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Ja   nein   

Und als ich deine Antwort gebraucht hätte, hast du geschwiegen.
                Und hast damit alles beantwortet. #

Es war vor 3 Jahren. Ich war glücklich, lebendig, so frei - dank dir. Du warst für mich etwas Besonderes, Einzigartiges und Wundervolles. Du kamst mir vor wie ein Traum, deine starken Arme haben mich immer festgehalten, wenn ich es am meisten brauchte. Du hast mich unterstützt und mir geholfen meine Ziele zu verfolgen. Du hast mit mir gekämpft als alles aussichtslos war. Mir deine Liebe gegeben und mich vor jedem Menschen beschützt der mir böses wollte. Du hast mir auf jede Frage eine Antwort gegeben, bis auf eine. Die Frage die ich dir im Sommer gestellt habe. An einem so schönen, warmen Tag. Es war Mittag, die Sonne stand hoch am Himmel. Wir standen auf der alten Brücke, die mit Rost überzogen war und von der man einen wunderschönen Ausblick auf die Landschaft hatte. Es war unerträglich heiß, über 30 Grad. Du standest direkt neben mir, über das Gerüst gelehnt. Meine blonden Haare haben im Sonnenlicht noch mehr gestrahlt und deine grauen Augen, haben im Sonnenlicht grün geglitzert. Du hattest ein glückliches, sorgenloses Lächeln auf den Lippen. Ich stand neben dir, und sah dich an. Dein Anblick hatte mich schon früher immer wieder verzaubert, doch heute hatte er etwas berauschendes. Ich wendete mich ab und schaute gedankenverloren in den wolkenlosen Himmel. Du kamst näher an mich ran, ich konnte deine aufgewärmte Haut spüren und wie damals eletrisierte mich deine Berührung. Du hattest mich gefragt, woran ich denke. Mein Blick wurde schlagartig dunkler. Ich wollte dieses Augenblick nicht zerstören und doch spürte ich sofort wie es mir eiskalt den Rücken hinuterlief. Du sahst mich fragend an. Ich starrte stur grade aus. Ich wusste das ich dich fragen muss. Die Frage ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Liebst du mich noch? Er sah mich überrascht an. Wir waren 2 Jahre zusammen, eine Ewigkeit für Leute in unserem Alter. Ich hatte immer wieder auf eine einfach, schnelle, selbstverständliche Antwort gehofft. Immer wieder. Doch er schwieg. Er sah weg und schwieg. Die Stille schien mich zu zerreißen. Was eine fast harmloses Frage nach 2 Jahren Beziehung war, schien nun gefährlicher als alles andere. Ich starrte ihn an, Tränen liefen mir über die Wangen und verschleierte meinen Blick. Ich konnte das Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Selbst jetzt schaute er weg. Und diese kleine Geste war schlimmer als alles andere. Ich rannte, rannte davon, ohne mich noch einmal umzudrehen. Etwas in mir war an seiner messerscharfen Stille zerbrochen.  - frei erfunden.

Blind rannte ich durch das Waldstück. Ich stolperte über eine Wurzel und fiel hin. Ich lag auf dem Boden - im wahrsten Sinne des Wortes. Es war ein beschießenes Gefühl Tage, Wochen, Monate oder vielleicht sogar Jahre angelogen zu werden. Der Boden war von der Sonne aufgewärmt und ich konnte nicht's anderes tun als liegen zu bleiben. Meine Beine wollten sich nicht bewegen und ich blieb hilflos liegen während ich darüber nachdachte das mein ganzer Lebensinhalt aus einer einzigen Lüge bestand. Ich fühlte mich so betrogen und belogen. Wieso hatte er es mir nicht gesagt? Damit ich bei ihm blieb und als Zeitvertreib dienen konnte oder weil er einfach nicht den Mut dazu hatte, die Beziehung hinzuwerfen und mich als Menschen zu verlieren? Wieso konnten meine Gedanken nicht einmal Ruhe geben, ich wollte nicht über das wieso nachdenken. Ich wollte nur einfach hier liegen im Dreck, weil ich mich nicht anderes fühlte. Dieses unglaublich leere Gefühle, diese nicht endenden Tränen, in diesem Moment wollte ich einfach nur sterben, aus Scham nicht's bemerkt zu haben und aus Wut ihn trotzdem noch zu lieben. Ich war so mit mir selbst beschäftig das ich nicht merkte, wie Schritte näher kamen. Bist du okey? - ( Oh gott, was dachte er eigentlich, ein Mädchen liegt im Wald auf dem Boden und heult und die soll OKEY sein?!) - Ich sah auf und Blicke sofort in mitfühlende, blaue Augen. Mir stockte der Atem, hatte ich jemals so wunderschöne Augen gesehen? Ein dunkles Blau, das am Rand heller wurde. Ich schluckte, mein Hals war aufeinmal so trocken und mein Puls hatte sich aufeinmal wieder beschleunigt. Ich hatte das Gefühl ihn schon ewig anzusehen und mit Scham dachte ich daran wie ich jetzt aussehen müsste. Dreckverschmiert, mit rot verheulten Augen die ihn grade anstarrten als wäre er das schönste Geschöpf auf Erden. Ich schluckte erneut, krächzte ein leises Nein heraus. Er streckte mir die Hand entgegen doch ich war zu schwach um sie zu ergreifen und anstatt jetzt einfach zu gehen. Setzte er sich neben mich in den Dreck und seine Augen schauten mich einfühlsam an. Ich fing wieder an zu weinen und obwohl wir uns nicht mal kannten nahm er mich in den Arm und wartete bis ich aufhörte zu schluchzen. Ich lag leise weiter an seiner Brust, hörte sein Herz in einem ausergewöhnlich schnellen Tempo schlagen und bemerkte das er verdammt gut roch. Ich zuckte auf, was mache ich hier überhaupt, liege in den Armen eines wildfremden Jungen obwohl ich grade noch weinend am Boden lag. Ich sahs senkrecht vor ihm da. Er lächelte. Ich schmunzelte verlegen. Dein Tshirt ist dann wohl hin? - Er lachte, ein warmes, freundliches Lachen. Ach, wofür gibt es den Waschmaschinen? So schlimm sieht es doch gar nicht aus. Ich lächelte, er war ziemlich nett. Der Junge der sich als Fynn rausstellte, war durchaus einer der einfühlsamsten Jungs die ich kannte. Er half mir hoch und er ließ mich ausreden als ich ihm mein Herz ausschüttete, er war verständnisvoll und half mir mich ein wenig besser zu fühlen. Erst als er sich verabschiedete, hatte ich Zeit nachzudenken. Und schon wieder flossen die Tränen, der Schmerz stand mir in den Augen. Ich sah mich verloren im Spiegel an. Spürte das Gefühl von Hass durch meine Venen gleiten. Berauschend, wütend. Ich stand auf und trat mit ganzer Kraft gegen den Spiegel. Er zerbrach und ein Riss im Spiegelbild teilte mein Gesicht in 2 Hälften. Ein Scherbenhaufen lag auf den Boden und ich nahm voller Hass eine Scherbe in die Hand, drückte zu. Blut quoll aus meiner Hand und tropfe auf den Boden. Es tat verdammt weh, aber ich fühlte mich kurzzeitig glücklich, ich lächelte, lachte. Und doch sah ich im Spiegel nur eine Maske über meinem totem Inneren. Was machte er nur mit mir? Ich habe ihn geliebt, doch jetzt fühlte ich mich wie tot. Ausgehöhlt, leer. Das Liebste wurde mir genohmen und ich hatte das Gefühl ich konnte nie wieder einen Menschen so lieben, wie ich dich liebte. Ich war so verdammt verrückt nach dir, du warst für mich perfekt, geheimnissvoll, spannend. Du hast mein Leben aufregend gemacht und ich war bereit dir alles zu geben.

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