mit vielen lachenden Smileys zurück: "Jaha, 'Kleine'! Sie hat gesagt, er hatte dich auf den Arm." Ich tippte nervös auf der Tastatur: "Hm, ja. *hust* Was soll ich denn jetzt dazu sagen?" und schickte es ab. Während sie sich schon fast aufregte: "Mensch, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen! Was ist denn nun passiert?" Ich musste lachen und gab dann aber zu: "Naja, wir sind spazieren gegangen, zu so einem Wasserfall! Unglaublich schön! Das glaubst du gar nicht! Naja, ich kann mich sonst an nichts mehr erinnern.." Sie sendete mir: "Wie, du kannst dich sonst an nichts mehr erinnern?" Ich schickte zurück: "Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich dann bei ihm auf den Bett lag und er mich dann nach Hause gebracht hat." "Wie jetzt?", schrieb sie. "Er sagte, ich sei in Ohnmacht gefallen, als er mich küssen wollte. Peinlich!" Sie schickte lauter Smileys und schrieb dann: "Wie süß! Er hat dich dann zu ihm getragen oder wie?" "Ja ..", schickte ich zurück. Sie schrieb noch, ich sollte mal das Positive daran sehen und musste dann aber weg, also verabschiedeten wir uns. Als Jonah mich auf einmal anschrieb: "Emilia! Wie geht es dir? Ich mache mir Sorgen um dich." Ich musste erst mal schlucken, schrieb aber dann: "Hi Jonah! Ja besser, danke! Ach, musst du nicht." Bevor er noch irgendetwas schreiben konnte, tippte ich in die Textzeile: "Du, ich geh jetzt aber lieber ins Bett." und schickte es ab. Ich schloss meinen Laptop, stellte ihn auf einen Tisch und legte mich ins Bett. Ich vergrub mein Gesicht in der Bettwäsche und dachte nach. Ich hatte ein Schwindelgefühl, mein Kopf brummte. Langsam schloss ich meine Augen und schlief ein. Als auf einmal Natalie vor mir stand und von Jonathan schwärmte, tauchte Jonathan auf und stoß mir in den Brustbereich. Ich sackte innerlich zusammen, als Natalie sich auf Jonah stürzte und ihn küsste. Ich konnte mich nicht bewegen, ich stand nur da, und guckte den beiden zu. Die Tränen stauten sich in meinen Augen, bis ich nichts mehr sehen könnte. Ich wisch meine Tränen weg und lief weg. Doch überall, war Jonah und lachte mich aus. Als ich auf einmal ein Klirren hörte, das immer lauter wurde.



                                                                                      Kapitel  5



Ich wachte schweißgebadet auf. Mein Atem war schnell und hastig. Aus Schock fing ich an zu weinen. Ich lehnte mich, auf dem Bett sitzend, an die Wand. Beine angezogen. Ich musste erst einmal zur Ruhe kommen. Nach guten 10 Minuten, machte ich mich fertig. Meine Mutter fragte mich, ob ich etwas zu essen haben will. Ich hatte sowas von keinen Hunger und verneinte. Ich verließ total kaputt das Haus und ging alleine in die Schule. Ich schloss die Tür hinter mir und ging langsam Schritt für Schritt voran. Ich bemerkte, dass mir auf einmal jemand hinterher lief, ich bekam schreckliche Angst und fing an schneller zu gehen. Als mir jemand an die Schultern fasste, wollte ich schreien, doch ich bekam keinen Ton raus. Mein Adrenalin stieg, als ich mich umdrehte und auf einmal Jonah vor mir stand. Mit zitternder Stimme sagte ich: "Oh Gott, erschreck mich doch nicht so!" Er fing an zu grinsen, während wir weiter gingen. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Wie geht es dir?" "Ja, ganz ok. Dir?", antwortete ich. "Auch, danke", grinste er, "Hast du gut geschlafen?" Geschockt sah ich ihn an. Ich musste an den Traum denken, "Äh, ja gut .." Mein Blick sank, ich betrachtete den Boden und fragte dann mit einem Lächeln: "Und du?" "Ganz gut, danke", sagte er, während er mich betrachtete, "sag mal, was ist los?" War es wirklich so einleuchtend zu sehen, dass etwas nicht stimmte? "Ach, ich .. ich hab nur schlecht geträumt", mein Blick wurde ernst, als er anfing: "Du kannst mit mir reden, Kleine, vergiss das nicht." Oh, wie süß! Ich wurde rot und musste grinsen. Naja, wir schwiegen, während wir weiter zur Schule gingen. Und als wir ankamen, gingen wir stumm rein und Natalie stürzte sich auf mich. Jonah's Freunde zogen ihn weg von mir und fragten ihn Sachen wie: "Na, was läuft denn mit der Kleinen?" Geschockt sah ich zu ihm, woher wissen sie das nur? Natalie sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Was denn?", rief ich und konnte mein Grinsen nicht verkneifen, zumindest so lange bis ich an den Traum dachte. Sie schnaufte tief ein und sagte dann: "Na, jetzt sag schon, was ist los?" "Was habt ihr denn alle? Es ist nichts .." Ich betrachtete den Boden, als sie wieder anfing: "Jetzt erzähl mir die Wahrheit, ich kenne dich doch, Lia!" Ich versuchte das Thema zu wechseln: "Nenn mich nicht Lia!" Ich ging Richtung Klassenzimmer, Natalie lief mir hinter her, sie zog mich nach hinten und sagte: "Mensch, sag doch was los ist!" "Ist ja ok", flüsterte ich erschlagen. Ich schwieg, als sie mich endlich fragte: "Nun?" Ich holte tief Luft: "Ja .. Ich hatte einen schlechten Traum. Egal .." Ich weiß nicht wieso, aber ich schämte mich mit ihr darüber zu reden. "Nein, nicht egal", sie nahm mich in den Arm, "erzähl nun, was hast du geträumt?" "Du kamst darin vor." Ich starrte mit großen Augen auf den Boden, bewegte mich kaum, hielt meinen Blick stand. "Du hast ihn geküsst und mich ausgelacht", flüsterte ich, als sie anfing fast zu schreien: "Was? Wen hab ich geküsst? Jonathan? Du spinnst doch!" Ich zuckte mit den Schultern, als wir dann endlich ins Klassenzimmer gingen. Wir saßen nebeneinander, so wie bei fast jedem Fach. Wir hatten nun Mathe, ich habe mich in dem Fach sehr verbessert. Natalie drückte mir einen Zettel in die Hand. Darauf stand: 'Ist alles ok mit dir?' Ich sah sie an und schüttelte den Kopf. Sie nahm meine Hand und sah mich wieder mit diesem Blick an, dieser 'Es wird alles Gut' - Blick. Was ist, wenn was an dem Traum dran ist? Was ist, wenn das demnächst wirklich passiert? Die Stunde ging schnell vorüber, so wie die 2. Stunde. Jetzt hatten wir Pause. Ich und Natalie gingen in die Aula. Wir saßen auf der Eckbank, wie jeden Tag. Ich schaute zum Pausenverkauf, wo Jonathan stand. Ich wurde nachdenklich und sah, wie Natalie ihn beobachtete. Ich war völlig in Gedanken, als auf einmal Noah zu uns rannte und mich von Natalie wegzog. "Was ist los?", fragte ich erschrocken. "Emilia", schnaufte er, "Patrick, er ist .." 'Sag schon!', ging mir durch den Kopf. Ich fuchtelte mit der Hand rum, während er endlich weiterredete: "Er ist im Krankenhaus .." "Was?", rief ich, als er den Boden betrachtete, er sieht traurig aus. Ich umarmte ihn und fragte, was passiert ist. "Er wurde angefahren", flüsterte er, "die Ärzte sagten, es sei nichts Schlimmes, aber sicher sein, kann man sich ja nie.." Ich hauchte in sein Ohr: "Tut mir leid .. Weiß es Natalie schon?" "Nein .. Ich dachte, es wäre besser, du sagst es ihr." 'Hm, er hat wohl recht', dachte ich mir. Er fing wieder an: "Man kann ihn um 14.00 Uhr für eine Stunde besuchen, vielleicht will Natalie hingehen." "Ja, ok .. Ich sage es ihr." Ich drückte ihn nochmal ganz fest und ging zu Natalie. "Hi", sagte sie und lachte. "Du ..", versuchte ich zu erklären, "Patrick .. er ist im Krankenhaus." Sie schwieg, guckte mich aber mit großen Augen an. Ich sagte ihr, dass er angefahren wurde und man ihn heut besuchen könne. Sie fragte mich mit einer dünnen Stimme: "Würdest du mitgehen?" Ich nickte.

Die Schule war schnell aus, somit standen wir nach einer gefühlten Stunde schon vor der Schule. "Ist alles Ok?", fragte ich unbeholfen. "Ja, danke", sie betrachtete den Boden, wie schon fast die ganze Zeit. "Hey", sagte ich mit ruhiger Stimme und umarmte sie, "es wird schon nichts Schlimmes sein." Sie schwieg, während wir beschlossen los zugehen. Noah kam dazu und fragte, ob er mitgehen dürfte. "Natürlich", flüsterte ich. 'Natalie liebt Patrick, man sieht es ihr an', dachte ich mir. Als wir angekommen sind, suchten wir den Raum, indem sich Patrick befand. Wir hatten ihn gefunden und als Natalie die Tür öffnete, war ihr anzusehen, dass sie am liebsten heulen würde. Schließlich lief ihr auch eine Träne über die Wange. Sie ging an das Bett und nahm gleich Patricks Hand. "Oh Gott, was ist nur mit dir passiert?", flüsterte sie erschlagen und drückte seine Hand noch fester zusammen. Noah hat sich auf einen Stuhl gesetzt und sah ihn mit großen fixierten Augen an. Patrick, er lag einfach nur da. Sein Arm war in Gips gelegt und ein Verband um seinen Kopf gewickelt. Es sah schlimmer aus, als es eigentlich war, es war aber trotzdem kein schöner Anblick. Ich setzte mich neben Noah. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und ob ich überhaupt etwas machen sollte. Alle starrten Patrick mit feuchten Augen an, keiner sagte etwas. Es herrschte Stille. Wir waren alle total in Gedanken versunken, als auf einmal die Tür aufging und eine Frau im weißen Kittel vor uns stand. Lachend sagte sie zu uns: "Seit ihr Freunde von dem Patienten?" Wir nickten nur. "Ist es arg schlimm?", fragte Natalie, als die Frau schon anfing: "Nein, er darf in einer Woche schon wieder nach Hause, er muss nur seinen Arm etwas schonen." Die Krankenpflegerin guckte auf die Uhr und sagte dann zu uns: "Die Besuchszeit ist schon vorüber, der Patient muss sich jetzt etwas ausruhen, kommt doch einfach in den nächsten Tagen noch einmal vorbei." Während sie das sagte, wies sie auf die Tür hin und lächelte uns an. Wir gingen aus dem Raum, als auf einmal Natalie flüsterte, dass sie Krankenhäuser hasse. "Jeder doch, Nati ..", sagte ich mit einer ruhigen Stimme. Auf einmal hörte ich eine Stimme, die ruhig sagte: "Warum geht ihr schon?" Geschockt blieb ich stehen und sah um mich, während Natalie und Noah schon weitergingen. Jemand fasste an meine Schulter. Ich drehte mich um. Doch dort war niemand. Ich fing an zu zittern. "Was ist los?", fragte mich Natalie, die mit Noah schon ganz vorne an der Eingangstür stand. "Nichts", rief ich beunruhigend. Ich ging weiter, als ich ein Hauchen, das sagte: "Bleibt doch noch hier", in meinem Ohr spürte. Auf einmal sah ich Patrick vor mir. Er hatte ganz verschwitzte Haare, rote Augen und ein blasses Gesicht. Ich blieb stehen und riss meine Augen auf. "Oh mein Gott", flüsterte ich, als mir die ersten Schweißtropfen von der Stirn tropften. Langsam verschwand er. Ein paar Sekunden blieb ich geschockt stehen. Als Noah nach mir rief, ging ich im schnellen Schritt zur Tür. Ab diesem Zeitpunkt ging jeder seinen eigenen Weg nach Hause.



                                                                                      Kapitel  6



Zuhause angekommen öffnete ich kaputt die Küchentür. Besuch? "Omi!", rief ich, während ich auf sie zu lief und sie umarmte.

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