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Geschichte eines Freundes
Es war schon spät am Abend, aber in einem Zimmer der Jugendherberge brannte noch das Licht im Zimmer. Die Bewohner hießen: Michael M.(Mini Mike), Michael S.(Big Mike), Alexander und Julian. Diese 4 Jungs saßen gerade am Tisch und spielten Poker, was aber zunehmend langweiliger wurde. Und so machte Alex den Vorschlag, einen sogenannten „Tapefight“ zu machen, was von den anderen begeistert aufgenommen wurde. Bei diesem „Spiel“ werden 2 Leuten die Füße, Arme und die linke hand mit Klebeband zugeklebt, sodass man sie nicht mehr bewegen kann. Nur die Rechte Hand bleibt frei. Damit versucht man das Klebeband loszuwerden und dann sich zu schnell wie möglich auf den anderen zu stürzen um ihn zu Fall zu bringen.
Gesagt, getan; die beiden Kandidaten waren Julian und Alex. Nachdem sie mit dem Band eingewickelt waren, gab Big Mike den Startpfiff. Julian und Alex rissen sich so schnell sie konnten das Band vom Körper, wobei allerdings Julian schneller war. Alexander, der das sah, wollte aber auf keinen Fall verlieren, und so lief er auf Julian zu und rammte ihm die Schulter in den Magen. Julian krümmte sich und stolperte rückwärts. Doch dummerweise stand hinter ihm ein Kasten, dessen Metallriegel ziemlich weit herausstanden. Julian hatte das Pech mit dem rechten Unterarm daran zu streifen, ehe er zu Boden fiel.......
.....“Verdammt, das zahl ich dir heim.“ Dachte Julian grimmig, während er im Bad stand, um seinen Arm unter kaltem Wasser etwas abzukühlen. Nachdem er dies getan hatte sah er auf die uhr und bemerkte, dass es 23 Uhr war. Bettruhe war angesagt. Also machten sich die 4 daran, sich fürs Duschen herzurichten. Als erster ging Big Mike. Kaum war er fort, nahmen Mini Mike, Alex und Julian ihre Rasierschaumdosen und machten sich damit an Big Mikes Bett zu schaffen. Wenig später lachten die drei heftig, als sich Big Mike im Bett niederließ. Als er bemerkte, dass sein Bett voller Schaum war, fuhr er erschrocken hoch, doch leider knallte er mit dem Kopf heftig gegen die Decke, da er ziemlich groß war und obendrein noch im Oberen Teil des Stockbettes schlief. Stöhnend rieb er sich den schmerzenden Kopf, während er schwor, dass er es uns heimzahlen werde. Die Gelegenheit kam, als Julian in der Dusche war. So wie sie das Wasser brausen hörten, machten sie sich in gleicher Weise an Julians Bett zu schaffen. Und wieder lachten alle, als Julian erschrocken aufschreckte und ebenfalls mit dem Kopf gegen die Holzdecke des Bettes stieß, da er auch ziemlich groß war und unten schlief. Das gleiche Schauspiel wiederholte sich noch zweimal, allerdings ohne den Kopf-Knalleffekt. Nachdem sie alle fertig waren, legten sich die 4 Jungs in ihre Betten. Doch an Schlafen dachte keiner von ihnen. So leise es ging holten alle ihre Deos und Schaumdosen hervor.....Da jedoch keiner von den vorgängen der anderen wusste, sorgte dies für einen schönen Überraschungseffekt. Julian machte den Anfang, als er betont lässig zu Big Mikes Schlafplatz hochstieg, den Schaum im Anschlag. Scheinheilig fragte er:“Hey, Lust auf eine Runde Poker?“ Da Julian wie auch die anderen dachte, dass er als einziger bewaffnet sei, überraschte es ihn ziemlich heftig als sich Big Mike plötzlich aufrichtete und sagte:“ Du möchtest eine Abreibung haben, Julian? Von mir aus kannst du sie haben.“ Und damit sprühte er Julian eine kräftige Ladung Schaum ins Gesicht. Fluchend ergriff Julian die Flucht. Unten angelangt, erwartete ihn aber schon Mini-Mike, doch diesmal war das Glück auf Julians Seite. Er nahm sein Deo und sprühte ihm eine kräftige Ladung direkt in den offenen Mund hinein.....
...Etwa eine halbe Stunde später wollte Julian gerade zu einer neuen Attacke ausholen, da bemerkte er, dass sein Vorrat aufgebraucht war. Zuerst ergriff ihn Panik, doch dann kam ihm eine Idee. Er holte seine Wasserflasche hervor, ging zu Alex’ Bett hinüber und schüttete diesem einen halben Liter Wasser ins Bett. Alexander, der nun einen klatschnassen Pyjama hatte, nahm wütend seine eigene Flasche hervor, und somit wurde die Schlacht mit Wasser weitergeführt. Besonders Alex „kämpfte“ verbissen, da sein brandneues ManU-Handtuch in einer Pfütze aus Schaum gelandet war, was ihn nicht sonderlich freute, wie man sich denken kann.
Irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr in der Früh sagte Julian dann:“Hey, Jungs, ich glaube wir sollten aufhören. Seht euch mal die Betten an.“ Damit hatte er nicht so ganz unrecht: Das Zimmer war vergast vom vielen Deo, die Betten waren voller klebrigem Schaum und wasser, und allen war kalt, da ihre Pyjamas ebenfalls klatschnass waren. Also wurde die Schlacht abgebrochen, und alle versuchten, irgendwie einen trockenen Platz im Zimmer zu finden, wo sie sich niederlassen konnten....
Naja, den Rest kann man sich dann eigentlich schon denken. Der Klassenvorstand ist bis heute sauer auf die 4 Jungs und alle bekamen heftigen Schnupfen und Husten, der erst 2 Wochen später endete.
Geschrieben von Bromibär am 31.05.2007
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Eigene Geschichte (Harry Potter)
Verzweiflung und Liebe
Es war dunkel, das Mondlicht schien diesig durch die Wolken. Eine Gestalt lief die Straße entlang. In der Finsternis konnte man ihr Gesicht nicht erkennen, doch wegen ihrer kleinen und zierlichen Figur ahnte man, dass es sich um ein Mädchen handelte. Ein Mädchen mit blonden, langen Haaren das aussah wie ein kleiner Engel. Das Mädchen lief so schnell, als würde sie verfolgt.
„Avadra Kedavra!“ Der Zauberstab einer schwarz gekleideten Gestalt war auf das blonde Mädchen gerichtet, das nun regungslos am Boden lag. Die schwarze Gestalt trat aus einer dunklen Gasse heraus und beugte sich über die Leiche des Mädchens. Prüfend tastete sie den toten Körper ab, und fand schließlich das, was sie seit Jahren gesucht hatte.
Ein unscheinbarer, blauer Dolch, der einst Rowena Ravenclaw gehörte, fand sich in der Jackentasche des Mädchens wieder. Und so schnell wie die Gestalt gekommen war, so verschwand sie in der Dunkelheit der Gasse.
Tief in der Nacht klopfte es an der Tür. Severus Snape erhob sich aus seinem Sessel. Das Klopfen hatte ihn aus seinen Träumen gerissen, doch Severus war seltsamerweise hellwach und öffnete nach kurzem Zögern die Tür. Eine große, schlanke Frau mit schwarzen Haaren blickte in seine Augen: „Bellatrix, hast du ihn?“ Severus winkte Bellatrix herein, schloss die Tür und setzte sich ihr gegenüber auf den Sessel. Bellatrix´ Gesicht war wie immer blass und sie sprach mit dunkler und rauer Stimme: „Ja Severus, ich habe ihn!“ Die Todesserin schlug ihren schwarzen Mantel zurück, griff an ihren Gürtel und streckte Severus den blauen Dolch entgegen.
Severus Snape, hatte nun nach so langen Jahren endlich ihre Freundschaft gewonnen und ihr Misstrauen beseitigt. Nachdem Snape den berühmten Schulleiter Albus Dumbledore getötet hatte, zweifelte Bellatrix nicht mehr an der Treue und Loyalität Severus dem Dunklen Lord gegenüber. Doch eines kam ihr trotzdem seltsam vor. Warum hatte Snape nach Dumbledore´s Tod keinen weiteren Mord verübt? Natürlich wusste sie, dass sich Severus nun unauffällig verhalten musste, da er überall in der Zaubererwelt als Verbrecher und Mörder gesucht wurde, doch auch Bellatrix musste sich verstecken und sie tötete trotzdem.
Severus nahm den Dolch in die Hand. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er an der Klinge die Gravur „RR“ las. Die Initialen von Rowena Rawenclaw, der Gründerin eines der Hogwartshäuser. Snape wandte seinen Blick zu Bellatrix: „Wem hast du den Dolch abgenommen?“ Bellatrix´ Lippen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen: „Der Erbin Ravenclaws. Es war ein Kinderspiel!“ Sie lachte gehässig, doch Severus Miene blieb ernst: „Musste sie sterben?“ Bellatrix´ Gelächter wurde zu einem leisen Kichern: „Seit wann liegt dir so viel am Leben von Blutsverrätern?“
„Musste sie sterben?“ Hakte er nach und eine gewisse Schärfe lag in seiner Stimme.
Schlagartig stand die Todesserin auf und sah zum knisternden Feuer, dass die im Kamin loderte. Ohne ihren Blick abzuwenden, sagte sie zu Severus: „Snape, du weißt wie sehr ich es liebe den Crucio- Fluch zu verwenden. Doch heute hatte ich, so leid es mir tut, keine Zeit dafür!“ Sie machte eine kurze Pause um sich umzuwenden und in Severus Gesicht zu blicken: „Ich habe das Mädchen vor den Schmerzen bewahrt, so gnädig war ich. Es ging wie immer schnell, aber was sag ich da eigentlich. Über den Todesfluch weißt du ja bestens bescheid!“
Sie lachte wieder, doch Severus Miene blieb ausdruckslos.
In ihm regte sich etwas. Denn das ungute Gefühl der Verzweiflung und Trauer, wenn er an seinen Mord an Dumbledore zurück dachte, wich nicht von ihm. Diese Schuld würde ihn sein ganzes Leben lang begleiten, doch er wusste, dass es Dumbledore so gewollt hatte. Severus musste ihn töten, er hatte keine andere Wahl. Doch niemals mehr würde er Anerkennung oder Vertrauen gegenüber der Mitgliedern des Phönixordens oder anderen Anhängern Dumbledores gewinnen. Schlagartig hatte sich Severus Snape´s Leben verändert, nun musste er sich wie ein gehetztes Tier verstecken.
Er musste auf Bellatrix´s Anspielung antworten, doch wie? Severus entschied sich dafür, dass er so handeln musste wie es Bellatrix selbst machen würde. So handeln wie es ein echter Todesser machen würde.
„Ja natürlich, der alte Mann, Sein Gequatsche von Liebe hatte ihm am Ende doch nicht geholfen!“ Er lachte gespielt, da es ihm schwer fiel so etwas über Dumbledore, der ihm am Ende wie ein Vater vorkam, zu sagen.
„Nun gut, es freut mich, dass du uns nun endlich bewiesen hast, dass du dem Dunklen Lord treu bist!“ Bellatrix lächelte zufrieden, nahm ihm den Dolch ab und befestigte ihn wieder an ihrem Gürtel. „Ich muss wieder gehen, da ich dem Dunklen Lord den Dolch Ravenclaws bringen muss, den 4. Horcrux, der nun an einem sichereren Ort kommen wird!“ Sie zog sich die schwarze Mantelkapuze vors Gesicht und eilte Richtung Tür. Doch als sie ihre Hand am Türknauf hatte blickte Bellatrix noch einmal zurück. „Viel Vergnügen mit der Einsamkeit!“ sie lachte gehässig, dann trat sie über die Türschwelle hinaus in die Nacht.
Severus bemerkte, wie seine Hand zitterte. Er saß immer noch in seinem Sessel und blickte nachdenklich hinüber zum Kamin. Langsam füllten sich seine Augen mit Tränen, neben dem Knistern des Feuers war nur das leise Schluchzen von Severus Snape zuhören. Nach einer Weile, stand er auf und setzte sich an seinen kleinen Schreibtisch. Ein blaues Tintenfässchen, eine Feder und ein Pergamentpapier lagen bereit. Severus strich mit dem Finger über das Papier, tunkte dann die Feder in die Tinte ein und fing dann an zu schreiben:
Geliebte Helena,
du kannst wahrscheinlich nicht verstehen wie sehr ich dich vermisse. Ich habe Angst vor meinen eigenen Träumen, da ich immer das Gleiche träume. In Jeder Nacht verfolgt mich der Mord an Dumbledore. Ich kann mit niemanden darüber reden, außer mit dir. Doch leider bist du so weit von mir weg. Ich vermisse dich so sehr!
Gerade war Bella da. Sie hat den Dolch geraubt und dabei einen weiteren Mord begangen. Ich bin es leid, dies ansehen zu müssen und hoffe, dass wir uns bald wieder sehen werden.
Außerdem möchte ich dir mitteilen, dass ich nächsten Mittwochabend nach London kommen werde, um einen Auftrag zu erfüllen. Ich habe schreckliche Angst davor, doch vielleicht hast du die Möglichkeit mich dort zu treffen. Ich werde am Bahnhof sein, doch du wirst mich nicht auf den ersten Blick erkennen können. Wenn ich mir sicher bin komme ich auf dich zu.
Ich hoffe, dass du kommen kannst.
In unendlicher Liebe
Dein Geliebter
Severus legte die Feder zurück und las den Brief noch einmal durch.
Dann holte er seinen Zauberstab heraus, sprach „Aparecium!“ und die Tintenschrift wurde unsichtbar. Zufrieden faltete er das Papier zusammen und steckte ihn in einen Briefumschlag. Danach ging Severus zum Fenster, öffnete es und pfiff kräftig mit seinen Fingern. Nach kurzem Warten, hörte man ein leises Flügelschlagen und eine graue Eule setzte sich auf das Fensterbrett. „ Guten Abend, Phil. Bring doch bitte diesen Brief nach Hogwarts, zu Helena!“ Severus befestigte den Zettel an dem rechten Eulenfuß. Und Phil breitete seine Flügel aus und flog in die Dunkelheit hinaus.
Es war ein wunderschöner Morgen, die Sonne schien warm auf Helenas Haut, als diese auf einer Wiese lag, in der Nähe des Hogwarts- Schlosses und die Schüler beobachtete. Sie atmete tief ein und aus, setzte sich auf und wühlte in ihrem kleinen Rucksack, der neben ihr lag. Sie holte ein Lehrbuch für Verteidigung gegen die dunklen Künste heraus, ein Buch über das Fach das sie in Hogwarts unterrichtete. Nachdenklich blätterte sie die Buchseiten durch und schlug dann eine Seite mit der Überschrift. „Der Todesfluch“ auf. Sie zuckte erschrocken zusammen als sie bloß die Überschrift las und war nicht fähig weiter zu lesen. Ihre Gedanken schweiften zu Severus Snape, ihren Geliebten.
Wie aus Trance erwacht, blickte sie plötzlich in das Gesicht einer Schülerin, die sich zu Helena hinunter gebeugt hatte. „Geht es ihnen nicht gut, Miss Stone?“ Es war ein Mädchen mit dunkelblonden Haaren und einem hübschen Gesicht.
„Natürlich geht es mir gut, danke für die Nachfrage!“ antwortete Helena freundlich. Ihr schwarzes, glattes Haar lag gleichmäßig über ihre Schultern hinunter bis zur Taillie. „Was haben sie jetzt, Miss Weasley?“ Erst jetzt bemerkte die Schülerin die der Jahrgangsstufe 6 angehörte, dass ihre Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, etwas Abweisendes, Kaltes oder vielleicht auch Verträumtes in ihrem Gesichtsausdruck hatte. „Ich habe in zehn Minuten Kräuterkunde!“ sagte Ginny Weasley, machte eine kurze Pause und sprach dann weiter. „Geht es ihnen wirklich gut? Sie sehen so blass aus, sollte ich sie nicht lieber zum Krankenflügel begleiten?“ Helena Stone schüttelte nur den Kopf „Nein danke, mir fehlt nichts. Doch es wäre wahrscheinlich wirklich besser, wenn ich nun gehe. Wenn ihr mich entschuldigt!“ Sie warf der rothaarigen Ginny noch einen letzten freundlichen Blick zu und wandte sich dann Richtung Schloss hinauf.
Nachdem sie den langen Weg hinauf in ihr Büro bewältigt hatte, öffnete sie die Tür mit einem leichten Zauberstabschwung und einem „Alohomora!“ und betrat ihr Zimmer. Sie eilte zu ihrem Schreibtisch und lies sich dann erschöpft in den Sessel fallen. Als sie die Augen schloss um sich zu entspannen, hörte sie plötzlich jemanden an der Fensterscheibe klopfen. Als sie hinüber sah, erblickte Helena ihre graue Briefeule namens Philipus der kräftig mit seinem Schnabel an das Fenster schlug.
Helena schmunzelte, erhob sich und eilte zum Fenster. Öffnete es sogleich, flog die graue Eule in das Zimmer und auf dem Schreibtisch Platz. Nachdem Helena das Fenster wieder geschlossen hatte, ging sie zum Schreibtisch und streichelte Philipus. Da fiel ihr der kleine Brief, der an seinem Fuß befestigt war auf. Nach kurzen Abmühungen hatte Helena den Brief heruntergemacht und stellte mit einem glücklichen Lächeln fest, dass der Brief von ihrem Geliebten kam. Denn auf dem Umschlag stand in großen Lettern „an Helena Stone, vom Halbblutprinzen“. Helena setzte sich hinter ihren Schreibtisch, öffnete den Brief und fing dann zu lesen an.
Als sie geendet hatte, verfinsterte Trauer ihre Augen. Severus, mein geliebter Severus, was soll ich nur tun?
Sie hatte immer Angst, dass ihm etwas zustoßen könnte, wenn Severus alleine oder auch mit den Todessern unterwegs war. Niemand stand wirklich auf seiner Seite, nur sie, Helena Stone.
Doch sie wollte ihn unbedingt wieder sehen, koste es was es wolle. Und Helena beschloss, dass sie alles unternehmen werde um ihren Severus in die Arme schließen zu können.
Helena stand am Bahnsteig und beobachtete die Vorbeigehenden. Auf der Bahnhofsuhr konnte sie ablesen, dass es bereits 10 Uhr war. Doch das Gedränge der vielen Leute wurde nicht weniger. Ein Schaffner pfiff in seine Pfeife und ein langer, blauer Zug rollte an. Doch irgendetwas stimmte an dem Schaffner nicht. Und erst jetzt viel Helena auf, was nicht stimmte. Der Schaffner blieb am Bahnsteig stehen und stieg nicht in den Zug ein. Stattdessen blickte er immer unauffällig in Helenas Richtung.
Sie runzelte die Stirn und versuchte das Gesicht des Schaffners zu mustern. Sie war sich sicher, dass sie diesen Mann noch nie gesehen hatte. Sein falten besetztes Gesicht, die buschigen Augenbrauen und der schmale Mund, war ihr nicht bekannt. Nein, sie war sich sicher, dass sie diesen Mann noch nie gesehen hatte.
Nach einer Weile Beobachten, setzte sie sich auf eine Bank, ließ jedoch ihr Auge nicht von dem Schaffner ab. Was war das? Hatte er ihr zugeblinzelt?
Verwirrt schaute sie in die andere Richtung. Wann kam Severus denn endlich? Wo steckte er?
Langsam machte sie sich Sorgen um ihn. Vielleicht hatte er ja bei seinem Auftrag versagt?
Daran wollte sie gar nicht denken, stattdessen musterte Helena weiter die Leute. Nervös wandte sie sich wieder dem Schaffner zu, der genau an der gleichen Stelle stand wie vorher und sie unverwandt ansah. Diesmal wendete sie ihren Blick nicht von ihm ab, und da sah sie es eindeutig: Der Mann mit der blauen Schaffnermütze hatte ihr zugezwinkert.
Was wollte er von ihr? Fragend blickte sie ihn an, ihre Stirn runzelte sich wieder. Als würde der Schaffner irgendetwas bestätigen, nickte er. Doch das verwirrte Helena umso mehr. Aber dann kam ihr die Erleuchtung: Vielsafttrank, das war die Lösung!
Nun war sie sich hundertprozentig sicher. Der Schaffner war natürlich ihr Geliebter, der sich mit Hilfe eines Vielsafttranks in diesen Mann verwandelt hatte. Wieso war sie nicht schon eher darauf gekommen? Helena schüttelte ärgerlich den Kopf und rollte, wegen ihrer eigenen Beschränkung, die Augen. Sie war doch eine echte Hexe und dazu noch Lehrerin in Hogwarts, wie blöd musste man denn sein, um nicht auf Vielsafttrank zu kommen?
Doch dann lächelte sie den Schaffner plötzlich an, nickte mit dem Kopf und zwinkerte dann zurück. Nachdem der Mann eine unauffällige Handbewegung gemacht hatte und damit ihr deutete, dass sie mitkommen sollte, folgte Helena ihm durch das Gedränge.
Severus blickte in Helenas dunkle und tiefgründige Augen. Er hatte sich wieder zurück verwandelt in seinen eigenen Körper und musterte nun ihr Gesicht auf dem sich ein glücklies Lächeln wieder spiegelte. „Ich habe dich so vermisst, Severus!“ Helena strich ihm durch sein schwarzes seidiges Haar und kümmerte sich nicht darum, dass sie vielleicht von Muggels gesehen werden könnten. Denn das Liebespaar war, nachdem es an einem unauffälligen Ort gegangen war, zum nahe gelegenen Wald appariert. Helena fühlte sich bei Snape sicher und vertraute ihm, doch ein Schauer lief ihr über denn Rücken, als sie seine Augen musterte. „Du hast dich verändert!“ stellte sie fest, doch Severus erwiderte nichts. Er hatte auf dem ganzen Weg bis hierher kein einziges Wort mit ihr gewechselt. Nun stand er ihr wie versteinert gegenüber. Nicht fähig etwas zu erwidern oder sich ihr auf irgendeine Weise zu nähern.
„Warum Severus, musst ausgerechnet du so etwas für Dumbledore tun? Diese Last wird dich noch erdrücken!“ Sie blickte ihn verzweifelt an und eine einzige Träne lief über sein Gesicht.
„Ich kann es nicht zulassen, dass sie dich so verändern. Das bist nicht du Liebling, das ist ein grausamer Mörder und nicht Severus Snape!“ Helena machte eine kurze Pause. „Wirf deine Maske ab, überwinde deine Angst, und kämpfe gegen Voldemort an!“ sie schluckte und schloss die Augen, als Severus seinen Kopf auf ihre Schulter legte. Und nun sprach er zum ersten Mal nach so langer Zeit wieder zu ihr. „Ich kann Voldemort nicht besiegen. Er hat schon zu viel von mir genommen!“ Dicke Tränen quollen aus seinen Augen. Snape spürte wie Helenas Arm sich tröstend um seinen Körper legte. „Meine Liebe zu dir kann dir Voldemort nicht entreißen.“ Sie stockte und blickte ihm dann in die Augen. Severus antwortete mit einem Flüstern:„Denn Liebe besiegt immer Hass und Rachsucht!“
Sanft drückte Severus ihren Körper an sich und langsam umschlossen sich ihre Lippen…
Geschrieben von mir (Regina) am....
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Eigene Geschichte (Fantasy)
Kapitel 1
Auf der Suche nach einem Magier
Eine dunkle Gasse lag vor ihr. Seitlich ragten die hohen, stolz wirkenden Gebäude hinauf in den Himmel. Doch die ansonsten so freundlichen und hellen Hauswände wirkten kalt und auf irgendeiner Art und Weise Angst einflössend. Elina Roé kannte diese Gegend, da sie in der Hauptstadt Brion schon einmal war. Doch nun ganz alleine, ohne ihre Eltern, fühlte sie sich hier unwohl und war verängstigt. Aber sie wusste, dass sie dieses Gefühl überwinden musste, um in Brion einen Magier namens Elaf zu finden. Als Elina die dunkle Gasse entlang ging, erinnerte sie sich all zu gut an ihre Eltern und ganz besonders an die letzten Worte ihres Vaters. „Elina“ hatte er gesagt „bring Elaf diesen Ring“, das war das Letzte, was der berühmte Schwertmeister Victor Roé vor seinem Tod zu ihr gesagt hatte.
Ein Geräusch riss Elina aus ihren Gedanken. Sie warf ihren Blick in eine Nebengasse und ihre Hand näherte sich langsam dem Schwertknauf. Aufmerksam folgte sie den Bewegungen einer Gestalt, die auf sie zukam. Unauffällig schlossen sich ihre Finger um den fein verarbeiteten Schwertknauf und erst jetzt, als die Gestalt nur noch wenige Meter vor ihr stand, erkannte Elina, dass der Fremde einen schwarzen Umhang mit Kapuze trug.
„Lass dein Schwert in der Scheide ruhen und warte ab, was ich dir zu sagen habe!“
Elina zuckte zusammen, als sie die dunkle Stimme hörte, doch sie lies sich ihre Angst nicht anmerken und warf stürmisch ihr braun gelocktes Haar zurück. Dann blickte sie furchtlos in das junge Gesicht ihres Gegenübers, der seine Kapuze abgenommen hatte.
„Ich weiß nicht, was ihr mir zu sagen habt, doch ich werde euren Worten lauschen, so lange ihr mich nicht mit eurer Waffe bedroht.“ sprach sie und versuchte mutig zu klingen, doch sie konnte das leichte Zittern ihrer Lippen nicht verhindern. Der junge Mann lächelte freundlich und streckte seine rechte Hand zu ihr aus. „Mein Name ist Theon. Ich bin mir sicher, dass nachts niemand alleine durch die Gassen schleichen sollte, vor allem nicht, wenn dieser jemand ein junges Mädchen ist!“ Gespielt beleidigt blickte Elina den jungen Mann in die dunklen Augen, doch sie lies ihre Hand auf dem Schwertknauf ruhen. „Gewiss hat ein junges Mädchen in diesen dunklen Gassen nichts verloren, doch ich bin eine Kriegerin und ich weiß, wie man sich verteidigt!“ Sie zog ihre Waffe aus der Schwertscheide und nahm es kampfbereit in die rechte Hand. Theon schüttelte den Kopf „Ich will mich nicht mit einer Schönheit, wie ihr es seid, schlagen!“ Bei diesen Worten lief Elinas Gesicht knallrot an, doch sie lies sich ihre Verlegenheit nicht weiter anmerken und sie lauschte weiter auf Theons sanfte Stimme. „Nun gut, ich sehe ihr habt wirklich das Herz eines echten Kriegers, doch nachts sollte niemand draußen bleiben, in diesen schrecklichen Tagen!“ Trauer lag in Theons Augen und darum blickte Elina verwirrt drein. „Welche schrecklichen Tage bekümmern euer Herz?“
„Habt ihr denn von all den Schrecken noch nichts gehört? Ihr scheint hier fremd zu sein, denn jeder in der Stadt weiß bescheid über die…!“ Abrupt wandte er sich ab und ging langsam die Gasse zurück, wo er hergekommen war. „Theon, wartet bitte!“ schrie Elina hinterher, doch Theon drehte sich nicht um sondern sagte leise, es schien als wäre es ein sanftes Flüstern. „Morgen Abend, im Gasthaus Zum goldenen Hirschen werde ich auf euch warten!“ Und so verschwand Theon hinter der nächsten Hausecke und Elina war wieder alleine.
Sie lies ihr Schwert zurück in die Scheide fallen und ging die Gasse weiter entlang. Nachdem sie einen Blick auf die Stadtkarte in ihrer Gürteltasche geworfen hatte, verlangsamte sie ihre Schritte und blieb schließlich vor einem großen Gebäude stehen. Heute Nacht würde sie sich zur Ruhe legen um Morgen mit neuer Kraft auf die Suche nach Elaf zu gehen, beschloss sie und betrat die verrauchte Stube der Gaststätte. Hinter einem dunkelhölzernen Tresen stand ein dicker Wirt, der einen grauen, ungepflegten Vollbart trug und Bierkrüge mit einem Tuch trocknete. Erst als Elina inmitten der Schankstube zwischen vielen Tischen stand, bemerkte er sie und begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln. „Guten Abend, was kann ich für euch tun?“ Elina ging zu dem Tresen und sie lächelte den Wirt ebenfalls an. „Um ein Zimmer für eine Nacht bitte ich euch und um etwas Brot und Fleisch damit ich mich gesättigt zur Ruhe legen kann!“ Der Wirt nickte und deutete ihr mit einer Handgeste an, dass sie ihm folgen sollte. Er stieg eine knarrende Holztreppe hinauf, kramte in seinem Lederbeutel und holte einen rostigen Schlüssel heraus. Elina folgte ihm zu einer Tür, die der Wirt aufsperrte und dann betrat sie ihre Unterkunft für diese Nacht. „Danke, ich werde hier gut ruhen. Ich wünsche euch eine Gute Nacht!“ Der Wirt nickte und murmelte, als er das Zimmer verließ, in seinen Bart „Es gibt keine Gute Nacht in diesen verfluchten Tagen!“ Und dann schritt er wieder hinunter in die Schankstube um seine Arbeit fortzusetzen.
Elina lies sich auf das schäbige Bett nieder und nahm von einer Schüssel, die auf einem kleinen Tischchen stand, ein Stück Brot und kaute es. Leider konnte sie sich keine bessere Unterkunft leisten, doch für den Anfang reichte es allemal. Elina wühlte in ihrer Gürteltasche. Viel hatte sie nicht dabei, nur das Wichtigste führte sie bei sich. In der Tasche befanden sich einige Münzen, eine Stadt- und Landkarte, ein Messer und natürlich der Goldring ihres Vaters, den sie in ihre Handfläche legte und musterte. Der Ring war wunderschön, mit feinen Mustern und Linien bemalt und in der Mitte thronte ein Bärenkopf aus Gold. Nachdenklich packte sie ihn wieder in die Tasche zurück und nahm das Jagdmesser heraus.
Dann schnitt sie sich etwas Fleisch herunter und aß dieses mit dem Stück Brot. Als sie fertig war, zog sie ihren leichten Lederbrustharnisch aus, den sie unter ihrem Hemd trug, und legte sich in die weichen Kissen. Sie lag noch einige Zeit wach, doch nach einer Weile übermannte Elina die Müdigkeit und sie schlief ein.
Das Tageslicht schien durch ein kleines Fenster herein und Elina schlug müde ihre Augen auf. Sie legte sich wieder den Lederharnisch an, schnallte sich die Schwertscheide um und stieg dann die Holztreppe zur Schankstube hinab. Freudig stellte sie fest, dass sie nicht der einzige Gast des Wirtshauses war und sie setzte sich an einem Tisch, an dem bereits vier Männer und eine Frau saßen. Zu erst aß sie in Gedanken versunken ihr Frühstück, doch dann lauschte sie den Worten der Anwesenden. Ein schwarzbärtiger Mann mit einer Fischermütze, sprach ausgiebig von den Wachsoldaten, die er dem Anschein nach nicht wirklich leiden konnte. „Jedes Jahr das Selbe. Immer mischen sich diese Halunken in unsere Angelegenheiten ein. Die sollten mal meinen Bruder kennen lernen. Dann würden sie nicht mehr so hochnäsig tun. Paar tracht Prügel haben schließlich noch keinem geschadet, nicht war?“ Der Mann lachte und die Frau, die einen weiten Morgenrock trug, nahm das Wort auf. „Wilo, du alter Schurke. Wieso immer deine großen Sprüche und dann nichts dahinter? Dein Bruder würde auch nichts mit seinen Fäusten ausrichten können. Du weißt, wie die Wachmänner sind. Wenn man sie gut bezahlt, dann tun sie alles. Na ja, leider nur nicht das, was sie eigentlich für uns tun sollten. Nämlich unsere Stadt bewachen!“ Ein anderer Mann mit braungebranntem Gesicht nickte zustimmend. „Ich bin deiner Meinung Gisela, doch ich versteh es nicht, wieso hinterlassen die…!“ Der Mann wandte sich an Elina und blickte sie ein dringlich an. Dann wandte er sich wieder der Frau zu. „Ich meine, warum hinterlassen die…diese Männer, ihr wisst schon welche ich meine, warum hinterlassen sie diese Spuren?“ Die Frau schüttelte den Kopf „Ich weiß es nicht!“ Und nun war Elinas Neugier geweckt. Hellwach sah sie Gisela an. „Wer sind diese Männer? Von wem redet ihr?“ Sie wechselte ihren Blick vom Fischer zu dem anderen Mann. Doch sie bekam nicht die Antwort, die sie erwartet hatte. „Es geht dich nichts an, Kleine. Das sind Probleme unserer Stadt!“ sagte der braungebrannte Mann.
„Ihr lügt, ich sehe es in euren Augen!“ brach es aus Elina hervor und sogleich bereute sie es.
„Du nennst mich also einen Lügner! Raus hier aus der Stube meines Bruders. Ich will dich hier nicht noch einmal sehen!“ Er packte ihren Arm, zerrte sie vor die Tür und funkelte sie böse an. Elina blickte ihn ernst und furchtlos an. „Es tut mir leid, doch ich weiß, dass ihr nicht die Wahrheit gesprochen habt. Es sind nicht nur die Probleme eurer Stadt, sondern auch…!“ Sie konnte den Satz nicht mehr zu Ende sprechen, da die Tür zufiel und sie draußen auf der Straße stand.
Elina ging die Gasse zum Marktplatz entlang und sah sich um. Sie wusste nicht, wie sie Elaf in dieser großen Stadt jemals alleine finden würde und darum wandte sie sich einer Stadtwache zu. Der Mann trug eine glänzende, bronzefarbene Rüstung. Am Brustharnisch war das Wappen der Stadt, ein Bärenkopf auf rotem Hintergrund zu sehen. Die Wache nahm ihren Helm ab und lächelte Elina zu, als diese zu ihm trat. „Entschuldigt mich, aber kennt ihr Elaf, einen Magier der hier in Brion lebt?“ Der Mann lachte laut auf und schwenkte dabei unabsichtlich seine Lanze hin und her. „Wer kennt schon den grimmigen Magier nicht. Ja, gewiss weiß ich, wo er zu finden ist. Doch die Frage ist eher, ob er es zulässt, dass ihr ihn um Antwort auf eure Fragen bittet. Denn Elaf ist ein mürrischer Mann geworden, der Gastfreundlichkeit nicht zu schätzen weiß!“ Elina nickte, blieb jedoch ernst. „Sagt mir bitte, wo er zu finden ist. Er wird mir schon zuhören!“
„Er wohnt im östlichen Stadtteil, in einer kleinen abgeschiedenen Gasse. Sein Haus droht zu zerfallen doch ihr werdet es an einem blauen Schild mit einer elfischen Aufschrift erkennen.“
Elina lächelte und gab dem Wachmann ihre Hand. „Danke mein Herr, ich weiß eure Hilfe sehr zu schätzen!“ Er erwiderte das Händeschütteln und lächelte zurück. „Nennt mich doch Wilos. Es war mir eine Freude euch helfen zu können.“
„Ich bin Elina Roé aus Roventa, einer kleinen Stadt die zwei Tagesritte von hier entfernt liegt!“ Dann wandte sie sich zum Gehen um und lies den verwunderten Wachmann zurück. Denn Elina ahnte nicht, dass ihr Name hier von großer Bedeutung war. Denn ihr Vater war schließlich ein Held aus früheren Tagen, doch sie hatte davon keine Ahnung.
Sie stand in einer schmalen und schmutzigen Gasse. Einige Meter vor ihr kauerte ein Bettler am Boden neben seinem Hund. Sie schritt zu dem Mann hin und kniete sich zu ihm nieder. „Hier habt ihr eine Münze um euch Brot zu kaufen!“ Elina streckte ihm eine Silbermünze hin, die der Bettler dankend entgegennahm. „Vielen Dank, wertes Fräulein!“
Sie nickte, dann erhob sie sich mit einem Lächeln und musterte ein Holzschild, das mit blauer Farbe angestrichen worden und mit elfischen Schriftzügen gekennzeichnet war. „Dies ist also das Haus von Meister Elaf!“ sprach sie voller Erfurcht, da sie an Vergangenes zurück dachte. Elina dachte an eine Zeit zurück, wo für sie die Welt noch voller Wunder und schöner Dinge war; an ihre Kindheit.
„Ja das ist es, das Haus des grimmigen Esels!“ Der Bettler hatte sich mit einem Grinsen hochgerappelt. Elina wandte sich zu ihm um. „Ich habe lange nichts von ihm gehört, doch ich weiß, dass er damals keinesfalls grimmig war!“
„Ich verstehe. Ich mag mich irren, doch ich glaube, dass der Magier euren Besuch nicht erwünscht. Denn Elaf hat sich von der Außenwelt abgeschirmt und man hat ihn lange nicht mehr gesehen. Ich sitze so lange hier vor seinem Haus und nie habe ich ihn zu Gesicht bekommen, geschweige denn, dass jemand ihn besuchen wollte!“
Elina wandte ihren Blick wieder dem Haus zu. „Ihr irrt euch, heute wird er einen Besuch gestatten.“
Sie griff nach ihrem Schwert und zog es aus der Scheide. Dann hielt sie es vor die Brust. „Erkennt ihr dieses Schwert, Meister Elaf? Dann zeigt euch, denn ich bitte um eure Hilfe!“
Schrie sie aus Leibeskräften und sah abwartend hinauf zu einem Fenster des Hauses. Nichts rührte sich, kein einziges Geräusch war zu hören. Auch der Bettler der neben ihr stand war verstummt. Wütend schrie sie noch einmal die gleichen Worte, doch es half nichts. Nach einer Weile setzte sie sich müde neben dem Bettler und lehnte sich an die Hauswand. „Ich verstehe es einfach nicht, was soll ich denn tun?“ Der in Lumpen gehüllte Mann schüttelte den Kopf. „Du kannst nichts tun. Ich glaube, dass er von uns gegangen ist!“
„Nein, das will ich nicht glauben. Sicherlich ist er noch nicht im Reich der Toten. Es war doch die Bitte meines Vaters, dass ich ihn aufsuchen sollte!“ Der Bettler stand auf und ging zur Haustür von Elaf. Er drückte seinen ganzen Körper dagegen, doch die Tür wollte nicht nachgeben. Dann musterte er das blaue Schild mit der elfischen Schrift. „Ich glaube es ist ein Zauber der das Haus umgibt. Seht doch, es sind die Worte der Elfen, die das Haus vor unerwünschten Gästen bewahren.“
„Ja, ich glaube ihr habt Recht. Doch wie kann ich den Gegenzauber finden, wenn ich nicht einmal weiß, welcher Zauber über Elafs Haus liegt?“ Ohne eine Antwort zu geben, setzte sie sich der Bettler wieder auf den Boden und grübelte nach. Elina hatte ihre Beine angewinkelt und sie schloss ihre Augen um besser nachdenken zu können. Auf einmal sprang der Bettler auf und grinste. „Natürlich, wieso bin ich nicht schon eher darauf gekommen. Wir brauchen natürlich jemanden, der die Elfensprache beherrscht. Und wo finden wir so jemanden? Natürlich in der Magiergilde!“ Elina lächelte in sein schmutziges Gesicht. „Dann werden wir dort hingehen. Doch nennt mir zuerst euren Namen, dann werde ich euch Meinen nennen!“
Der Bettler nickte und nahm das Seil, welches am Hals seines Hundes festgebunden war. „Mein Name ist Aweo und ich kenne bereits euren Namen. Elina Roé!“
Elina stand auf und blickte den Bettler erstaunt an „Woher wisst ihr das?“
„Tja, ein Bettler hat eben seine Quellen.“ Und so ging Elina mit einem Bettler an der Seite in Richtung Nordteil, wo sich die Magiergilde befand.
(fortsetzung folgt irgendwann)
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