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Die Abkürzung "SVV" steht für "Selbstverletzendes Verhalten".

Zu den gemäßigten Selbstverletzungen zählt z.B. das Schneiden in die Haut mit Rasierklingen, Messern, Scheren, Glasscherben u.ä. (soweit ich weiß die meistverbreitete Variante), aber auch das Verbrennen mit Zigaretten oder Bügeleisen, mit dem Kopf vor die Wand hauen, sich blutig kratzen, Knochenbrechen, usw., es gibt da viele verschiedene Verhaltensweisen.

warum sich selbstverletzen?

Berechtigte Frage. Nicht-Betroffene können sich meistens nicht vorstellen, warum manche Menschen auf SVV zurückgreifen ...

Zunächst einmal: Es hat nichts mit Masochismus zu tun, und es macht auch keinen Spaß!

Mögliche Gründe können beispielsweise sein:
Es fungiert als Ventil, um mit großem emotionalen Druck fertig zu werden
   Wenn der aufgestaute Druck zu stark wird, muß es irgendwie raus. Andere gehen vielleicht in den Wald und schreien, schreiben Tagebuch oder lassen sich an einem Sandsack aus. SVVler verletzen sich in solchen Situationen selbst - sie haben irgendwann "gelernt", daß nur diese Methode hilft.

Es holt einen "auf den Boden" zurück, wenn man sich gedanklich im Kreis dreht, "abhebt"
   SVV kann "Gedankenspiralen" stoppen. Manchmal hat man so viele Gedanken im Kopf, daß man fast wahnsinnig wird, oder man hängt in einer "Endlosschleife", und die Gedanken kreisen immer wieder um dasselbe Thema. Dann ist SVV eine Methode, dies zu stoppen, weil der Schmerz etwas "reales" ist, man zwingt sich dadurch sozusagen zurück ins Hier und Jetzt...

als Hilferuf
   Auch wenn die meisten SVVler Ihre Wunden verstecken, kann es doch manchmal ein Hilferuf sein, die einzige Möglichkeit auszudrücken "Mir geht es schlecht!"...

Sucht
   Last but not least kann SVV auch zu einer eigenständigen Sucht werden, man erlebt durch den Schmerz zum Teil Glücksgefühle, auf die man nicht mehr verzichten kann..

wer macht sowas?

Im Prinzip kann es jeden treffen. Der typische SVVler ist allerdings leicht reizbar, depressiv veranlagt, kann sich selbst nicht leiden, intelligent, steckt bei Problemen den Kopf in den Sand, leidet unter Angstzuständen, kann nicht mit Kritik umgehen, unterdrückt in der Regel seinen Ärger und ist impulsiv. OK, vielleicht nicht immer alles auf einmal ;)

was sollen angehörige machen wenn sie helfen wollen aber sich nich auskennen?

Was nun? Vielleicht hat Dir jemand, der Dir nahe steht, Dir so viel Vertrauen entgegen gebracht und Dir erzählt, dass er/sie unter SVV leidet, oder Du hast es unabsichtlich entdeckt. Wie auch immer Du es herausgefunden hast, Du weißt es nun und kannst Dich nicht vor diesem Thema drücken. Du musst auf irgend eine Art und Weise reagieren. Diese Seite soll Dir dabei helfen, wenn Du einen Freund oder ein Familienmitglied hast, das unter SVV leidet.

Nimm es nicht persönlich
   SVV hat mit der Person zu tun, die es tut und weniger mit den Leuten, die um sie herum sind. Die Person, um welche Du Dich sorgst, schneidet, brennt, schlägt oder kratzt, tut das alles nicht, damit Du Dich schlecht oder schuldig fühlst. Sogar wenn es wie eine Manipulation aussieht, ist es wahrscheinlich nicht so gemeint.

Informiere Dich
Informiere Dich so gut es geht über SVV. Diese HP ist ein guter Start

Helfen, ohne das SVV zu verstärken
   Es ist wichtig, dass Dein Freund / Bekannter / Verwandter weiss, dass Du unterscheiden kannst zwischen dem, was er tut und dem, was er ist und dass Du ihn trotz allem liebst. Sei verfügbar, so oft wie Du kannst. Lege Deine persönlichen Gefühle von Angst oder Ekel was SVV betrifft zur Seite und konzentriere Dich darauf, was mit der Person passiert.

Drücke Dich nicht vor dem Thema SVV.
   Lass die Person wissen, dass Du bereit bist darüber zu sprechen. Alles weitere überlässt du dem SVV-ler selbst. Sage dem SVV-ler auch, dass du das Thema nicht selbst aufbringst, weil Du ihn nicht unter Druck setzen willst und nicht, weil Du es nicht ansprechen möchtest oder eine Aversion dagegen hast.

Mach' den ersten Schritt.
   "Ich weiss, dass Du Dich ab und zu verletzt und ich würde das gerne verstehen. Es gibt so viele Gründe, weshalb jemand so etwas tut. Wenn Du mir helfen würdest, Deine Gründe zu verstehen, dann würde mir das sehr helfen." Danach forciere bitte nichts. Wenn die Person sagt, dass sie lieber nicht darüber sprechen will, dann akzeptiere das und wechsel das Thema. Sag' vielleicht, dass Du bereit bist zuzuhören, wann immer er/sie bereit dazu ist.

Sorge für Ablenkung, wenn nötig.
   Manchmal kann etwas Ablenkung Wunder wirken. Ins Kino gehen, spazieren, ein Eis essen gehen. Einfach Sachen, die nichts mit SVV zu tun haben. Wenn die Person, um die Du Dich sorgst, bedrückt ist, dann kann es manchmal helfen, wenn man etwas schönes und zerstreuendes in ihr Leben bringt. Das heisst nicht, dass Du ihre Gefühle ignorieren sollst; Du kannst wahrnehmen, dass sich jemand schlecht fühlt und dennoch etwas nettes und ablenkendes tun. Es ist nicht damit zu vergleichen, dass man jemanden damit vollquatscht im Stil von "da kommst Du schon drüber weg". Es soll ein Versuch sein die Negativ-Spirale zu durchbrechen, indem man etwas Positives einbringt. Es kann so etwas einfaches sein, wie jemandem eine Blume zu bringen. Glaub jedoch nicht, dass diese Bemühungen eine länger anhaltende Heilung bewirken. Hier geht es um eine ganz simple wie-verbessere- ich-den Moment-Technik.

Svv ist ein Teufelskreis aus dem man in den meisten Fällen nicht mehr so schnell und von alleine rauskommt.  Wie wenn man Alkoholiker oder Drogenabhängig wird...Deswegen sollte man am besten erst gar nicht damit anfangen.

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