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22.8.06

Lieber Steve,
Wie geht es dir da oben hinter den düsteren Wolken? Du glaubst gar nicht wie oft ich an dich denke und festselle das dieses riesige Loch in meinem Leben, was durch deinen Tod entstanden ist, nicht zuwachsen will. Heute habe ich wieder so viel an Dich gedacht, so unendlich viel. Wenn ich die Augen ganz fest schließe und unser Lied höre sehe ich Bilder von damals. Ich sehe wie alles anfing, wie wir gechattet haben, über Jahre. Ich sehe auch unser erstes Treffen, die ersten Nächte die ich bei dir in Berlin verbracht habe. 1 Jahr und 22 Tage, die Zeit die wir zusammen waren zischt in Null Komma Nichts an mir vorbei. Und plötzlich will sich die Welt nicht mehr drehen, weil du Schluß gemacht hast. Nach solch langer Zeit. Zunächst bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Es hat so lange gedauert bis meine Tränen verweilen konnten. Wir hatten lange keinen Kontakt, du liest es nicht zu, hast ganz abgeschaltet. Den Grund wieso alles ein Ende nahm nanntest du nie so richtig. Doch es spendete mir Trost, dass du all das unter Tränen sagtest. Naja, wie dem auch sei. Nach ca. 6 Monaten dann deine Sms, dass du mich noch über alles liebst. Das alles keinen Sinn mehr macht und ich ewig die einzige für dich bleibe. Daraufhin habe ich dir einen richtig miesen Text geschrieben, dass du mich zwar geprägt hast, doch dass sich nichts mehr für dich aufbauen lässt, weil du mich damals zu sehr gekränkt hast. Klar, ich hatte noch so viel Liebe für dich übrig, und ich bereu es so diese E-Mail je an dich versandt zu haben. Ich wusste nicht was los war. Ich habe versucht dich zu erreichen, nichts ging. 3 Tage darauf warst du Tot. Suizid. Im ersten Moment war ich tieftraurig doch mit den Stunden und Tagen wurde ich auch wütend auf dich. Hast du mal überlegt, was dein vollzogener Suizid bedeutet? Ich meine für alle anderen, nicht nur für dich. Du bist ja jetzt über'n Jordan, pardon, tot. Ich habe mir unendlich viele Schuldgefühle gemacht. Der Schmerz musste heraus, sonst wär ich daran erstickt. So viele Gefühle, die mich fast erdrückten. Ich hatte immer wieder die Hoffnung eines Tages den verdammt tiefen Schmerz überwunden zu haben, doch es scheint oft einfach unmöglich. Warum fühle ich körperliche Schmerzen, ohne wirklich krank zu sein.
Sicher weil Alles in mir schreit, weil die Traurigkeit immer wieder die Herrschaft über mein Denken und Handeln gewinnt, weil die Tränen jedes Bild verschwimmen lassen, weil ich doch nur eines will... Ich will dich zurück ins Leben holen.


5.2.07

Wahrscheinlich siehst du mir gerde zu, wie ich diese Zeilen in die Tastatur haue. Nun ja, ich dachte mir, es wird mal wieder Zeit dir zu schreiben. Ohje, ich vermisse dich. Gerade jetzt bräuchte ich dich so sehr, wo alles den Bach runtergeht, wo ich vor Verzweiflung nicht mehr den richtigen Weg vor Augen hab'. Ich weiß einfach nicht was im Moment gut oder schlecht für mich ist. Ich hab' 'ne Therapie vor mir, die wie der Mount Everest erscheint, Depressionen die mich bis an den Abgrund drängen und mit all meinen Mitmenschen läuft es einfach nur beschissen. Wärst du da, würd's mir besser gehen, ich weiß das. Du hättest mich behutsam getröstet, hättest mich wieder aufgerappelt. Jetzt hättest du mich in so einer Situation nicht allein' gelassen. Du hättest mich in den Arm genommen und einfach nur festgehalten. Du hättest über meine Ängste und Gedanken gesprochen, mir einfach nur zugehört. Du hättest mir gezeigt wofür es sich lohnt zu leben. Doch da wären wir wieder bei dem Thema. 'Wofür es sich lohnt zu leben ..' Ich weiß, wir haben das Thema schon zig' mal durch gehabt, aber ich werd das Gefühl nicht los ..Ich will auch nicht bezweifeln, dass du mich nicht geliebt hast, aber VERDAMMT Wieso? Wieso hast du mich allein gelassen, in der Zeit wo ich dich am meisten gebraucht hätte? Ich weiß, dir ging es dreckig, du hattest so viele Lasten zu tragen, aber ich war froh, froh mit jedem Tag an dem du's geschafft hast. Es gibt Tage da weine ich Stunde um Stunde um Dich. Ich falle unmengen von Menschen zur Last, deswegen möchte ich wenigstens mit dieser TRAUER allein für mich sein und mit niemanden über dich reden. Die meisten von heute kennen dich nicht und das ist gut so. Mit den Gedanken an dich will ich für mich allein sein, da soll sich niemand einmischen, denn keiner weiß wie es wirklich war mit uns. Ach, mein Prinz ..Ich weiß, dass du nie mehr zurück kehren wirst, und trotzdem hab ich Hoffnungen, die nicht existieren, Worte, die ihren Sinn verlieren. Wieso passieren mir so unendliche viele Schicksalsschläge? Dein Tod, meine Krankheit, Verluste von Freunden, oh man. Wahrscheinlich ist es nicht mal mein Herz, dass mich traurig macht. Es ist mein Kopf, der meine Seele nicht mehr versteht. Ich weiß, dass du an der gleichen Krankheit gelitten hast. Wieso hast du's nicht behandeln lassen, Süßer? Wieso? Ich war genauso doof, ich hab's auch versucht, genauso wie DU. Hab mich dem Tod gestellt, lag im Krankenhaus, war dir aufeinmal ganz nah! Ab da nahm alles seinen Lauf und ich spüre wie es langsam besser wird, leider nur langsam. Wahrscheinlich wird man diese Krankheit nicht heilen können, aber ich werde lernen damit umzugehen und das bedeutet schon eine Menge für mich. Du hättest das sicher auch gepackt, ich kenn dich doch. Ach, wärst du jetzt hier. Wir haben immer zu einander gestanden, wir haben so viele Schwierigkeiten überstanden. Wir waren für einander da, wir haben uns gegenseitig beschützt. Ich mache mir große Vorwürfe, dass ich dich nicht beschützen, dir nicht helfen konnte. Ich weiß, dass du mich glücklich sehen willst, ich weiß, du wolltest nie, dass ich allein da stehe. Und nun ja, es gibt da einen tollen Typen in meinem Leben, dem ich mein Leben, mein Herz ohne Bedenken in die Hand legen könnte, aber ich mach wie immer so vieles 'falsch', das wird nie was. Sicher bleib ich für immer allein. Aber was soll's, mit meinem Herzen bin ich ganz nah bei dir. Naja, mein Prinz, wir werden uns wieder sehen, wenn auch nicht bald. Ich hab nämlich nicht vor, noch mal versuchen mir das Leben zu nehmen, damit würde ich dich enttäuschen und zig' andere Leute ebenso. Ich werde mein Leben in die Hand nehmen und versuchen das Beste daraus zu machen. Ich will nicht im Elend sterben, nicht bevor ich all das gute im Leben gesehen hab'. Aber irgendwann, wenn die Zeit da ist und ich gehen MUSS, dann werden wir gemeinsam von den Wolken herab sehen und uns an schöne Tage erinnern, die wir gemeinsam lachend oder weinend verbracht haben.

<3 !

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