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Ja   nein   

Ein letztes mal drückte er meine Hand, gab mir einen letzten flüchtigen Kuss und flüsterte mir sanft ins Ohr „Ich werde wiederkommen..“ Ich wusste das es nicht so war. Sein griff an meiner Hand lockerte sich und auch sein erhobener Kopf sank ganz langsam ins Kissen. Die tränen brachen aus mir heraus und ich klammerte mich an seine Brust. „Bitte....“ schluchzte ich. „Bitte... geh nicht... bleib bei  mir... Jake...“Weinend saß ich nun neben ihm auf einen Stuhl und hielt seine starre Hand, in der Hoffnung das er doch noch aufwachen würde, aber so war es nicht. Er war Tod. Er kann nicht zum leben wieder erweckt werden, auch wenn er mir versprach wiederzukommen, ich glaubte ihm nicht, das war schließlich unmöglich!
Ich lag bestimmt stunden neben seinem Toten Körper und weinte, doch irgendwann stand ich auf und ging, ohne mich ein letztes mal umzudrehen. Ich hatte angst ihn immer noch Tod da liegen zu sehen, ich konnte es nicht wahr haben. Mein geliebter.
Als ich die Tür öffnete drang das sonnen licht hindurch und blendete mich, die Umrisse der Menschen vor der Kirche waren deutlich zusehen. Ich dachte sie wären schon alle weg. Ich schluckte einmal und versuchte mich noch einmal zusammen zu reißen, um nicht wieder in tränen aus zu brechen, vor allem nicht vor meinen Eltern. Ich wollte ihnen zeigen das ich damit klar kommen konnte, auch wenn es nicht wirklich so war. „Jay!“ meine Mutter und mein kleiner Bruder Souta gingen auf mich zu. Souta schnappte sich sofort meine Hand. „Alles gut mit dir, Schwesterherz?“ Ich zwang mir ein lächeln auf und nickte . „Ja..alles gut! Wirklich!“ Sanft strich ich mit einer Hand über sein Haar. Er war grade mal 6, deswegen verstand er das wohl nicht wirklich. Aber das nahm ich ihn auch nicht übel, er war schließlich wie ein Bruder für mich, er denkt er wäre mein Bruder. Doch eigentlich ist er der Sohn meiner verunglückten Tante, sie war an einem Autounfall gestorben .Meine Mutter hatte ihn vor drei Jahren aufgenommen. Er erinnerte sich nicht mehr- zum Glück. Sonst würde womöglich eine Welt für ihn zusammenbrechen, ihm wurde in den drei Jahren immer eingeredet das wir seine richtige Familie sind, meine Mutter und auch ich hatten angst das, wenn wir es ihm sagen würden, würde er uns nicht mehr so lieben, also auf die selbe weise. Deswegen haben wir uns versprochen niemals ein Wort darüber zu verlieren.
„wirklich?..“ Fragte meine Mutter. Innerlich verdrehte ich die Augen, mein verlobter und geliebter war grade vor meinen eigenen Augen gestorben, und sie  denkt wirklich das mit mir alles in Ordnung ist?... Na ja anders wollte ich es ja eigentlich auch nicht, deswegen sollte ich mich wohl auch nicht  darüber aufregen. Wieder nickte ich und lächelte ich so glücklich wie ich nur konnte. „Ja alles ist Gut!. Lasst uns jetzt gehen ja?“ - „aber Schwesterherz!! was ist mit der Rest der Beerdigung?“ Souta sah mich fragend und gleichzeitig verwirrt an. Ich jedoch schüttelte den Kopf. „ich denke meine Aufgabe habe ich hier erledigt, ich würde jetzt gerne einfach nur nachhause gehen...okay?“ ich sah schon an Soutas blick, das er widersprechen wollte, doch meine Mutter nahm ihn schon an die Hand und ging Richtung Auto. „ist gut dann gehen wir jetzt..“ Souta kam nicht mehr dazu was zu sagen und schwieg. Genauso schweigend wie er ging ich mit ihnen zum Auto.
Die Fahrt war Ungewöhnlich still, was ich natürlich nicht als seltsam empfand, aber trotzdem war es einfach ungewohnt! Meine Mutter schaute ab und zu ,zu mir nach hinten und schenkte mir ein besorgtes lächeln. Ob sie wohl mal damit aufhören konnte?! Dies macht mich doch ganz nervös! Mir geht es doch soweit ganz gut! Ich bin jedenfalls noch nicht in tränen zusammengebrochen, also konnte sie ruhig damit aufhören! Na ja trotzdem sagte ich nichts bis wir mit unserem wagen in die einfahrt fuhren. Das Auto war noch nicht einmal stehen geblieben und ich sprintete raus. Ins Haus, nach oben in mein Zimmer. Im Moment konnte ich die besorgten blicke, und die verletzenden fragen von meinen Eltern und Souta nicht ertragen; ich brauchte einfach nur meine ruhe! Auch wenn das anscheinend niemand aus meiner Familie verstand!
In meinem Zimmer setzte ich mich zunächst erst mal auf das Bett. Er war jetzt wohl tatsächlich weg... Jake... mein Freund. Mein geliebter und verlobter... Alles hier im Zimmer erinnerte mich an ihn. Unzählige stunden hatten wir hier verbracht, unser erster Kuss hat hier stattgefunden!
So konnte ich hier doch nicht leben! Nicht wenn mich alles an ihn erinnert. Vor allem nicht wenn ich ihn doch endlich vergessen will.. ich wollte ihn doch Vergessen, oder? Wenigstens doch fürs erste, bis ich mein leben wieder in griff bekam und ich alle Sachen erst mal ordnen konnte. Und so kann ich das auf keinen Fall! Ich  holte eine Große braune Umzugskiste aus der Abstellkammer und packte die Sachen zusammen, all die Sachen die ihm gehören mussten weg. Seine vielen Briefe und Postkarten, die er mir geschrieben hatte als er im Urlaub war. Seine Jacke die er mir mal vor ca. einem Jahr eigentlich nur geliehen hatte und vieles mehr. Jeden Brief las ich mir jedoch noch einmal durch und jedes teil schaute ich mir noch einmal ganz genau an, dachte an jeden Moment den wir zusammen verbracht hatten. An unserem ersten Jahrestag, als er mir eine extra angefertigte silberne Kette geschenkt hatte worauf stand „ ich liebe dich.“ Jeden Tag trug ich nun diese kette,- bis jetzt jedenfalls, ich nahm die kette ab, legte sie in die kleine Schachtel zurück und legte sie auf seine CDs in die Kiste. Fotos von ihm lagen auch schon einige drin, eigentlich war bereits fast alles schon in der Kiste.  Als ich den letzten Anhänger und das letzte Foto in die Kiste legen wollte, schaute ich es mir doch noch ein letztes mal an.  Auf dem Bild sah man nur unsere Silhouetten, vor der untergehenden sonne und unseren Kuss. Ich musste lächeln. Es war unser erster gemeinsamer Urlaub , Jade, meine beste Freundin war auch mitgekommen und hatte das Foto gemacht. Es war ein wundervoller Tag gewesen, ein Strand Tag. Das war der erste Tag dort. Anstatt in unseren gemieteten Wohnung zu übernachten, haben wir die Nacht unter den Sternenhimmel verbracht und zündeten sogar am Abend ein Lagerfeuer an. Der Tag war wohl wirklich der einzige wo nichts schief gelaufen ist, sonst hat alles nicht ganz so geklappt wie es eigentlich sein sollte. Die fahrt dorthin war erst mal ziemlich anstrengend, da das Auto gestreikt hatte und wir erst mal nicht voran kamen. Erst nachher, nachdem der Mechaniker kam konnten wir weiter. Außerdem war die Wohnung auch nicht grade so schön wie sie auf Fotos aussah, kaltes Wasser und überall war Schimmel, als wir dann auch noch eine andere Wohnung suchen wollten, waren keine frei. Deshalb mussten wir es 2 tage in dieser Wohnung überleben. Ich musste zugeben, die Nächte waren nicht schlimm, ich und Jake lagen in einem Ehebett, und ihn die ganze Nacht in meinem arm liegen zu haben hatte natürlich auch gutes an sich. Nachdem wir eine andere Mietwohnung hatten, konnte man den Urlaub endlich auch mal genießen, aber so im groben und ganzem war es doch eigentlich keine schlechte Woche.  Mit Jake konnte man ziemlich viel Spaß haben, man bekam nie Langeweile und man hatte auch immer etwas zu reden, so etwas war auch nie ungewöhnlich gewesen wenn man mit Jake unterwegs ist... war. Es gab viele schöne Momente mit ihm, zu viele um sie jemals aufzählen zu können. Wenn man dieses Jahr mitzählte waren wir bis heute ganze vier Jahre zusammen gewesen! Ich war 15 als ich mit ihm zusammen kam, unsere Begegnung war aber wohl oder übel ein Zufall, wären ich und Jade damals nicht auf diese Party ihres Freundes gegangen, hätten wir uns womöglich niemals getroffen.
Damals hatte mich Jade mitgeschleppt, gegen meinen willen. Ihr neuer Freund der mindestens schon drei Jahre älter war schmiss eine Party , und da ihre Mutter ihr nicht erlaubte alleine dort hinzugehen, ging ich mit, auch wenn ich nicht grade angetan von dieser Idee war. Aber andererseits konnte ich ihre Mutter verstehen. Ryan war schon ein wenig unheimlich, wäre sie meine Tochter hätte ich es wahrscheinlich genauso gemacht. Jedenfalls kam ich mit. Sofort am Anfang verschleppte Ryan Jade auf die Tanzfläche,wozu sie natürlich nicht nein sagte. Ich stellte mich einfach irgendwo an einen kleinen Tisch und beobachtete das geschehen. Ab und zu nippte ich an meiner Limonade, mehr tat ich aber auch nicht. Stunden vergingen schon , ich dachte nur noch daran nachhause zu gehen. Im lauf des abends kamen ziemlich viele , die meisten waren genauso alt wie ich oder noch älter. Wirklich auffällig davon war aber keiner, na ja fast keiner , bis auf zwei. Ich weiß nicht es war schwer zu erklären, als sie den Raum betraten, veränderte sich die Atmosphäre, alle starren die beiden an, mit einer merkwürdigen Anspannung. Ich zuckte mit den Achseln und ging rüber zu Jade, die mittlerweile auch stehen geblieben ist und mit Ryan zu den beiden rüber starrte. Ich zupfte an dem Ärmel ihres T- Shirts und sah sie fragend an. „wer sind denn die?“ fragte ich. Jade und auch einige andere um sie herum schauten verwirrt zu mir herüber. „kennst du die etwa nicht?“ Zischte sie. Ich zuckte abermals mit den Achseln „ sollte ich?“ Fragte ich wieder. Sie fingen alle an heftig zu nicken. „einer von ihnen ist doch von unserer schule geflogen!“ Sagte ein anderes Mädchen das ich wahrscheinlich aus Biologie oder Chemie schon mal gesehen hatte. „Ja und?“ sagte ich mit einer lockeren stimme. „Ja und?!“ wiederholte das Mädchen fassungslos. „wer weiß was die angestellt haben!“ - „ bestimmt nichts all zu schlimmes! „ Das Mädchen aus Biologie oder Chemie sah mich zweifelnd an „das glaubst du doch wohl selber nicht oder?“ ich zuckte wieder mit den Achseln. „Also ich glaub es.Ich denke auch sie sind ganz nett“ - „ Dann bist du echt Dumm!“ Sie sah mich schon wütend an, aus welchem Grund auch immer. „beruhige dich Veronika! Du brauchst dich doch nicht gleich aufzuregen wegen einer so unbedeutenden Sache!“ Das Mädchen hinter ihr hielt sie an einem arm fest und redete beruhigend au sie ein, wie kann man auch nur so schnell schon wütend werden? Ich verstand es um ehrlich zu sein auch nicht wirklich, wegen  so einer Sache zu streiten, was soll das denn bitte auch bringen? Jade Stand Zwischen mir und dem Mädchen das anscheinend Veronika hieß und hatte die wirklich kleine Diskussion mitangesehen, sie seufzte. „Leute, das ist jetzt doch vollkommen unwichtig! Die Frage ist doch, was sie hier machen!“ Veronika gab ein respektloses Geräusch von sich. „Wenn du es für egal hältst, ich kann nicht glauben das die da wirklich der Meinung ist das die nett wären, ich meine wir kennen doch alle die Gerüchte!“ Ich schüttelte den Kopf „also ich nicht, und man weiß ja außerdem was man  über Gerüchte sagt, sie sind nie wahr. Und außerdem, ist es jetzt nicht ein bisschen kindisch von dir dich über so eine Sache aufzuregen? Jetzt mal ehrlich wie alt bist du?!“ Dazu schwieg sie und drehte sich einfach wieder um. Okay? Dachte ich nur, die  Diskussion  war echt schnell vorbei. Viele hatten das kleine Gespräch mitbekommen und hatten sich ebenfalls zu uns hergedreht. Auch die beiden Jungs hatten anscheinend unser Gespräch mitbekommen, denn sie kamen zu mir und Jade rüber. Ich hatte das so gut wie gar nicht gemerkt, ich nippte lieber weiter an meiner Limonade. Erst als Jade mich an tippte und zu den beiden Jungs deutete hatte ich es bemerkt. „Hey!“ Sagte einer von ihnen und Grinste uns an. Na toll, warum habe ich mich da auch nur eingemischt? Eine Lösung gab es natürlich immer. „Hey!“ ich lächelte freundlich zurück und drückte Jade meine Limonade in die Hand. „ich gehe mal grade au die Toilette!“ Ich weiß, es war blöd von mir sie da alleine stehen zu lassen, aber sie war vollkommen betrunken und Ryan war ja auch noch da. Deshalb ging ich. Auf der Toilette verbrachte ich bestimmt eine halbe stunde, in der Hoffnung das diese Typen verschwinden natürlich. Nachdem ich mich nochmal am Spiegele zurecht gemacht hatte ging ich wieder raus, nicht ohne mich einmal gründlich umzusehen. Als ich dachte das die Luft rein wäre, stellte ich mich wieder an meinen üblichen Platz und schaute den anderen beim Tanzen zu. Jade und Ryan waren natürlich im Mittelpunkt, was mich bei ihr auch nicht wunderte, sie liebte es im Mittelpunkt zu sein.
„Da bist du ja wieder!“ ich zuckte vor Schreck zusammen und schaute blitzschnell neben mich,  ich schaute in die blass-blauen  Augen des Jungen, der anscheinend der Kumpel des anderen Typen war, er sah mich mit einem leicht freundlichen lächeln an. Er trug Ein schwarzes schlichtes Hemd und Weiße Jeans, am liebsten hätte ich gelächelt als ich seine Schuhe gesehen hatte, Neon-Gelb! Doch ich verkniff es mir. Seine zerzausten Dunkelbraunen harre hingen ihm mit einem kaum Sehbahren  Seitenscheitel im Gesicht herum, die eine Seite war ein wenig länger als die andere. „äh, ja hallo!“ ich versuchte zu lächeln, am liebsten hätte ich ihn aber abgeschoben, wie ätzend das ist. Ich schaute hinter ihn wo ich dachte das sein Freund da wäre, war er aber nicht. Verwirrt sah ich ihn an. „wo ist denn dein Kumpel?“ - „ „ach du meinst Tristan? Der ist schon gegangen!“ ich schaute ihn noch verwirrt er an. „oh, warum das denn?“ Er zuckte mit den Achseln . „na ja man hat ja schon gemerkt das er hier nicht wirklich willkommen war. „ Ich musste kichern. „so könnte man das auch sagen, die anderen denken allen ernstes das er was weiß ich angestellt hatte und deshalb von der schule geflogen ist!“ Er schüttelte mit einem lächeln den Kopf. „wohl eher nicht, er kann keine fliege was  zuleide tun, er hat die schule nur gewechselt weil seine Eltern mit ihm umgezogen sind und seine neue schule keine 20 Meter entfernt ist.“ Ich lachte. „wenn ich das mal meiner Freundin erzähle! Sie denkst wirklich genau so wie die anderen das ihr voll die Schläger Typen sind!“ Er lachte auch. „nein das sind wir nicht.... dachtest du es auch?“ Ich zögerte einen Moment bis ich antwortete. „nein also ich dachte es jetzt nicht, aber ich kannte euch auch nicht, ich kann ja niemanden einschätzen den ich nicht kenne.“ - „ und trotzdem bist du vorhin abgehauen? “ Ich schluckte. Mist! Ich dachte jetzt das er das nicht so gemerkt hat. „ich war doch nur au der Toilette!“ versuchte ich mich raus zureden, vergeblich. „eine halbe stunde?“ er lachte leicht. Ich verzog die Schnute. „ist ja schon gut, ich weiß es ja schon.“ - „ Und?“ er lächelte mich an. „hast du jetzt immer noch so große angst?“ Ich schaute ihm ins Gesicht, etwas unsicher schüttelte ich den Kopf. Er lächelte noch breiter. „wollen wir dann Tanzen?“ Okay, er schien wohl auf gar kein falls schüchtern zu sein. „ Äh. Nein, wohl eher nicht...“ verwirrt sah er mich nun an. „warum nicht? „ Ich schüttelte abermals den Kopf. „ich eh kann nicht tanzen...“ Gab ich zu und sah auf mein Getränk, spielte mit dem Strohhalm.
Er lachte. „ Ach so!   Aber das macht gar nichts! Ich selber kann auch nicht tanzen, und ich glaube auch das das niemand merken wird das du nicht tanzen kannst!“ Wieder lächelte er mich an. „du wirst es merken!“ Erwiderte ich darauf. „ich?“ Wieder lachte Jake. „Ich werde mich bemühen das nicht zu merken, ich habe jetzt schon vergessen das du es mir erzählt hast.“ Er zwinkerte  mir zu, nahm meine Hand und zog mich au die mittlerweile fast leere Tanzfläche. Nun konnte ich mich wohl echt nicht mehr davon drücken. Aber na ja es hat ja schon ziemlich viel Spaß gemacht, wenn ich ehrlich war.
Wir Tanzten so lange bis wir beinah die einzigen in dem Raum waren, der Rest hatte sich nach nebenan verzogen um zu schlafen. Ich bemerkte das nicht wirklich, er lenkte mich zu sehr ab als das ich darauf hätte achten können. Erst als ich mir am ende eines Liedes etwas zu trinken holen wollte , merkte ich das wir die einzigen im Raum waren. Verwirrt sah ich mich um. „wo sind denn die anderen alle hin?“ - „ sie sind nebenan und schlafen.“ Er lehnte gegen einen Stuhl während ich mir etwas in ein Glas füllte. „Jetzt schon? Wie viel Uhr ist es denn?“ Jake schaute auf seine Armbanduhr und gähnte. „Schon 5 Uhr.“ - „ was? Oh , ich glaub ich muss schon nachhause..“ Ich stellte das Glas hin und wollte in den Raum neben an. „Ich muss Jade holen!“ Doch Jake hielt mich an dem arm fest und zog mich an sich heran. „ Jake...“ Ich wurde leicht rot und sah weg. „Lass mich los.. ich muss zu Jade.“ Doch er hielt mich nur noch fester an sich. „Geh nicht...“ Ich seufzte. „Jake, du bist betrunken... lass mich los, bitte!“ Wie erwartet tat er auch dies nicht. Er nahm mein Gesicht in die Hände und drehte meinen Kopf so zu ihm das ich ihn ansehen musste. „warum willst du so schnell weg von mir?“ Es überraschte mich das er so etwas zu mir sagte aber, er war ja auch ziemlich betrunken, also sollte ich mich auch eigentlich nicht wundern. „Weil, ich nachhause muss!“ Wieder versuchte ich mich aus seinen griff zu lösen, nur leider ohne Erfolg. „Das musst du nicht... bleib doch noch ein bisschen...“ Ich hörte au mich zu wehren und sah ihn an, schüttelte aber den Kopf. „ich kann nicht...“ Er seufzte. „kann ich dich dann wenigstens wiedersehen?“ Ich musste erst gründlich überlegen bevor ich ihm antwortete. Dann nickte ich mit einem leichten lächeln. „Gerne.“ Er lächelte ebenso glücklich. „und wann?“ - „ mhm, warte ich gebe dir am besten meine Handy Nummer.“  Ich holte meinen Lippenstift aus meiner Tasche heraus und schrieb sie ihm auf den arm. „hier bitte.“ ich lächelte und steckte den Lippenstift wieder weg. Er lächelte zurück. „ich ruf dich dann an. Er näherte sich mit seinem Kopf zu mir und strich sanft mit seinen Lippen über meine Stirn. Dann ging er und ich stand alleine in dem Raum.
Ich hatte Jade aus dem Schlaf gerissen und bin mit ihr nachhause gefahren. Er Jedoch ging mir den Tag über nicht aus dem Kopf, und auch in der Nacht träumte ich nur von ihm. Es dauerte auch nur einige tage und er rief an. Treffen fanden statt und trotz der Hänseleien der Mitschüler und die Warnungen wurden wir wenig später ein paar - bis heute.
Jade war noch nie wirklich begeistert gewesen, das ich mit ihm zusammen war, sie hatte ihn noch nie wirklich gut leiden können. Trotzdem war sie immer ganz nett zu ihm, sie sagte immer das tat sie nur wegen mir, aber man merkte das sie ihn mittlerweile nicht mehr so schlimm und, sie mochte ihn, auch wenn sie es niemals zugeben würde. Sie war sogar zu der Beerdigung erschienen , was ich ehrlich gesagt niemals gedacht hätte!
Ich räumte die letzten unvergesslichen Sachen von ihm in die Kiste und stellte sie nach ganz hinten au meinen Schrank, dort würde sie wohl oder übel eine weile bleiben, bis ich mit der Sache klar kam. Ich stieg grade von dem Stuhl, da klopfte es an der Tür und meine Mutter trat ein. Sie lächelte besorgt. Ich seufzte. „was willst du?“ Trotz meiner böswilligen Antwort lächelte sie erneut. „Ich will dich nur fragen ob du vielleicht mit uns einen Tee trinken willst...“ Ich brauchte eine weile bis ich antwortete, lächelte dann gezwungen und nickte. „gerne..“ Sie strahlte übers ganze Gesicht und ging mit mir die Treppe runter. Egal was sie sagte, egal was alle sagen, mir geht es gut, in diesem Moment, wo ich mit meiner Familie unten in der Küche sitze, wir lachen und normal miteinander reden. In diesem Moment scheint alles wieder normal geworden zu sein.
Doch das stimmte nicht.
Der Tag verging und die sonne ging langsam unter. Und je dunkler es wurde, je mehr wünschte ich mir Jake wieder bei mir zu haben. Besonders in der Nacht fühlte ich mich allein, sonst lag er neben mir in meinem Bett und hielt mich fest, wir sahen gemeinsam zu den Sternen und genossen es so nah bei einander zu sein. Wir hatten selten zeit für uns, nur in der Nacht konnten wir beieinander sein. Am Tage musste Jake zur schule und dann arbeiten und ich war die ganze zeit mit lernen beschäftigt, das Studium war nämlich echt hart. Meine Eltern wussten noch nicht einmal das Jake jede Nacht da war, er kam erst wenn sie schliefen, ich glaube auch das meine Eltern vor allem mein Vater davon nicht sehr begeistert wären, sie mochten Jake zwar, aber sie mochten es nicht wenn er die ganze Nacht bei mir war, was ich überhaupt nicht verstehen konnte, es war eigentlich niemals sonderlich etwas passiert, aber so sind Eltern nun mal.
Ich setzte mich ans Fenster Geländer und schaute hinaus, es waren wenige Sterne am Himmel und einige Straßenlaternen brannten schon. Die Stadt war hell erleuchtet und vom weiten sah man die Berge, nur einen hauch, hätte man nicht darauf geachtet, hätte man sie womöglich auch nicht bemerkt. Eigentlich beruhigte und entspannte mich der Anblick. Eigentlich. Heute Bringt sie nur Erinnerungen, Erinnerungen die ich eigentlich lieber vergraben würde wenn ich könnte. Reglos saß ich da und starrte förmlich hinaus, Immer wieder kam dieses Bild in meinen Gedanken auf. Wie er mich ansah, vollkommen erschöpft und von Schmerz verzerrt. Sein versprechen ging mir auch nicht mehr aus dem Kopf, warum versprach er mir so etwas, wenn er doch weiß das so etwas einfach nicht geht? Wahrscheinlich nur um mich etwas zu beruhigen. Unglaublich! Er liegt im sterben und macht sich trotzdem noch sorgen um mich. Er war einfach unglaublich. Ich dachte so lange über ihn und über seinen Tod nach, bis ich einen Entschluss zog, es war besser so. Wer konnte dann auch sagen das wir für immer zusammen gewesen wären? Irgendwann hätten wir uns bestimmt getrennt und ich hätte den selben Schmerz erlebt, mit einem unterschied. Wenn es so gekommen wäre das wir uns getrennt hätten, hätte ich ihn dann noch zufällig irgendwo sehen können. So kann ich mir sicher sein das ich ihn nie wieder  zu Gesicht bekam ,dann doch lieber jetzt als später. Ich glaubt mir selber nicht und doch  prägte ich mir einen Satz ein und je öfter ich ihn sagte , desto mehr glaubte ich ihn.
Ich bin Glücklich auch ohne ihn, mir geht es Gut.
Ich sah schon die ersten Sonnenstrahlen die Rot schimmert über die berge ragten, ich war wohl so in Gedanken vertieft das ich die zeit vergessen hatte. Ich seufzte, heute muss ich noch zur schule und die ganzen mitleidenden blicke ertragen, das wird die Hölle, das weiß ich jetzt schon! Ich legte mich langsam auf mein Bett, das direkt neben dem Kissen bezogenem Geländer stand  und schloss  müde sie Augen.
Der nächste Tag brach ein. Träge machte ich mich bedauerlicherweise zur schule fertig. Ich weiß jetzt schon das es heute nicht sonderlich toll in der schule sein würde, lauter Leute die ich nur vom sehen kenne, die mich anstarrten tuscheln und wieder irgendwelche Gerüchte über mich verbreiten. Meine Mutter meinte, das das niemals passieren würde.
Tat es aber.
Die Mitschüler starrten mich komisch an, schenkten mir Mitleidige blicke , schüttelten einfach traurig den Kopf und tratschten über mich. Woher ich so gut wusste das sie über mich redeten? Sobald ich zu nah kam hörten alle auf zu reden und sahen mich an. Ab und an hörte ich auch meinen Namen. Doch niemand sprach mich direkt darauf an. Niemand bis auf Jade natürlich. Ich packte meine Sachen in den Spinnt und Holte einige Bücher heraus, als sich behutsam eine Hand auf meine Schulter legte. „Jay?!alles in Ordnung?“ Es War natürlich Jades hysterische stimme. Ich seufzte einmal, drehte mich dann mit einem herzlichen lächeln zu ihr um. „Ja, alles super! , warum fragst du?“ Sie sah mich vollkommen verwirrt und irritiert an. „ Das weißt du ganz genau! Hast du die Beerdigung gestern den gut überstanden?„ Ich versuchte so glücklich auszusehen wie es nur ging und nickte. „natürlich, was denkst du denn?“ Immer noch irritiert über mein verhalten murmelte sie nur ein leises „Okay...“ Ich nickte ihr zu, nahm meine restlichen Sachen und machte mich ganz schnell vom Acker. „Entschuldigung!“ rief ich ihr noch zurück. „ ich komme sonst zu spät zum Unterricht!“ ich lächelte sie noch einmal an, bis ich mich komplett umdrehte und davon rannte. Kaum hatte ich mich abgewandt, verschwand auch schon das grade eben noch glückliche lächeln. Ich wollte ihr nicht noch mehr Fragen beantworten müssen. Es reichte mir schon allein das sie mich alle anstarren müssen wie sonst etwas.  Es war einfach unangenehm. Für mich ist es doch auch ungewohnt ohne Jake durch die Gänge zu gehen! Auch in der Klasse verkniff es sich niemand mich anzugaffen.
Zwei Mädchen fingen an zu kichern, ich dachte zunächst über mich, doch dann hörte ich genauer hin. „hast du ihn schon gesehen?“ Fragte eines der Mädchen . Das andere schüttelte bloß traurig den Kopf. „nein, er kommt leider erst morgen, aber er hat sich schon mit den Jungs unserer klasse angefreundet, das heißt wohl er muss ziemlich nett sein!“ Und schon wusste ich worüber die beiden redeten. Morgen sollte wohl ein neuer Mitschüler in unsere Klasse kommen. Eigentlich ziemlich ungewöhnlich, es ist mitten im Schuljahr und da kommt einfach mal so einer in unsere klasse? Na dann viel Spaß den Stoff nachzuholen sag ich da nur.
Der Unterricht begann wie folgt: Der Lehrer kam rein und sprach mit uns nochmal über das letzte Thema, fragte uns dann noch mal ob wir alles verstanden haben und gab uns so viele Aufgaben das wir die ganze stunde zu tun hatten. Viel anders war es auch nicht in den anderen stunden. Nach dem Unterricht ging ich ganz normal- wie sonst auch – zur Bushaltestelle. Mit einer Veränderung natürlich. Er fuhr nicht mehr mit, so ein Mist warum musste ich jetzt wieder damit anfangen? Jetzt genug davon. Ich wollte ihn doch vergessen, da will ich nicht ständig an ihn denken müssen.
In war in Gedanken vertieft als ein Dumpfer schlag meine Rechte Schulter traf und mich zu Boden schleuderte, noch bevor ich auf dem Boden aufschlug , hielt mich eine Kräftige Hand am Arm fest und zog mich wieder hoch. Das ging alles so schnell das ich es kaum registrierte, bis ich wieder normal auf dem Boden Stand und der Blonde Junge mit Tief grünen Augen immer noch meinen arm fest hielt. „Entschuldigung! Tut mir echt leid! Ist alles in Ordnung?! Ich habe dich nicht gesehen und mein Kumpel hat mich geschubst, tut mir so leid!“ Ich kam wieder zu mir und befreite meinen arm von deinem Griff. „schon okay...“ Ich sah ihn nicht an, lieber schaute ich zu Boden. Er atmete erleichtert auf. „so ein Glück! Ich dachte ich hätte dir weh getan! Tut mir wirklich unendlich leid! Ich will mir keine Feinde machen, noch bevor ich auf diese schule komme!“ er lachte leicht. Ich seufzte, zog ein gezwungenes lächeln auf und strahlte ihn an, machte dabei eine wegwerfende Handbewegung. „Ach es ist doch nichts passiert, mir geht es gut! Ach und dann musst du wohl der sein, der morgen in unsere klasse kommt, freud mich dich kennen zu lernen, ich bin Jay! Und mach dir keine sorgen, du hast dir keine feinde gemacht!“ er lachte. „Ich bin Silas! da bin ich echt froh ich dach....“ Ich unterbrach ihn. „Entschuldigung aber ich muss schnell los! Bis dann!“ ich lächelte noch einmal, drehte mich dann um und ging in den Bus hinein, und wieder verschwand mein lächeln. Er sah mich von draußen aus an, verkommen verwirrt.  Ich sah weg. Er kam mir vertraut vor, seine stimme und überhaupt sein verhalten, ich weiß nur nicht an wen er mich erinnert, Aus irgend einem Grund aber, konnte ich ihn nicht im geringsten leiden. Wer das auch immer ist an dem er mich erinnert, ich mochte ihn wohl auch nicht so gerne. Der weg nachhause war auch so wie immer, na ja wie fast immer, Jade versuchte immer wieder mit mir über diese Sache zu reden, was ich aber dankend ablehnte. Ich wollte diesen Vorfall doch endlich zu vergessen! Warum konnte das denn niemand verstehen?!

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