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Ich komme nach Hause, nach 8 Stunden Schule. Kaputt, müde und leicht niedergeschlagen. In meinem Rucksack der Test von letze Woche, ne 4. Ich bin nicht gerade zufrieden, hab aber soweit es ging mein Bestes gegeben. Ich öffne die Haustür, achte kurz auf die  Stille. - Erleichterung. Mein Vater scheint nicht da zu sein.  Langsam gehe in mein Zimmer und schalte den iPod an. Die Musik ist laut, doch sie beruhigt mich. Sie beruhigt mich vor dem, was kommen wird. Vor dir.  Ich spüre fast wie jede Note, jedes Wort durch meine Ohren in mein Herz dringt. Dann höre ein Klicken, in meinem Bauch zieht sich alles zusammen.  Ich drehe die Musik leiser, versichere mich, dass es die Tür war, die mich aus meinen Gedanken riss. Nurnoch 2 Gedanken in meinem Kopf: verstecken, weglaufen. Aber ich weiß, dass es nicht geht. Die Schritte auf dem Flur werden immer lauter, kommen näher. Sie sind bedrohlich, ich schrecke bei jedem Schritt zusammen. Dann öffnet sich die Tür, mein Vater steht vor mir. Sein Blick fest auf mich gerichtet, ich sitze in der Ecke meines Zimmers, zusammengekauert. Ich versuche kurz, seinem Blick standzuhalten. Wie seine Augen mit dem finsterem Blick mich durchbohren, ich spüre seinen Hass. Ich kann es nicht mehr, ich schaue weg, überlege immerwieder wie ich hier rauskomme. Garnicht. Plötzlich bricht seine Stimme das Schweigen. "Zeig mir deinen Test, sofort." sagt er im strengen Ton. Das war nichtmal ne Bitte, es war ein Befehl. Mit gesenkten Blick gehe ich an ihm vorbei um den Test zu suchen. Meine Finger gleiten durch die vielen Hefter und Blätter, ich wünsche mir ich würde diesen Test niemals finden, doch schon liegt er in meinen Händen. Ich falte das Blatt auseinander, schaue ihn mir nochmal an. Länger kann ich es nicht herauszögern,dass weiß ich. Ich drehe mich langsam um und gebe ihm den Test. Nein, ich gebe ihn ihm nicht, er reisst ihn mir aus der Hand. Ich will jetzt weglaufen, aber sein breiter Körper versperrt mir den Weg zur Tür. Ich beobachte wie sein Blick das Blatt von oben bis unten mustert und diesen Scham in seinen Augen ist wie immer deutlich zu erkennen. Er schämt sich dafür, dass es sein Sohn ist, der diese schlechte Note geschrieben hat. Aber es ist nicht nur Scham in seinen Augen, Hass und Wut ist deutlich zu erkennen. Wie ich mich vor diesem Blick fürchte, verdammt.  Ich weiß schon,was jetzt kommt. Er drückt mich zu Boden, ich breche eher zusammen. "35 Liegestütz." ist alles was er sagt.  Ich mache was er sagt, ich drücke mich immer wieder vom Boden ab und versuche keinen Laut von mir geben, das würde ihn nur noch mehr verärgern. Er schaut mir zu, er sieht wie mein Gesicht rot wird, wie ich mich kaum noch halten kann und ich weiß, er genießt diesen Anblick. Nachdem ich die Liegestütze hinter mir habe bleibe ich einige Minuten auf dem Boden liegen, ich kann nicht mehr. Ich kann seinen Blick deutlich spüren. Nach einigen Minuten Stille ertönt wieder seine Stimme. "Zieh dein T-shirt aus, mach schon." Ich habe Angst. Angst vor dem was kommt, ich weiß es schon. Er zieht mich am Kragen meines T-Shirts hoch und schubst mich gegen die geschlossene Tür. "Mach, oder hast du Angst?" Ich sage kein Wort, ich will stark bleiben. atme tief durch. Mehrmals. Ein, Aus. Ein, Aus. Ein, Aus. Dann zieh ich mein T-Shirt aus. Es knallt, Dad hat den Gürtel gestrafft. Er schlägt auf meinen Rücken ein, immerwieder. Immerwieder. Ich spüre förmlich wie der harte Ledergürtel meine Haut Stück für Stück einreisst. Wie das Blut meinen Rücken runterläuft. Der Schmerz bohrt sich durch meinen Körper, die Tränen steigen mir in die Augen. Ich versuche sie zurückzuhalten, doch der Schmerz macht es mir unmöglich. Er schlägt weiter auf meinen Rücken ein, bis ich zu Boden sinke und ihn anflehe, aufzuhören. Er liebt den Anblick wie ich dort liege, mit schmerzverzerrten Gesicht. Liebt es, wie das Blut an meinem Körper herunterläuft. Seine Blicke sagen mir das er zufrieden ist, dass es ihm gut tut mich so sehen. "Du bist eine Schande für diese Familie. Guck dir Romina an, sie ist die beste ihrer Klassenstufe.  ich habe auch nur gute Noten geschrieben. Sieh dich an, guck wie du hier vor mir liegst. Wie 'n Stück Dreck. Armselig." Jedes Wort dringt in mein Gehirn. Ich fasse das nicht, dass kann nicht mein Vater sein. Ich blende seine Stimme aus, höre wie der Regen an mein Fenster klopft. Versuche mich nur darauf zu konzentrieren. Gelingt mir eher weniger. Langsam geht er dann  aus meinem Zimmer. Bleibt vor meinem Kopf stehen und sieht mir tief in die Augen. "Nur Versager liegen heulend am Boden, nenn dich nicht mein Sohn." Das sind die letzen Worte. Die letzen, bevor er aus meinem Zimmer geht. Ich lasse diesen Satz einfach an mir abprallen, es kann mir nichts, nein.

Aber was wenn Muskeln nunmal stärker sind als mein Willen?

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