Teil I
„Zaphira!“, donnerte eine Stimme laut durch die ganze Ebene, des 5. Himmels. Sie war gerade dabei die Wolken dort fluffig zu schlagen. Und ja klischeehafter ging es nicht. Aber im 5. Himmel war eine fluffig-knuffige Wolkenwelt für extrem-religiöse Menschen.
Ich schwang mich in die Luft und verließ sofort meinen Arbeitsplatz, um zum goldenen Fahrstuhl zu fliegen.
Ich bin ein Hilfsengel der Stufe 5. Zaphira. Tochter des Ariel und habe ganz wie Dad ein ziemlich loses Mundwerk. Na gut ich beschwere mich ständig über die dummen Zustände und das von Jahr zu Jahr schrecklicher werden. Oder besser gesagt, weniger Menschen hierher kommen.
Keiner mehr glaubt an Gott und selbst die Priester und Nonnen und Mönche leben nach ihm in Sünde. Das brachte ich in einem Brief an unseren großen Vater vor einigen Wochen vor. Und heute schien die erste Reaktion darauf zu kommen.
Der Fahrstuhl fuhr ratternd in den 9. Himmel und schon stand ich vor seinem großen Schreibtisch. Gott selbst, sah auch nur aus wie ein riesiger Engel. Aus strengen wasserblauen Augen sah er mich an und ich senkte den Kopf, während ich vor ihm nieder kniete.
„Zaphira“, sagte die selbe donnernde Stimme wie zuvor nur diesmal leiser.
„Ja Herr?“, fragte ich zögerlich.
„Ich habe deine, äh, Kritik gelesen und bin nicht begeistert.“, sagte er in einem leicht väterlichen Ton. Ich hob meinen Kopf und sah in sein Angesicht.
„Wofür tun wir das alles hier. Seit Tagen kamen keine Neuankömmlinge mehr zu uns und wir haben hier mehr Engel, die sich den Arsch für nichts und wieder nichts abrackern, als gut für uns ist. Und niemanden nutzt es etwas. Wir sitzen aufeinander im 6. Himmel. Alle guten Seelen wurden in der 5. Ebene wieder geboren. Aber wir Engel sind hier der letzte Dreck. Entschuldigt Herr. Aber solche Gesetzte erstellen nur bekiffte Clowns.“
„Das geht zu weit.“, donnerte seine Stimme, „Du wirst bestraft werden. Du wirst ab heute in der Hölle deinen wenn es dir besser gefällt zwischen Sündern zu leben.“ „Besser jedenfalls als einem Idioten der sich jeden Tag von den Erzengeln befriedigen lässt, weil er selbst zu faul dazu ist und auf halbnackte Engel steht.“, sagte ich genervt und ging festen Schrittes wieder zum Fahrstuhl und drückte den untersten Knopf, als ich wieder darin stand. Doch bevor sich die Türen schlossen, zeigte ich Gott nochmal den Stinkefinger.