login   anmelden   
 
Ja   nein   

was ist MPS ?

DIS / MPS


Eine multiple Persönlichkeit - heute als dissoziativ Identitätsstörung bezeichnet - ist eine Überlebensstrategie, die Kindern ermöglicht, schwerste Traumatisierungen zu überstehen.

Nach der Definition im DSM-IV (internationales Diagnosehandbuch für psychische Störungen) gibt es vier Kriterien, um von einer dissoziativen Identitätsstörung sprechen zu können.
A
Die Anwesenheit von zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder  

Persönlichkeitszustände (jeweils mit einem eigenen, relativ überdauernden  

Muster der Wahrnehmung von, der Beziehung zur und dem Denken  

über die Umgebung und das Selbst.


B
Mindestens zwei dieser Identitäten oder Persönlichkeitszustände  

übernehmen wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person.


C
Eine Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen zu erinnern,  

die zu umfassend ist, um durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklärt zu  

werden.


D
Die Störung geht nicht auf direkte körperliche Wirkung einer Substanz  

(z.B. Blackouts oder ungeordnetes Verhalten während einer  

Alkoholintoxikation) oder eines medizinischen Krankheitsfaktor zurück  

(z. B. komplex-partielle Anfälle).



Nur wenn die oben genannten Kriterien - Abspaltung einer Person (fachl.: Alters), sowie die Übernahme der Kontrolle des Körpers, der Gefühle, der Gedanken und das Verhalten durch Alters - erfüllt sind, handelt es sich um eine dissoziative Identitätsstörung.

Seit dem 18. Jahrhundert gab es Aufzeichnungen über multiple Persönlichkeiten und nachdem die Thematik mal mehr und mal weniger erfolgreich aus der Fachwelt verdrängt wurde, wird sich heutzutage immer mehr mit der Erforschung der dissoziativen identitätsstörung beschäftig.

Trotz der zu oft vertreten Ansicht, dass Multiple ihre Multiplizität nur vortäuschen, so ist heute bekannt, dass die verschiedenen Alter unterschiedliche physiologische Merkmale aufweisen können. So hat "eine multiple Persönlichkeit völlig verschieden Hirnwellen-Muster im EEG (Elektroencephalogramm) produziert - je nachdem welche "Person" gerade die Kontrolle über den Körper hat. Diese EEG's sind so verschieden, als stammten sie von völlig unterschiedlichen Menschen." (Zitat: Huber, M.: Multiple Persönlichkeiten 1995, S. 54)

Zu der Entstehung einer dissoziativen Identitässtörung möchten wir folgendes Zitat anführen:

"Es bedarf einer psycho-biologischen Fähigkeit zur Dissoziation. Es muß eine schwere, langanhaltende Traumatisierung hinzukommen, die es erforderlich macht, diese Fähigkeit und den dazugehörigen veränderten Bewußtseinszustand vermehrt zu nutzen. Als auslösenden Faktor findet man bei über 95 Prozent aller PatientInnen mit DIS eine Geschichte schwerer, langanhaltender frühkindlicher Traumatisierung in Form von sexuellem, physischem, psychischem und rituellem Mißbrauch vor allem im Elternhaus, der zumeist schon vor dem fünften Lebensjahr begonnen hat (Coons et al. 1988; Fagan & Mc-Mahon 1984; Kluft 1985a; Putnam et al. 1986; Ross et al. 1989, 1991a)."
Zitiert bei S.P.O.R.G.

Wenn ein Kind fortführend traumatisert und ihm nicht geholfen wird, kann es Mechansimen entwickeln, die ihm ermöglichen, dem Schmerz zu etragen, ohne daran beteiligt zu sein.
Hierzu noch ein weiteres Zitat:

"Indem das Kind seine Realität strukturieren muss, um den Elternteil zu beschützen, findet es auch die mittel, um sich Nischen zum Überleben zu schaffen, in denen etwas wie Hoffnung auf Wertvolles Zuflucht finden kann. Es wird sich vielleicht imaginären Gefährten zuwenden, um sich zu beruhigen. Es kann "verschiedene Persönlichkeiten"(multiple personalities) entwickeln, davon einer Hilflosigkeit und Leiden zuweisen, Schlechtigkeit und Wut einer zweiten, sexuelle Macht einer anderen, Liebe und Mitleid der nächsten usw. Es mag veränderte Bewusstseinslagen entdecken, um die Qualen abzustellen oder sie von seinem Körper abzutrennen, als wenn es aus einer Distanz auf das Kind schaut, dass die Misshandlung erleidet. Der gleiche mechanismus, der dem Kind das psychische Überleben ermöglicht, wird zu einem Handicap für eine effektvolle seelische Integration als Erwachsene."
Zitiert bei S.P.O.R.G.

Hierbei handelt es sich in über 80 Prozent der Fälle um Frauen, die eine Dissoziative Identitätsstörung entwickeln.

was ist DIS ?

Dissoziative Identitätsstörung und Inneres Kind
 
1 Dissoziation

1.1 Definition des Begriffes „Dissoziation“
Der Begriff Dissoziation (lat. dissocio, trennen, scheiden) taucht sowohl in der Chemie und Physik als auch in der Psychologie auf.
In der Chemie meint und Physik bezeichnet er u. a. die Teilung oder den Zerfall von Molekülen.
In diesem Text wird es um die pathologisch auffälligen dissoziativen Störungen gehen. Hier meint der Begriff den „Verlust der psychischen Integration des Erlebens und Handelns“

1.2 Dissoziation „im Alltag“
In einem gewissen Rahmen ist Dissoziation etwas ganz Normales, Menschliches. Wir erleben dieses ‚Phänomen’ im Grunde als ‚unbewusstes’ Handeln, zum Beispiel beim Autofahren (wenn längere Strecken auf der Autobahn gefahren wurden und man sich später nicht mehr an die Strecke erinnern kann), beim Anschauen eines Films, bei dem man total in der Handlung aufgeht und den Bezug zur Realität verliert usw.!

Alltag

MPS – Multiple Persönlichkeitsspaltung  
 
„Alltag“

Oftmals ist es möglich, dass Multiple ein ganz „alltägliches“ (ich mag den begriff ´normal´ nicht) Leben leben. Sie gehen arbeiten, haben eigene Kinder, Familie.

Aber es gibt auch Beeinträchtigungen die den Alltag alles andere als leicht erscheinen lassen. Multiple Kinder z.B. haben oft den Ruf launisch, unberechenbar, unzuverlässig zu sein, oder schlicht als verrückt zu gelten. Die Menschen aus dem Umfeld erkennen selten, eher gar nicht, das es sich um ein Kind handelt was sich aufgespalten hat. Und auch das Kind versteht `die Welt nicht mehr`. Es kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen, denn oft weiss das Kind selber nichts von der Aufspaltung.

Auch Erwachsene haben sehr zu kämpfen. Es fehlt oft Zeit...Stunden..Tage...und plötzlich ist diese Zeit vergangen, sie sind wo völlig anders als „eben grad noch“. Sie wissen nichts von der verlorenen Zeit (blick auf Uhr..erschrecken..und keinerlei Erinnerungen). Vielleicht sind sie verletzt...wie das? Oder sie hören Stimmen...woher? Oder wildfremde Menschen sind ganz vertraut zu einem...warum?

Oder sie erleben „Flashbacks“. Dies sind Erinnerungsbruchstücke die abgespaltene Erinnerungen beinhalten. Dafür gibt es viele Auslöser, sog. Trigger (Musik, ein bestimmtes Wort, Automarke, Körperbewegung, Filmszenen, Situation, Farben, Namen, Gestik und vieles mehr!). Diese Flashbacks sind nicht einfach, denn oft sind sie von Panikanfällen und / oder Schmerzen begleitet! Oftmals ist es so, dass die Gewalt in dem Moment erlebt wird, als sei es nichts Vergangenes sondern jetzt aktuell. Der einzige Weg dies alles zu vermeiden, ist den Reizen aus dem Weg zu gehen, aber wie ist das machbar ohne sein Leben extrem einschränken zu müssen. Oft ist einfach auch gar nicht vorhersehbar was genau triggern (auslösen) kann, es sind viele Dinge die völlig alltäglich sind.
Dazu möchte ich noch auf eine Sache hinweisen. In Kulten (z.B. Satanismus) werden bewusst solche triggernden Elemente verwendet. In Gewaltsituationen läuft z.B. bestimmte Musik, die bewusst eingesetzt wird um eine jeweilige Person abrufbar zu machen. Diese Person wird regelrecht darauf abgerichtet bei ganz bestimmten Triggern (Farbe, Stimmen, Musik, Telefonklingelzeichen usw.) eine ganz besondere Handlungsweise an den Tag zu legen. Dies sind die sog. Programme. Da gibt es viele Arten und Möglichkeiten. Selbsttötungsprogramme, Selbstverletzungsprogramme, bestimmte Orte aufsuchen müssen zu bestimmten Zeiten...und vieles mehr. Laienhaft ausgedrückt: die Auslöser zwingen einen dazu genau so zu handeln und nicht anders!
Nur mit viel Mühe, Geduld und Einfallsreichtum ist es nach und nach möglich sich den Zwängen solcher Trigger zu erwehren!


Störungen

Dissoziative Identitätsstörung und Inneres Kind
 
2 Dissoziative Störungen

2.1 Allgemeines zu Dissoziativen Störungen
Zu einer Störung wird Dissoziation erst, wenn der normale, alltägliche Rahmen der Entfremdung von der Realität nicht mehr gegeben ist. Meistens handelt es sich nach traumatischen Erlebnissen um eine „kurzzeitige Unterbrechung der eigenen Bewusstheit, des Gedächtnisses, des Identitätserlebens oder der Wahrnehmung der Umwelt“ . Dissoziative Störungen werden ganz unterschiedlich erlebt und sind somit auch in Untergruppen unterteilt, die im Folgenden vorgestellt werden. Sie können „plötzlich, in Stufen, vorübergehend oder chronisch verlaufen.“ Außerdem treten sie oft in Verbindung mit anderen Störungen (z. B. Phobien, posttraumatische Belastungsstörung, etc.) auf und werden daher selten explizit als dissoziative Störung diagnostiziert.

2.2 Dissoziative Amnesie
Die dissoziative Amnesie beschreibt das Unvermögen, sich an autobiographische Erlebnisse zu erinnern – meistens sind diese Erinnerungen traumatischen bzw. zumindest psychisch belastenden Ursprungs. Hierbei geht es nicht um das alltägliche Vergessen. Vielmehr ist das Nicht-Erinnern gravierender selbst erlebter Ereignisse gemeint, wobei die Zeitspanne der Gedächtnislücke Minuten bis hin zu Jahren umfassen kann. Wenn ein Betroffener bemerkt, dass ihm offensichtlich „Zeit fehlt“, fängt er meistens an, dieser Lücke auf den Grund zu gehen. Das Nicht-Wissen über Geschehnisse, die man selbst erlebt hat, kann quälen und/oder Ratlosigkeit auslösen. Durch gewisse Schlüsselreize können Erinnerungen wiederkehren, manchmal bedarf es aber auch langer therapeutischer Hilfe, um Erinnerungen wieder aufzudecken. Es kommt häufig vor, dass dissoziative Amnesien zusammen mit Posttraumatischen Belastungsstörungen auftreten.
Begriffe, die im Zusammenhang mit der dissoziativen Amnesie auftauchen können:

• Retrograde Amnesie kommt am häufigsten vor und umfasst meistens fehlende autobiografische Informationen, die VOR dem Ereignis bekannt waren.
• Anterograde Amnesie beschreibt eine Phase die NACH dem Ereignis liegt und in der man kein neues Wissen aufnehmen und erinnern kann. Dies kommt eher selten vor.
• Lokalisierte Amnesie bedeutet, sich an ein bestimmtes Ereignis nicht erinnern zu können (Autounfall z. B.)
• Teilamnesie heißt, dass Anteile des Geschehenen nicht mehr im Gedächtnis abrufbar sind, wohingegen andere Anteile des gleichen Erlebnisses erinnert werden können.
• Selektive Amnesie meint Erinnerungslücken, die bestimmte Dinge in einem festen Zeitrahmen umfassen.
• Systematische Amnesie bedeutet, bestimmte Aspekte nicht erinnern zu können (z. B. bestimmte Personen)

2.3 Dissoziative Fugue
Dieser Begriff beschreibt das plötzliche und unerwartete Weggehen vom eigenen Wohnsitz, Arbeitsplatz o. ä. im Zusammenhang mit der Unfähigkeit, sich an seine eigene bis dahin gewesene Vergangenheit zu erinnern. Die betroffene Person fällt dabei normaler Weise nicht besonders auf. Dabei kann es auch vorkommen, dass die Person „unbewusst“ ehemals bekannte Plätze aufsucht. Die Erinnerungen stellen sich entweder nach einer nicht genauer zu definierenden Zeit von selbst wieder ein, können mit therapeutischer Hilfe zurückerlangt werden oder bleiben verschollen.

2.4 Dissoziativer Stupor
Es kommt zu einer fast vollständigen Bewegungslosigkeit und einer eingeschränkten Wahrnehmung der Umgebung, obwohl die betroffene Person im Wachzustand ist. Dabei kann die Person auch typischer Weise nur noch bedingt oder gar nicht mehr sprechen. Es handelt sich aber weder um Schlaf noch um Bewusstlosigkeit. Man kann sagen, die Person ist in der Bewegung „eingefroren“, meist plötzlich und der Zustand hält unterschiedlich lange an. Dies kann so weit gehen, dass manche Menschen zeitweise auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

2.5 Depersonalisierungsstörung
Die Depersonalisierungsstörung kommt bei unterschiedlichen Störungen vor und soll die am häufigsten vorkommende dissoziative Störung sein. Es handelt sich hierbei um eine Entfremdung von sich selbst oder ein „Unwirklichkeitsgefühl“. Oft beschreiben Betroffene, sie sähen sich selbst zu, erscheinen sich selbst fremd. Das Denken und Fühlen wird als sonderbar erlebt und erscheint vom eigenen Ich abgespalten oder wie mechanisch. So wird häufig auch der Körper oder Teile des Körpers als nicht zu einem selbst gehörig empfunden und auch Wahrnehmungen über den Hör-, Tast und Geruchssinn, etc. können verändert empfunden werden.

2.6 Dissoziative Trance und Besessenheit
Fast in allen Kulturen existiert die Vorstellung, der Mensch könnte von etwas eingenommen werden, besessen sein. Früher und unglaublicher Weise auch heute noch wird manchmal versucht, solche Zustände mit Exorzismus zu beheben. „Bei Trance und Besessenheitszuständen handelt es sich um Störungen, bei denen eine zeitweilige Veränderung der persönlichen Identität und der vollständigen Wahrnehmung der Umgebung auftritt.“ In der dissoziativen Besessenheit wird das Bewusstsein so verändert, dass der Betroffene eine neue Identität annimmt, wobei die Verhaltensweisen dieser Identität dem Einfluss „eines Geistes, einer Kraft, einer Gottheit oder einer anderen Person zugeschrieben“ werden. Der Betroffene kann sich an dieses Verhalten später nicht mehr oder nur teilweise erinnern.
In der dissoziativen Trance nimmt der Betroffene in einer bestimmten Zeit eine andere Bewusstseinsform an, wobei sich z. B. die Gefühle verändern und von der Umgebung nur bestimmte Dinge wahrgenommen werden.

2.7 Dissoziative Identitätsstörung
Hierbei handelt es sich um eine Symptomatik, die infolge massivster Gewalt und frühkindlicher Traumata entstehen kann, nämlich die Aufspaltung in mehrere Personenanteile. Die betroffene Person spaltet sich während eines erlebten Traumas unwissentlich in unterschiedliche Personenanteile, um die Gewalt / das traumatisierende Erlebnis zu überleben

Wege

MPS – Multiple Persönlichkeitsspaltung  
 
„Wege mit dem viele – sein zu leben“

ein Patentrezept gibt es nicht, jeder geht einen eigenen, individuellen Weg!!

Es gibt gewisse Parallelen:

Sich untereinander kennen lernen und versuchen zusammen zu arbeiten!

Dieser Punkt ist deswegen so erstrebenswert, denn wenn die einzelnen Personen mehr voneinander mitbekommen, werden auch die „Zeitlücken“ weniger. Allerdings muss man all seinen Mut aufbringen um dies zu tun. Man muss auf Innenpersonen eingehen, die andere Einstellungen haben und vielleicht auch gar nicht den Sinn einer Zusammenarbeit sehen. Am sinnvollsten ist es sich ein Buch anzuschaffen in dem jeder seine Meinung kundtun kann. Wo geweint, gemeckert, Freundschaften geschlossen, Streitereien ausgefochten werden können. Schlicht wo jeder eben genau das sagen darf was er gerade will, ohne Zensur!
Wenn es dazu noch möglich ist sich von ausserhalb Hilfe zu holen (Freunde, Therapeut, Freund / Freundin, Ehepartner, Familie), dann wäre auch das ein wichtiger Schritt und eine grosse Entlastung. Gerade Aussenpersonen sind oftmals in der Lage zwischen einzelnen Personen vermitteln zu können. Oder noch einfacher: jemand „neues“ (einer der zum ersten Mal hallo sagt) wahrzunehmen und auf diesen eingehen und die anderen Personen darüber in Kenntnis setzen (bei uns ein entscheidender Faktor!).

Und genau mit Erkennung der Vielfalt, des untereinander kennen lernens, ist es möglich alles ganz anders zu strukturieren. Die Fähigkeiten jedes Einzelnen können besser koordiniert werden. So kann entschieden werden wer was im Aussen übernimmt, wer was im Inneren. Die verschiedenen Sichtweisen des Einzelnen können klarer werden, Aggressionen Einzelner vielleicht besser eingeordnet werden.
Dies ist ein langer, harter Prozess, oft schmerzhaft und voller Zweifel. Bis hin zur Bereitschaft doch alles aufzugeben und gar nicht mehr zu wollen. Doch dieses Gefühl, so schlimm es auch ist, spiegelt den Prozess wieder der in Gang gekommen ist. Es ist der steinige Weg in ein zufriedeneres leben.

Und es lohnt sich immer!!





Allgemeines

Dissoziative Identitätsstörung und Inneres Kind
 
3 Allgemeines zum Thema Dissoziative Störungen und Amnesien

3.1 Wie „funktionieren“ Erinnerungen?
Die Erinnerung lässt sich in drei Phasen einteilen: Während Phase 1, dem Erwerb der Erinnerung, wird etwas in das Gedächtnis aufgenommen, wobei das zu erinnernde speziell kodiert wird. Man kann sich dies vorstellen, wie das Abspeichern auf einer Festplatte eines Computers, wozu erst einmal das Speicherformat festgelegt werden muss, welche sich oft ja auch nach der Größe der Datei richtet. Phase zwei ist das Abspeichern, bzw. die Merkphase / Aufbewahrung. Hierbei können Erinnerungen ihre Intensität verlieren, „weil das Unbewusste sie aus verschiedenen Gründen überarbeitet, ausschmückt, verändert oder transformiert“ In der dritten Phase kann die Erinnerung aufgerufen werden (die abgespeicherte Datei wird neu geöffnet). Hierbei können in der Zwischenzeit neu hinzugewonnene Informationen Einfluss auf die Erinnerung haben, indem sie sie ‚in ein anderes Licht rücken’. Durch bestimmte Gegebenheiten können Erinnerungen verdrängt werden.

3.2 Zweifel an der Existenz dissoziativer Störungen
Es gibt Unwissende aber auch Menschen, denen es von Nutzen ist, dissoziative Störungen – vor allem Amnesien – als nicht existent hinzustellen. Zu der letzteren Gruppe gehören vornehmlich Täter, die die Glaubhaftigkeit von Opfern öffentlich zur Frage stellen möchten, um sich selbst aus der Affäre zu ziehen. Die Existenz dissoziativer Störungen jedoch ist wissenschaftlich erwiesen und daher sollte der Patient mit dieser Symptomatik sich nicht von Laien in Frage stellen lassen. Die Behauptung, jeder Mensch könne sich an alle einschneidenden Erlebnisse erinnern, ist schlichtweg falsch. Auch Beispiele, wie Untersuchungen von Soldaten mit Nachkriegs-Traumata, die sich alle bewusst an das traumatische Erlebte erinnern können, sind kein Beweis dafür, dass es dissoziative Amnesien und andere dissoziative Störungen nicht gibt und berücksichtigen viele Faktoren, die oft für dissoziative Störungen ausschlaggebend sind, nicht.

 

Homepage Erstellung und Pflege: Superweb Homepage-Erstellung