Ein Feiertag
Ein Feiertag, Christi Himmelfahrt. Ein Tag der Freude, ein christlicher Feiertag. Und der Herrentag. Man feiert, ist nicht allein und vergisst die Sorgen des Alltags. So war es gedacht.
Doch was ich sehe hat nichts mit feiern zu tun. Eine Schlägerei unter Betrunkenen in der U-Bahn. Obdachlose in den Bahnhöfen, ein schauderhaftes Bild. Und die Leute gucken weg, fast immer. Man tut, als würde man nichts sehen. Und das Smartphone, es hat immer eine Abwechslung bereit. Wichtige Nachrichten, und super Spiele, jaja. Sind die Menschen wirklich so abgestumpft, dass sie so etwas gar nicht berührt, oder tuen sie nur so? Wenn ja ist es überzeugend. Diese Ohnmacht, nichts da gegen machen zu können, dass macht mir Angst.
Ich bin mit einem Freund unterwegs. Versuche zu erfahren was er über all das denkt. Viel Schweigen, dann sagt er: traurig, diese Stadt ist traurig. Das ist sie, und ich werde es auch, wenn ich all das sehe. Aber was soll man schon machen, ja ein gutes Vorbild sein, dass versuche ich. Aber hat das einen Einfluss auf die Leute, wenn sie doch gar nicht hingucken. Und wenn dann nur sensationslüstern? Ich weiß es nicht. Ich gucke in ihre Gesichter. Da ist nichts von Feierlichkeit, von Freude. Sie tuen beschäftigt, sehen müde aus, unglücklich.
Streben wir nicht alle nach dem Glück?
Wie blöd wir uns doch anstellen!
Wir haben die falschen Ziele, sie sind unrealistisch und egoistisch.
Könnten wir nicht viel mehr erreichen wenn wir Hand in Hand gehen?
Und diese Einsamkeit. Jaja, Facebookfreunde haben wir viele. Schreiben tun wir viel. Aber reden, sich treffen, dass wird seltener, leider.
Die Bars sind fast leer, man geht lieber in Clubs, da ist die Musik so laut das man sich nicht unterhalten muss.
Alle sitzen in der Bahn und chatten, keiner redet mit dem Gegenüber. Und dabei trifft man doch so viele, mit denen man sich spontan unterhalten kann. Die interessante Geschichten kennen.
Wie sagte doch einst Martin Luther-King? I have a dream.