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Vorwort
Hier schreibe ich sowohl über meine praktische Erfahrung am Wasser, als auch über die theoretischen, moralischen und aktuellen Dinge der Anglerwelt die mich beschäftigen.
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Über die Puffforelle und ihr Zuhause
Ich möchte das Ganze nicht überbewerten, weil es insgesamt natürlich kein weltbewegendes Thema ist und wir über ein Hobby diskutieren, aber im Grunde genommen finde ich die Regenbogenforellenangelei in Europa ganz schön krank.
Da werden Fische ''künstlich hergestellt'' um in ein Loch mit Wasser geworfen ,gefangen und (erst dann) getötet zu werden.
Geboren um zu sterben, das ist pervers.
Natürlich gibt es sowas in Tierzuchtanlagen auch, jedoch um die Nahrungszufur sicherzustellen, was als Rechtfertigung genügt. Bei der Puffforelle gehts aber noch zusätzlich um den Lustgewinn und das unnötige entlassen der Tiere.
Für mich als Angler, geht da ein Basiselement des Angelns verloren, das Nachstellen von wilden bzw. natürlich reproduzierten Fischen in der Natur. Ohne das ergibt das Angeln in meinen Augen keinen Sinn und ich empfinde es als eine Qual, weshalb ich mich dem Ganzen nicht beuge.
Außerdem steht die Regenbogenforelle, als ein Fisch der nicht mal heimisch bei uns ist, im Mittelpunkt, was die Sache noch schlimmer macht. Ich persönlich habe eine starke Abneigung gegenüber diesem Tier und allem im Zusammenhang mit kommerziellen Angelanlagen (nicht aber mit den Personen die damit zu tun haben!).
Als ich mir mit 12-14 Jahren noch keine Gedanken über sowas gemacht und einfach nur das getan habe, was die andern Vereinsmitglieder gemacht haben, bin ich auch in den Puff gegangen, weil es ja ''normal'' war. Aber mit dem Alter kamen immer mehr Fragen und Zweifel auf. Mittlerweile habe ich mir bzgl. der Angelanlage eine feste Meinung gebildet und habe seit 4 Jahren keine mehr besucht (das wird auch so für immer bleiben) und das Beangeln der Regenbogenforelle eingestellt. Alles absolut zu boykottieren, klingt vielleicht etwas radikal, aber sich zu distanzieren und diejenigen die nicht so denken in Ruhe zulassen ist meiner Meinung nach die beste Methode.
Was die ganze Geschichte mit Zuchtfischen betrifft bin ich allgemein schon ziemlich pingelig und mir ist klar, dass viele Gewässer ohne Fischbesatz, unabhängig der Art, nicht ''überleben'' würden, aber die Sache mit dem Puff ist mir zuviel. Naja Leben und leben lassen....
Das Einzige was mich manchmal fast dazu bringt meine Abneigung auf unsachliche Weise herauszuschreien, sind Fänger die mit ihren tollen 5kg+ Pelletbombern angeben und einem unter die Nase reiben, was sie doch für tolle Angler sind oder die Autoren in Magazinen und Büchern die mit ihren angeknabberten Kreaturen, stolz in die Kamera posen, nach dem Motto: Seht her! Seht alle her, ich habe es geschafft eine übergezüchtete Puffforelle zufangen. Ihr könnt noch alle was von mir lernen.
Wie auch immer, bisher hatte ich mich immer gut im Griff und halte stehts meinen Mund.
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Streifenbarsch - Der Trend aus dem Reagenzglas
Der Artikel eines deutschen Anglermagazins hat in letzter Zeit mächtig für Furore gesorgt. Im besagten Artikel wird der Streifenbarsch vorgestellt. Ein Hybrid aus (wie hätte es auch anders sein können) Amerika, der angeblich kampfstark, schmachhaft, fortpflanzungsunfähig ist und eine beachtliche Endgröße erreichen soll. Auffallend ist, dass immer wieder betont wird was dies doch für ein toller Sportfisch sei, auf die Risiken bei der Einführung einer neuen Art wurde jedoch in keinster weise hingewiesen.
Meiner Meinung nach ist dies unverantwortlich! Vermeintlich seriöse Profiangler werben für diesen Fremdling und tausende Leser orientieren sich an ihnen was dazu führt, dass diese weitgehend auch deren Meinung sind. Durch den großen Einfluss der Autoren wurde damit ein absolut falscher Eindruck erweckt. Aber was kümmerts die Autoren wofür sie Reklame machen? Solange das Geld stimmt wird Moral, jeder Funke von eigener Meinung und jegliches Verantwortungsgefühl gegenüber der Natur über Bord geworfen...
Mit größter Sorgfalt alle vorteilhaften Aspekte schmackhaft serviert und die unbequeme Wahrheit einfach weggelassen. Das schlimme daran ist, dass der Großteil diesen Wunschglauben, Irrglauben oder besser gesagt Müll, einfach schluckt. Gedanken darüber machen sich nur die wenigsten. Es wird im Allgemeinen sowieso zu wenig in Frage gestellt und angeeckt...
Falls man einen Befürworter des Streifenbarsches dazu auffordert seine Meinung zu begründen und den Besatz zu rechtfertigen, dann krieg man Folgendes zuhören:
-,,Ist doch mal schön einer exotischen Art nachzustellen, ohne dass man dafür in den Urlaub fahren muss.''
-,,Der Streifenbarsch kann unseren verbutteten Weißfischbestand dezimieren.''
Für das Kleinhalten oder Dezimieren von verbutteten Beständen gibt es genügend einheimische Arten wie beispielsweise Hecht, Barsch, Bachforelle, Aland und Döbel. Mit diesen Räubern hat man eine ausreichende Palette an natürlichen Weißfisch-Killern mit der man jede Situation abdecken kann. Da wo Rapfen, Zander und Wels mittlerweile fest intigriert sind und keine Schäden anrichten, können auch diese weiterhin besetzt werden, sofern dies nötig ist.
Anscheinend sind einige Angler jedoch von dieser nun wirklich Artenreichen Vielfalt gelangweilt und wollen etwas neues erleben. Da stellt sich doch die Frage wie lange das ''NEU'' anhält. Soll nach Amerikanischen Saibling, Regenbogenforelle, Wels, Sonnenbarsch, Katzenwels, Rapfen, Karpfen und Zander etwa nochmal was neues kommen? Definitv nein, zudem kommen Zuwanderer wie Marmorfisch, Armur und Kessler bzw. Schwarzmeer Grundel.
Viele dieser Fische sind verantwortlich für gewaltige Schäden in der Natur. Jeder folgt seinem Evolutionären Instinkt zu überleben und sich fortzupflanzen, dabei verdrängt eine Art die andere und im schlimmsten Fall hat der einheimische Fisch das nachsehen. Das natürliche Gleichgewicht wird gestört, ganze Gewässer gehen zu Grunde und natürliche Bestände verschwinden. Alles nur durch den Einfluss des Menschen. Dieses vorgehen wird nur mit einem einzigen ignoranten und egoistischen Argument begründet: Dem eigenem Lustgewinn!
Wir Angler haben unsere primäre Aufgabe, sprich den Fischfang zwecks der Ernährung, längst verloren. Naturschutz steht heute im Fokus. Artenschutz und Gewässerbewirtschaftung liegen an oberster Stelle. Wer Angeln auf den bloßen Fischfang reduziert ist meiner Meinung nach kein zeitgemäßer Angler. Es ist die Pflicht eines jeden Anglers sich ernsthafte Gedanken über sein Handeln und desen Folgen nachzudenken.
Man darf nicht die eiheimische Natur aufs Spiel setzten zugunsten des eigenen Lustgewinns!
Bezüglich des Streifenbarsches werde ich meinen eigenen kleinen Teil zum Erhalt der heimischen Natur beitragen in dem ich die ganze Geschichte einfach boyikottiere. Den Streifenbarsch werde ich niemals gezielt beangeln, aber falls mir doch dieser Fremdkörper einmal an den Haken kommen sollte wird er nicht released ;-)
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