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Ja   nein   

Die Nervosität bahnt sich durch meine Adern und bringt das Blut gemächlich zum Brodeln, ich darf nicht stoppen, nicht mit mir hadern, muss es durchziehen, den Wille ankurbeln. Klare Stimme, fester Blick auf das Ziel gerichtet, ich darf mich nicht einfach unterkriegen lassen, der Steg wurde schon vor wenigen Minuten gesichtet, bis ich dort angekommen bin, darf ich die Ruhe nicht hassen.

Meine Hände zittern, das Kribbeln wird stärker, den Drang zu unterdrücken wird von Sekunde zu Sekunde härter. Ich beiß mir auf die Lippen, will das Verlangen unterdrücken, doch es kreischt unter meiner Haut, keine Spur Entzücken. Das Blut rast durch meine Venen, der Kreislauf beginnt zu beben, die dunklen Schatten meines Innern beginnen sich zu erheben. Plötzlich ist der Steg weit entfernt, der Wahnsinn breitet sich aus, ich zitter, schreie, spucke, beiß in meine Haut, die Stimmen schreien: "Lass uns raus!"

Ich kann nicht, ich darf das nicht, beginne zu kratzen, Blut gerinnt, der Horizont verdunkelt sich, der kalte Schweiß, mein Zenit spinnt. Ich drehe durch, verlier den Halt, kein Vorne und kein Hinten mehr, brülle: "Was ist mit mir?!", das Verlangen unterdrücken zu schwer. Es drückt die Lunge, der Brustkorb bebt, Gliedmaßen zittern im Takt, mein Körper kollabiert unter dem Druck, während es mich pakt. Ich verliere den Verstand, das Schicksal hat gesprochen: Unter der Haut ist das Biest ausgebrochen.

Ich spüre, wie das Blut zwischen meinen Händen klebt, dabei habe ich nichts schlimmes miterlebt, fadenscheinig, einige Bruchstücke der Erinnerung, Leben, dargestellt als eine nichtige Gefühlsverringerung.

Ich laufe durch den bedrohlichen Wald, kenne keine Rücksicht, mache nicht Halt, laufe, laufe davon von all dem Leid, das ich brachte, Dinge die ich tat, dessen Ausmaß ich nie bedachte.

Nun ist es soweit, Blut, Zeugnis der Schuld, das Leid wird wohl doch langsam Kult, doch ich habe genug davon gesehen und erlebt, nur noch ein einziger Mensch der hinter mir steht.

Ich sehe ihn im Spiegel, lachend vor Hohn, der Sensenmann bekommt schon noch seinen Lohn, die Seele als Austausch für Ruhe und Frieden, diese Gedanken wurden stets vermieden.

Schließlich treffen sie dich, hart und unweigerlich, ich schließe panisch die Augen und im Spiegel bin ich, das Lachen verloren gegangen über Nacht, wer ist es, der das Leben so grausam macht?

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