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Ja   nein   

„Scheiße!“, stöhnte Jan auf und er war sich ziemlich sicher wieder zu spät zur Schule zu kommen. Er schnappte sich seinen Rucksack und das Nutella Brot, welches er sich schon zu recht geschmiert hatte. Er sprang auf sein dunkelblaues Fahrrad und fuhr los, so schnell er konnte. Mit den Händen am Lenker und dem  Brot im Mund kam er zu der ersten Ampel, wo er dreimal ab biss.
„Jeden Tag das Gleiche, das hat doch alles keinen Sinn mehr.“, dachte Jan, der von seinem Alltagstrott genervt war.
Als er schließlich in der Schule ankam, rannte er zum Chemiesaal. Völlig aus der Puste klopfte er an und entschuldigte sich höflich. Seine Klassenkameraden sahen ihn wie jeden Morgen genervt an, er hatte in seiner Klasse keine Freunde, er war irgendwie anders, anders als die Anderen. Als ihn der Lehrer entschuldigt hatte, stampfte er zu seinem Platz. Ein Sitz in der letzten Reihe ganz allein. Er packte seinen Block aus, weil er wiedermal das Heft vergessen hatte und schmiss sein Stifte Mäppchen auf den Tisch. Plötzlich überrumpelte ihn ein Gefühl von Minderwertigkeit: „Warum gehe ich überhaupt noch hier hin? Kein Mensch beachtet mich, ich bin jeden Tag allein und wenn ich tot wäre, würde es nicht mal jemand merken..“
„Jan! Weißt du jetzt die Lösung, oder nicht?!“, unterbrach ihn die Stimme des Lehrers.
„Nö.“, antwortete er desinteressiert. Und bevor Herr Solowski noch etwas sagen wollte ertönte schon der Gong, welcher die Schüler in die zweite Stunde entließ. In Deutsch holte er das Lesebuch raus und las sich immer wieder das Cover durch: „Lesebuch für Bayern, 9.Klasse“ und immer wieder ging ihm durch den Kopf, was er für sein Alter eigentlich für ein Leben haben könnte. Die schönste Zeit und all das, was in ihr passierte, verpasste er.
Irgendwann hatte der Schultag aber auch ein Ende und er fuhr am Dönerstand vorbei, kaufte sich einen Döner mit Joghurtsoße und machte sich auf den Weg nach Hause.
Dort angekommen schmiss er sich aufs Bett, drehte die Musik auf und hörte für ein paar Stunden nur den Stimmen zu und der Melodie, dadurch fühlte er sich befreit von seinem harten Leben, von allem was er darin hasste. Er liebte die Musik, die durch seine Ohren tönte und ihm neue Kraft zum Leben gab. Als sein Hund auf sein Bett hopste und sich in seine Arme legte fühlte er sich glücklich und sein Tag war gerettet, nichts gab ihm so viel Mut und Hoffnung als die Musik und sein Hund in seinem Leben. Er kuckte auf seinen Laptop und ihm viel ein, mal wieder einen Tagebucheintrag zu schreiben. Er verfasste seinen abgelaufenen Tag und alles was darin passierte. Soziale Kontakte wollte er gar nicht knüpfen, da er sich dadurch schon viel Ärger eingehandelt hatte. Er schrieb früher mit sehr vielen Leuten, doch dann begann das Cybermobbing und ihm war es im Prinzip alles scheißegal und es belastete seine Seele auch nicht, nur er wollte das damit Schluss ist und beschloss es einfach nicht mehr zu nutzen. Als er den Computer wieder ausschaltete blieb er noch eine Weile am Schreibtisch sitzen und dachte einfach nach, er kuckte aus dem Fenster und hörte der Musik zu, er kannte jeden Text auswendig und die Melodie in seinen Ohren löste für jedes Lied eine eigene Geschichte in seinem Kopf aus. Als es abends wurde kamen seine Eltern aus der Arbeit nach Hause und fragten ihn wie der Tag gewesen war. „Schön wie immer!“, sagte er mit einem breiten Grinsen, er wollte seine Eltern damit nicht belasten und konnte mit ihnen auch nicht über seine Probleme reden, er wusste sie würden es ja doch nicht verstehen. Wenn er jemanden zum Aussprechen brauchte, dann nahm er seinen Hund in den Arm und schenkte ihm seine Seele, er hatte das Gefühl sein Hund Tim würde ihm als Einziger zuhören, er wäre der Einzige dem er alles erzählen konnte. Sobald seine Eltern zu Hause waren, fühlte er sich im Haus nicht mehr frei und so schnappte er sich seinen iPod, die Leine und seine Schuhe und weg war er. „Bin noch mal mit dem Hund..“ und erwartete keine Antwort, er wollte nur weg. Er ging eine halbe Stunde einfach in Richtung der Sonne und an einem kleinen Feld angekommen, machte er die Leine ab und setzte sich auf eine Bank. Er bewunderte den schönen Sonnenuntergang, beobachtete Tim, der versuchte eine Libelle zu erwischen, und lauschte der Musik, die nebenbei leise auf seinen Ohren lief. Und das waren Momente die Jan liebte. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen. Als die Sonne langsam verschwunden war, pfiff er den Hund zu sich und machte sich auf den Weg nach Hause. Kurz vor der Einfahrt blieb er stehen und ihm gingen immer wieder die Gedanken durch den Kopf „Ich will nicht nach drinnen“. Tim zog an der Leine, weil er nach Hause wollte und so gab Jan nach und schloss die Haustür auf. Tim rannte auf direktem Weg zur Wasserschüssel und seine Mutter fing an sich wieder aufzuregen: „Wo hast du den Hund denn schon wieder rumgehetzt?“ „Nirgends? Ach ja und ich bin in meinem Zimmer. Tschüss.“ Er haute die Tür hinter sich zu, drehte ein Lied auf und es erinnerte ihn an seinen perfekten Traum Ort, wo er später gerne leben würde. Ein kleines, blaues Haus an einem See, wo ein langer, breiter Steg direkt in die Wasserlandschaft führte. Wo er vor der Tür frühstücken könnte und danach in den See springen könnte. Aber dann kam ein Gedanke, der wie eine spitze Nadel einfach in die Seifenblase hineinstach. Der Gedanke, dass alles nur ein Traum ist und nie passieren wird. Als er aus seinen Träumen aufschreckte, klopfte es an der Tür: „Schatz, willst du was essen?“ Plötzlich schrie er auf: „Warum versteht mich eigentlich keiner? Ich will meine Ruhe, lasst mich einfach alle in Ruhe!“ Er rannte zur Tür, sperrte sie zu und verzog sich auf seinen Balkon. Er setzte sich in eine Ecke und kuckte in den wunderschönen, abendlichen Sternenhimmel. Auf einmal sah er eine Sternschnuppe, er schloss ganz schnell die Augen und wünschte sich etwas. Dann murmelte er vor sich hin: „Es wäre schön, wenn es in Erfüllung geht..“ Als es spät wurde, ging er mitten in der Nacht ins Bett, dort konnte er aber auch nicht einschlafen. Er lag wach und ihm fiel ein, dass er wieder keine Hausaufgaben gemacht hatte, nicht gelernt hatte und das Physik Projekt hatte er auch nicht fertig gestellt. Doch er dachte „Was soll’s. Das Leben geht schließlich weiter.“
Als er am nächsten Tag total verpeilt auf seinen Wecker schlug, um ihn auszuschalten, fiel ihm auf, dass er sich nicht wie jeden Morgen deprimiert fühlte, ihm ging es gut, er war selbstbewusst und sah mit einem Lächeln in den Spiegel. Er wusste nicht, was in ihn gefahren war. Er schaffte es den ersten Tag seit drei Jahren pünktlich loszufahren und dem Lehrer fielen die Augen aus: „Bist du wirklich der Jan?“ „Nein, ich tu nur so.“ und die Klasse lachte über seinen Witz, was noch nie zuvor passiert war.
Er hatte ein gutes Gefühl, was ihm noch nie zuvor in der Schule passiert war und als er von der Schule nach Hause lief, lächelten ihn plötzlich alle Menschen an. Er überlegte den ganzen Weg nach Hause, ob er Halluzinationen hatte, doch als es kurz vor der Haustür anfing zu regnen, wusste er, er war in der Realität. Als er die Haustür aufschloss machte er sich ein  Sandwich und gab seinem Hund etwas davon ab. Nach dem er die Hausaufgaben vorbildlich erledigt hatte, setzte er sich an den Computer, er lies ein paar Lieder laufen und währenddessen loggte er sich bei einem sozialen Netzwerk ein. „Häää? 23 neue Anfragen? Was ist denn auf einmal los? Hab ich eine Heldentat getan ohne dass ich es weiß?“ schrie er auf. Er hatte zuvor selten eine Freundschaftsanfrage bekommen, höchstens einmal im Monat. Er klappte den Laptop zu, schnappte sich die Leine und seinen MP3-Player und lief die Felder entlang. Plötzlich kam ein kleines, zierliches Eichhörnchen den Weg entlanggelaufen und blieb vor Jan stehen. Er zuckte mit den Augenbrauen, beugte sich dann zu ihm nieder und streichelte es.  Wieder fragte er sich, ob er im falschen Film sei. Er ging den langen Weg entlang und genoss den Sonnenuntergang, die zwitschernden Vögel und der Hafer, der im ruhigen Wind raschelte. Er liebte die Natur nach wie vor, doch ihm ging nicht aus dem Kopf was passiert war. Als er wieder zu Hause war, schloss er die Tür auf und seine Mutter bereitete ihm gleich einen herzlichen Empfang: „Grüß dich Jan, gib deine Jacke her und setz dich an den Tisch! Ich hab dein Lieblings Essen gekocht.“ Jan kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und konnte nicht glauben, was der Tag alles brachte.
Nach dem Essen huschte er auf sein Zimmer und verzog sich auf den Balkon. Minutenlang konzentrierte er sich nur auf seine Musik, doch plötzlich sah er wieder eine Sternschnuppe am Himmel. Er sprang auf und bekam einen Gedankenblitz, er erinnerte sich daran, dass er gestern auch eine Sternschnuppe gesehen hatte und sich dann gewünscht hatte, dass sein Leben besser wird. Sein Wunsch musste sich erfüllt haben! „Danke!“, schrie er lautstark in den Himmel und nahm seinen Hund ganz fest in den Arm. Fast schon ein wenig zu fest.
Er war überglücklich, er wusste nicht, weshalb sein Wunsch erhört wurde, doch er versuchte einfach dafür zu danken.
Am nächsten Morgen stand er gutgelaunt auf, machte sich einen Marmeladenpfannkuchen zum Frühstück und verließ anschließend guter Dinger das Haus.
Die ersten zwei Stunden der Schule vergingen für ihn wie im Flug und als er in der Pause gerade in seinen Apfel beißen wollte, kam ihm ein wunderhübsches, blondes Mädchen entgegen, ungefähr in seinem Alter. „Hay, mein Name ist Lina. Ich wollte mal fragen, weshalb du hier immer so alleine stehst?“ Jan war so aus den Socken gerissen, dass er total überfordert war einen komplette Antwort zu geben: „Ich.. ähm, ich, also ich weiß nicht.“ „Nana du brauchst nicht gleich so zu stottern.“, antwortete sie lächelnd, „darf ich mich hier zu dir stellen, ich bin neu an dieser Schule und kenne noch nicht wirklich viele Leute. Ich hab dich jetzt seit Längerem beobachtet und gesehen, dass du auch immer alleine hier stehst.“
Jan fielen immer noch die Worte und er vollbrachte keine vollständigen Sätze: „Ich.. keine Freunde .. und so.“ „Oh, das ist schade. Aber dafür bin ich jetzt hier.“ Jans Herz blieb stehen, er konnte nicht glauben, dass ihn ein Mädchen ansprach und so ein bildhübsches, selbstbewusstes noch dazu. Er unterhielt sich noch ein wenig mit ihr und so verabredeten sie sich jede Pause wieder neben den grünen Litfaßsäulen. Niemand anders stand dort, weil im Sommer alle auf den Pausenhof gingen und so hatten sie es schön ruhig.
Irgendwann lud er Lina zu sich nach Hause ein. Und solange er auf sie wartete,  wurde er immer nervöser. Würde es ihr hier gefallen? Würde er ihr gefallen?
Und als sie an der Haustür klingelte, rannte er ganz schusselig durchs Haus, Tim kam ihm zuvor und wuselte schon auf dem Fußabtreter herum. Jan, der sich in Schale geworfen hatte, machte die Tür auf und Tim schlich Lina sofort um die Füße und beschnupperte sie. „Oh, ist der aber süß!“, sagte sie lächelnd und streichelte den Hund. „Er scheint dich zu mögen.“, gab Jan als Antwort zurück. Er bat sie ins Wohnzimmer und servierte er einen großen Erdbeerkuchen, den er selbst gebacken hatte. „Mensch, du bist ein Meisterkoch! Super lecker!“ „Freut mich, wenn’s dir schmeckt.“ Die Beiden lachten noch ewig miteinander, bis Tim rumheulte und Jan Lina fragte: „Hast du vielleicht Lust mit Tim und mir spazieren zu gehen.“ „Klar, liebend gerne!“, antwortete sie begeistert. Sie machten sich zu dritt auf den Weg und irgendwann kamen sie an Jans Lieblings Bank, von welcher man den wunderschönen Sonnenuntergang beobachten konnte. Jan setzte sich und Lina warf immer wieder den Tennisball, den der Hund mit großer Begeisterung wieder holte. Auf einmal fing sie zu lachen an und fiel ins Gras. Sie streckte die Arme aus und kuckte in den Himmel, der langsam dunkel wurde. Jan stand auf und legte sich neben sie. „Das ist so wunderschön mit dir. Noch nie ist mir so etwas Tolles passiert.“, flüsterte Lina mit großen Augen. Er nahm ihre Hand und sagte zu ihr: „Mir geht es genauso. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte.“ Sie kuckten sich beide gleichzeitig an und plötzlich küssten sie sich. Der Kuss war sehr innig und romantisch, weshalb er auch so lange dauerte. Als sie beide die Augen wieder aufwachten, biss Lina sich zärtlich auf die Lippe. „Lina, du bist das wunderschönste Mädchen, das mir je begegnet ist.“, meinte Jan mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Lina gab ihm keine Antwort, doch sie nahm ihn ganz fest in den Arm und drückte ihn.
Auf einmal kam Tim wieder heuchelnd getapst und schleckte den beiden ihre Gesichter ab. Sie fingen beide an herzlich zu lachen, bis sie beschlossen heimzugehen, weil es spät geworden war. Zu Hause angekommen stellte Jan Lina kurz seinen Eltern vor und dann verzogen sich die Beiden auf das Zimmer, wo sie sich mit vielen Decken, Kerzen und einer warmen Tasse Kakao auf den Balkon mümmelten und sich noch eine ganze Weile küssten, umarmten und zärtlich berührten. „Möchtest du denn überhaupt hier übernachten?“, fragte Jan Lina vorsichtig. „Klar, also wenn dir das Recht ist.“ „Ja, kein Problem, dann mach ich mein Sofa mal bettfertig für dich.“ „Ok, mein Schatz.“
Als er wieder kam, nahm er sie in den Arm und bat sie herein, weil er nicht wollte, dass sie friert. Sie kuschelte sich auf das Sofa, das  er liebevoll mit Decken zusammengerichtet hatte. Jan legte sich in sein Bett und auf einmal fing Lina an zu reden. Sie plante ihre Zukunft. Und die Beiden redeten die ganze Nacht darüber weiter, wie sie ihr Leben verbringen wollten. Immer wieder lachten sie, ohne sich sehen zu können. Irgendwann war Lina still. Jan stand nochmal auf, deckte sie ordentlich zu, gab ihr einen Kuss auf die Backe und kuschelte sich wieder in sein Bett. Mit gutem Gewissen und warmem Herzen schlief er ein.
Als er am nächsten Tag aufwachte, lag Lina nicht mehr auf dem Sofa. Er schreckte nach oben und rannte wie wild die Treppen hinunter. Seine Eltern waren längst in der Arbeit, doch von Lina war keine Spur. Tim kam ihm entgegen, bellte ihn fröhlich an, doch Jan war genervt: „Nicht jetzt!“ Er ging die Treppen wieder nach oben in sein Zimmer, schmiss die Tür hinter sich zu und flackte sich auf sein Bett. Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und wollte fast anfangen zu weinen, doch da hörte er eine Stimme: „Geile Aussicht hast du hier!“ Er zuckte zusammen und sah, dass die Balkontür offenstand. Er riss seine Augen auf und sah, dass Lina auf dem Balkon mit beiden Händen auf das Geländer gestützt, stand. Er rannte nach draußen zu ihr, drückte sie fest in die Arme und sagte mit zittriger Stimme zu ihr: „Mäuschen, jag mir doch nicht so einen Schrecken ein! Ich dachte du wärst weg.“
„Ach so ein Quatsch, mich wirst du nicht mehr los, Süßer.“
Sie legte seine Arme um seinen Hals und küsste ihn leidenschaftlich. Jan fiel ein riesen Stein vom Herzen, er dachte Lina wollte in nur verarschen und war abgehauen, doch da hatte er sich gründlich verschätzt. Lina liebte sein zu Hause, seinen Hund und vor allem ihn!
Mittlerweile war es Mittag geworden und Jan bat ihr an, etwas zu kochen. Lina nahm das  Angebot an, aber nur wenn sie mitkochen dürfe. Sie kochten zusammen einen großen Topf Ratatouille. Als sie ihn aßen fing Lina an zu schwärmen: „Mhh, das schmeckt ja himmlisch!“ Jan konnte immer noch nicht glauben, womit er so ein großes Glück verdient hatte. Ein so tolles Mädchen, welches keine Ansprüche stellte, ihn ständig lobte und dazu noch so nett und klug war.
„Hey, weißt du was, in deinen Augen sind Herzchen. Sie lächelte ihn an und brach in großem Gelächter aus. Jan aber lachte nicht, er antwortete schlagfertig: „Diese Herzen, die hast du da reingezaubert. Denn du bist mein zweites Herz.“ Sie hörte auf zu lachen. Sie legte den Löffel an den Tellerrand, ihr stiegen die Tränen in die Augen und sie rannte auf die andere Seite des Tisches und umarmte ihn. „Baby, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt!“, sagte sie schluchzend. Er lächelte, schlug seine Arme ebenfalls um sie und hob sie hoch. Er trug sie auf seinen Händen in den Garten, pfiff Tim zu sich und meinte: „Hast du Lust spazieren zu gehen? Ich kenn einen besonderen Ort.“ Lina nickte und folgte ihm. Sie gingen einen langen, warmen Kiesweg Hand in Hand entlang. Nach einem Einstündigen Fußweg kamen sie an ein winzig kleines Hüttchen, an den ein strahlend blauer, großer See angrenzte. „Das ist doch nicht zu glauben.“, strahlte sie erstaunt. Rund um das Gewässer herum wuchsen Blumen in allen möglichen bunten Farben. Rosa, Lila, Blau, Sogar Rot.
Sie setzte sich an das Ufer des Sees und Jan sperrte die kleine Hütte auf. Er ging hinein, holte zwei Gläser mit frischem Pfirsicheistee und eine Schale mit Butterkeksen.
„Schatz, du bist ein Held, du bist der Beste auf der Welt!“, lächelte Lina ihn an und Jan fing an zu grinsen.
„Hast du Lust heute hier in der Hütte zu übernachten?“
„Klar, das wird sicher gemütlich.“
Sie saßen noch stundenlang am See und quatschten miteinander. Tim rannte immer und immer wieder um das Gewässer herum. Plötzlich spielte das Wetter nicht mehr so mit, wie sie wollten. Es zog ein heftiger Sturm auf.
„Wollen wir wirklich hier übernachten?“, fragte Lina unsicher.
„Um nach Hause zu Laufen ist es jetzt zu spät!“, antwortete Jan hektisch.
Zu dritt huschten sie ganz schnell in die kleine Hütte.
Lina machte alle Fenster zu und schloss die Rollos. Jan versuchte ein kleines Feuer in den Kamin zu zaubern, damit sie es alle warm hatten.
Nach wenigen, professionellen Versuchen loderte auch schon eine große Flamme im Ofen. Der Sturm wurde immer stärker, es fing an zu blitzen, zu donnern und der Regen prasselte auf das Dach. Zu dritt kuschelten sie sich auf das handgefertigte Holz Bett, welches mit Matratzen und weichen Bezügen überspannt war. Sie zündeten ein paar Kerzen an, die sie in den Schränken fanden und Jan erzählte den beiden eine beruhigende Geschichte.
Mitten in der Nacht hörte der Sturm langsam auf, Lina und Tim waren eingeschlafen. Jan deckte die beiden vorsichtig zu und setzte sich in den grünen Sessel, der neben dem Bett stand. Er war viel zu aufgeregt, um zu schlafen. Er aß die restlichen Butterkekse und hörte den Regentropen zu, wie sie gegen die Fensterscheiben klatschten. Er lächelte seine zwei liebsten Schätze an und irgendwann fand auf er zur Ruhe. Er holte sich noch eine Decke unter dem Bett vor und machte es sich im Sessel bequem.
Am nächsten Morgen wachte er mit Lina auf seinem Schoß und Tims Zunge im Gesicht auf.
Lina fing an zu lachen und Jan wischte sich den Hundespeichel mit der Decke aus dem Gesicht. Als Lina aufstand, die Pfanne in die Hand nahm und sagte: „Ich hab Spiegeleier gemacht.“ fühlte Jan sich, wie ein erwachsener Mann.
Als sie mit frühstücken fertig waren, legte Lina das Geschirr in die Spüle und sagte: „So und wer macht den Abwasch?“ Jan stand auf kam ihr entgegen und fasste mit seinen Händen an ihre Hüften, er legte seinen Kopf auf ihre Schultern und flüsterte ihr ins Ohr:
„Babe, ich will Zeit nur mit dir verbringen. Jetzt!“
„Na, das machen wir doch schon?!“, sie verstand nicht ganz, auf was er hinaus wollte.
„Ja, aber Tim.. Was ist mit ihm?“
„Mach die Tür zu, er kann auch einfach mal im Wohnbereich chillen.“
Er pfiff Tim auf das kleine grüne Sofa, was passend zum Sessel war, und schloss die Tür.
„Oh Babe, du machst mich so verdammt scharf!“, sagte Jan mit wilder Stimme.
„Du mich auch, mein Schatz.“, antwortete sie und zwinkerte ihm zu.
Er zog sie vorsichtig aus und mit Leidenschaft waren sie beide in ihrem Element.
Nachdem sie anschließend Arm in Arm im Bett lagen, war Lina eingeschlafen.
Jan lächelte vor sich hin und dachte wieder darüber nach, was sie für ein wundervolles Mädchen war und genau nach diesem Geschehen wusste er ganz genau, dass Lina das Mädchen war, mit dem er für immer zusammen sein wollte. Das Mädchen, das ihn zum Lachen brachte. Das Mädchen, das sein Herz höher schlagen ließ.
Sie war das Mädchen, das er irgendwann heiraten wollte..

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