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Ja   nein   

Gedankenverloren fahre ich durch die Straßen, Musik in den Ohren und Skateboard unter den Füßen. Der
Fahrtwind schlägt mir entgegen und ich schiebe den Reißverschluss meiner Jacke noch ein Stück weiter hoch, warum ist es immer so kalt hier? Gedanken gehen mir durch den Kopf, soviele Fragen spuken immer wieder in meinen Gedanken herum und ich kenne keine der Antworten. Was ist aus mir geworden? Hätte ich es besser machen können? Wird sich alles je ändern? Wann komm ich hier endlich raus? Ich schüttel kurz mit dem Kopf und biege in die Gasse rechts von mir ab, wo ich von meinem Board springen muss, weil sich hier so viele Menschen durcheinander drängeln. Meine Sicht verschwimmt kurz, alles um mich herum dreht sich und ich lasse mich auf die nahgelegene Bank fallen, weil ich sonst wohl wieder umgekippt wäre. Endlich sitzend schließe ich kurz die Augen und fahre mir mit einer Hand durch die Haare, bis sich alles wieder weitgehend normal anfühlt. Dann mache ich mich weiter auf den Weg zu dem grauen Wohnblock und drücke auf ihr Klingenschild. "Ja?" schallt sofort die blechernde Stimme durch die Lautsprechanlage. "Lass mich schon rein" schmunzel ich und die Tür öffnet sich mit einem Surren. Langsam trotte ich die Stufen bis in den 3. Stock hoch und sehe dich schon am Türrahmen lehnen. Du lächelst mich glücklich an und rennst dann auf mich zu, um mir total überschwänglich um den Hals zu fallen. "Bescheuerte" murmel ich bevor ich dir noch einen Kuss auf die Wange drücke und gehe an dir vorbei in die Wohnung. Du fängst sofort an irgendwas von der Party gestern nacht zu erzählen, während ich einfach nur nicke und meine Schuhe ausziehe. "Ich war dabei, honey." lache ich und lasse meinen Rucksack von der Schulter gleiten, um danach den Inhalt auf dem alten Holztisch auszukippen. Deine Augen glitzern, als du deine Lieblingsschokolade, Filme und Eis in den Händen hälst. Ihr Mund öffnet sich und du willst gerade was sagen, aber ich unterbreche dich mit einem "schon gut", weil ich dir jedes Kompliment eh wieder ausgeredet hätte. Immernoch lächelnd verdrehst du die Augen und ziehst mich mit in die kleine Küche, die aussieht als hättest du hier noch nie irgendwas gekocht, und deutest mit dem Finger auf die Packung Nudeln in der Ecke. "Nicht dein ernst?" lache ich und lehne mich gegen die Arbeitsplatte. "Du weißt das ich das alleine nicht hinbekomme! und ich hab Hunger.." murmelst du und siehst mich mit diesem IchBinDeineBesteFreundinAlsoMachstDuDasJetztDuPenner - Blick an. Wir einigen uns letzten Endes darauf, dass ich dir später was koche und du schiebst mich zufrieden in dein Schlafzimmer. Gelangweilt zappe ich mich durch das Samstag-Nachmittag's  Programm und werfe dir dann die Fernbedinung zu, um mir den Schwachsinn nicht weiter antun zu müssen. Dann lasse ich mich neben dich aufs Bett fallen und seufze verzweifelt, als du dich für DSDS entscheidest. So ein Schwachsinn. Zum Glück vibriert mein Handy nach ein paar Minuten und ich ziehe es aus der Tasche, beantworte ein paar Sms und spiele die nächsten 15 Minuten an meinem Handy rum, um mir Dieter Bohlen nicht antun zu müssen. Zumindest solange, bis du es mir aus der Hand schlägst und mich gespielt böse ansiehst. Da ich Lust hab die nächsten Stunden meines Lebens noch schmerzfrei zu verbringen schalte ich das Handy aus und versuche nicht wieder in meine Gedanken abzudriften. Plötzlich legst du deinen Kopf auf meinen Bauch und grinst mich an, dir ist kalt. Ich lege einen Arm um dich und und versuche weiterhin zu verstehen was alle so toll an DSDS finden, aber keine Chance. Meine Hand streicht von deinem Nacken deinen Rücken runter, wo ich jeden einzelnen Knochen deiner Wirbelsäule spüre. Mir entfährt ein "Scheiße, hast du krass abgenommen?" und ich drehe deinen Kopf in meine Richtung, aber du weichst meinem Blick aus. "Hm.." Ich lege meine Hand auf deine und schiebe vorsichtig den Ärmel deiner Jacke hoch, mal wieder neue Schnitte. Was ist nur aus uns geworden?  

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