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Patrick Süskind
Das Parfum
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Jean-Baptiste Grenouille
Moral und Ethik sind für ihn Fremdwörter. Dadurch wird er zu einem gefühllosen Wesen, unempfindlich und skrupellos. Grenouille fühlt sich erst dann wohl, wenn man ihn nicht beachtet. Wegen dieser Abkapselung wird er als "Zeck" bezeichnet. Der Gerber Grimal, der ihn ausbeuten will, behandelt ihn auch wie ein "Animal". Grenouille wird immer wieder mit Tieren verglichen, die unangenehme Gefühle im Menschen erwecken so auch mit einer Kröte oder einer schwarzen Spinne.
Sein wichtigster Sinn ist der Geruchssinn. Die Begabung, mit seiner Nase einen Duft aus einem Gemisch herauszufiltern oder in seinem Kopf neue Düfte zu kreieren, macht ihn schon in jungen Jahren zum Wunderkind. Er nimmt seine ganze Umwelt nur in Form von Gerüchen wahr. Dass er selbst keinen Geruch besitzt, schockiert Grenouille zu tiefst. Er möchte einen Geruch schaffen, der ihn von allen anderen Menschen unterscheidet. Er setzt sich selbst das Ziel, der größte Parfümeur aller Zeiten zu werden. Und getrieben vom Ehrgeiz, macht sich Grenouille an sein Lebenswerk. Er achtet dabei auf keinerlei Nebenwirkungen, die sein Schaffen mit sich bringt. Grenouille tötet und lässt alles was er nicht braucht, in diesem Fall die Körper der jungen Mädchen, einfach fallen. Sein Ziel, den Duft zu kreieren, der ihn zu einem riechenden Menschen macht, macht ihn besessen.
Er vollbringt die Meisterleistung und kreiert das Parfüm seines Lebens. Mit den Extrakten der Mädchen gelingt es ihm, einen Duft herzustellen, der die Menschen versessen macht. Alle lieben Grenouille, er wird zum ersten Mal wahrgenommen, der Duft fasziniert die Menschen.
Doch wieder wird Grenouille enttäuscht. Er realisiert plötzlich, dass die Menschen nicht die Person Grenouille lieben, sondern nur den Duft, den er kreiert hat. Und so stürzt er sich in tiefen Hass. Er kehrt zurück nach Paris, der Stadt, in der er geboren wurde und in der er auch sein Ende finden will. Er wird von seinem Leiden erlöst, als die Menschen ihn am Ende des Buches aufessen.
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Giuseppe Baldini
Der Parfümeur Baldini gilt als einer der besten seines Fachs. Er ist angesehen und viele der reichen Bürger der Stadt kauften früher bei ihm ein. Baldini gelangte zu seinem Status als bester und größter Parfümeur. Doch Baldini besitzt einen Nachteil. Er hat noch keine bahnbrechende Erfindung zu Tage gebracht, unter anderem weil er keine Ideen umsetzen kann, aber auch weil er das Neue fürchtet. Er versteckt sich hinter der Fassade des Scheins und gaukelt den Menschen vor, dass er die Parfüms kreiere. Seine Parfüms waren gekauft oder bereits vorhandene Mischungen, die er kopierte. Lediglich der Parfümeur Baldini selbst weiß ,dass er es noch nie wirklich zu etwas gebracht hat und allein die Tatsache, dass jeder glaubt, er sei ein Meister seines Handwerks und dass dies für etwas Besonderes gehalten wird, macht ihn stolz. Sein Wissensdrang reicht nicht besonders weit. Er ist jedoch besessen davon, alle Düfte bei sich, in seiner Parfümerie, zu besitzen, reich zu werden. Er möchte als der größte Parfümeur in Frankreich angesehen werden. Als er erfährt, dass sein Konkurrent Pélissier ein Parfum herausgebracht hat, nach dem die ganze Stadt verrückt ist, versucht er wie immer den Duft zu kopieren. Doch es misslingt ihm und er gibt schließlich auf und will sich aus dem Geschäft zurückziehen. Doch dann taucht Grenouille in seinem Laden auf. Durch Grenouille und dessen unglaubliches Talent, Parfums zu mischen ohne deren Inhaltsstoffe vorher zu kennen, welches Baldini skrupellos ausnutzt, gelangt der Parfümeur zu hohem Ansehen. Doch er ist sich durchaus bewusst, dass er ohne die Hilfe von Grenouille weiterhin ein Nichts wäre. Nachdem er Grenouille seinen Gesellenbrief ausgehändigt hat und dieser nach Grasse weiterzieht, ist Baldini zunächst zufrieden und legt sich zur Ruhe. In derselben Nacht stürzt sein Haus von der Brücke und der Parfümeur ist tot
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Madame Gaillard
Madame Gaillard ist seit ihrer Kindheit ohne Geruchssinn. Sie ist völlig gefühlslos und hat keinerlei emotionale Empfindungen. Nachdem Grenouille bei allen anderen Ammen nicht bleiben durfte, wird er bei Madame Gaillard akzeptiert und diese bietet ihm einen geborgenen Platz in ihrem Waisenhaus. Die Amme ist seit dem Tod ihres Mannes alleinstehend. Sie ist ordnungsliebend und besitzt einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, welcher besonders in der Pflege der Kinder zum Vorschein kommt. Sie bevorzugt keines der Kinder und benachteiligt niemanden. Sie ist schlicht und einfach zu allen Kindern gleich. Madame Gaillard verfolgt ein Ziel: Sie möchte nicht in einem Spital sterben sondern Zuhause und spart deshalb eisern daraufhin. Sie teilt die Summe, welche ihr das Waisenhaus bringt, exakt durch zwei und behält die Hälfte für sich. Doch mit der Aufnahme von Grenouille nimmt das Schicksal der Amme ihren Lauf. Als sie ihn im Alter von acht Jahren an den Gerber Grimal verkauft, verfolgt sie weiterhin den Gedanken, sich später in einem Haus zur Ruhe zu setzen und dort zu sterben. Doch es kommt alles anders. Als sie sich zur Ruhe setzt ist ihre Rente noch gesichert. Sie lebt in einem kleinen Häuschen, doch der Tod kommt nicht. Sie wird alt und mit ihrem Alter kommt auch die Revolution. Sie muss höhere Anteile ihrer Rente abgeben und schon bald geht ihr das Geld völlig aus. Im Alter von achtzig Jahren erkrankt Madame Gaillard an einer Geschwulstkrankheit, die ihr die Stimme raubte, sodass sie nicht protestieren kann, als man sie schließlich doch ins Spital fortschafft, wo sie neben hundert anderen Menschen schließlich stirbt.
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Der Gerber Grimal
Grimal ist Gerber, dessen Aufgabe die Verarbeitung von rohen Tierhäuten zu Leder ist. Er nimmt Grenouille bei sich in die Lehre und der Geselle lernt Tierhäute so zu präparieren, dass am Ende kostbares Leder entsteht. Grimal baut keinerlei Beziehung zu Grenouille auf, er sieht ihn als Gesellen und ist froh, dass die dreckigen und schmutzigen Arbeiten nun auf Grenouille übertragen werden können. Nachdem er Grenouille an Baldini verkauft hat, ist sich Grimal sicher, den Verkauf seines Lebens gemacht zu haben. Doch, kaum verlässt er die Kneipe, in der er sich betrunken hat, und wankt am Fluss nach Hause, stirbt er.
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Laure Richis
Laure ist die Tochter von Antoine Richis und eines der schönsten Mädchen der Stadt Grasse. Für ihren Vater ist sie das Wertvollste was er besitzt und so achtet er ganz besonders gut auf seine Tochter. Als der Mädchenmörder in der Stadt sein Unwesen treibt, schickt der Vater seine Tochter nicht weg. Er ist der Meinung, dass keiner ihm vorschreiben kann und soll was richtig ist und was er tun sollte. Er ist fest davon überzeugt, dass er ein Vorbild für alle Menschen sein sollte. Laure bleibt in der Stadt und fällt Grenouille schließlich zum Opfer.
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