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Das einzig wahre Geschenk, was du mir machen konntest ist, auf der Welt zu sein.

I love you, Daddy. But you made so much faults.

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Verschwinde von hier!
Verschwinde aus meinem Kopf!

Ich will dich nicht sehen, nicht hören.
Ich will dich sehen. Ich will dir ins Gesicht sagen, was für ein Riesenidiot du bist. Was für ein feiger Hund. Was für ein Heuchler, Lügner, Betrüger.
Feiges Schwein.

Wir sitzen hier allein ohne dich. Wir sind stolz, dass wir es ohne dich geschafft haben. Wir sind eine Familie, stark nur für uns allein.
Du hast einen Trümmerhaufen hinterlassen. Drei Herzen gebrochen. Das älteste, deine große Liebe. Das mittlere, das Herz eines kleinen Mädchens. Und das jüngste, dass am meisten um dich weinte, obwohl es dich nie gekannt hat.
Du, du bist der Mann im Mond. Der Mann ohne Gesicht. Der Mann, der das Bild des Mannes für seine Mädchen verdreht hat.
Der Mann ist keinesfalls der Stärkere, der Beschützer, der Ernährer. Er wäre es gerne. Zumindest nicht dieser Mann. Dieser Mann hat nichts getan. Und damit alles.

Er verfolgt mich, er enttäuscht mich, mit jedem Gedanken an ihn. Jeder Gedanke an ihn ist unnötig, unnütz. Verschwendet. Diese Zeilen: verschwendete Kraft, verschwendete Zeit. Verschwendete Zeilen.
Verfolgung. Ich werde ihn nicht los. Er ist in mir, mein Blut. Keine Chance es zu leugnen. Vergangenheit schmerzt.
Geborgenheit? Liebe? Die kräftige Schulter zum Anlehnen? Hallo? Wo bist du? Warum erfüllst du nicht deine Aufgaben?
Hast du keine Sehnsucht? Wir sind dein Erbe, deine Zukunft. Wir sollten dein Leben sein.
Wo warst du, wenn wir dich gebraucht haben?
Wo warst du?
Zu viele Fragen. Zu viele Kopfschmerzen. Zu viel Wut. Zu viel Schmerz.
Der Mann mit den Filzhaaren. Für immer wird er nur auf Fotos existieren. Er sollte Teil meines Lebens sein.

Ohne dich sind wir besser dran. Wenn du wüsstest, wie gut es ohne dich ist. Ich kenne die Geschichten. Ich weiß, dass du uns geliebt hast. Hast? Tust du es nicht mehr? Denkst du nicht an uns, jeden Tag? Wie es ein Vater tun sollte?
Vermisst du uns nicht?
Die Gedanken schmerzen.

Aber wir sind besser dran ohne dich.
Das einzige, was du gut gemacht hast sind wird. Schließlich verdanke ich dir mein Leben.

Ich stelle mir vor, dich wiederzusehen. Ich versuche es. Die Vorstellung stiehlt mir den Atem, die Luft wird aus meiner Lunge gepresst. Ich sehe nichts. Ich kann nichts fühlen. Es gibt viele Varianten.
Eine besteht aus Liebe. Die andere aus Hass. Purem Hass.
Ich weiß nicht, was überwiegt.

Ich will dich nicht sehen. Ich will nicht ein Teil von dir sein.

Ich will dich sehen. Ich will, dass du bei mir bist, mit mir fühlst, lachst, weinst. Tröstest, streichest, Mut einredest.
Ich will ein Teil von dir sein.

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Sie liegt im Bett. Den Teddy im Arm. Den Rücken zur Tür.
Es ist dunkel und der Regen klopfte ans Fenster. Große schwere Tropfen aus grauen Wolkenmeeren. Am Meer wäre sie gern. Jetzt.
Die kleinen Hände, die sich an den Teddy klammerten waren eiskalt. Tränen liefen lautlos über ihre Nase. Der kleine Körper gespannt wie ein Bogen; kurz vor dem Abschuss. Die dünnen Arme überzogen von Gänsehaut.
Gespannt auf das, was bald kommen würde. Was kam, wie jeden Abend. Durch den Spalt unter der Tür konnte man die Schatten zweier Füße erkennen. Fast ohne einen Laut öffnete sich die Tür.

Hände. Dort, wo sie nicht sein durften. Atem. Atem. Atem. Warmer Atem, schweißgeladen.
In Gedanken: ‘Daddy, I love you. I love you, I love you.’
Später: Weit fort. Am Meer. Wellenrauschen. Möwen, Muscheln, Lachen. Aber irgendwo, in der Realität, ist es anders. Kalt, regnerisch. Warm und schweißgeladen.

Daddy, I love you. And you? Is it love?

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