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So saßen wir da. Redeten über Gott und die Welt, Musik, Liebe. Rauchten, starrten vor uns hin. Ich sah ihn nicht an. Es täte irgendwie weh. Es wäre irgendwie komisch, dachte ich. Wir verfielen in tiefgründige Gespräche, leises Lachen und lautes Schweigen.
So saßen wir im Bett. Redeten über Gott und die Welt, Musik, Zitate. Vielleicht zu laut, vielleicht zu leise. Schwiegen, starrten in die Leere. Ich sah ihn nicht an. Es täte irgendwie weh. Es wäre irgendwie seltsam, dachte ich. Wir verfielen in lautes Lachen und stilles Schweigen.
So lagen wir im Bett. Wir redeten nicht mehr über Gott und die Welt, Musik, Zitate, Liebe. Wir redeten über uns. Vielleicht viel zu verschlossen, vielleicht auch viel zu offen. Vielleicht zu laut, vielleicht auch viel zu leise. Ich sah ihn an. Es tat richtig weh. Es war unangenehm, dachte ich. Ich erlosch das Licht, konnte diesen Schmerz nicht ertragen. Ich begann zu zittern. Er fragte, ob mir kalt sei. Nein, sagte ich. Ich versuchte, das Zittern zu stoppen, aber es gelang mir nicht. Hatte irgendwie keine Kontrolle über meinen Körper. Wir redeten weiter, über uns, über Gott und die Welt, machten Späße. Es dauerte lange, bis es eine Zeit still war. Ich machte das Licht an, erlosch es jedoch nach kurzer Zeit wieder. Wir lagen dort, ich begann wieder zu zittern. Er fragte erneut, ob mir kalt sei. Wieder sagte ich nein. Wir redeten jetzt leise. Er flüsterte 'War schön heute'. In diesem Moment wollte ich so viel sagen, aber ich konnte nicht. Mein Mund war wie verschlossen. So als hätte mich jemand daran gehindert, als hätte es mir jemand verboten. Vielleicht, weil es besser war. Vielleicht war es besser, in diesem Moment nur zu sagen 'Find ich auch'. Ich verfiel in Herzklopfen, zu viele Gedanken. Sein atemberaubendes Flüstern ließ mich nur noch tiefer in den Gedanken verfallen, ihm nahe zu sein. Ich versuchte, seine Hand mit meiner zu berühren, aber es gelang mir nicht. Dann versuchte ich, ihr näher zu kommen. Es gelang mir, bis sich schließlich unsere Finger berührten. Ich begann wieder zu zittern. Und wieder fragte er, ob mir kalt sei. Diesmal sagte ich nichts. Erneut fragte er. Ja, sagte ich. Er gab mir seine Decke. Das war genau das, was ich nicht wollte, obwohl ich es wollte. Ich wollte, dass er mir seine Decke gab, wollte, dass er sich um mich sorgte. Aber ich wollte nicht, dass er keine Decke hatte. Ich wollte sie teilen, wollte ihm nahe sein, ihn spüren. Also gab ich sie zurück, bekam sie wieder, gab sie zurück, bekam sie wieder. Als ich sie dann zurückgab, ließ ich meinen Arm auf seinem Körper liegen. Er fragte, ob ich meinen Arm wegnehmen könne. Scheiße!, dachte ich. Er will nicht. Also nahm ich ihn weg, wollte schlafen, wollte mich wegdrehen, wollte ihm nicht nahe sein. Dann deckte er mich zu. Scheiße!, dachte ich. Er will. Ich genoss es, genoss einfach, dass er da war. Die Decke gehörte dann uns beiden.
Unsere Köpfe waren jetzt ganz nahe. Zu nahe für Freunde. Freunde? ging es mir durch den Kopf. Es wühlte mich auf. Wühlte mich auf, dass wir nur Freunde waren. Gab mir irgendwie das Signal, ich sollte lieber nicht weiter nach seiner Hand suchen. Aber mein Herz klopfte. Vielleicht so laut, dass ich Angst haben musste, er würde es hören. Also nahm ich seine Hand, hielt sie ganz fest, und er streichelte meine. Ich hatte das Gefühl, noch nie so erleichtert gewesen zu sein. Mein Bauch kribbelte, sodass mir schlecht wurde. Ich küsste seine Hand. Es war mir egal. Ich wollte genau das, also tat ich es, dachte nicht über richtig oder falsch nach. 'Nur auf die Wange', sagte er dann. Also küsste ich ihn auf die Wange, und er mich. 'Ich bin die falsche Wahl' fügte er hinzu. Vielleicht ist es besser, mal nicht das Richtige zu tun, dachte ich und während ich noch dabei war, zu versuchen zu realisieren, was gerade passiert war, küssten wir uns. Innig, lange, liebevoll. Es war der schönste Kuss, den ich je hatte. Und in diesem Moment wünschte ich mir, ich könnte diesen Moment nochmal erleben. Und der Wunsch ging in Erfüllung. Jeder Kuss an diesem Abend, in dieser Nacht, an diesem Morgen war einzigartig. War magisch, so schön...so schön. Er war schön. Er ist schön.
Durch ihn konnte ich alles um mich rum vergessen, alles war besser, alles war schöner. Ich machte das Licht an. Ich schaute ihn an, schaute ihm in die Augen. Es tat überhaupt nicht weh. Es war unglaublich schön. Ich wollte einfach nur schlafen, um mit diesem wunderbaren Gefühl einzuschlafen, wollte in seinen Armen in den Schlaf gleiten. Ich wollte wach bleiben, um diesen Moment weiter genießen zu können. Um ihn weiter küssen zu können. Also wusste ich nicht, was ich wollte. Außer, dass ich ihn wollte. Das wusste ich.
Ich schlief in seinen Armen ein..

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