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mainz 05

Der 1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 e.V. (kurz 1. FSV Mainz 05, FSV Mainz 05 oder Mainz 05, niemals FSV Mainz) ist ein 1905 gegründeter Sportverein aus Mainz. Neben der Fußballabteilung besitzt der 1. FSV Mainz 05 noch eine Handball- und Tischtennisabteilung, die neben der Fußballsparte keine große Rolle spielen.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Geschichte
1.1 Stammbaum
1.1.1 1905–1919: Frühe Jahre
1.1.2 1919–1933: Bezirksliga Hessen
1.1.3 1933–1945: Mainz 05 während des Dritten Reichs
1.1.4 1945–1963: Neubeginn und Oberliga Südwest
1.1.5 1963–1976: Regionalliga Südwest, 2. Bundesliga Süd
1.1.6 1976–1988: Amateurfußball
1.1.7 1988–2004: Zweite Bundesliga
1.1.8 2004 bis heute: Bundesliga
1.2 Ligazugehörigkeit
1.3 Mainz 05 im DFB-Pokal
1.4 Erfolge
1.5 Rivalitäten und Freundschaften
2 Personalien
2.1 Bundesligakader der Saison 2006/07
2.2 Trainerstab
2.3 Vorstand
2.4 Nationalspieler
3 Zweite Mannschaft
3.1 Erfolge
4 Junioren
5 Stadion
6 Handballabteilung
7 Tischtennisabteilung
8 Literatur
9 Weblinks



[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Stammbaum
16. März 1905 – Gründung des Vereins 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 1905
16. August 1912 – Fusion mit dem FC Hermania 07 Mainz, der ehemaligen Fußballabteilung des Mainzer TV 1817, zum 1. Mainzer Fußballclub Hassia-Hermania 05
Oktober 1912 – Namensänderung in 1. Mainzer Fußballverein 05
1919 – Fusion mit Sportverein 1908 Mainz, zum 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05
1938 - Zwangsfusion mit dem Reichsbahn SV Mainz zum Reichsbahn SV Mainz 05
1945 - Zwangsauflösung, Neugründung als 1. FSV Mainz 05

[Bearbeiten] 1905–1919: Frühe Jahre
Der früheste Vorgängerklub des heutigen 1. FSV Mainz 05 entstand im März 1905 im Mainzer Café Neuf. Das genaue Gründungsdatum ist umstritten; während Nachkriegsquellen den 16. März nennen, ist in den Festschriften zum 20. und 25. Vereinsjubiläum vom 27. März die Rede. Im Sommer 1905 - der exakte Termin ist nicht überliefert - trat der noch namenlose Verein zu seinem ersten Spiel an. Gegen den im gleichen Jahr gegründeten FC Germania Gustavsburg gab es ein 5:3 (100 Jahre später war ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Vereine Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten, die 05er, mittlerweile Bundesligist, gewannen 14:0). Wenig später bekam das „wilde Gebilde“, wie die Gründer ihren Verein anfangs nannten, einen Namen: 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 05.

Zum Ersten Vorsitzenden wurde im Oktober 1905 der 15-jährige Eugen Salomon gewählt, der im folgenden Jahr den Eintritt in den Süddeutschen Fußballverband erwirkte. Am 7. Oktober 1906 bestritten die 05er ihr erstes Pflichtspiel.

Ein weiterer Meilenstein war das Gastspiel des FC Pfalz 03 Ludwigshafen im Winter 1909. Zum ersten Mal trat eine Spitzenmannschaft in Mainz an. Trotz früher Führung verloren die Mainzer 2:5. Der Mainzer Anzeiger druckte anlässlich dieser Partie sowohl das Fußball-Regelwerk als auch eine Beschreibung der verschiedenen Mannschaftspositionen ab.

1910 bekamen die 05er ihren ersten eigenen Platz mit Tribüne und Umkleidekabinen, der mit einer 1:5-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers eingeweiht wurde.

Seit 1907 hatten die 05er einen lokalen Konkurrenten, den Mainzer Fußballclub "Hermania" 1907, zuvor die Fußballabteilung des heute noch existierenden Mainzer TV 1817. Bei einer gemeinsamen Generalversammlung, ebenfalls im Café Neuf, fusionierten "Hassia" und "Hermania" am 16. August 1912 zum 1. FC Hassia-Hermania 05, der kurz später zum 1. Fußballverein Mainz 05 umbenannt wurde.

Im Ersten Weltkrieg bildete der FV eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem Sportverein 08 Mainz, die nach Kriegsende nicht mehr gelöst wurde - der 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05 entstand.


[Bearbeiten] 1919–1933: Bezirksliga Hessen
Die erste große Ära der 05er begann nach dem Ersten Weltkrieg mit der Gründung eines einheitlichen Ligasystems. Verstärkt mit den Gebrüdern Freitag aus Berlin und dem Rückkehrer Hugo Ries waren die Mainzer in dieser Phase regional eine große Nummer - überregional allerdings stets chancenlos. 1920, 1931 und 1932 gewannen die Mainzer die Hessenmeisterschaft, 1926 (aufgrund einer vorübergehenden Staffel-Neuordnung) den Titel im Bezirk Rheinhessen-Saar, was jeweils zur Teilnahme an der Süddeutschen Meisterrunde berechtigte.

"Größter Tag der Mainzer Sportgeschichte" nannte der Mainzer Anzeiger den 22. November 1925, an dem die eben erst von einem zweijährigen Absturz in die Zweitklassigkeit zurückgekehrten 05er beim späteren Rheinhessen-Saar-Meister FV 03 Saarbrücken, den sie bereits im Hinspiel geschlagen hatten, 1:0 siegten. Am Ende jener Saison verpasste der Aufsteiger die Meisterschaft um nur einen Punkt. Legendär wurde das Spiel gegen den großen 1. FC Nürnberg am 20. März 1927, bei dem die Mainzer dem späteren Deutschen Meister, der mit zehn Nationalspielern antrat, in der Süddeutschen Meisterrunde ein 3:3 abtrotzten, zur Halbzeit sogar 3:1 führten.

In diese Phase fällt auch der Bau des Fort Bingen (rund 500 Meter südlich des Stadions am Bruchweg auf dem heutigen Universitätsgelände), das 1920 als erste vereinseigene Kampfbahn eröffnet wurde, aber nur 17 Jahre später enteignet und abgerissen wurde.

Elf der Ära

Nominierungskriterien:

Tor, Abwehr, Mittelfeld: die meisten Einsätze
Angriff: die meisten Tore
Lautner - Draisbach, Otto Freitag - Weilbächer, Willi Freitag, Kast - Heinrich Decker, Schneider, Paul Lipponer, Karl Scherm, Georg Kaiser. Trainer: Paul Oßwald


[Bearbeiten] 1933–1945: Mainz 05 während des Dritten Reichs
Aufgrund der Erfolge in den frühen 1930ern waren die Mainzer für die erste Saison in der 1933 gegründeten Gauliga Südwest qualifiziert. Wie bereits in den Meisterrunden der Vorjahre war die Mannschaft auch in dieser sportlich anspruchsvollen Liga überfordert und stieg bereits im ersten Jahr als Tabellenvorletzter ab. Dabei beendeten sie die Saison mehrere Wochen vor dem Rest der Liga und mussten die direkten Konkurrenten, die in ihren verbleibenden Spielen punkteten, ohne Gegenwehr vorbeiziehen lassen. 1935 verpassten die lange auf dem ersten Tabellenplatz stehenden 05er den Wiederaufstieg erst in den letzten beiden Spielen, in denen der Torjäger Heinrich Decker verletzt fehlte. Der Ex-Waldhöfer hatte zuvor in 20 Spielen 28 Mal getroffen.

1935/36 verloren die Mainzer durch zu viele Unentschieden und den langen Ausfall Deckers den Anschluss an die Spitzengruppe. Nach der besonders auswärts katastrophal verlaufenen Saison 36/37 wurde eine Aufbruchstimmung im Verein massiv herbeigeredet, die aber durch den Verlust des Stadions, das 1937 einer Flak-Kaserne weichen musste, verpuffte. Im ersten Jahr ohne eigenen Sportplatz stiegen die so enteigneten 05er als Vorletzter sportlich aus der Bezirksklasse ab, durften aber durch die Aufstockung der Liga von 10 auf 13 Vereine weiter zweitklassig bleiben.

Im Dritten Reich war Mainz 05 seitens der Machthaber nicht wohlgelitten. Die 05er galten als „Judenverein“, da etliche Vereinsmitglieder, darunter der Gründer Eugen Salomon und das Vorstandsmitglied Carl Lahnstein jüdischen Glaubens waren. Salomon hatte bereits 1933 Deutschland verlassen. Am 10. August 1933 wurde der Verein in einer außerordentlichen Generalversammlung „gleichgeschaltet“. Aufgrund der schlechten Quellenlage - überliefert sind nur unzuverlässige Berichte aus der damaligen Presse - lässt sich der Verlauf dieser Gleichschaltung nicht klären.

Im Zuge einer vom nationalsozialistischen Fachamt Fußball verordneten reichsweiten Fusionswelle, die den Zweck hatte, in den Städten zentrale Großvereine zu schaffen, wurde der FSV 1938 mit einem kleinen Nachbarverein zusammengeschlossen - der Reichsbahn SV Mainz 05 entstand. Vorausgegangen war ein gescheiterter Fusionsversuch, nach dem den 05ern die Spielerlaubnis vorübergehend entzogen wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs, der ständige Neuorganisierungen des Ligasystems mit sich brachte, wurde das Kunstprodukt 1943 Meister der zweitklassigen Kreisklasse Mainz. Im Herbst 1944 wurde der Spielbetrieb eingestellt, nach Kriegsende der Verein aufgelöst.


[Bearbeiten] 1945–1963: Neubeginn und Oberliga Südwest
Bereits kurz nach Kriegsende wurde in der Vereinsgaststätte Martinsburg die Wiederbelebung des 1. FSV Mainz 05 beschlossen. Am 11. November 1945 genehmigte schließlich das französische Militärgouvernement die im Oktober noch abgelehnte Wiederaufnahme des organisierten Sports in Mainz. Wenig später wurde der Verein im Wirtshaus Roter Kopf unter der Leitung von Konrad Weil, dem Vorsitzenden des Sportausschusses der letzten Vorkriegsjahre, neu gegründet. Bereits an Allerheiligen hatte es das erste Nachkriegsspiel gegeben: 1:1 beim MTV 1817. Im zweiten Spiel siegte die Spitzenmannschaft TuS Neuendorf 6:1 an der Zahlbacher Straße, wo die 05er bis Februar 1946 spielten.

Noch im Winter 1945/46 nahm die Oberliga Saarpfalz, der früheste Vorgänger der Oberliga Südwest, den Spielbetrieb auf. Die 05er waren Gründungsmitglied, was angesichts einer 0:15-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern kurz vor Saisonbeginn nicht unumstritten war. "Unter solchen Umständen verdient Mainz 05 als der Verein, der in der Vergangenheit am meisten für den Mainzer Fußballsport getan hat, den Vorrang. Wir erwarten jetzt nur, dass die 05er alles aufbieten, was zu einer anständigen Haltung in der Oberliga notwendig ist", forderte der Mainzer Anzeiger wenige Tage nach dem Spiel.

Im ersten Ligaspiel nach dem Krieg verloren die Mainzer am 6. Januar 1946 2:4 gegen den späteren Südwestmeister 1. FC Saarbrücken. Mit nur zwei Siegen beendeten sie die Saison auf dem letzten Tabellenplatz.

Bereits 1946 wurde der südwestdeutsche Fußball reformiert. Die Saarpfalz-Liga wurde wieder eingestellt und durch die 1. Liga Südwestdeutschland, Gruppe Nord ersetzt. In einer einmonatigen Pokalrunde wurden jeweils zwei Teilnehmer aus den Bezirken Rheinland, Rheinhessen, Pfalz und Saargebiet ermittelt. Die 05er qualifizierten sich mit einen knappen Sieg nach Verlängerung gegen den SV Gonsenheim. Am Ende belegten sie den dritten Platz, auch dank eines 3:1-Siegs über den FCK an Fastnacht.

Die Mainzer etablierten sich in der Oberliga, wo sie jedoch nie eine Hauptrolle spielten. Der Verein verpasste zwar keine einzige Oberligasaison, stand aber auch nur vier Mal (1953, 1954, 1958 und 1961) in der oberen Tabellenhälfte und musste mehrfach lange gegen den Abstieg spielen.

Entscheidend für die weitere Entwicklung des Vereins war die Saison 1951/52. Unter der Führung von Walter Strutz, der als Nachfolger des tödlich verunglückten Charly Armbruster den Vereinsvorsitz übernommen hatte, konnte sich der Verein finanziell konsolidieren. Gleichzeitig wurde der im Krieg beschädigte Sportplatz am Bruchweg modernisiert und auf ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern ausgebaut. Den größten sportlichen Erfolg in der Oberliga gab es am 15. November 1953, als die 05er am ausverkauften Bruchweg den 1. FC Kaiserslautern 5:2 schlugen. Werner Sommer, Walter Sonnenberger und drei Mal Karl-Heinz Wettig trafen gegen den Pfälzer Serienmeister, der mit vier der fünf späteren Weltmeister angetreten war.

Dennoch wären die 05er im Jubiläumsjahr beinahe abgestiegen: Am Saisonende mussten sie beim Vorjahresdritten TuS Neuendorf und gegen die Mittelfeldmannschaft Wormatia Worms punkten. Trotz des frühen 0:2-Rückstands holten die Mainzer die entscheidenden Punkte durch ein 3:2 in Neuendorf.

Kurz nach Saisonende trat der englische Pokalfinalist Manchester City mit dem deutschen Torhüter Bert Trautmann am Bruchweg zum Jubiläumsspiel an. Vor 10.000 Zuschauern gewannen die Mainzer 2:1.

Die folgenden Jahre verliefen für die 05er meist unspektakulär. Lediglich 1962 qualifizierten sie sich erstmals für den DFB-Pokal, wo sie in der ersten Runde dem 1. FC Köln 0:5 unterlagen.

Elf der Ära

Otto Schedler - Gerd Higi, Hermann Ronde - Josef Amadori, Werner Sommer, Norbert Liebeck - Horst Buchmann, Karl-Heinz Wettig, Josef Meinhardt, Bernhard Christ, Horst Lebefromm. Trainer: Heinz Baas.


[Bearbeiten] 1963–1976: Regionalliga Südwest, 2. Bundesliga Süd
Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, war der 1. FSV Mainz 05 nicht qualifiziert. In der neu gegründeten Regionalliga Südwest gehörte der Verein zunächst meist zur Spitzengruppe: In den ersten fünf Jahren wurden die Mainzer ein Mal Dritter und drei Mal Vierter. 1966 fehlten nur drei Punkte zur Südwestmeisterschaft. Überregionalen Eindruck hinterließ der Verein in der DFB-Pokalsaison 1964/65, als er den späteren Deutschen Meister Werder Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München (2:2 n.V. in Mainz, 2:1 in München) aus dem Wettbewerb warf. Erst im Viertelfinale schieden die Mainzer gegen den 1. FC Nürnberg (0:3) aus. Die 24.000 Zuschauer dieses Spiels bedeuten bis heute den Zuschauerrekord im Mainzer Stadion am Bruchweg, dessen Fassungsvermögen mit eigens für dieses Spiel errichteten Zusatzrängen erhöht wurde und seither nie 20.300 Plätze überstieg.

In den späten 60ern verloren die 05er den Anschluss an die Spitzengruppe. Nachdem sie bereits in der Schlussphase der Saison 1968/69 den Abstiegsplätzen gefährlich nahe gekommen waren, musste die überalterte Mannschaft im folgenden Jahr als Drittletzter überwintern. Der Verein dachte über eine Fusion mit dem noch schlechter stehenden Nachbarn SpVgg. Weisenau Mainz nach, die von den SVW-Mitgliedern jedoch mit so deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde, dass das Votum der 05-Mitglieder gar nicht mehr stattfand. Der FSV schaffte am Saisonende den Klassenverbleib, die Weisenauer stiegen ab.

1971 begann der Aufschwung, der zwei Jahre später zur Südwestmeisterschaft führte. Mit Helmut Müllges verließ der letzte Spieler aus Oberligazeiten den Verein, und unterstützt durch den Mainzer Konzern Werner und Mertz, der mit seiner Marke Blendax erster Großsponsor der Vereinsgeschichte wurde, waren die Mainzer in der Lage, etliche prominente Neuzugänge zu verpflichten, darunter den bundesligaerfahrenen Torjäger Gerd Klier und 1972 den dänischen Nationalspieler Torben Nielsen. Das Konzept ging auf: Am 6. Mai 1973 wurde der Verein durch ein 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Röchling Völklingen vor 18.000 Zuschauern zum einzigen Mal Meister der Regionalliga Südwest. In der Aufstiegsrunde zur Bundesliga belegte er hinter Fortuna Köln und dem FC St. Pauli den dritten Platz.

Durch die Erfolge in der Regionalliga waren die Mainzer 1974 für die neu gegründete zweigleisige Zweite Bundesliga qualifiziert. Zwei Jahre lang hielt der 1. FSV Mainz 05 sehr ordentlich mit und belegte die Plätze 11 und 12 (von 20). Nach dem zweiten Jahr, das die Mainzer mit den meisten Toren und den zweitmeisten Gegentoren der Liga abgeschlossen hatten, verzichteten sie aus finanziellen Gründen auf die Zweitligalizenz und zogen sich in die Amateurliga Südwest zurück. Der sportlich abgestiegene SSV Jahn Regensburg blieb an ihrer Stelle in der Zweiten Bundesliga.

Elf der Ära

Kurt Planitzer - Heinz Wassermann, Herbert Scheller, Helmut Müllges - Jürgen Richter, Carlo Storck, Horst Schuch, Kurt Sauer - Charly Tripp, Gerd Klier, Herbert Renner. Trainer: Bernd Hoss.


[Bearbeiten] 1976–1988: Amateurfußball
In der Drittklassigkeit zählten die Mainzer meist zu den Spitzenmannschaften, erlebten aber auch eine der schwersten Krisen der Vereinsgeschichte, als im August 1982 die Staatsanwaltschaft wegen finanzieller Ungereimtheiten gegen den Verein ermittelte und gleichzeitig der Vereinspräsident Jürgen Jughard bei einem Autounfall bei Koblenz verstarb. Später stellte sich heraus, dass Jughard in großem Stil Gelder der Deutschen Anlagen Leasing, deren Generalbevollmächtigter er war, in den Verein gesteckt hatte. Die 05er wurden so in den bis dato größten bundesdeutschen Wirtschaftsskandal verwickelt. Die genauen Umstände von Jughards Tod - Unfall oder Suizid - konnten nicht vollständig geklärt werden.

Nachdem die völlig neu zusammengestellte Mannschaft die erste Saison nach dem Rückzug nur auf dem sechsten Platz der sportlich schwachen Amateurliga Südwest (mit der heutigen Verbandsliga vergleichbar) beendete, gelang 1978 die erste Südwestmeisterschaft. Die Mainzer eroberten kurz vor der Winterpause die Tabellenführung und gaben sie bis zum Saisonende nicht mehr her. In der kurz nach dem letzten Spieltag beginnenden Aufstiegsrunde gegen die Meister der Amateurligen Saarland (Borussia Neunkirchen) und Rheinland (TuS Neuendorf), die eine längere Regenerationszeit hatten, waren die Mainzer chancenlos.

In der 1978 eingeführten Amateur-Oberliga, die die drei Südwest-Amateurligen vereinte, brauchten die 05er drei Jahre, um erstmals Meister zu werden. Trotzdem stiegen sie erneut nicht auf, weil ausgerechnet in jener Saison die Zweite Bundesliga auf eine Staffel reduziert wurde und der Aufstieg in die Zweitklassigkeit deshalb ausgesetzt war.

1982 scheiterten die Mainzer knapp am FC Homburg. Gleichzeitig mussten sie die Jughard-Krise überstehen. In den beiden folgenden Jahren wurden die Mainzer nur Achter, ihre schlechteste Platzierung in der Oberliga.

Nach der dritten Meisterschaft gelang 1988 die Rückkehr in die Zweitklassigkeit.

In die Amateur-Ära fallen die meisten Titel des 1. FSV Mainz 05, nämlich vier Südwestpokal-Siege, drei Südwest-Meisterschaften und die Amateur-Meisterschaft 1982 (3:0 im Endspiel gegen die Amateure von Werder Bremen), sowie die höchsten dokumentierten Ligaspiel-Siege der Vereinsgeschichte: 10:0 gegen den SV Speicher (31. März 1979) und gegen die SG Ellingen-Bonefeld (18. Mai 1980).

Elf der Ära

Manfred Petz - Bernd Münch - Hans Keller, Herward Koppenhöfer, Michael Wocker - Michael Schuhmacher, Werner Orf, Gerhard Bopp, André Häuser - Charly Mähn, Norbert Hönnscheidt. Trainer: Horst-Dieter Strich.


[Bearbeiten] 1988–2004: Zweite Bundesliga
Eine einschneidende Bedeutung für die weitere Entwicklung des Vereins hatte die Jahreshauptversammlung am 19. September 1988, bei der eine Oppositionsgruppe gegen den Vorsitzenden Bodo Hertlein putschte. Zum neuen Vereinspräsidenten wurde der damals 37-jährige Anwalt Harald Strutz gewählt, dessen Vater Walter bereits von 1951 bis 1956 dieses Amt innehatte. Der damals so entstandene Vereinsvorstand rund um Strutz ist heute noch fast unverändert im Amt.

Die erste Zweitligasaison nach dem Aufstieg endete schlecht: Als 18. der Tabelle stiegen die Mainzer direkt wieder ab. Aber bereits im folgenden Jahr gelang die triumphale Rückkehr: 33 Spiele lang blieben die Mainzer unter ihrem Trainer Robert Jung ungeschlagen, erst am letzten Spieltag mussten sie ihre einzige Saison-Niederlage gegen den Vizemeister FSV Salmrohr hinnehmen. Die Meisterschaft war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits entschieden. Mit vier Siegen in den ersten vier Spielen stand der 1. FSV Mainz 05 schnell als Sieger der Aufstiegsrunde fest. Die beiden Niederlagen in den verbleibenden Spielen konnten den Aufstieg nicht mehr gefährden.

Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg wurden die Mainzer als Tabellenachter bester Aufsteiger der Saison 1990/91. Eine gewisse Naivität hätte sie dennoch beinahe zurück ins Amateurlager gebracht: Da nicht alle Sponsorenvereinbarungen schriftlich fixiert waren, verweigerte der DFB den 05ern zunächst die Zweitligalizenz für die Saison 91/92, wogegen die Mainzer erfolgreich protestierten. In den folgenden Jahren spielte die Mannschaft in der Zweiten Bundesliga meist gegen den Abstieg.


Stammtorwart seit 1995: Mannschaftskapitän Dimo WacheBesonders der Abstiegskampf 1996 ist hervorzuheben: Die Mainzer starteten mit einem Punkt und 0:14 Toren aus acht Spielen in die Saison. Erst am neunten Spieltag gab es die ersten Tore und den ersten Sieg für die 05er - der Wattenscheider Sven Backhaus traf erst ins eigene Netz und verschuldete später den Foulelfmeter zum 2:0-Endstand. Der kurz zuvor vorgenommene Trainerwechsel (Wolfgang Frank für Horst Franz) brachte den erhofften Erfolg. Unter Frank spielten die 05er als einer der ersten Profiklubs in Deutschland mit Viererkette und Raumdeckung, zwei Neuerungen, die sich im deutschen Profifußball erst deutlich später allgemein durchsetzten.

In der Rückrunde holte kein Verein mehr Punkte als der 1. FSV Mainz 05. Am vorletzten Spieltag standen die Mainzer erstmals auf einem Nichtabstiegsplatz, am Ende waren sie Elfter. Die entscheidenden Punkte brachte ein 1:0 gegen den VfL Bochum, bei dem zum ersten Mal seit 23 Jahren mehr als 10.000 Mainzer am Bruchweg waren. Kurios war wenige Wochen zuvor das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg. Nach zwei Platzverweisen beim Stand von 1:1 spielten die Mainzer ab der 81. Minute nur noch zu neunt und mit einem Feldspieler im Tor. Dennoch gelang dem 05-Torjäger Sven Demandt gegen die ebenfalls durch einen Platzverweis dezimierten Nürnberger der Siegtreffer.

In der folgenden Saison hatten die Mainzer erstmals seit 1973 die Chance, in die Erstklassigkeit zurückzufinden. Erst am letzten Spieltag der Saison 96/97 mussten sie ihre Aufstiegshoffnungen begraben: Beim direkten Konkurrenten VfL Wolfsburg unterlagen sie in einem dramatischen Endspiel mit 4:5. Mit einem Sieg wären sie aufgestiegen.

Es folgten mehrere Jahre als Abstiegskandidat, deren Höhepunkt der 15. Mai 2000 war, als der Interimstrainer Dirk Karkuth mit einer konsequenten Defensivtaktik am viertletzten Spieltag drei Punkte beim Tabellenzweiten VfL Bochum eroberte. Schlüsselfigur war Torsten Lieberknecht, der als Manndecker gegen den Bochumer Spielmacher Yıldıray Baştürk wohl sein bestes Spiel für Mainz 05 machte.

2001 wiederholte sich die Geschichte. Wieder war der Verein in akuter Abstiegsgefahr und entließ ausgerechnet am Rosenmontag den Trainer Eckhard Krautzun. Nachfolger wurde der gerade verletzte Spieler Jürgen Klopp, der aus den ersten sieben Spielen 19 Punkte holte und den Verein zum Klassenerhalt führte.


Mannschaftsfoto-Termin 2001Die Saison 2001/02 gilt als beste Saison der Vereinsgeschichte. Die Mainzer stellten mehrere neue Startrekorde der Zweiten Bundesliga auf, wurden Herbstmeister und hatten noch vor dem letzten Spieltag zwei Punkte Vorsprung auf den vierten Rang. Dennoch scheiterten sie. Mit 64 Punkten sind sie bis heute punktbester Zweitliga-Nichtaufsteiger aller Zeiten.

2002/03 verpasste der 1. FSV Mainz 05 den Aufstieg unter noch dramatischeren Umständen. Zwar hatte die Mannschaft die Liga nicht mehr so dominiert wie im Vorjahr, dennoch stand sie Sekunden vor Saisonende auf einem Aufstiegsplatz. Erst in der Nachspielzeit des letzten Spiels mussten die Mainzer den Nachbarn Eintracht Frankfurt aufgrund des um ein einziges Tor (!) besseren Torverhältnisses vorbeiziehen lassen.

In der Saison 2003/04 standen die Mainzer fast nie in der Spitzengruppe der Liga. Durch das 3:0 gegen Eintracht Trier am letzten Spieltag und die gleichzeitige 0:1-Niederlage von Alemannia Aachen beim Karlsruher SC reichte es dennoch zum Aufstieg. Zwei der Tore schoss Michael Thurk, der zuvor einen Vertrag beim direkten Konkurrenten Energie Cottbus unterschrieben hatte und sich so selbst aus der Bundesliga schoss.

Der 1. FSV Mainz 05 ist der punktschlechteste Bundesliga-Aufsteiger aller Zeiten - 54 Punkte hatten zuvor nie gereicht.

Elf der Ära

Dimo Wache - Jürgen Klopp, Michael Müller, Peter Neustädter, Steffen Herzberger - Guido Schäfer, Jürgen Kramny, Fabrizio Hayer, Christian Hock - Michael Thurk, Sven Demandt. Trainer: Wolfgang Frank.


[Bearbeiten] 2004 bis heute: Bundesliga

Mohamed Zidan bei der "Humba"
Mainzer Fans in Duisburg (2005/06)Nach dem Aufstieg galten die unerfahrenen Mainzer als sicherer Abstiegskandidat. Diese Voraussage trat nicht ein. Zwar unterlagen sie gleich im ersten Spiel dem hoch überlegenen VfB Stuttgart mit 2:4, passten sich aber sehr schnell dem Bundesliga-Niveau an. Bereits am zweiten Spieltag gewannen die 05er gegen den Hamburger SV nach 0:1-Rückstand 2:1 und blieben sieben Spiele lang ungeschlagen. Unter anderem gewannen die Mainzer gegen den Deutschen Meister Werder Bremen mit 2:1, gegen den Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen mit 2:0 und wenige Tage nach dem 100. Geburtstag des Vereins gegen den Tabellenführer Schalke 04 mit 2:1. Beim Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am 11. Spieltag standen die Mainzer sogar kurzzeitig an der Tabellenspitze. Bereits am 32. Spieltag schafften die Mainzer als bester der drei Aufsteiger den Klassenverbleib und beendeten die Saison auf einem guten 11. Tabellenplatz.

Als Gewinner der deutschen Fair-Play-Wertung wurde Mainz 05 im Sommer 2005 der dem DFB zugeloste Startplatz in der UEFA-Pokal-Qualifikation zugesprochen. Damit nahmen die Mainzer erstmals in der Vereinsgeschichte an einem internationalen Wettbewerb teil. Nach Siegen über die Pokalsieger Armeniens (FK MIKA Aschtarak; 4:0, 0:0) und Islands (ÍB Keflavík; 2:0, 2:0) erreichten die Mainzer die erste Hauptrunde des UEFA-Cups, wo sie auf den späteren Sieger Sevilla FC trafen. Nach einem beachtlichen 0:0 in Sevilla entschieden die Spanier das Rückspiel, das ebenso wie die beiden Heimspiele in den Qualifikationsrunden in der Frankfurter Commerzbank-Arena ausgetragen wurde, mit 2:0. Damit schieden die Mainzer aus dem Wettbewerb aus. In der Liga schafften die 05er in der Saison 2005/06 trotz schwachem Start mit fünf Niederlagen zu Saisonbeginn bereits am vorletzten Spieltag den Klassenverbleib und wurden am Ende erneut Elfter.

Die Vorbereitung zur dritten Bundesligasaison, vor der die Mainzer etliche Leistungsträger verloren, wurde empfindlich gestört, als der Torjäger Michael Thurk die 05er im Streit zuEintracht Frankfurt verließ. Dennoch schlugen die 05er in der Generalprobe vor dem Ligabeginn den mit etlichen seiner Spitzenspieler angetretenen FC Liverpool 5:0. Die Saison, die für sie erstmals mit einem Heimspiel begann, eröffneten die 05er im Gegensatz zu den vorherigen Bundesligajahren mit einem Sieg. Trotz der beiden Erfolge wurden in den ersten Saisonspielen die durch die Abgänge der Offensivspieler Thurk, Benjamin Auer, Mohamed Zidan und Antonio da Silva entstandenen Sturmprobleme offensichtlich, die nicht direkt kompensiert werden konnten.

Legendäre Spiele


Ausschnitt aus der Choreographie zum 100. VereinsjubiläumDas in seiner Gesamtchoreographie wohl großartigste Spiel der Mainzer Vereinsgeschichte ist der 2:1-Sieg über den FC Schalke 04 am 20. März 2005. Vier Tage nach den offiziellen Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum trat der Tabellenführer der Bundesliga unter außergewöhnlichen Umständen am Bruchweg an: Schalke-Manager Rudi Assauer hatte am Vorabend im ZDF-Sportstudio den Ablösestreit um Mimoun Azaouagh, der drei Monate zuvor von Mainz zu Schalke gewechselt war, eskalieren lassen. Noch inmitten der Jubiläums-Choreo der 05-Fans, an der sämtliche Tribünen beteiligt waren, erzielte Fabian Gerber nach 20 Sekunden die Mainzer Führung. Lincoln glich in der 70. Minute per Foulelfmeter aus, ehe Michael Thurk in der 79. Minute der Siegtreffer gelang. Schalke verlor durch diese Niederlage die erst eine Woche zuvor erreichte Tabellenführung.

Eine ähnlich dramatische Vorgeschichte hat der 6:2-Sieg beim VfL Bochum im viertletzten Spiel der Saison 2004/05. Der Bochumer Trainer Peter Neururer hatte diese Partie bereits Wochen vorher zum entscheidenden Spiel im Abstiegskampf erklärt und in den Tagen vor dem Spiel in etlichen Interviews die Chancenlosigkeit der Mainzer betont. Angeführt vom brillanten Antonio da Silva, der zum 4:1 traf, das 2:1 und 3:1 direkt vorbereitete und an den anderen drei Mainzer Toren beteiligt war, holten die 05er im Ruhrstadion die entscheidenden Punkte zum Klassenverbleib. Bochum stieg ab. Pikant: Im Stadionheft zu diesem Spiel veröffentlichten die Bochumer einen Comic, der tatsächlich ein 6:2 vorhersagte - allerdings für die Bochumer.

Wenig spektakulär, aber umso bedeutsamer war der 2:0-Sieg der Mainzer beim langjährigen Rivalen 1. FC Kaiserslautern am 21. September 2005. In der Mainzer Vereinsgeschichte war es nach drei Unentschieden und 20 Niederlagen der erste Pflichtspielsieg auf dem Betzenberg.


[Bearbeiten] Ligazugehörigkeit
Bis 1914: diverse regionale Ligen
1914-19: kein Spielbetrieb
1919-23: Kreisliga Rhein / Hessen / Wiesbaden (jeweils erstklassig)
1923-25: Kreisliga Rhein/Nahe (zweitklassig)
1925-33: Bezirksliga Hessen bzw. Rheinhessen-Saar (erstklassig)
1933/34: Gauliga Südwest (erstklassig)
1934-44: diverse unterklassige Ligen
1944/45: kein Spielbetrieb
1945-63: Oberliga Südwest (erstklassig)
1963-74: Regionalliga Südwest (zweitklassig)
1974-76: Zweite Bundesliga Süd (zweitklassig)
1976-78: Amateurliga Südwest (drittklassig)
1978-88: Oberliga Südwest (drittklassig)
1988/89: Zweite Bundesliga (zweitklassig)
1989/90: Oberliga Südwest (drittklassig)
1990-04: Zweite Bundesliga (zweitklassig)
seit 2004: Bundesliga (erstklassig)



[Bearbeiten] Mainz 05 im DFB-Pokal
Große Erfolge im DFB-Pokal blieben den 05ern bislang verwehrt. Weiter als ins 1965, 1999 und 2005 erreichte Viertelfinale kam die Mannschaft nie. Pikant: 1999 und 2005 schieden die 05er jeweils auswärts beim hochfavorisierten FC Bayern München aus, den sie beim zweiten Mal immerhin in die Verlängerung zwangen.

Bei der zweiten Teilnahme unterlagen die Mainzer 1965 zuhause dem 1. FC Nürnberg 0:3, stellten aber immerhin einen bis heute gültigen Zuschauerrekord im Stadion am Bruchweg auf: 24.000 Zuschauer sahen teilweise auf kurzfristig errichteten Zusatztribünen das Spiel gegen die Franken. Seitdem überstieg das Fassungsvermögen des mehrfach umgebauten Stadions nie die 20.000. In den vorherigen Runden hatten sich die 05er gegen den späteren Deutschen Meister Werder Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV München 1860 (2:2 n.V. in Mainz, 2:1 in München) durchgesetzt. Auf die nächste Teilnahme mussten die Mainzer acht Jahre warten. 1973 unterlagen sie ebenfalls den Nürnbergern 1:4.

Von 1973 an bis zum Aufstieg in die 2. Bundesliga, der für die Mainzer ab 1991 die Teilnahme am DFB-Pokal garantierte, spielten die 05er regelmäßig im Pokal mit, überstanden aber nie die zweite Runde. Die besten Ergebnisse des damaligen Drittligisten waren 1983 ein knappes 0:1 gegen den späteren Deutschen Meister VfB Stuttgart, im Jahr zuvor ein 3:6 n.V. gegen den Bundesligisten FC Schalke 04, gegen den die 05er einen 0:2-Rückstand ausgeglichen und bis in die 106. Minute noch 3:2 geführt hatten, und schließlich die Revanche gegen Schalke, ein 1:0 in der Saison 1986/87.

Seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga scheiden die 05er in unschöner Regelmäßigkeit gegen Amateurvereine aus. Die erste einigermaßen erfolgreiche Pokalsaison seit 1965 begann 1994 mit einem knappen Sieg bei den Amateuren von Werder Bremen. Anschließend setzten sich die 05er beim Bundesligisten MSV Duisburg 2:0 durch und lieferten im Achtelfinale nach 1:0-Führung und 2:5-Rückstand Borussia Mönchengladbach einen heißen Kampf: Christian Hock und "Schorsch" Müller brachten den Zweitligisten innerhalb von 120 Sekunden auf 4:5 heran. Nach mehreren vergebenen Ausgleichschancen gelang Stefan Effenberg gegen die mit elf Mann stürmenden 05er erst in der Nachspielzeit das 6:4 für den späteren Pokalsieger.

Ähnlich spektakulär wie ihre Vorgänger in den 60ern traten die 05er in der Saison 1999/00 auf. Nach einem Freilos in der ersten Runde und einem 2:1 gegen den VfL Halle in der zweiten Runde schalteten die Mainzer erst den Bundesliga-Dritten Hamburger SV (2:0) und dann in Unterzahl den Champions League-Teilnehmer Hertha BSC (2:1 n.V.) aus: Kurz nach der Berliner Führung wurde Jürgen Klopp mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, in der 99. Minute direkt nach seinem Tor zum 2:1 auch der brasilianische Stürmer Marcio Rodrigues. Dennoch brachten neun Mainzer die Führung gegen elf Berliner über die Zeit. Im Viertelfinale hatten die 05er bei Bayern München keine Chance. Immerhin waren die 8000 Mainzer unter den 11.200 Zuschauern, die im Olympiastadion zwei Tage vor Heiligabend bei -15° das Spiel sahen, deutlich in der Überzahl.

Zwei Jahre später gelang den 05ern in der zweiten Runde der bis heute letzte Sieg gegen den Angstgegner SpVgg Greuther Fürth (3:2), ehe sie dem 1. FC Kaiserslautern im Achtelfinale 2:3 unterlagen, dabei in Unterzahl mehrere Möglichkeiten hatten, ein 0:3 auszugleichen.

2005 schafften die 05er es zum dritten Mal ins Viertelfinale. Dabei setzten sie sich jeweils im Elfmeterschießen - jahrelang die große Schwäche der 05er - beim VfL Osnabrück und beim 1. FC Kaiserslautern durch. Dem Sieg in Kaiserslautern folgte ein wochenlanger Streit. Der FCK versuchte, in zwei Instanzen beim DFB die Spielwertung anzufechten, da der Schuss des FCK-Spielers Ferydoon Zandi im Elfmeterschießen, der nach Meinung der FCK-Verantwortlichen von der Querlatte hinter die Torlinie gesprungen war, als Tor hätte gewertet werden müssen. Der Einspruch wurde zwei Mal abgewiesen, da es sich laut Urteilsbegründung um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters handelte. Im Viertelfinale reisten die 05er erneut zu den Bayern. Diesmal gingen sie früh in Führung und mussten erst in der Schlussphase den Ausgleich hinnehmen. In der Verlängerung glichen die Mainzer die Bayern-Führung aus, verloren aber dennoch 2:3.

Ungewöhnlich ist die für die 05-Fans unangenehme Auswärtsserie im Pokal: Nur fünf der 29 Pokalspiele seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga fanden am Bruchweg statt, alle anderen auswärts.


[Bearbeiten] Erfolge
Meisterschaften

Amateurmeister: 1982
Hessenmeister und Teilnehmer an der süddeutschen Meisterschafts-Endrunde: 1920, 1926, 1932, 1933.
Südwestmeister und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga: 1973
Südwestmeister und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga: 1978, 1988, 1990
Südwestmeister: 1981
Aufstiege

Aufstieg in die Bundesliga: 2004
Aufstieg in die Zweite Bundesliga: 1988, 1990
Aufstieg in die Bezirksliga (damals erstklassig): 1925
Pokal-Wettbewerbe

Erreichen des UEFA-Cups: 2005
Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinales: 1965, 1999, 2005
Südwestpokalsieg: 1962, 1965, 1974, 1979, 1980, 1982 und 1986

[Bearbeiten] Rivalitäten und Freundschaften
Die ersten großen Rivalen der 05er waren die lokalen Konkurrenten. In der Vorkriegszeit gilt das vor allem für den SV Weisenau, aber auch den großen Nachbarn SV Wiesbaden, der in Mainz von 1925 bis 1934 jedes Jahr verlor, zuhause aber auch nur vier Punkte abgab. Hingegen gab es fast freundschaftliche Beziehungen zu Wormatia Worms, die erst in der Nachkriegszeit zu einer erbitterten Feindschaft ausarteten. Weisenau und Wiesbaden spielen mittlerweile längst weit unter den 05ern. Die Rivalität zur Wormatia setzt sich in den Oberligaspielen der Wormser gegen die zweite Mannschaft der Mainzer fort. Eine eher freundschaftliche Rivalität entwickelte sich in den 80ern zwischen dem Südwestverein Mainz 05 und der hessischen FVgg. Kastel 06. Die jährlichen Vergleichsspiele zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen Mainzer Oberligisten, die im Ligaspielbetrieb nicht aufeinandertreffen konnten, zogen regelmäßig viele Zuschauer an.

Zu Zweitligazeiten etablierten sich Rivalitäten mit dem SV Darmstadt 98, Waldhof Mannheim und dem 1. FC Saarbrücken, die aber mangels Berührungspunkten ebenfalls kaum noch wahrgenommen werden. Die aktuellen Feindschaften zu Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern sind vergleichsweise jüngeren Datums.

Seit dem 4:6 im DFB-Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach am 25. Oktober 1994 entwickelte sich eine Fanfreundschaft zwischen Mainzern und Borussen, die aber schon nach wenigen Jahren brüchig wurde und heute nur noch von wenigen Fans gepflegt wird. Nie besonders verbreitet, dafür umso dauerhafter ist die Freundschaft zu TuS Koblenz, die noch aus gemeinsamen Oberligazeiten stammt.


[Bearbeiten] Personalien

Mannschaftsbild der Saison 2006/07

[Bearbeiten] Bundesligakader der Saison 2006/07

Die "All Reds" vor dem letzten Spiel 2005/06Name Trikot Nationalität
Torwart
Dimo Wache 1  
Jonas Sela 23  
Christian Wetklo 29  
Daniel Ischdonat 30  
Abwehr
Du-Ri Cha 2  
Nikolce Noveski 4  
Christian Demirtas 5  
Manuel Friedrich 10  
Marco Rose 17  
Benjamin Weigelt 24  
Ralph Gunesch 26  
Mittelfeld
Otto Addo 6  
Markus Feulner 7  
Fabian Gerber 8  
Mimoun Azaouagh 9  
Milorad Peković 13  
Christof Babatz 19  
Damir Vrančić 33  
Mario Vrančić 34  
Fatmir Pupalović 35  
Angriff
Petr Ruman 11  
Imre Szabics 14  
Bakary Diakité 15  
Ranisav Jovanović 20  
Conor Casey 21  
Chadli Amri 22  
Edu 32  
Tobias Damm 36  


[Bearbeiten] Trainerstab

Jürgen Klopp, Željko Buvač, Stephan Kuhnert (von rechts)Name Funktion Nationalität
Jürgen Klopp Chef-Trainer  
Željko Buvač Co-Trainer  
Stephan Kuhnert Torwart-Trainer  


[Bearbeiten] Vorstand
Vereinspräsident ist seit 1988 Harald Strutz. Seine Vizepräsidenten sind Peter Arens, Jürgen Doetz und Karl-Heinz Elsäßer, die weiteren Vorstandsmitglieder Schatzmeister Friedhelm Andres, Jugendleiter Hubert Friedrich, Bernhard Geitel, Manfred Thöne und Manager Christian Heidel.


[Bearbeiten] Nationalspieler
Der einzige Spieler, der für den FSV in der deutschen A-Nationalmannschaft auflief, ist Manuel Friedrich, der am 16. August 2006 debütierte. Deutsche Ex-Nationalspieler im 05-Trikot waren Karl Scherm, Helmut Schneider, Erich Bäumler und Hanno Balitsch. Franco Foda, der zwei Mal für das DFB-Team spielte, wurde bei den Mainzer Junioren ausgebildet. Aktuelle ausländische Nationalspieler im Kader der Mainzer sind derzeit Cha Du-Ri (Korea), Chadli Amri (Algerien), Otto Addo (Ghana), Conor Casey (USA), Nikolce Noveski (Mazedonien) und Imre Szabics (Ungarn). Vorher spielten bereits die Nationalspieler Spasoje Bulajic (Slowenien), Igoris Morinas (Litauen), Blaise N'Kufo (Schweiz), Tamás Bódog (Ungarn), Andrey Voronin (Ukraine) und Mohamed Zidan (Ägypten) für die 05er.


[Bearbeiten] Zweite Mannschaft
In der Geschichte des 1. FSV Mainz 05 gab es zwei Zweite Mannschaften.

Die erste dieser beiden Abteilungen stieg 1956 aus der rheinhessischen A-Klasse, Gruppe Nord, in die II. Amateurliga (damals die dritthöchste Spielklasse) auf. Ein Jahr darauf gelang der erneute Aufstieg in die I. Amateurliga. Der Höhenflug hielt nicht lange an - zwei Jahre nach dem zweiten Aufstieg spielte das Team wieder in der A-Klasse, ab 1964 sogar in der B-Klasse, der fünfthöchsten Liga. Einige Jahre später wurde die Mannschaft aufgelöst.

Wieder ins Leben gerufen wurde der 1. FSV Mainz 05 (A) vom späteren Manager Christian Heidel. Die Mannschaft startete 1992 in der untersten Liga. Nach vier Meisterschaften in Folge (die erste ohne Punktverlust) erreichten die Amateure 1997 die Verbandsliga Südwest. Nach dem dritten Platz 1998 stiegen sie 1999 sogar in die Oberliga Südwest auf.

Auch hier gehörten die Mainzer zu den Spitzenmannschaften. Nach dem vierten, siebten und zweiten Platz stiegen sie im vierten Jahr (2003) in die Regionalliga auf, in der sie im ersten Jahr den Ligaverbleib schafften. Durch den Aufstieg der Profimannschaft hatte der 1. FSV Mainz 05 in der Jubiläumssaison 2004/05 erstmals alle Mannschaften von den Profis bis in die unteren Jugendmannschaften in der höchsten möglichen Liga, musste aber am Saisonende den Abstieg der Amateure und der A-Junioren hinnehmen.

Der derzeit von Ex-Profi Peter Neustädter trainierte und wieder in der Oberliga Südwest spielende 1. FSV Mainz 05 II wurde zudem von 2001 bis 2005 fünf Mal in Folge SWFV-Pokalsieger. In den daraus resultierenden DFB-Pokalspielen erreichte die zweite Mannschaft zwei Mal das Elfmeterschießen (2001 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach, 2003 3:4 gegen den Karlsruher SC), kam aber nie in die zweite Runde.


[Bearbeiten] Erfolge
Südwestmeisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga: 2003
Südwestpokalsieg: 2001, 2002, 2003, 2004 und 2005

[Bearbeiten] Junioren
Die Juniorenabteilung der 05er zählt im Südwesten zu den "großen Drei" mit dem meist dominierenden 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken. Die B-Junioren wurden 2005 Südwestmeister vor dem FCK. Im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft erreichten sie gegen Borussia Dortmund (u.a. mit Nuri Şahin) trotz einer 0:3-Hinspielniederlage im Rückspiel das Elfmeterschießen, unterlagen aber mit 7:8.

Die A-Junioren waren 2003 Gründungsmitglied der U19-Bundesliga, aus der sie nach zwei Jahren abstiegen. 2006 wurden sie Südwestmeister und stiegen im Playoff gegen den Hessenmeister Kickers Offenbach (5:0, 2:1) wieder in die Bundesliga auf. Trainer der A-Junioren ist Jürgen Kramny, der den langjährigen Mainzer Nachwuchstrainer Willi Löhr ablöst.

Die Bundesligaspieler Mimoun Azaouagh, Axel Brummer, Christian Demirtas, Franco Foda, Manuel Friedrich, Fabrizio Hayer und Markus Kreuz wurden bei den 05-Junioren ausgebildet.

Da der Verein neben dem Hauptspielfeld im Stadion, das von den beiden Seniorenmannschaften beansprucht wird, über keine tauglichen Rasenplätze verfügt, spielen die Juniorenteams meist auf den Sportplätzen in Weisenau und Bretzenheim, seltener auf dem Kunstrasenplatz am Bruchweg.


[Bearbeiten] Stadion

Das Stadion am BruchwegSeit Oktober 1938 trägt der FSV seine Heimspiele im Stadion am Bruchweg aus. Das reine Fußballstadion am Dr.-Martin-Luther-King-Weg (früher Bretzenheimer Bruchweg) nahe der Mainzer Universität hat derzeit nach mehreren Umbauten 20.300 größtenteils überdachte Plätze, darunter ca. 10.400 Sitzplätze.

Zum Stadiongelände gehören ein neu angelegter Kunstrasenplatz, ein weiterer Rasenplatz, der seit Jahren in ziemlich schlechtem Zustand ist, ein Rasen-Kleinfeld und ein Hartplatz.

Da der Verein aus wirtschaftlichen Gründen auf ein größeres Stadion angewiesen ist und ein Ausbau des jetzigen Stadions nicht möglich ist, wird derzeit ein Stadionneubau konzipiert, der entweder am Kasteler Petersweg, am Europakreisel rund zwei Kilometer westlich des jetzigen Standorts oder aber unmittelbar hinter dem jetzigen Stadion entstehen wird. Das neue Stadion soll dann rund 35.000 Zuschauer fassen.

Vor dem Umzug spielten die 05er 500 Meter südlich des heutigen Stadions auf dem in Eigenarbeit angelegten Sportplatz am Fort Bingen, der 1920 mit einem Freundschaftsspiel gegen Vasas Budapest vor 5.000 Zuschauern eingeweiht wurde. Nach der Erweiterung zur Saison 1926/27 bot die moderne Kampfbahn mit Tribüne und ausgebauten Stehtraversen Platz für mehr als 10.000 Zuschauer. 1937 musste dieses erste vereinseigene Stadion einer Flak-Kaserne weichen, die heute den Haupteingang der Universität bildet. Als "Entschädigung" für den Verlust der Anlage mit drei Spielfeldern, Tribünen und Umkleidekabinen, in die mehrere hunderttausend Mark investiert worden waren, wurde der Verein mit 3.000 Mark abgespeist. Die 05er spielten zunächst an der Pariser Straße auf dem Platz des MTV 1817, ab 1938 in der Herbert-Norkus-Kampfbahn, wie das städtische Stadion am Bruchweg im Dritten Reich hieß.

Vor der Errichtung des Sportplatzes am Fort Bingen musste der Verein unterschiedliche Sportplätze nutzen. Zu Hassia-Zeiten spielte man auf freien Flächen der Befestigung am Gautor, große Spiele wurden auf der 1897 errichteten Radrennbahn am nahegelegenen Fichteplatz ausgetragen. 1910 zog der Verein auf den Platz des Mainzer SV 08 an der Hattenbergstraße um. Nach dem Krieg und der Fusion mit den 08ern musste der Klub zunächst auf den ungeeigneten Schützenfestplatz oberhalb des Stadtparks ausweichen, bis die Kampfbahn am Fort Bingen fertiggestellt war.

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