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Halloween-Hintergrund

In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November verabschiedeten die keltischen Priester den Sommer (Jahreszeit der Götter und des Lebens) und feierten die Ankunft des Todenfürsten Samhain (ausgesprochen: Sa huin, Bedeutung: Sommer-Ende), der den Winter regierte. Man glaubte, dass die Toten sich an diesem Tag einen Körper eines Lebendigen suchten, um in ihn für das kommende Jahr zu leben. Daher wurden Opfer gebracht, damit sie nicht den eigenen Körper aussuchten. An diesem Tag, das gleichzeitig auch den Jahreswechsel des keltischen Kalenders darstellte, wurde groß gefeiert und auch den Göttern Opfern gebracht, um sie für das kommende Jahr möglichst gnädig einzustimmen.

Das einfache Volk musste bis dato die landwirtschaftlichen Arbeiten abgeschlossen haben und so hatte man nun wieder Zeit für Familie, Bräuche und Zeremonien. So saß man beispielsweise um einen Feuer und legte zum einen zwei Stück Brot (Barmbrack). Verbrannten beide, versprach das eine gute Ernte, sprang eines jedoch wieder heraus, bedeutete dieses, dass eines der Ehepartner im kommenden Jahr untreu sein würden. Zum anderen backte man Brot mit einem Ring drin. Jedes Mitglied der Familie aß ein Stück. Fand er den Ring, bestand ihm eine Ehe bevor. Geheiratet wurde natürlich zu Beltane, dem Beginn des Sommers, da man sich dann mehr Fruchtbarkeit versprach. Die Kelten sprachen Getreidekörner die Fähigkeit zu, über die Zukunft bescheid zu wissen.

Die Bevölkerung verkleideten sich als Tote oder Geister, um die Verwandten zum einen einladend zu begrüßen, zum anderen um die Toten, die nach Lebendigen suchten zu täuschen und diese sie nicht als solche erkennen und vorbeiziehen.

Man glaubte, dass am Tag des Jahreswechsel die Wand zwischen der Welt der Lebenden und Toten besonders dünn wären und diese die Erlaubnis hätten, zu ihren früheren Orten ihres Lebens zurückzukehren. Um die Ahnen zu ehren, wurden Speisen und Getränke bereitgestellt und man ging früh zu Bett, um die Stube den Besuchern zu überlassen. Die übrigen Toten wollte man besänftigen, um sie von Schädigungen ihres Hauses und Feld abzuhalten.

Als das Christentum die Menschen erreichten, hielten die Kelten an ihre alten Bräuche fest und jede noch so große Drohung konnte sie nicht davon abbringen. Um jedoch die Christianisierung voran zu treiben veranlasste Papst Gregor IV im Jahre 837, dass am 1. November Allerheiligen und am darauf folgenden Tag Allerseelen zelebriert wurde. So musste man den alten Brauch nicht ablegen und konnte behaupten, man hätte den heidnischen Brauch erfolgreich bekämpft. Im keltischen Raum wurde der heidnische Sinn des Brauches jedoch nicht vergessen. Erst im 16. Jahrhundert führte dort die protestantische Kirche eine christliche Feier mit Namen All Hallowed Evening (Vorabend zum Allerheiligen) ein.

Heute hat Halloween nichts mehr mit Christentum zu tun und man kehrte zu den heidnischen Bräuchen zurück. Die Kinder ziehen verkleidet durch die Straßen und klingen an den Häusern, um nach Süßigkeiten zu bitten. Sie sprechen dabei den typische Spruch: "Trick or Treats" (Streich oder Süßes) und erhalten dann von den Erwachsenen verschiedene Süßigkeiten.

Dieser Süßigkeitenbrauch stammt wiederum aus dem Christentum. Im 9. Jahrhundert n. Chr. wanderten junge Christen am 2. November (Allerseelen), von Tür zu Tür und erbettelten so genannte Seelenkuchen. Im Gegenzug für diese Gabe beteten sie für ihre Spender und ihre Verstorbenen. Erhielten sie keine Gaben (Treats), verhängten sie über das Haus einen Fluch (Trick).

Der Ire Jack O. soll kein guter Mensch gewesen sein. Er betrog seine Mitmenschen und soll auch vor dem Teufel nicht halt gemacht haben. So wollte ihm eines Tages der Teufel holen und Jack bat dem Teufel um einen letzten Drink. Da er aber keine Münze hatte, verwandelte sich der Teufel in eines und Jack verzichte auf seinen Drink und steckte die Münze in sein Portemonnaie. Er ließ den Teufel erst wieder frei, als er ihm ein Jahr Aufschub gewährte. Ein Jahr später wie abgemacht, kam der Teufel wieder um ihm abzuholen. Diesmal verlangte er einen letzten Apfel. Der Teufel stieg auf dem Baum um ihm den Apfel zu holen. Bevor er aber wieder heruntersteigen konnte, ritzte Jack ein Kreuz in die Rinde des Baumes. Jack O. versprach dem Teufel, ihm wieder runter zu lassen, wenn er ihm ewigen Aufschub gewähren würde. Da der Teufel keine andere Wahl hatte, versprach er ihm ewigen Aufschub.

Als Jack O. starb, wurde er wegen seinen schlechten Taten im Himmel nicht aufgenommen, aber auch nicht in der Hölle, da er den Teufel ja betrogen hatte. Der Teufel gab ihm aber ein Stück glühender Kohle in einer ausgehöhlten Rübe, mit dem er seither zwischen Himmel und Hölle umherwandert und seine letzte Ruhestätte sucht. Das Volk meinte mit den Laternen aus Rüben die bösen Geister abzuschrecken. Als der Halloweenbrauch nach Amerika kam, fand man dort Kürbisse, die wegen ihrer Größe besser geeignet waren und man schnitzte Grimassen rein, um die bösen Geister erfolgreicher zu vertreiben.

Zum anderen sollen die Jack O'Lantern auch den Weg zeigen. Denn Teile der irischen Bevölkerung glaubten, dass an dem Tag die Geister der verstorbenen Verwandten zurückkehrten und da man alle anderen Lichtquellen gelöscht hatte, würden sie den Weg zur Stätte ihres früheren Daseins nicht finden.

Halloween-Amerikanisierung

Wie so vieles haben die Amerikaner auch das Halloween Fest modernisiert und viele glauben, dass Halloween Amerikanischen Ursprungs ist. Ursprünglich kam dieses Fest aber von den Kelten und die Iren, die in das Neue Land auswanderten haben den Brauch nach Amerika gebracht. Dort ist in kürzester Zeit alles reformiert wurden.

Als die ersten Siedler nach Amerika kamen, fanden sie statt den relativ kleinen Zuckerrüben die großen Kürbisse vor, die wegen ihrer Größe besser geeignet waren und man schnitzte Grimassen rein, um die bösen Geister erfolgreicher zu vertreiben. Ursprünglich waren Jack O'Lantern dafür bestimmt, den guten Geistern (die Verstorbenen Verwandten) den Weg zu ihrer Stätte ihres früheren Daseins zu zeigen und die bösen Geister abzuschrecken. In Amerika erhielten diese Kürbisse nur noch dekorativen Zweck.

Zwar wird das Fest immer noch in schummriger Atmosphäre gefeiert, aber die Häuser werden mit diversen Lichterketten geschmückt. In ihren Vorgarten werden so genannte Halloween Luminaries aufgestellt, die in moderner Form den Weg kennzeichnen. Es handelt sich dabei um Halloween Bags, die in schummrigen Gelb und Rot den kleinen Kindern den Weg zu den Süßigkeiten zeigen.

Die Kinder laufen verkleidet von Haustür zur Haustür und sammeln Süßigkeiten. Sie sprechen dabei den typische Spruch: "Trick or Treats" (Streich oder Süßes) und erhalten dann von den Erwachsenen verschiedene Süßigkeiten. Die Erwachsenen haben in der Regel eine große Schüssel mit verschiedenen Süßigkeiten, wo die Kinder dann einmal reingreifen dürfen und glücklich davon ziehen. Die Gaben verstauen sie in ihren so genannten Trick-Or-Treat-Bags (auch Boo-Bags oder Halloween-Bags). Im Grunde sind das nichts anderes als einfache Papier-Einkaufstüten (man kennt sie aus den amerikanischen Serien), aber mittlerweile gibt's die auch mit Halloween Motiven.

Die typischen Bonbons für Halloween sind die Candy Corns. Sie haben die Form eines abgerundeten Berggipfels und ist in den Farben weiß - gelborange - gelbraun gehalten. Die Form stammt von einen Maiskorn, woraus die Dinger auch hergestellt werden. Sie werden nur zu Halloween hergestellt, aus süßen Mais ohne Zucker. Jedes Jahr verzerren die Amerikaner zu Halloween über 16.000 Tonnen dieser Süßigkeit. Das liegt aber wohl daran, dass die Erwachsenen diese auch in Unmengen kaufen, um die streichsüchtigen Kindern zu besänftigen. Sie schmecken süß mit einen Vanille und haben einen sirupartigen, leicht bitteren Nachgeschmack. Man wird es zwar nicht glauben, aber obwohl die Candies hier in Deutschland so gut wie kaum erhältlich sind, werden die meisten in Deutschland hergestellt und zwar von Goelitz und das schon seit 1898. Sie sind auch für ihre Jelly Beans recht bekannt. Natürlich versucht man das ganze Jahr über Candies zu allen möglichen Anlässen zu vermarkten und so gibt es auch das Cupid Corn (Valentinstag weiß-pink-rot), das Reindeer Corn (Weihnachten weiß-grün-rot) und das Bunny Corn (Ostern regenbogenfarben). Großer Beliebtheit genießen aber nur die Candy Corns.

Und was treiben die Erwachsenen, während die Kinder umher geistern? Sie versammeln sich zu Halloween Parties und feiern karnevalähnliche Feste. Dabei kommt es wohl nicht mehr drauf an, ein grusseliges Kostüm zu tragen, denn Verkleidungen wie Politiker oder Pop Divas sind nicht gerade erschreckend. Aber man darf es den Amerikanern nicht verübeln, wo sie kein vergleichbares Fest wie Fasching haben.

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