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Ich spreche vom Tod dem sterben dem Ende des Lebens.Oft scheint er uns so nah,schon fast wie ein Schatten der uns auf Schritt und Tritt verfolgt.


Es war wie ein Schlag ins Gesicht als der Arzt diesen einen Satz aussprach. Alles war mucksmäuschenstill still niemand wusste was er sagen sollte. Ich hörte wie meine Mama anfing zu weinen und dieser eine Blick in ihren Gesicht brach mir das Herz wie muss es wohl für eine Mutter sein erfahren zu müssen, dass ihr eigenes Kind schwer krank ist. Ich glaube meine Eltern machte diese Situation in diesen Moment mehr fertig als mich selbst weil ich mich mit diesem Thema, dieser Krankheit nie auseinandergesetzt habe. Der Arzt fing wieder an zu reden aber mein Kopf schaltete ab ich hörte ihn nicht zu und das wollte ich auch nicht ich rannte einfach aus dem Zimmer ich wollte das alles nicht hören eine Welt brach für mich in diesen Moment zusammen.


gestolpert, gefallen, & liegengeblieben aufgestanden, losgerannt & gewonnen. ->Wir sind gekommen um irgendwann zu sterben.

Die ersten Gespräche mit den Ärzten waren ungewohnt. Es war insgesamt ein neues und sehr komisches Gefühl sie planten schon die Behandlung und klärten mich über mögliche Nebenwirkungen auf ich wusste überhaupt nicht was mit mir geschieht diese fremden Menschen hatten mein Leben in ihrer Hand und ich konnte nichts anderes machen als ihnen vertrauen zu schenken. Einen Monat später stand die erste Chemotherapie an ich wusste zwar das es nicht einfach wird aber ich musste diesen Schritt machen, denn insgeheim wusste ich, dass meine alleinigen Möglichkeiten für den damaligen Stand ausgeschöpft waren. In der ersten Woche auf meiner neuen Station bekam ich mit wie ein kleiner Junge an dieser schrecklichen Krankheit sterben musste. Er hatte dieses ansteckende lachen das man durch die ganze Station hörte. Auf einmal war er weg und das bereitete mir große Angst.Ich wusste ehrlich gesagt nicht genau wohin mich dieser Weg führen würde ob es die richtige oder falsche Entscheidung war. Eins war mir aber klar ich wollte kämpfen.

Nach meiner ersten Chemo merkte ich wie meine Haare immer weniger wurden.Irgendwann waren meine Haare ziemlich filzig und ich rupfte sie mir ganz raus ich erkannte mich selber nicht mehr als ich in den Spiegel blickte das war nicht ich. Das erste halbe Jahr achtete ich nicht wirklich auf mein aussehen ich ließ mich ganz schön hängen weil ich einfach keine Freude mehr am Leben hatte. Wie konnte man auch gut drauf sein wenn man schwer krank war was bringt ein leben ohne Gesundheit. Im Sommer 2009 wurde ich operiert am Bein da wo sich der Krebs eingenistet hatte die Operation ging 12 Stunden. Ich bekam eine Metallprothese mit einer Schraube oben festgelegt und eine künstliche Kniescheibe. Ich musste wieder das laufen lernen und es fühlte sich an als würde ich einen Anker hinter mir herschleppen. Es war eine schwiege Zeit für mich meine Prothese selber akzeptieren zu können und ich konnte von Glück reden das ich mein Bein behalten durfte. Ich war sehr schwer in meiner Krankheit, man konnte mir nichts Recht machen ich war unzufrieden und ich kann bis heute nicht verstehen wie meine Eltern diese Zeit mit mir ausgehalten haben ich konnte meine Laune ja selbst fast nicht mehr ertragen. Manchmal war es auch wirklich nicht einfach herauszufinden, was mich innerlich bewegte.

Meine Einstellung änderte sich eines Tages als ich ein Mädchen in meiner Station kennenlernte der es noch viel schlechter ging als mir selbst. Sie hatte einen Gehirntumor aber gab nie die Hoffnung nie auf gesund zu werden. Mit ihr an meiner Seite fühlte ich mich wohl und verstanden sie konnte meine Ängste nachvollziehen und zeigte mir das man selbst in schwierigen Zeiten nie sein lächeln verlieren sollte und sich auch nicht hängen lassen sollte was ich viel zu sehr tat. Ich wollte nie eines der Kinder in dieser Station sein die blass wie Leichen waren, am Infusionsständer hingen und nur noch ein paar Kilo wogen aber ich musste akzeptieren das ich nun auch ein Teil von ihnen war. Es klingt vielleicht komisch aber in dieser Station hatten alle das gleiche Schicksal alle waren aus dem selben Grund hier und wir hatten alle das selbe Ziel eines Tages dieses Krankenhaus gesund zu verlassen. Es war wie eine Familie die man dazu gewonnen hatte wirklich alle waren gleich.

Bei meiner 13 Chemotherapie musste ich dann nochmals ein hartes Schicksal einstecken der Krebs kam zurück allerdings nicht im Bein sondern in der Lunge. Ich musste die Chemotherapie unterbrechen. Es wurden mir vier kleine und eine große Metastasen rausgeschnitten. Ich lag ein Tag im künstlichen Koma. Nach einer Woche wurde ich entlassen. Das mir und dem Mädchen das ich kennenlernte nicht viel Zeit blieb wusste ich zwar weil die Ärzte die Hoffnung bei ihr schon aufgegeben hatten aber das sie mich so schnell verlassen würde und ich nicht mal Abschied von ihr nehmen konnte wollte ich nicht akzeptieren. Da lernt man eine besondere Person kennen die dir zeigt das man auch glücklich sein kann wenn man gerade durch die Hölle geht und dann verschwindet sie einfach aus deinem Leben. Ich war am Ende sie konnte doch nicht einfach so gehen wir wollten doch kämpfen und jetzt war sie einfach nicht mehr da jetzt war ich alleine klar hatte ich meine Familie die immer hinter mir stand und meine Freunde die mir immer zuhörten aber wenn man ehrlich ist war man es ganz alleine wo den Kampf gegen den Krebs besiegen musste. Sie hatte den Kampf gegen den Krebs verloren und ich? würde ich ihn gewinnen oder auch wie sie verlieren. Bei mir kamen immer mehr Zweifel auf. Aber ich kämpfte weiter mit all meiner Kraft mit um wenigstens diesen Kampf für mich und für sie zu gewinnen das war das einzige was ich jetzt noch für sie tun konnte und so hätte sie es auch gewollt.

Also zog ich meine restlichen Chemos durch immer mit dem Hintergedanken das ich nicht nur für mich kämpfe nämlich auch für meinen kleinen Engel der nun im Himmel war. Ich gab meinem Herzen einen Ruck und war endlich mutig genug, um  gegen diesen Krebs der mein Leben beherrschte anzukämpfen. Ich hatte nie Gedanken daran verschwendet aufzugeben dazu war ich viel zu stark. Ich veränderte mich nicht nur innerlich sondern auch äußerlich. Ich kaufte mir Perücken schminkte mich wieder und machte all das wonach mir gerade war auch wenn es nicht immer das richtige war. Ich hatte wieder Freude am Leben und dachte nur positiv niemals negativ. Ich lernte viele besondere Menschen im Krankenhaus kennen viele von ihnen sind heute Engel aber ich weiß das sie von oben runter schauen und stolz auf mich sind. Ich weiß nicht ob der Krebs irgendwann wieder kommen wird aber wenn er kommt sollte er sich warm anziehen weil mich haut nichts mehr so schnell um. Durch dieses Schicksal bin ich viel reifer geworden. Der Glaube zu Gott bedeutet mir alles denn ich bin der Meinung hätte ich nicht an ihn geglaubt dann würde ich nicht mehr auf dieser Welt sein. Man darf niemals aufgeben egal wie schwer die Situation ist immer das positive und nie das negative im Auge haben denn schon alleine dein inneres kann dich krank machen wenn du dir etwas einredest. Jeden Abend bedanke ich mich bei Gott das ich Leben darf, gesund sein darf und schätze das auch. Ich bin der Meinung das sollte jeder das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert aber mach das beste draus.

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