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Verdammte Scheiße. Wo bist du mir verloren gegangen?
Wir beide. Wir waren ein Team. Wo bist du hin? Ich will zurück zu dir.

Ich kenne Jahre, da haben wir zusammen geweint, zusammen gelacht. Alles zusammen gemacht.
Vertrauen geschenkt. Zuneigung gegeben.


Zurück?


:*

Brief an J.
Vor drei Jahren noch waren wir unzertrennlich.
Ich weiß noch, dass wir viele Probleme hatten. Wir waren mitten drin, mitten drin auf der Suche nach uns. Und wir haben uns gebraucht.
Ich beschäftigte mich fast ausschließlich damit, nach dem Jungen zu suchen, der mich glücklich machen kann. Du hast dich mit deiner Familie auseinander gesetzt, mit deinem Vater. Wie oft gab es Tränen, laute Tränen, weil wir dachten wir würden uns verlieren.

Du standest an meinem Fenster, wir hatten uns gestritten. Ich weiß nicht mehr warum. Dann hast du angefangen zu weinen. Ich war verletzend. Du sagtest, du brauchst mich. Du brauchst mich sehr. Dann musste auch ich weinen. Wir haben geweint und uns angesehen, sehr lange. Später lagen wir uns in den Armen, haben immer noch geweint und uns gesagt, wir würden uns niemals verlassen.  

Wir haben uns mit dem Küchenmesser die Daumen aufgeschlitzt, weil wir Schwestern sein wollten, in unserem Blut.
Mein Gott, wir beide waren wie Feuer und Wasser, aber wir waren auch Rosenrot und Schneeweißchen. Wie Blumen, die ohne Sonne nicht leben konnten, konnten wir ohneeinander nicht sein.

Und jetzt? Was ist jetzt?
Immer öfter denke ich daran, dass wir uns so fremd geworden sind.
Ich gehe durch den Herbst, sammle Blätter, gelbe, organgene. Der Herbst hat schöne Farben. J, ich bin glücklich. Jedesmal, wenn ich mich noch so glücklich fühle, wird es überschattet, von dem Gedanken an dich, an uns.
Deine Bilder hängen an meiner Wand. Es sind Bilder von uns, sie strahlen. Sie zeigen Liebe, Nähe, Geborgenheit. Wenn ich sie ansehe, fühlen sie sich an, wie Bilder aus längst vergangenen Zeiten.
Ich vermisse dich. Ich habe gedacht, ich komm ohne dich klar. Ich weiß, dass ich auch selbst Schuld bin. Freundschaft muss man pflegen, sie hüten, wie ein Kind. Ich weiß, ich habe versagt.
Ich würde alles gern zurückholen. Aber vielleicht ist es zu spät. Vielleicht wirst du es niemals lesen. Vielleicht ist es zu spät.

Du warst die Wichtigste für mich. Ein Schatz, von unschätzbarem Wert. Wir haben so viel geteilt. Wir haben alles geteilt. Wir haben gelacht, geweint, zugehört und kritisiert. Wir haben uns gehasst und geliebt. Wir waren eins, du und ich.
Gerade jetzt, denke ich oft an dich, wo ich meine Zeit nur noch mit einem Menschen verbringe. Du fehlst mir. Ich würde gern mit dir reden, die alles sagen, so wie früher. Aber ich traue mich nicht. Es ist zu lange her.
Manchmal würde ich dich gern anrufen, dich Fragen, ob wir zusammen Kaffee trinken oder spazieren gehen wollen. Was hindert mich daran?
Ich habe das Gefühl, dich verloren zu haben, ich weiß nichts mehr von dir, ich kenne dich nicht mehr. Aber irgendwo in meinem Herzen sitzt die Hoffnung, dass wir die Zeit, die wir verpasst haben aufholen können. Es gibt so viele Erinnerungen, die wir teilen.

Ich bin mir nicht sicher, was passiert ist, warum wir so fremd sind zueinander. Wir waren uns doch so nah. Du hattest mein Herz. Du bedeutest mir so viel. Für dich würde ich immer noch mein Leben geben. Weil du mich aufgefangen hast, damals. Weil du immer da warst. Wir haben telefoniert, drei Stunden am Stück, obwohl wir uns den ganzen Tag schon gesehen haben.

Ich wünsche mir dich zurück.

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