Ich liege auf meinem Bett und denke nach. Über mein Leben, meine Reise und meine Erfahrungen dadurch und wie ich mich jetzt fühle.
Wenn ich Leuten erzähle, dass ich in England geboren bin und in Thailand aufgewachsen bin, finden dass so ziemlich alle total aufregend und cool. Aber weißt du was, dass ist es nicht. Es ist verdammt schmerzhaft... Es tut weh, so oft umzuziehen. Es tut verdammt noch ma weh, wenn man seine Freunde zurück lassen muss und obwohl man sich fest vorgenommen hat in Kontakt zu bleiben, die Freundschaft irgednwann in die Brüche geht. Ich wollte immer eine beste Freundin habe, die ich schon seit dem Kindergarten kenne. Irgendwann hab ich diesen Wunsch aufgegeben. Ich werde nie eine beste Freundin haben, mit der ich seit meiner Kindheit befreundet bin. Meine ganzen Freundschaften sind zerbrochen und mit jeder einzelnen bin ich innerlich ein Stück mit zerbrochen.
Es tut weh, wenn man seine Verwandten höchstens jedes zweite Jahr sieht. Ich bin eigentlich so gut wie ohne Verwandten aufgewachsen. Ich habe nie dieses gemeinsame Beet anlegen in Omas Garten gehabt, nie dieses Backen mit Oma oder WM schauen mit Opa. Nie und das einzige was ich tun kann, ist das jetzt nach zu holen.
Aber was am allermeisten weh tut ist diese Lücke in mir. Dieses Loch. Dieses Heimweh nach Nirgendwo. Egal wo ich bin, ich fühle mich nie zuhause. Ich habe dieses Gefühl, von zu Hause sein oder ankommen noch nie gespürt. In den ersten Jahren hat es mich innerlich so aufgefresssen, dass ich beschlossen habe, mich da zu Hause zu fühlen wo ich gerade bin. Ich weiß noch wie ich damals jede Nacht geweint habe, bis ich endlich eingeschlafen bin...
Inzwischen versuche ich es einfach zu verdrängen und versuche mich in Österreich zu Hause zu fühlen. Aber manchmal kommt alles wieder rauf, das Heimweh, der Schmerz über die Freundschaften die zerbrochen sind und der Ärger. Der Ärger auf meine Eltern, dass sie mich nie gefragt haben, dass sie mir mein Leben mit vielen Sachen erschwert haben, dass sie mir so weh getan haben.
Aber ich bin fest davon überzeugt, dass ich irgendwann einmal erkennen werde, dass es gut für mich war. Die ganzen Erfahrungen, die mir niemand mehr nehmen kann und diese Offenheit gegenüber Menschen aus anderen Kulturen. Es war eine schmerzhafte aber auch schöne Erfahrung und wenn ich an die Zeit zurück denke, kommen mir auf der einen Seite die Tränen auf der anderen bin ich Gott und meinen Eltern dankbar für das alles und ich hoffe das ich irgendwann einmal soweit seinw erde, dass ich mit fester Stimme und voller Überzeugung sagen kann, dass ich mich hier zu Hause fühle.