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*standard krocha*

Sie "krochen" durch die Stadt

Ihre Kappen haben sie weit nach hinten gerückt, sie tragen "Playboy"-T-Shirts, und ihre Haut ist solariumgebräunt: Die Gabber kommen nach Österreich.

Sie tanzen mit Sprüngen zum Bassrhythmus und sprechen so, dass kein Laie sie mehr verstehen kann.

Wien - 1977 sang die US-Punkband Ramones bereits den Schlachtruf "Gabba Gabba Hey". Doch mit dem Begriff "Gabber" hatte das nichts gemein - selbst wenn im Osten Deutschlands die Schreibweise "Gabba" verwendet wird. "Gabber" ist harter und schneller Techno, der seinen Ursprung in der niederländischen Hooligan-Szene von Rotterdam in den 90ern hat.

Die "Gabber" werden in Wien zunehmend häufig bei U-Bahn- und Busstationen gesichtet. Laut spielen sie mit ihrem Handy "Hardcore Techno" ab und üben sowie filmen ihre Choreografien: das "Gabbern" oder die "Hakke". Beim Hakken bewegt man sich ruckartig, der Fuß wird - im Takt der Basslinie - hinter den anderen gestellt. Auf Außenstehende wirkt es wie eine Art Marschieren oder ein Auf-der-Stelle-Treten. Es ist mehr als das: Denn die Geschwindigkeit der Bewegungen hängt von der Beatanzahl pro Minute ab, im Normalfall wird ein Tritt pro Bassschlag ausgeführt.

Ein etwas sportlicheres "Gabbern" ist der "Jumpstyle" unter den Tanzstilen. Dabei geht es darum, mit seinen Füßen vor- und zurückzuspringen und während des Balanceausgleichs mittels der Hände in die Luft zu treten.

Auch die Stilfrage ist in Gabberkreisen geklärt. Sie rührt teils von der Herkunft der Szene ab: "Pflichtprogramm" sind die Nike-Air-Max-Schuhe, die mit einem Luftpolster versehen sind, zudem engere Jeans (auf keinen Fall zu verwechseln mit Röhrenjeans), T-Shirts der Marken Umbro, Kappa oder Fred Perry und Bomberjacken.

Seit Kurzem haben männliche Gabber die Vokuhila wieder modern gemacht, die aus der weit nach hinten gerückten Kappe hervorlugt. Die Mädchen färben ihre Haare schwarz oder blond und fallen durch "Playboy"-T-Shirts auf. Bei allen gilt: natürliche Sommerbräune ade. Sie gehen ins "Soli" oder "Tsoli" (kurz für Solarium), um eine künstlich gebräunte Haut zu haben.

Buccä, du bist bombä

Die Szene hat ihre eigene Sprache entwickelt, die für "Amateure" schwer zu verstehen ist. So wird "Party machen" als "krochen" bezeichnet. Die "Krocha" oder "Pazienten" (Partygeher) treffen sich bei so genannten "Krocha-Dancebattles" in der Discothek Nachtschicht in Wien oder der SCS ("Schicht"). Mit "bombä" wird "Wie war dein Abend?" beantwortet. "Fiix" steht für sicher, und "braQ" ist ein Ausruf von Überraschung. Gabber schreiben abwechselnd mit Groß- und Kleinbuchstaben und ersetzen das "z" durch ein "c" und das "a" durch ein "i", "ä" oder "y". Das Ergebnis: Aus "Bussi" wurde "Buccä".

Politisch wird Gabbern eine Nähe zum rechten Rand zugeschrieben. Im Ruhrgebiet, den Niederlanden und Mittelitalien wurden ihre Veranstaltungen von auffällig vielen Rechtsradikalen besucht. Die Szene verucht sich davon streng zu distanzieren. Aus diesem Grund wurde in Deutschland "United Gabbers Against Racism and Fascism" (Vereinigte Gabber gegen Rassismus und Faschismus) gegründet. In der Szene ist man auch gespalten, wer als echter Gabber gelten darf: Als "Voki-Krocha" werden die Gabber mit Vokuhila bezeichnet - sie würden die Gabber-Lebensweise verflachen. Denn Gabber sind heute mehr als eine kleine Jugendkultur - in Wien prägen sie weit gehend das Bermuda-Dreieck oder die "Nachtschicht". Und online sind Hunderte von Videos, auf denen Gabber "schranzen" (Wortmix aus "schreien" und "tanzen"), zu sehen. Die bewundernden Postings darunter: "Du bist bombä".

*krocha*

Sprache im Alltag:

Oida: Satz/Wortergänzung (egal in welchem Fall), zu Beginn und am Ende eines jeden Satzes/Wortes, oft auch mitten in einem Satz

einekrochen: hinein gehen

krochn: Ableitung von ?einekrochen? (reinkrachen)
z.B.: Heast gestern bin i no in a leiwandes Festl einekrocht.
Oder in die Nachtschicht einekrocht.
Daraus wurde ?in die Nachtschicht einekrochn? und dann vereinfacht nur mehr krochn.
Manchmal bedeutet es auch: feiern, tanzen, party machen

Schichtln: In die Nachtschicht gehen und party machen

gemma krochn: gehen wir fort (z.B. in div. Diskotheken oder Festln)

kroch ma eine in die Hittn: gehen wir in die Disco

braQ: ich packs nicht

bam: sinnlose Phrase, oft zu finden in Verbindung ?bam oida?

oAo: One and only

fiiX: sicher

ua (ur): Verstärkungswort im Wortschatz eines Krochas

schaust ua bombä aus: siehst sehr hübsch aus

Bum zua: fett, blau, stock besoffen

komm gib erm: geht schon?zeigs mir

Hawara: Freund (wienerischer Ausdruck), besonders bevorzugt im Zusammenhang mit ?Hawara i pock die ned? (Freund ich halt dich nicht aus)

oLLabestaH/oLLabestäH: aller bester/beste Freund/in des Krochas, bevorzugt mit vielen ?ä? und ?h? geschrieben

Styla: King, der coolste, ?

Patient: Schichtgänger


Personenbezeichnung:

Krocha: eine Ableitung von lassen wir es krachen
Ein Krocha geht gerne shoppen oder ins Solarium. Am Abend macht er mit seinen Freunden verschiedene Diskotheken ?unsicher?, er geht ?krochen?.

Krocharin [Die Mädels]: Blonde (meistens mit schwarzem Untergrund) oder schwarze Haare, Solarium gebräunt, Gelnägel, Haarreifen, die Stirnfransen schief geschnitten, das fast durchsichtige Shirt mit dem Blumenmuster (gibt es in schwarzn, braun, rosa, gelb ect.) und nicht zu vergessen das gewisse Piercing in der Oberlippe oder rechts/links in der Unterlippe

Weiter Eigenschaften:
Die Kultur des ?krochens? wird von Generation zu Generation weitergegeben, so erziehen z.B. die älteren ihre Brüder und Schwestern zu typischen ?Krochern? bzw. ?Nachtschicht Fotzen?, die mit 12 schon aussehen wie 17


Krocha Aufenthaltsorte:

Soli: Solarium

Schicht: Abkürzung für Nachtschicht (bevorzugte Discothek des Krocha)
Die zwei beliebtestes Standorte sind bei Discotheken in Wien (Donauplex und SCS).


Beleidigungen/Beschimpfungen:

fetz/tricker man oida: schlagen wir ihn

Huankind oida: Hurensohn (der Sohn einer Prostituierten), Kraftausdruck!!! Hier wieder das allzeit beliebte ?Oida? am Ende von einem Wort/Satz (siehe Punkt 2.)

bist deppat: bist du noch beisinnen


Sonstiges:

Voku/Vokii: Vokuhila (vorne kurz hinten lang), spezieller Haarschnitt der vor allem in den 70er Jahren und 80er seinen Aufschwung erlebte, nach einer Pause des Trends wird jetzt der so genannte Vokuhila bei jungen Personen, den Krochern, wieder modern; eventuell auch mit blonden Stränchen

Adidas bock: Beinbekleidung eines/r Krocher/in


Schreibweise eines Krochers:

vIeLe abWecHseLnd gRoßE uNd kLeInE BucHsTabEn!

?z? muss durch ein ?c? und ?a? bzw. ?i? durch ein ?ä? oder ?y? ersetzt werden. Bsp.: buccäää oder buzzyyy (für bussi)

?u? durch ein ?ü? und ?b? durch ein ?p?. Bsp.: lüp dich (ich liebe dich)

Es gibt mehrere Schreibvarianten eines jeden Wortes, die aber nur ein richtiger eingeschulter Krocha kennt, ähnelt stark einer Geheimsprache, da sie kein normal sterblicher versteht.

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