wenn man sich sein leben malen könnte, so wie man es sich wünscht, würde man bestimmt einfach nur einen strich malen.
wünscht man sich nicht, dass im leben alles glatt läuft? dass alles so ist, wie man es gerade am besten braucht? so, wie man die wenigsten schwierigkeiten hat? dass man keine berge erklimmen muss?
wahrscheinlich wünscht sich das jeder; keine enttäuschungen, keinen kummer, keine trauer, keine aufregung. wie schön das leben wäre; so einfach. gar nicht kompliziert. man müsste nicht darüber nachdenken, wie man über das, was gerade im weg liegt und einen aufhält, springt und wie man weitermacht. man hätte immer freie bahn; immer volle kraft vorraus; immer 100%; immer das ziel vor augen; kein aufgeben; keine schwierigkeiten, entscheidungen zu treffen; kein kopfzerbrechen.

oder?

vielleicht stellt der strich ja auch ein seil dar, auf dem man balancieren muss. man darf nicht runterfallen, nicht abheben; muss sich immer wieder selbst auffangen. für andere ist auf dem seil kein platz. es würde reißen, und dann schwingt man an einer liane und hat keinen ausweg mehr. bedeutet das, dass man in seinem leben nur an sich denken darf? dass man andere einfach ausblenden muss, um vorwärts zu kommen?