Das Problem ist nie, sich zu verabschieden.
Das Problem ist, dass sich die Erinnerungen mit dem Abschied nicht löschen.
Alles bleibt.
Nur nicht der Mensch selbst.
Sein Geruch bleibt in deiner Bettwäsche.
Sein Lachen bleibt in deinen Ohren.
Seine Berührungen bleiben auf deiner Haut.
Und manchmal hat man das Gefühl, dass die Erinnerungen, je mehr Zeit vergeht, nur noch deutlicher werden.
Als solle man sich für immer daran binden.
Ich weiß noch genau, wie es war, als wir uns das erste Mal getroffen haben.
Du hast nicht erwartet, dass ich dir so schnell zusage.
Ich war von mir selbst erstaunt, aber ich habe es nicht eine Sekunde bereut.
Ich weiß noch genau, wie es sich angefühlt hat, das allererste Mal neben dir einzuschlafen.
Ich hatte Angst, die Augen zu schließen und zu schlafen, weil ich dachte, du bist am Morgen nicht mehr da.
Als ich am Morgen aufgewacht bin, warst du noch da. Und wie du da warst.
Hast dich an mich gekuschelt und ich hab deinen ruhigen Atem im Nacken gespürt.
Ich weiß noch genau, wie es war, als wir das erste Mal zusammen gefrühstückt haben.
Wie du da saßt mit nacktem Oberkörper, geraucht hast, Kaffee getrunken hast mich angelächelt hast.
Ich weiß noch genau, wie wir das erste Mal zusammen Motorrad gefahren sind.
Wie du immer meine Hände fester an deinen Körper gedrückt hast, weil du Angst hattest, mir könnte was passieren.
Wie du mich dann nach Hause gebracht hast und du nicht gehen wolltest.
Und ich dich nicht gehen lassen wollte.
Und ich weiß noch, wie ich dir das erste Mal gesagt habe, dass es mit uns nichts gibt.
Wie verzweifelt du warst und wie du alles getan hast, damit ich dir eine zweite Chance gebe.
Wie verletzt und geknickt du warst.
Ich weiß noch genau, wie dein Lachen klingt.
Wie deine Augen glänzen können, wenn du dich freust.
Wie zart und liebevoll du werden konntest.
Wie du mich beschützt hast, vor allem und jedem, der mir dumm kam.
Wie du alles für mich gegeben hast.
Wie deine Wärme mein Zuhause war.
Wie deine nackte Haut sich anfühlt auf meiner Haut.
Und wie du dann Schluss gemacht hast.
Und wie wir uns dann fremd wurden.