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WAC bleibt sieglos, Wacker ungeschlagen

Der RZ Pellets WAC muss weiter auf den ersten Saisonsieg in der tipp3-Bundesliga warten. Die Wolfsberger kamen in der vierten Runde gegen Wacker Innsbruck vor eigenem Publikum über ein 1:1 nicht hinaus und halten nunmehr bei zwei Zählern. Die Tiroler hingegen bleiben weiter ungeschlagen, vergaben aber durch einen verschossenen Elfmeter die große Chance auf den zweiten vollen Erfolg.

Michael Liendl brachte die zu Beginn dominanten Kärntner in Führung (30.), Lukas Hinterseer sicherte Wacker noch einen Punkt (63.). In der letzten Partie ohne den auf die Tribüne verbannten Cheftrainer Roland Kirchler lieferten die Gäste allerdings eine ganz schwache erste Hälfte ab und konnten erst nach dem Seitenwechsel ein offenes Spiel bieten.

WAC dominiert erste Halbzeit
Der WAC setzte von Beginn an die Akzente, Innsbruck konnte sich nur selten befreien, legte viel zu wenig Aggressivität an den Tag und bot dem Gegner immer wieder Räume für gefährliche Angriffe - vor allem über die rechte Seite.

Dort war Manuel Kerhe ein ständiger Unruheherd, der nicht nur die Vorlagen zu den ersten beiden brandgefährlichen Situationen (Mihret Topcagic kam zweimal nur knapp zu spät/12. und 20.), sondern auch der Führung lieferte: Der zentral postierte Liendl musste in der 30. Minute aus sechs Metern nur mehr einköpfeln. Einzig Innsbruck-Goalie Szabolcs Safar stemmte sich gegen den Druck, rettete u. a. bei einem Liendl-Freistoß (40.).

Innsbruck kommt auf
Nach der Pause wechselte der WAC seinen Tormann - Alexander Kofler kam für den an Adduktorenproblemen leidenden Christian Dobnik, Innsbruck seine Spielanlage. Plötzlich erlebten die 5.000 Zuschauer in der Lavanttal-Arena eine Partie auf Augenhöhe, die Tiroler tauchten in der zweiten Hälfte mehrmals gefährlich vor dem Strafraum auf.Belohnt wurden die Bemühungen der Gäste schließlich in der 63. Minute, als sich der völlig vernachlässigte Hinterseer eine Flanke von Alexander Hauser mit der Brust herunternahm und aus rund zehn Metern souverän einschoss.

Wallner verschießt Elfmeter
Roman Wallner verabsäumte es schließlich, der Partie die völlige Wende zu geben. Erst schreckte er den WAC mit einem Lattenkracher aus 25 Metern (69.), wenig später seine eigene Mannschaft mit einem Elfer in die Wolken über Wolfsberg (72.) - es wäre das 100. Bundesliga-Tor für den Steirer gewesen.

Im Finish verloren die Kärntner noch Michele Polverino, der nach wiederholtem Foulspiel in der 83. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog. Zu guten Möglichkeiten kam der WAC freilich auch noch: Safar rettete aber gegen Christian Falk (88.), der Stürmer köpfelte schließlich noch völlig allein über das Wacker-Tor (91.).

Stimmen zum Spiel
Slobodan Grubor (WAC-Trainer): „Diese Leistung beruhigt mich wieder. Wir können mit dieser Leistung schon zufrieden sein. Wir sind noch immer am Anfang, die anderen sind noch nicht weit weg von uns.“

Roland Kirchler (Innsbruck-Trainer): „Unterm Strich muss uns der WAC schon in der ersten Hälfte töten, auf gut Deutsch gesagt. Da wären wir nicht mehr zurückgekommen bei diesen Temperaturen. Aber wir haben uns in der zweiten Hälfte zurückgekämpft, Kompliment an meine Mannschaft.“

Tipp3-Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

WAC - Wacker Innsbruck 1:1 (1:0)
Lavanttal-Arena, 5.000 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
1:0 Liendl (30.)
1:1 Hinterseer (63.)

WAC: Dobnik (46./A. Kofler) - Baldauf, Jovanovic, Sollbauer, Suppan - Kerhe (66./Jacobo), De Paula, Polverino, Liendl - Segovia, Topcagic (73./Falk)

Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller, Vucur, Schilling - Löffler (46./Vuleta), M. Kofler - Schütz, Hinterseer, Wernitznig (46./Hauser) - Wallner

Gelb-Rote Karte: Polverino (83.)

Gelbe Karten: Kerhe, Kofler bzw. Kofler, Bergmann

Die Besten: Kerhe, Liendl bzw. Safar, Hinterseer

Anmerkung: Wallner schoss einen Elfmeter über das Tor (72.).

„Bullen“ verwandeln 0:1 in 4:1

Tabellenführer Red Bull Salzburg ist in der tipp3-Bundesliga in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Elf von Trainer Roger Schmidt zeigte beim 4:1 (0:1) im Salzburger Derby gegen Aufsteiger SV Scholz Grödig allerdings zwei Gesichter.

Nach einer sehr schwachen ersten Hälfte, drehten die beiden Innenverteidiger Martin Hinteregger (51.) und Andre Ramalho (65.) sowie Valon Berisha (83.) und Jonathan Soriano (92.) die Partie der vierten Runde zugunsten der Hausherren, die damit auch erfolgreich Frustbewältigung für das unglückliche Aus in der Champions-League-Qualifikation betrieben.

Dieter Elsneg hatte die mutig auftretenden Außenseiter im ersten Salzburger Derby im Fußballoberhaus seit 1971/72 in Führung gebracht (38.), ehe sich Soriano und Co. eines besseren besannen und mit einer Leistungssteigerung die erste Bundesliga-Niederlage der Grödiger besiegelten. Der „Dorfclub“, der nach Gelb-Rot für Thomas Zündel in der letzten Viertelstunde zu zehnt agierte, kassierte erstmals in dieser Saison auch mehr als ein Gegentor.
Vizemeister übernimmt Kommando
Salzburg-Coach Schmidt nahm nur eine Veränderung im Vergleich zum CL-Aus bei Fenerbahce vor, ersetzte im Mittelfeld Marco Meilinger durch Jakob Jantscher. Programmgemäß gaben die „Bullen“ zu Beginn den Ton an, nur Grödig-Goalie Kevin Fend verhinderte mit einer Beinabwehr nach Jantschers Kopfball einen frühen Rückstand des Außenseiters (9.).

Doch die gut eingestellten Gäste nahmen den „Bullen“ den Wind bald aus den Segeln. Mit aggressivem Pressing und guter Raumaufteilung unterband man den Spielfluss des Tabellenführers, holte seinerseits zahlreiche Standards und sogar ein Chancenplus heraus.

Grödig mit den besseren Chancen
Erst verpasste Elsneg einen Huspek-Stanglpass nur knapp (15.) und musste Peter Gulacsi bei einem Cabrera-Köpfler (25.) bzw. außerhalb des Sechzehners gegen Elsneg eingreifen (26.). Schließlich war der - zu diesem Zeitpunkt verdiente - Gegentreffer aber nicht mehr zu verhindern: Der ungarische Schlussmann hatte beim Fallrückzieher Elsnegs nach Strobl-Flanke nichts zu bestellen (38.).

Die Salzburger Reaktion nach dem Seitenwechsel blieb nicht aus - so als hätte man nicht nur die Pfiffe der Fans, sondern auch die erboste Halbzeitpredigt von Sportdirektor Ralf Rangnick beim Sender Sky vernommen. „Wir spielen ganz schlecht. So kann man in einem Derby nicht spielen“, sagte der Deutsche da.

Umschwung nach der Pause
Just Hinteregger, der bei Elsnegs-Treffer keine glückliche Figur abgegeben hatte, leitete bald nach Wiederbeginn die Wende ein: Einen Abpraller nahm er sich mit der Brust herunter und drückte aus rund 15 Metern unhaltbar für Fend ab (51.). Die Gastgeber hatten die spielerische Hoheit zurückerobert, zeigten sich wieder von ihrer lauf- und spielfreudigen Seite. Auch wenn die Gäste durch einen Elsneg-Konter (Gulacsi parierte/53.) noch eine erstklassige Möglichkeit vorfanden.

Auf der Gegenseite konnte Soriano seine Solochance nicht nutzen, Fend machte sich lang und luchste dem Spanier den Ball noch ab. (58.). Wenig später war die Red-Bull-Welt aber wieder in Ordnung: Ramalho profitierte nach Hierländers Eckball von der schlechten Zuteilung in der Gästeabwehr und köpfelte zum 2:1 ein (66.).

Noch ließ ein weiteres Salzburger Tor auf sich warten, Mane (73.) und Soriano (74.) scheiterten. Der kurz zuvor eingewechselte Berisha wandelte Kevin Kampls Vorlage schließlich mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 3:1 um. In der Nachspielzeit schob dann Soriano nach Meilingers Assist zu seinem sechsten Saisontor in den leeren Kasten ein (92.).

Stimmen zum Spiel
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): „Grödig hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Wir haben eine Hälfte gebraucht, um im Derby anzukommen. Auch deshalb, weil etwas die geistige Frische gefehlt hat. In der Pause haben wir dann einige Dinge angesprochen und einen entscheidenden Wechsel vorgenommen. Danach haben wir ein anderes Gesicht gezeigt.“

Adi Hütter (Grödig-Trainer): „Ich bin sehr stolz, wie sich meine Mannschaft heute präsentiert hat. Denn wir haben über weite Strecken Salzburg Paroli geboten. Wir waren mehr als konkurrenzfähig. Die Schlüsselszene war, dass wir das 2:1 nicht gemacht haben. Durch die Gelb-Rote Karte haben wir uns selbst geschwächt. Dann haben die Spieler von Salzburg ihre Klasse gezeigt.“

Tipp3-Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

Salzburg - Grödig 4:1 (0:1)
Red-Bull-Arena, 16.223 Zuschauer, SR Ouschan

Torfolge:
0:1 Elsneg (38.)
1:1 Hintergger (51.)
2:1 Ramalho (66.)
3:1 Berisha (83.)
4:1 Soriano (92.)

Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Jantscher (46./Hierländer), Kampl (86./Meilinger), Ilsanker, Mane - Alan (68./Berisha), Soriano

Grödig: Fend - Zündel, Cabrera, Taboga, Strobl - M. Leitgeb - Boller (69./Handle), Huspek (63./Zulechner), Nutz, Salamon - Elsneg (79./Trdina)

Gelb-Rote Karte: Zündel (76.)

Gelbe Karten: Hierländer, Berisha bzw. Strobl, Cabrera, Trdina

Die Besten: Gulacsi, Hierländer, Mane bzw. Cabrera, Strobl, Elsneg

Sturm weiter sieglos

Die Admira hat in der vierten Runde der tipp3-Bundesliga den ersten Zähler erobert. Nach der Beurlaubung von Trainer Toni Polster erreichte das Schlusslicht unter Neo-Coach Oliver Lederer im Treffen der „Krisenclubs“ ein 1:1 gegen den Vorletzten Sturm Graz. Die Tore erzielten Issiaka Ouedraogo (50.) bzw. Florian Kainz (5.).

„Wir müssen endlich anschreiben“, hatte der bisherige Polster-Assistent Lederer vor seinem Debüt als Chef auf der Bank der Südstädter gefordert. Das gelang mit dem Punktgewinn, aufgrund des klaren Chancenübergewichts wären aber sogar drei Zähler für die Niederösterreicher gegen die ebenfalls noch sieglosen Steirer möglich gewesen.
Schlechter Start für Admira
Die nach den drei Ausschlüssen beim 1:7-Debakel in Grödig und auch noch durch vier verletzte Stammspieler stark ersatzgeschwächte Admira geriet bereits in der fünften Minute in Rückstand: Nach perfektem Lochpass von Robert Beric traf Kainz zur frühen 1:0-Führung der Gäste. Nur eine Minute später verhinderte Tormann Andreas Leitner das 0:2, als er einen Kopfball von Michael Madl nach einer Freistoßflanke von Kainz gerade noch über die Latte drehte (6.).

Die Niederösterreicher brauchten eine knappe Viertelstunde, um sich von diesem Schock zu erholen, und hätten eigentlich das 1:1 schon in Minute 21 machen müssen: Nach einer Flanke von Admira-Heimkehrer Markus Katzer, der nach neun Jahren für Rapid wieder für die Südstädter auflief, zischte ein Volleyschuss von Thorsten Schick knapp am langen Eck vorbei.

Im Finish der ersten Hälfte folgten Admira-Chancen im Minutentakt, die allesamt vergeben wurden: Maximilian Sax köpfelte nach Katzer-Flanke in die Hände von Schlussmann Christian Gratzei (43.), Wilfried Domoraud schoss nach Schick-Flanke daneben (45.), und ein Sax-Schuss wurde gerade noch in den Corner abgefälscht.

Ouedraogo bricht den Bann
Nach dem Wechsel ging es in dieser Tonart weiter: Schick scheiterte zunächst an Gratzei (47.), ebenso wie wenig später Sax (49.). Erst Ouedraogo brach den Bann und staubte nach Vorarbeit sowie perfektem Stanglpass von Sax zum 1:1 ab. Es war das erste Saisontor aus dem Spiel für die Admira, für die zuvor bisher nur Stefan Schwab zweimal vom Elferpunkt getroffen hatte.

Danach machte Sturm wieder mehr fürs Spiel, präsentierte sich aber so wie die Admira abschlussschwach, womit es beim 1:1 blieb. Die beste Gästechance in Hälfte zwei hatte Daniel Beichler in der Nachspielzeit, sein Schuss aufs lange Eck wurde vom fehlerlosen Leitner mit einer Glanzparade entschärft.

Die auch bereits in der Europa-League-Qualifikation gescheiterten Steirer haben damit erst 15 Punkte aus 20 Ligapartien in diesem Kalenderjahr geholt - so wenig wie kein anderes Team der höchsten heimischen Spielklasse.

Stimmen zum Spiel
Oliver Lederer (Admira-Trainer): „Durch einen schweren individuellen Fehler sind wir früh in Rückstand geraten. Wir sind aber dann zurückgekommen, darauf bin ich sehr stolz. Bis zum Ausgleich haben wir dann gegen eine starke Sturm-Mannschaft sehr gut Fußball gespielt. Das ist eine Leistung, auf die wir aufbauen können.“

Darko Milanic (Sturm-Trainer): „Der Gegner war bis zum Ausgleich sehr stark, vor allem mit seinen schnellen Angriffen. Wir haben aber auch schlecht unsere Führung kontrolliert. Nach dem Ausgleich waren wir besser, haben das Spiel kontrolliert, zum Sieg hat es aber nicht gereicht. Es war aber ein Schritt nach vorne, daher sehe ich das Ganze positiv.“

Tipp3-Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

Admira - Sturm Graz 1:1 (0:1)
Trenkwalder Arena, 3.412 Zuschauer, SR Dintar

Torfolge:
0:1 F. Kainz (5.)
1:1 Ouedraogo (50.)

Admira: Leitner - T. Weber, Ebner, Windbichler, Katzer - Schachner, Schwab (85./Thürauer) - Schick (70./Rivera), Sax (63./R. Schicker), Domoraud - Ouedraogo

Sturm: Gratzei - Todorovski (29./Ehrenreich), Madl, Vujadinovic, Klem - Hölzl (81./P. Wolf), T. Kainz, M. Weber, F. Kainz - Beric (73./Szabics), Beichler

Gelbe Karten: Schachner, Schwab bzw. Hölzl, Vujadinovic, Ehrenreich

Die Besten: Ebner, Windbichler, Domoraud, Sax, Leitner bzw. Madl, Vujadinovic, F. Kainz, M. Weber

Punkteteilung in Oberösterreich

SV Josko Ried hat sich im Heimspiel gegen den SC Wiener Neustadt trotz teils drückender Überlegenheit mit einem 1:1 (1:0) begnügen müssen. Die Innviertler blieben nach der vierten Bundesliga-Runde damit zwar ungeschlagen, liegen nach dem dritten Remis in der Tabelle aber weiter auf Platz fünf. Die Niederösterreicher sind mit nun vier Zählern weiter Siebenter.

Robert Zulj brachte Ried in der 32. Minute verdientermaßen in Führung, Peter Hlinka markierte in der 50. Minute per Kopf den Ausgleich für die Gäste. Die Neustädter durften sich in der Keine Sorgen Arena über einen ungewohnten Punktgewinn freuen. Von den zuvor letzten acht Heimspielen gegen ihren „Lieblingsgegner“ hatte Ried siebenmal gewonnen.
Anders als beim 3:3 gegen die Austria in der Vorwoche mussten sich die Rieder am Ende über mangelnde Chancenverwertung ärgern. Zwar verbuchten die Neustädter durch Matthias Koch nach wenigen Minuten den ersten Torschuss, spätestens nach einer Viertelstunde war die Partie aber eine klare Sache für die Angerschmid-Elf. Die früh attackierenden Rieder waren immer einen Schritt schneller als die nach dem 2:1 gegen den WAC in der Vorwoche unveränderten Neustädter und bei hohen Bällen gewohnt stark.

Siebenhandl vereitelt Rieder Chancen
Thomas Reifeltshammer konnte einen leicht abgefälschten Freistoß aber nicht verarbeiten (20.), bei einer Rieder Doppelchance in der 27. Minute war SC-Keeper Jörg Siebenhandl gleich zweifacher Sieger gegen Patrick Möschl sowie den allein auf ihn zustürmenden Rene Gartler. Eine Koproduktion zweier von Teamchef Marcel Koller auf Abruf ins ÖFB-Team nominierter Spieler bescherte Ried schließlich die fällige Führung: Eine Hereingabe von Thomas Hinum drückte Zulj am langen Eck per Kopf über die Linie.

Wr. Neustadts Coach Heimo Pfeifenberger reagierte auf die matte Offensivleistung seines Teams zur Pause mit der Hereinnahme von Thomas Fröschl. Fünf Minuten später durften seine Blauweißen auch plötzlich jubeln: Der im Sommer von Ried umworbene Routinier Hlinka stieg nach einem Dobras-Eckball am höchsten. Ein Treffer, der bei den Niederösterreichern neue Kräfte mobilisierte.

Wiener Neustadt konnte die Partie nun etwas offener gestalten und schlug durch Thomas Pichlmann (62.) fast ein weiteres Mal zu. Jedoch hatte der als Abstiegskandidat gehandelte SC bei einem Lattenschuss von Gartler nur drei Minuten nach dem 1:1 auch das Glück auf seiner Seite. Im Finish stürmte Ried vehement Richtung Siebenhandl, der aufgerückte Jan-Marc Riegler bugsierte den Ball in der Nachspielzeit aber über das Gehäuse.

Stimmen zum Spiel
Michael Angerschmid (Trainer Ried): „Wir haben das ganze Spiel eine Chance nach der anderen gehabt. Den einzigen Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann ist, dass sie zu wenig Tore erzielt hat. Wir sind zunächst schwer ins Spiel gekommen, haben es dann aber dominiert. Das war die stärkste Leistung, die ich in dieser Saison von meiner Mannschaft gesehen habe.“

Rene Gartler (Stürmer Ried): „Wir haben alles probiert, doch es war wie verhext. Das sind natürlich zwei verlorene Punkte, doch es gibt solche Spiele.“

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): „In Ried einen Punkt zu holen ist für uns etwas Besonderes. In der ersten Spielhälfte waren wir ab der 20. Minute nicht mehr vorhanden, in der zweiten sind wir mehr Risiko gegangen. Für uns ist jeder Punkt wichtig. Wir sind jetzt eine echte Mannschaft, die fightet, und dann hast du auch das nötige Glück.“

Peter Hlinka (Torschütze Wr. Neustadt): „Wir haben sehr viel Glück gehabt, Ried hat gut kombiniert. Wir haben in der ersten Spielhälfte schlecht ausgesehen, haben uns dann in der Pause viel vorgenommen. Das ist uns auch gelungen. Ried hat andere Ansprüche, deshalb müssen wir zufrieden sein.“

Tipp3-Bundesliga, vierte Runde

Samstag:

Ried - Wiener Neustadt 1:1 (1:0)
Keine Sorgen Arena, 4.600 Zuschauer, SR Kollegger

Torfolge:
1:0 Zulj (32.)
1:1 Hlinka (50.)

Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Riegler, Kragl - Ziegl, Wieser - Walch, Zulj (82./Aydogdu), Möschl (63./Sandro) - Gartler

Wr. Neustadt: Siebenhandl - Berger, M. Wallner, Sereinig, Martschinko - Hlinka - Pollhammer, M. Koch, Dobras (60./Rauter), Stangl (46./Fröschl) - Pichlmann (91./Maderner)

Gelbe Karten: Gartler bzw. Koch

Die Besten: Ziegl, Gartler bzw. Siebenhandl, Hlinka

Kampf und Härte waren Trumpf

Auch beim zehnten Anlauf in Folge hat es für Rapid nicht zum ersten Sieg im Wiener Derby seit März 2011 gereicht. Die Hütteldorfer und ihr Erzrivale Austria trennten sich am Sonntag im mit 16.500 Zuschauern ausverkauften Hanappi-Stadion mit 0:0. Da die Rapidler in einer hitzigen Partie ab der 26. Minute mit einem Mann weniger spielten, durften sie sich aber zumindest wie der moralische Sieger fühlen.

Stephan Palla sah früh Gelb-Rot - zudem verzeichneten die Gastgeber durch Christopher Trimmel (59.) noch einen Stangentreffer. Rapid blieb damit auch in der vierten Runde ungeschlagen. Titelverteidiger Austria enttäuschte spielerisch, stand dem Gegner im kampfbetonten Duell in puncto Einsatz, Leidenschaft und Härte aber um nichts nach.

Emotional aufgeladene Atmosphäre
Den ersten Schock hatte Rapid-Coach Zoran Barisic während des Aufwärmens zu verdauen. Kapitän Steffen Hofmann, der einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Grün-Weißen hätte sein sollen, musste wegen Rückenproblemen passen. Für ihn rutschte Marcel Sabitzer in die Rapid-Startelf. Bei der Austria fand sich der zuletzt formschwache Philipp Hosiner auf der Ersatzbank wieder. Nenad Bjelica gab Rubin Okotie von Beginn an eine Chance.

Die Atmosphäre im Stadion war derbywürdig aufgeladen. Warnschüsse auf beiden Seiten von Alexander Grünwald (2./drüber) und Europa-League-Quali-Matchwinner Louis Schaub (3./daneben) brachten das Duell der Erzrivalen zunächst auf Touren. Jeder Zweikampf - auch in der neutralen Mittelfeldzone - wurde hart und giftig geführt. Unter der aggressiven Nervosität der Akteure litt allerdings auch die Spielkultur.
Palla schwächt Rapid mit Gelb-Rot
Nachdem Guido Burgstaller (11.) das Tor von Austria-Keeper Heinz Lindner verfehlt hatte und Grünwald (21.) den ebenfalls souveränen Rapid-Goalie Jan Novota aus guter Position direkt angeschossen hatte, ließ Stephan Palla den Puls von Barisic in schwindelerregende Höhen schnellen. Nachdem der Rapid-Linksaußen in der fünften Minute für ein Foul an Alexander Gorgon die Gelbe Karte gesehen hatte, rutschte er in der 24. Minute Emir Dilaver von hinten in die Beine.

Schiedsrichter Harald Lechner blieb nichts anderes übrig, als Palla mit Gelb-Rot in die Kabine zu schicken. Barisic musste umstellen und brachte Thomas Schrammel für Stürmer Terrence Boyd. Das Match wurde durch den Ausschluss noch ruppiger, noch emotionaler und vor allem noch zerfahrener. Torchancen blieben bis zur Pause Mangelware – zumindest auf den Rängen kochte es gewaltig. Letzteres sollte sich auch nach Seitenwechsel nicht ändern.

Hausherren kampfstark - Stange rettet für Austria
Was allerdings besser, nämlich häufiger wurde, waren attraktive Szenen in und um die Strafräume. Markus Suttner (50.) zielte knapp am langen Eck vorbei, der griechische Rapid-Antreiber Thanos Petsos (53.) zwang Austria-Goalie Lindner mit einem 25-Meter-Freistoß zu einer Glanzparade. Dass Rapid mit einem Mann weniger spielte, fiel kaum auf. Als Stankovic (58.) den Ball aus vollem Lauf hauchdünn über die Latte hämmerte, hatten die Gastgeber allerdings auch Glück.
Dennoch waren zehn Grün-Weiße elf Violetten absolut ebenbürtig. Christopher Trimmel hatte in der 59. Minute sogar die Führung für Rapid auf dem Kopf. Von diesem landete der Ball aber an der linken Stange – im Nachschuss vergab Schaub. Bjelica musste nun ebenfalls reagieren. Er brachte Hosiner und Daniel Royer, um die numerische Überlegenheit im Finish auch in zumindest ein Tor umzumünzen.

Erstmals für Aufregung sorgte Hosiner, als er den herausgeeilten Rapid-Torhüter Novota (71.) bei einem Zusammenstoß leicht verletzte. Der Slowake konnte weiterspielen, doch seine Vorderleute mussten nun doch dem Umstand Tribut zollen, dass sie bereits 50 Minuten in Unterzahl rackerten. Als die Rapid-Viertelstunde eingeklatscht wurde, standen die Zeichen auf Remis. Austria konnte in der Schlussphase nicht zusetzen, Rapid fightete sich auch über die letzten Minuten.

Harald Hofstetter, ORF.at

Tipp3-Bundesliga, vierte Runde

Sonntag:

Rapid - Austria 0:0
Wien, Hanappi-Stadion, 16.700 Zuschauer, SR Lechner

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Behrendt, Palla - Boskovic (81. Pichler), Petsos - Sabitzer, Schaub (62. Grozurek), Burgstaller - Boyd (30. Schrammel)

Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland - Gorgon (68. Royer), Stankovic, A. Grünwald (80. Kienast), Jun - Okotie (65. Hosiner)

Gelb-Rote Karte: Palla (26./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Burgstaller bzw. Rogulj, Ortlechner

Die Besten: Petsos, Sabitzer, Trimmel bzw. Stankovic, Holland

TABELLE

Durch den in den oberen Berichten beschriebenen Partien bzw Endständen kommen wir in der 4. Runde der TIPP 3 BUNDESLIGA POWERED BY T-MOBILE AUSTRIA zu folgender Tabelle:

Platz                             Sp     S   U  N  Tore   Dif   Pkt
1  Red Bull Salzburg  4      3   1   0   15:4  +11  10
2  SK Rapid Wien       4      2   2   0   10:4  + 6      8
3  SV Scholz Grödig   4      2   1   1   10:5   +5      7
4  FC Wacker IB         4      1    3  0     6:5   +1       6
5  SV Josko Ried       4      1    3   0    5:4   +1       6
6  FK Austria Wien    4       1    2   1    6:8   -2        5
7  SC Wiener Ndt.     4        1   1    2   4:11 -7        4
8 RZ Pellets WAC     4         0   2    2   4:6   -2        2
9 SK Sturm Graz       4         0   2    2    5:9  -4        2
10Admira Mödling    4         0   1    3    3:12 -9      1

STAND 11.08.13

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