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                                                       Kreative Ergüsse: handmade. Like a Blog.

23.11.2010 Was wollte ich eigentlich sagen?

Ein bisschen aus meinem Leben. Ein ganz normaler Tag.

Montags verbringe ich die ersten 4 Stunden (Arbeitnehmerstunden) meines Lebens in der Schule. Oftmals ist es eine Art Freiheit, wo ich sein kann, wie ich bin. Wo ich meine verdorbenen Scherze treiben kann (*Achtung Wortspiel*) und mich schadenfroh über andere Menschen kringelig lachen kann. Aber auch leider nur auf diese 4 Stunden beschränkt. Diesen Montag war ich ungern da. Aber am Ort des Grauens war ich noch weniger gern, also blieb mir nichts anderes übrig, als zu beten, dass die Klassenarbeit, für die ich kaum gelernt hatte (und bei dem bisschen, welches ich Sonntag Abend und Montags im Auto zusammenkriegen konnte, war ich unsicher), verschoben wird. Ich hatte Glück. Mein mangelndes Interesse an Rechtsmittel- und behelfe blieb anonym.
4 Stunden später, am Ort des Grauens, auch Kanzlei genannt, angekommen, ist die Laune der Mitarbeiterinnen fast knisternd hörbar. Man hat so das Gefühl, dass man nur etwas zu sagen braucht, was nicht passt und schon findet eine atomare Explosion, Nagasaki-ähnlich, statt. Also, was tut man? Genau, man setzt sich unauffällig auf einen herbeigekrochenen Stuhl und versucht nur ein kleiner Schatten in den Augenwinkeln zu sein. (Und dabei möglichst wenig Geräusche zu machen)
Übrigens finde ich es komisch wenn die Chefin schlechte Lauen hat, dass sich das wie eine Magen-Darm-Grippe über die ganzen Mitarbeiterinnen verteilt. Und wer es wagt, ein bisschen Sonnenschein im Innern zu verstecken, wird mit kurzen knappen, fast gezischten Worten a lá Voldemord bestraft. Ich übertreibe, aber es kommt der Realität schon durchaus sehr nahe. Kurze Zeit später wird einem wortlos ein Schreiben zugeschoben, welches man noch heute (Jetzt! Sofort! Am besten noch gestern!) bei Regen, Kälte und eisigen Windzügen, zum Sozialgericht bringen muss. Welch Freude! Ein kotzgelber Zettel mit unablässig umkringelten Worten, mit jener klaren Anweisung, deutet darauf. Okay, denke ich mir, wenigstens etwas Abwechslung. Und so begab ich mich in den Regen, der Kälte und dem eisigen Wind, stand an der Bushaltestelle und war in Gedanken irgendwo in Richtung Caipirinha und duftender Sonnenlotion, als mich eine riesige Welle Pfütze traf. Ich verfluchte alles und jeden. Ich war von den Zehen bis zu der oberen Gesichtshälfte bedeckt mit Pfütze. Zum Glück hatte ich eine Kapuze auf, sodass wenigstens 8 % meines Leibes trocken blieben. Eine halbe Stunde später, wieder am Ort des Grauens, war der Großteil getrocknet, ich roch nach Hund und meine Wimperntusche sprenkelte meine Wangenknochen mit lustigen kleinen schwarzen Punkten. Immer, wenn man denkt, schlimmer kann es doch eigentlich gar nicht mehr kommen, passiert erst recht noch etwas viel viel absurderes. Etwas so surreales und absolut beschissenes... Auch nasse Pudel-Goldenretriver-Mixe wurden nicht verschont. Nach zahlreichen verschwendeten Worten, dummen Anmachen, Pseudo-Stress, angestrengtem Ich-bin-ja-sooo-beschäftigt-3 Papierstücke auf die eine Seite zu legen-um sie gleich wieder auf die andere zu legen-Hauptsache es hat den Anschein, als würde ich keine Löcher in das Fensterglas starren-Episoden und eine weitere Menge aus einer Mischung zwischen Wechseljahren, Ansichten anno 1960 und pubertärem Aufmerksamkeitsdefizit (Ich schreibe noch immer von der ein und selben Person…), war es endlich soweit: 17 Uhr, die Stunde des Glücks hat geschlagen. Disneys Vögel und Rehe sprangen auf die Kulisse, eine liebliche Melodie ertönte, goldfarbener Schimmer… ich übertreibe. Nebenbei findet meine Bürovorsteherin, dass wir gegen 5 immer fluchtartig den Raum verlassen – warum das wohl so ist?
Mein potenzieller Ehegatte holte mich ab und wir fuhren in ein Einkaufzentrum, wo es auch zufällig Läden wie C&A oder H&M (Sucht die Vokale!) gibt. Denn, Madame brauchte einen Mantel, der für den immer kälter werdenden Winter geeignet ist. (Ich packe schon bei -8° die Koffer zum Auswandern.) Ich nahm mir C&A ins Auge und steuerte siegessicher auf die Abteilung mit den zeitgemäßen Sachen, für junge Frauen und so was zu – vorbei an +40-Klamotten und weit weit (ein wirklich riesiger Bogen in diesem winzigen Laden) weg von den ab Größe 44-Sachen. Dann stand ich da. Mäntel hier, Mäntel da, Teile, die aussahen, als wäre das arme Tier zwei Mal überfahren worden und dann von Designern als faszinierend erachtet und sogleich in das Regal geschubst worden. Auch schöne Mäntel gab es da und einen davon traute ich mich zu nötigen… und musste gleich darauf feststellen, dass meine Brust den armen Fetzen schlicht einfach sprengen würde. Aber nicht nur das. Ich erinnerte mich warum ich so ungern (Ja, als weibliches Individuum) shoppen ging. Offensichtlich hat ganz Deutschland streichholzdünne Ärmchen und ist Weltmeister im Flachatmen. Nachdem auch der zweite Mantel mit Größe XL nicht passte, kratze in meinem Hinterkopf der Gedanke einen Schwenk zu den Übergrößen zu machen. Diesen ignorierte ich gekonnt, so wie ich auch andere unerfreuliche Dinge zu ignorieren weiß. Nach einem weiteren Mantel gab mein reizender Begleiter mit den Worten „Vielleicht sollten wir in die XXL-Abteilung gehen? *duck* “ mir zu verstehen, dass ich viel zu fett war, für diese Sachen. Und dabei trage ich für gewöhnlich Größe 40. Ich schluckte meinen Hass auf Model-Deutschland runter und bewegte mich unauffällig zu den etwas viel größeren Stoffresten und Bettlaken. Schön ist anders, aber okay. Sogleich ergriff ich hinter einem Pfosten versteckt einen schwarz-grauen Mantel in der Größe 44 und wickelte ihn um mich herum. Den Zweck hatte er erfüllt, er würde meinen Popo vor Kälte schützen, aber ich sah aus wie ein Wrap. Und das war nur die kleinere optische Katastrophe.
Wie auch immer. Ich habe nun einen Mantel gefunden. Der Mantel ist mein Freund und hat nur Größe L und passt bestens und ist sogar etwas weit, sodass ich meine Arme für ihren eigentlichen Sinn und Zweck noch benutzen kann. Man muss nur wissen wo man noch realistisch auf Klamottenjagd gehen kann und nicht gleich Harakiri für Anfänger begehen.

Wie schöne Bücher ruiniert werden, weil die Filmindustrie uns unsere Illusionen raubt.
28.01.2011

Der Satz „Ich liebe Twilight....War bei jedem Film im Kino...die Bücher fehlen mir noch.....aber ich denke, die brauch ich nicht mehr zu lesen=)", hat mich auf diesen Blog gebracht. Auch wenn ich Twilight mittlerweile hasse und nur schmunzeln kann, wie die Menschen ausgebeutet werden, mit so was Simplen… hat es mir doch zu denken gegeben.

Ich habe oft ein gutes Händchen für Bücher.
Gut: So schmeiße ich kein Geld für unnötige raus.
Nebenbei bin ich auch noch ein Mensch, der es hasst, wenn er etwas umsonst gemacht oder gekauft hat. Es muss sich lohnen. Wenn man Azubi ist, hat man einfach nicht genügend Geld und Zeit. Niederlagen stecke ich ein, aber wenn sich die Liebesmüh gelohnt hat, steigert das die Wahrscheinlichkeit einer Besessenheit um das Doppelte! :D Positiv gemeint, natürlich.
Schlecht: Ich verbringe manchmal Wochen und Monate damit ein Buch herauszufiltern, welches ich lesen werde.

Die Bücher, die mir besonders gefallen, stehen in der ersten Reihe meines Billy-Regals. Gestern ist ein neues dazu gekommen. „Wasser für die Elefanten“ von Sara Gruen. Ich kann es Euch nur empfehlen. Es ist wunderschön. Und es macht mich traurig, dass es jetzt verfilmt wird. Meine eigene Vorstellung hat mir völlig gereicht. Es war nur eine Geschichte, nichts belehrendes, nichts was Menschen die Augen öffnet oder in die Richtung… nur ein kleiner Traum eines Lebens. Und jetzt wird es zerstückelt, manipuliert, drüberradiert auf den Leinwänden präsentiert.

Natürlich ist es schön, dass die Autorin so einen dickes Plus auf ihrem Bankauszug bekommt und die Welt mit Fanartikeln an ihrem Werk teilhaben werden kann. Aber ich finde, es gibt Bücher, die nicht verfilmt werden sollten. Und wenn, dann wenigstens dem Buch getreu. Alles andere ist für mich eine billige Kopie.

Und warum zur Hölle schaffe ich es andauernd Bücher zu lesen, die verfilmt werden?! Mit „Harry Potter“ fing es an, mit „Twilight ging es weiter, gefolgt von Haruki Murakamis „Naoko’s Lächeln“ und jetzt ist es „Wasser für die Elefangen“ von Sara Gruen.

*seufz*

Für Jaydon.
01.02.2011

Jaydon ist ein halbes Jahr alt. Sein kaltes, verschnupftes Näschen ist etwa so groß wie meine Fingerspitze. Er hat wunderschöne große schokoladenfarbene Augen, die bei näherem Anschauen etwas traurig aussehen. Vielleicht hatte ich es mir aber auch nur eingebildet. Vielleicht wollte ich das sehen.
Er liegt still in seinem Wägelchen, während seine Mutter wild mit der Zigarette rumwedelt. Jaydon versteht noch nichts von all dem, was sie durch die Gegend brüllt. Er weiß nicht, dass die Zigaretten, die sie raucht, seine winzige Existenz töten könnten. Seine Mutter ist 16 und sein Vater ist irgendein über 30 Jähriger Mann, heißt es. Vielleicht ist er es auch gar nicht. Aber fest steht, dass Jaydon wahrscheinlich nie einen richtigen Vater haben wird. Seine Mutter muss sich also alleine um ihn kümmern.
Oft ist sie überfordert.
Jaydons kleiner Hintern zeugt von blauen Flecken, die möglicherweise etwas mit der Überforderung seiner Mutter zu tun haben. Aber gehen wir nicht weiter darauf ein, wir wollen doch keine bösen Behauptungen in die Welt setzen. Sie hält es nicht aus, wenn der Kleine weint und schreit, weil (z.B.) seine Zähnchen sich durch das Zahnfleisch bohren. So kommt es schon mal vor, dass sie ihn bei „Freunden“ abgibt um sich von ihm zu erholen. Ihr Umfeld hat auch schon Kinder. Ihr Bruder, wahrscheinlich im selben Alter, hat einen verschüchterten zwei Jahre alten Sohn und eine weitere Freundin hat ihr Kind, das mittlerweile auch zwei Jahre alt ist, abgegeben. Sie ist ebenfalls erst 16.
Jaydon hat zudem einen Herzfehler und ist oft krank. Einige schieben es auf die Tatsache, dass seine Mutter während der Schwangerschaft, davor wie auch danach, nicht auf das, pardon, rumhuren, rauchen oder trinken verzichten wollte. Aber das ist nicht schlimm, seine Mutter kuriert ihn, indem sie ihn bei -8° mit ihren Freunden spazieren fährt. Und wenn sie seine Medizin übers Wochenende bei einer Freundin vergisst, ist das auch nicht so tragisch.
Aufgrund des Alkoholproblems von Jaydons Oma, kann sich seine Mutter eine eigene Wohnung vom Staat leisten. Sie muss nicht arbeiten und hat den ganzen Tag Zeit für ihn nicht da zu sein. Sie hat noch nie gearbeitet und wird es wahrscheinlich auch nicht. Sie hat weder einen Abschluss, noch eine Ausbildung. Wie so viele 16 Jährige Mütter. Insbesondere die, die in gewissen Verhältnissen aufwachsen.

So könnte es sein. So ist es wahrscheinlich auch und so was seht ihr jeden Tag und tut nichts (die, die es können).

Tatsache ist, dass wir so was finanzieren.
Eine andere Tatsache ist, dass niemand was dagegen tut. (Damit sich die Kids auch weiterhin einen Dreck um Verhütung scheren und die Bedeutung verbunden mit der Verantwortung nicht verstehen.)
Eine weitere Tatsache ist, dass diese Kids die Eierstöcke rausgehakt bekommen sollten, ums brutal zu formulieren. (Warum ist Schwangerschaft eine Möglichkeit sich vor Ausbildung, Arbeit etc. zu drücken? Wie kann das sein?!)
Hat jemand schon mal an das Kind gedacht? Diesen kleinen Knirbs, der es einfach nicht verdient hat? Ich meine, andere wüschen sich sehnlichst ein Kind und können einfach keine Kinder bekommen, wegen welchem Grund auch immer und so was…
Wie kann es sein, dass Jaydon so aufwachsen muss? Dass er für etwas büßen muss, was seine Mutter verbockt hat? Dass er vermutlich niemals Perspektiven haben wird? …

Der neueste Streich.

1990 for President.
Dramen. Tragödien. Pubertät.
27. April 2011

Mit zunehmenden Alter bekommt man das Recht auf Überheblichkeit und Klugscheißerei zugeteilt.
Das Gefühl, wie es ist, wenn man mitten in der Pubertät ist, als die Hormone sich in Breakdance üben während das Gesicht wie ein marsianisches Schlachtfeld aussieht geht verloren und mit ihm auch das Mitfühlvermögen, Verständnis und die Urteilskraft. Nur noch 287 Tausend nichtssagende Fotos vom eigenen Selbst, meistens von der eigenen Mutter, die einen am liebsten vor jedem Busch fotografiert, geschossen, erinnern an diese Tragödie. Oder auch beliebt: Das Tagebuch. Aber wer führt heute noch Tagebuch? Wo es doch Facebook gibt und jeder, noch so sinnentblößte Akt, dort reinprotokoliert wird? Es ist zum Schreien. Kids, die mit 13 (Hoho, auch mit 17) ihre große Liebe verloren haben, sind so "innerlich kaputt", dass sie jeden Tag posten müssen, wie schlimm es ihnen ergeht. (Hört sich komisch an. Sollte ich lieber in der Vergangenheitsform schreiben? Ergangen ist? Weiß gerade nicht, was sich besser anhört!)
Man vergisst, wie es ist. Auch ich bin ein Kandidat, der seine neu errungene Machtposition, als allwissende große Schwester, ebenbürtiger Gegner für Diskussionen, wie auch für MarioParty, Ratgeber, Philosoph und schlichtweg als Mensch mit Urteilskraft, voll ausnutzt.
Ganz ehrlich, ich finde es schräg, dass "Ihr" mit 13 schon aussieht wie 22. Noch schräger finde ich, dass Ihr das auch noch gut findet. Waren wir auch so gewesen? Alle seid Ihr Fashion-Victims und Daddy wird tagtäglich angebetelt eine Nikon zu kaufen, damit Ihr Euer Handy nicht weiter missbrauchen müsst um Eure Egoshoots zu betreiben. Natürlich seid Ihr, mit einer Spiegelreflex bewaffnet, angehende Fotografen und ihr <3 it, alle Schnappschüsse online zu stellen.
Ich finde Eure Art zu schreiben bescheuert und die Ausdrücke ebenfalls. Hätte ich früher meiner besten Freundin (Übersetzung: BF) geschrieben, dass ich sie liebe, hätte man uns Lesben verschrien. Darum hieß es "Hab dich lieb" und damit war's auch getan. Hilfsweise gab es Freundschaftsarmbänder und garantiert keine Fotos von unseren Gelenken (Organen xD), wo wir, spiegelverkehrt, den Rufnamen des Individuums, mit dem wir eine homosexuelle Beziehung führen, hingekritzelt haben. Ihr seid alle lesbische Pseudo-Fotografen! *Diss* ;D
Aber das stört mich gar nicht. Jede Generation bringt ihre Trends mit. Auch meine hatte viele durchgemacht. Dockers, Dragonboll Z, Reunion der Schlaghosen, geflochtene Halsbänder, Diddl-Blätter-Dealerei, Schweißbänder, Playstation 1 ... und so weiter. Ich war das erste Mädchen an meiner Schule, dass eine Kappe getragen hatte und kurz darauf fing es mit zwei anderen Tussen an, die es übernahmen, dann wurden es mehr und mehr... das beweist für mich die... Orientierungslosigkeit meiner Zeit. Heute gibt es Internet, welches den Weg weist.
Alles bringt Vor- und Nachteile mit sich. Von Eurer Frühreife gar nicht erst zu sprechen. Ich finde es schon befremdend, dass die Leute in meinem Alter schon verheiratet sind, ein Kind haben und gerade mit dem zweiten Schwanger sind. Wenn's so weitergeht, wird man schon schief angeguckt, wenn man mit 18 erst seine erste Scheidung hinter sich hat.
Meine Prognose für die nächsten Jahre: Jedes zweite heiratswütige Paar hat per Knuddels und Salü.de zueinander gefunden, Sexspielzeug bekommt einen Andrang, der dem von IPhone ähnelt und es bilden sich zwei Extreme: Magere Menschen und die, die von Fastfood leben. Um mal einige Punkte zu nennen.
Wisst Ihr, was mir am meisten auf den Sack geht? Dass alle meinen, dass den Mist, die sie verzapfen, wirklich jemanden interessieren würde. Das plötzlich alle ihre Meinung haben, sie demonstrativ oft vertreten und mit Worten wie Mainstream um sich schmeißen. (Aber alle brav Lady Gaga, Apple und Twilight toll finden xD)
Ich bin immer wieder fasziniert, wie sich Menschen einbilden urteilen zu können. Aber es ist ein Massenphänomen :)
So viel dazu.
Ihr seid verkommen. Womöglich habt Ihr auch einfach keine Vorbilder mehr, die Euren Horizont hätten erweitern können. Oder was von Verhütung erzählen. xD

Wenn‘s mit Verhütung nicht klappt, dann freut man sich halt über das lang herbeigesehnte Glück!
(August 2011)

Es ist unfassbar. Ich kann keinen Tag mehr bei Facebook on gehen, an dem keine Schwangere oder Schonmutter über ihr großes Glück schreibt.
Jaaahaaaa - wir wissen's. Ohne Kondom ist sau lustig!
Aber seid ihr bescheuert? Wir sind erst um die Anfang 20. Was soll denn der neue Trend?? Ohne Ausbildung, ohne Arbeitsplatz, ohne mal richtig Kohle verdient zu haben - ach, lass uns ein Kind machen! Wird schon?!
Ich bin der festen Überzeugung, dass es letztes Jahr längst nicht so viele waren wie dieses. (Oder ich werde einfach paranoid, das ist natürlich auch eine Möglichkeit.) Es ist eine Seuche - Höchst ansteckend. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Ich kann mir nicht vorstellen wie man bereitwillig (das stelle ich mal spontan in Frage) seine Jugend wegschmeißt um täglich angekackte Windeln zu wechseln oder um bei jeder sich bietenden Möglichkeit, auf die Toilette oder zu einem Kiosk zu rennen, weil IMMER etwas ist??? Habt ihr keine Zeitungen gelesen, oder steht es nicht in der BILD? Es sind keine guten Zeiten um ein Kind groß zu ziehen und ihm gleichzeitig alles bieten zu können. Für so eine Anschaffung bezahlt ihr das ganze Leben. Aber na ja, man kann alles schön rosa sehen. Spätestens nach einem halben Jahr, wenn der Vater eures Kindes keinen Bock mehr drauf hat und lieber Party machen geht, seid ihr dann immer noch so überzeugt?
Abgesehen davon, geht ihr, werdenden Mütter und Mütter, einem mächtig auf den Sack. Zumindest denen, die so klug waren und mit Familienplanung erst nach der "Karriere" zu warten. Ich finde es ja schon irre witzig, wenn sich Mütter über ihre Kids auslassen. "Mein Jason kann schon selbst einen Löffel in der Hand halten" - "Nein, echt? MEINE Hildegard kann schon einen Rückwertssalto mit überschlagenen Beinchen!" Aber der Welt jeden Tag posten wie aus dem 3x3 Pixel jetzt 3x5 Pixel geworden sind...? Kommt schon. Ein Kind ist keine Lösung. Für mich nicht.
Ich bin ja schon froh, dass wir aus dem Alter raus sind, wo es so richtig kritisch war, mit Kinder kriegen. Und jetzt, ein paar Jahre später, beeilen sich alle schnell zu heiraten und Kinder auf die Welt zu setzen???
Ihr geht mir auf'n Sack -_-
Ich jedenfalls kann jederzeit einen Spontantrip in den Europapark unternehmen und muss mein Kiddy nicht in die Saarbahn pressen, um dann genervt festzustellen, dass alle Kinderwagen/Behindertenplätze voll sind. Ihr seid frühreif! Und die faulen bekanntermaßen schneller!

Ich hasse Menschen, die mich nicht fragen, wie es mir geht. Auch wenn ich ihnen die Standart-Frag-nicht-weiter-nach-Antwort geben würde. „Es geht mir gut.“Ich hasse es, dass mich Menschen anschreiben, in der Hoffnung, dass ich sie entertaine, weil sie selbst so aufregend wie ein Pantoffeltier sind. Ich hasse es, das besagte Menschen erwarten, dass ich die Fragen stelle, über die sie dann lang und breit ihr Leben drauf erzählen können. Welches mich nicht interessiert, es sei denn, sie können über interessante Tatsachen berichten. Was sie nicht tun. Da wir ja schon festgestellt haben wie langweilig sie sind. Folge: Es gibt nichts zu erzählen. Nur dieses Ich, ich, ich, meeeeeeinnn Freund (falls es das Individuum zu einem solchen Rang überhaupt geschafft hat) und ICH HABE – blablabla etc. Ich habe keine Lust Euch zu entertainen, damit ihr beim Anmel-den in Eurem Account eine neue Nachricht vorfinden könnt, auf die ihr dann mit stumpfsinnigen Worten antwortet oder, wie geschrieben, Euch über Euer Leben auslasst.Die Wahrheit ist, dass Ihr alle Egomanen seid. Menschen die EUCH nicht nach dem allgemeinen werten Befinden fragen, empfindet Ihr als arrogant. (Und selbst?) Die andere Wahrheit ist, dass Ihr ein 0815-Leben habt, mit 0815-Problemchen, Träumen und Ereignissen die Eure Existenz so prickeln lässt. Habt Ihr noch nie bemerkt, wie langweilig Ihr seid? Wie poppelig Eure Ach-so-schlimmen-Probleme sind? Nicht, dass ich darauf stünde mir Eure ernstzuneh-menden Probleme anzuhören.Und so was nennt sich dann „kaputt“ (Weil Ihr im Alter von 13 von Eurer Großen Liebe verlassen worden seid, oder der Hund ge-storben ist.). Auf der Grenze zwischen Deutschland und Polen gibt es einen Kinderstrich!Ihr kotzt mich an.
Und darum bin ich eine beschissene Brieffreundin. Ende.

So etwas wie Abschied.

Wir lernen im Laufe unseres Lebens viele Menschen kennen. Einige bleiben für immer, die anderen gehen, über kurz oder lang. Heute wollte ich über ein kleines Phänomen schreiben. Es kommt nicht selten vor. Vielleicht seid Ihr selbst betroffen. Es geht darum, wie sich Menschen verändern.

Es gibt da so einen Jungen. Jungen Mann schon eher. Er ist mir in den letzten (bald) drei Jahren sehr ans Herz gewachsen. Ich habe noch nie so einen quirrligen Ausbund an Energie gesehen! Es gab immer etwas zu lachen, wenn wir im Baumarkt auf den Einkaufswägen, die für die schweren und langen Dinge gedacht sind, rumgegurkt sind, wenn wir im Auto zu Dritt Sahneschnitten verputzten. Ich kann mich noch erinnern, als wäre es gestern gewesen, wie wir Sommernächte im Schreberhäuschen saßen, bei Kerzenlicht und Grillfleisch und uns über alle möglichen Dinge unterhielten. Wir lachten viel, wir erzählten viel, wir sprachen über ernste Dinge und wir teilten viel. Es war toll.
Die erste Änderung setzte vor knapp zwei Jahren ein. An seiner Seite erschien ein neuer Mensch. In unsere Gruppe passte sie nie rein. Sie fühlte sich an, wie ein Fremdkörper (Ein ekliger, selbstverliebter Fremdkörper, der auf seine behinderte Art und Weise der Welt stets beweisen muss, wie verliebt man ist). J. liebte sie und das akzeptierten wir, was aber nicht heißt, dass wir sie dafür automatisch mochten. Irgendwann funktionierte das ganze einfach nicht mehr. Schon da war mir bewusst, dass mein lieber, süßer J. seine eigenen „Stühle“ aufgestellt hatte. Ich wollte nur nicht einsehen, dass er sich bereits längst gegen uns und für sie entschieden hatte.
Die neueste Änderung kam… innerhalb von zwei Monaten etwa. Es hat mit der Wortkargheit angefangen. Es ist sehr schwer ein lockeres Gespräch zu führen. Es ist nichts mehr so wie früher.
Wir waren glücklich, dass er es geschafft hat. Dass er auf einer großen Firma angestellt wurde, wo er locker über ein Wochenende 300 EUR verdient. Wirklich, er hatte es verdient.
Doch was ist aus ihm geworden?
Ich frage mich wie es ist, wenn der Mensch, den man über alles liebt, sich innerhalb kürzester Zeit in ein geldgeiles Arbeitstier verwandelt.
Sein Ton ist aggressiv. Neuerdings redet er auch von oben herab. Er war schon immer geizig, etwas egoistisch und auf seine Art besessen davon, teure Dinge zu besitzen, aber das alles war verzeihbar. In seinen Augen verschwindet nach und nach die Lebendigkeit. Er kennt kein anderes Thema mehr als Geld. Geld, Geld, Geld. Dinge, auf die er früher locker scheißen konnte, animieren ihn heute zu Wutausbrüchen. Er verbringt seine Wochenenden, Feiertage, Werktage und Nächte lieber damit zu arbeiten, anstatt mit seiner Familie, seinen Freunden oder der Freundin etwas zu unternehmen. Und wenn er mal frei hat, ist ihm sein bester Freund, dieser eine und letzte, einfach egal. Scheißegal. Der für ihn alles getan hätte. Der weinte, als er zum ersten Mal merkte, dass J. seine rosa Brille wichtiger war, als jahrelange Freundschaft.

Es macht mich traurig, dass ich von ihm in der Vergangenheitsform schreiben werde.
Es macht mich traurig zuzusehen wie es endet.

______________
16. Oktober 2011



01.11.2011
Alles kommt anders, als man denkt.



Betrachten wir die Lage einfach mal nüchtern.
So, wie ich davon ausgegangen bin, dass ich aufgrund von jahrelanger Isolation, Misstrauen und einiger anderer Faktoren, beziehungsunfähig bin, so überkommt mich heute, an diesem bestimmten Tag (eigentlich bedeuten Daten doch nichts, hm?), erneut das kitschige Gefühl das Mädchen zu sein, das vor drei Jahren ihr Herz in den Händen hielt, umschlungen mit einer pastellgrünen Schleife, und es einem Jungen schenkte, der versprach darauf aufzupassen. Wie seit mittlerweile drei Jahren schon (erst?).
Und es ist toll.
Wer hätte das gedacht.

Du bist die Falsche...
...weil du bist wie du bist.
Weil du nachts nicht schnarchst.
Weil du mir nachts deinen Ellbogen nicht in die Rippen rammst.
Weil du deine Haare nicht in meiner gesamten Wohnung verteilst.
Weil du keine gefühlten 2 Stunden zum Duschen und Haare föhnen brauchst.
Weil sich deine Nasenflügel nicht aufstellen, wenn du sauer bist.
Weil du keine komischen "nomnom-Geräusche" machst, wenn du eine leckere Süßigkeit nascht.
Weil du nicht mit den Augen rollst, wenn du einen Milchshake schlürfst.
Weil du nach dem Gähnen nicht schmatzt.
Weil du keine viel zu teuren sinnlosen Sachen liebst, wegen denen kaum Platz in der Wohnung ist.
Weil dich lustige kleine Monster nicht zum Lachen bringen.
Weil du weißt, dass es Momente gibt, in denen man nicht lachen sollte.
Weil du nicht nervös wirst, wenn man dir bei der Arbeit zusieht.
Weil du weißt was du willst und dich einfach immer entscheiden kannst.
Weil du es konsequent vermeidest in Fettnäpfchen zu treten.
Weil du völlig normal im Kopf bist und immer das richtige tust.
Du bist die Falsche, weil du bist wie du bist. Ich hätte aber gerne, dass du wärst wie sie.


Hört auf so schrecklich optimal sein zu wollen.

(Achtung, der Text von Sir_Tobi, 23 Jahre.)


Vor etwas längerer Zeit, Anfang dieses Sommers, wurde eine Mitschülerin von mir von ihrem Freund auf offener Straße verprügelt.
Er ist Pole. Sie ist Deutsche. Er hatte seine super männlichen Freunde dabei, die ihn tatkräftig unterstützten ein Mädchen zu verdreschen, sie hatte nur einen Freund, der versucht hatte ihr zu helfen (ebenfalls Pole).
Der Grund für diese jämmerliche Aktion war die Eifersucht des ersten Polen. Das war es aber nicht, was mir zu denken gab.
Dieser Kerl ist nämlich der Auffassung, dass alle Weiber Schlampen seien. Es gäbe keine „sauberen“ Weiber mehr. Alles Schlampen, die man schnell ins Bett kriegt und genauso schnell auch wieder los wird.
Ein trauriges Bild, nicht wahr?
Zu einem, hat er Recht. Es ist wirklich schwer, insbesondere in Großstädten wie Saarbrücken (Ja, für uns ist das groß), ein „normales“ Mädchen zu finden. Meist sind sie schon mit 13 frühreif, hatten spätestens mit 14 ihren ersten Blowjob und was danach folgt, ist eine traurige Ansammlung von Erfahrungen, die man hätte aufschieben können. Ich kann mich noch ein mein 13 Jähriges verpickeltes Ich erinnern (und das ist erst 8 Jahre her). Ich hätte nicht im Traum daran gedacht Schambehaarung eines anderen freiwillig sehen zu wollen. Meine Altersgenossen haben sich Zettelchen mit „Willst du mit mir gehen“ per Schulbankexpress geschickt, Händchenhalten war schon ein „Uuuuuhhhh“ wert gewesen und ich kann mich nicht erinnern irgendein Pärchen auf meinem Schulhof sich ablecken gesehen zu haben. Nicht einmal in den darauf folgenden Jahren.
Heute verliere ich ständig bei dem Spiel „Rate mal wie alt die ist“. Soll heißen, ich verstehe nicht, warum die Mädchen sich schon so früh so erwachsen geben. Medien sind auch nicht unschuldig daran, ich weiß. Aber was ist so toll daran, erwachsen zu werden? Aus mir spricht jemand, der sich die Sorglosigkeit zurückwünscht und Sailor Moon im Tv und nicht Facebook auf dem IPhone. Ich finde es einfach nur Schade.
Ich freue mich manchmal heimlich, wenn ich hier bei Superweb kleine Mädchen entdecke, die über ihr Pony/Hund/Katze schreiben und wie lieb sie ihre Familie haben. Es ist so süß.
Zurück zum Thema. Diese frühreifen Bitches.
Herr Pole, vertritt bei dieser Sache aber nur eine für ihn gemütlichere Auffassung.
Was ist mit all diesen frühreifen Jungs? Warum wird immer von Bitches gesprochen? Um eine Bitch zu sein, gehören immer noch zwei dazu.
Was ist mit den Härtefällen? Als sieben Türken eine deutsche Minderjährige vergewaltigt haben? Oder vor drei Wochen in Saarbrücken ein 15 Jähriges Mädchen auf offener Straße nach einem Kufa-Besuch (Disko) von drei Jungs zwischen 16 und 18 vergewaltigt wurde?
Wisst Ihr, was einige dazu sagen? „Selber Schuld.“
What the Fuck? Ist es noch immer toll erwachsener auszusehen, wenn man davon weiß?
Mädels, wenn ihr schon mit dem Trend geht… dann seid doch wenigstens nicht so einfach zu haben. Erwachsen aussehen bringt nicht automatisch mit sich, dass man es auch ist.
Ich bin froh, dass es noch einige Mädels gibt, die auf ihren Traumprinzen warten.

Ich bin stolz auf meine kleine Schwester, die trotz einer verkifften, verrauchten, zugesoffenen Clique fast dieselbe geblieben ist, die sie war.
* Edit: Irrtum. Genauso wie der Rest.


Viele von Euch... Möchtegernpoeten und Philosophen... argh. Normalerweise würde ich mit den Augen rollen und sagen: "Wen juckt's?! Schreibt 'nen Blog drüber - genauso prickelnd." Und das Schlimmste: Ihr tut es tatsächlich.
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