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Das Objekt

Verstaubt auf dem untersten regal
nicht beachtet sitzt sie da schon jahrelang
ihr porzellanlächeln und zerzauste haare überzogen mit spinnenweben

eine kleine weiche hand streckt sich nach ihr aus
und liebt sie auf ewig

Frisch herausgeputzt
nagelneu
sitzt sie auf augenhöhe der interessenten
für den zweck wird sie missbraucht und weitergegeben
wenn man sich an ihr sattgesehen hat
ihr porzellanlächeln zerbrochen
wiedereinmal wollte sie doch nur geliebt werden
und man stellte sie zurück ins regal

absturz?!

ich mag diese momente
wo man sich die traurigsten lieder heraussucht
und sich im bad die wand runtergleiten lässt
zusammengekauert darauf wartet mit einer welle mitgerissen zu werden
das man erstickt während man schreien will
und nur stumm bleibt
wenn man den spiegel zertrümmern will, weil einem der anblick
den magen umstülpt
wenn man seine nägel in die fliesen gräbt oder in die eigene haut
sich haare ausreißt, nur um zu zerstören
wenn die tränen kommen, ebbt es irgendwann ab
aber je mehr man sich hineinsteigert desto besser fühlt man sich anschließend...

12. September 2O1O

Weiße Wände
braune Böden
ein einzelnes bett
ein mädchen das darin liegt
schwach und zerbrechlich
an hundert schläuchen angeschlossen
flackerndes neonlicht
dunkle ränder unter ihren zuckenden augen
zugezogene vorhänge
beschützen sie vor der dunklen welt hinter dem fenster
schwach hustet sie und schließt ihre augen
sie wünscht unter der erde zu liegen
denn ein leben wie dieses
scheint ihr weniger wert als der Tod
keine besucher
völlig isoliert

7. September 2010 16:04

gefangen in einer welt
in der ich nicht atmen darf
nicht gehen, lachen, leben
so wunderschön verführerisch
so leicht und unberührt
eine welt
in der wir lieben dürfen
und angst ein fremdwort ist
sie zeigen sie dir
überall
diese welt
und du weißt, nie wird es deine sein
und an dieser sehnsucht
wirst du
eines tages
zerbrechen

Sonntag 22:36, 22. August 2010

immer wieder lasse ich dich rein
immer wieder vergesse ich die fenster zu schließen
ein eiskalter schauer läuft mir über den rücken
als ich dich vor mir stehen sehe
du bist wieder gewachsen
so machst du das immer
du gehst um dich zu ernähren
auf der suche nach wehrlosen opfern
saugst sie aus
und dann kommst du zu mir
und ich muss mich behaupten...
du bist mein besucher
jede nacht
und ich lasse dich herein
dich, die angst

29. August 2010 22:03

während ich dich ansehe
wandern deine blicke übers gras
hinter bäume und auch mal hoch hinaus
und in die ferne
das lichtspiel auf deinem gesicht
hypnotisiert mich
ich treibe auf wolken
bis die welle des abschieds mich mitreisst
und mich zurückholt
wie ein stummfilm bewegen sich deine lippen
aber ich höre nur rauschen
ich beobachte dich so gern
meine fingerspitzen sollten deine gesichtszüge nachzeichnen
doch ich rühre mich nicht
zu schön ist deine anwesenheit für mich
das ich sie zerstören könnte
bitte nimm mich in die arme und lass nicht wieder los
dein duft nimmt mir den atem
ein kleiner windhauch, der ihn mir in die nase trieb
ich muss schmunzeln
über die frage die ich nicht beantworten konnte
da ich nicht zugehört habe
nun musst auch du lächeln
und es scheint als würde der Moment in zeitlupe vorüber gehen
ich weiß, dass es das letzte Mal gewesen sein könnte
das letzte Mal dass ich dich sehe
weil ich kein Recht auf dich habe

Whisper 21:56 Uhr.

vielleicht habt ihr recht, mit dem was ihr sagt
vielleicht habt ihr recht, mit dem was ich bin
es ist vorbei
noch einmal scheint alles zu ende zu sein
es ist einfach zu dunkel
und ihr schaut weg
ich bin kein Held
ich will auch keiner sein
alles in diesem leeren raum
scheint mich festzuhalten
anzustarren
unsichtbare ketten
ich kann nicht atmen
ich kann nicht weinen
der spiegel am anderen ende der wand
flüstert immerwieder meinen Namen
ich halte mir die ohren zu
wie besessen krieche ich näher zu ihm
als ich mich darin spiegle setzt mein Herz aus
ohne meinen Blick abzuwenden sucht meine hand nach einem stein.
nach mir endlos vorkommenden sekunden erfasse ich einen und schleudere ihn direkt auf den spiegel, der lautlos zerfällt....
das flüstern hört augenblicklich auf...
meine hand, die eben noch den stein geworfen hat, streckt sich nach einer Scherbe aus...meine Finger umklammern das scharfe Material und begraben es in meiner Faust....
blut läuft meinen arm entlang...leben breitet sich in mir aus..
ich sehe mir mein meisterwerk an...und vollende es.

Mittwoch, 25.August 21:54

Nackt und barfuß laufe ich durch den zugeschneiten wald...
ziellos und halb erforen denke ich an das flackern eines feuers im ofen...
nichts wünsche ich mir mehr
ich spüre nichtsmehr an mir
nur den schmerz der kälte
ich lege mich hin, zu schwach um weiter zu gehen

als ich wieder aufwache spüre ich etwas schweres auf mir liegen
es ist warm und kuschelig
ein besorgtes gesicht sieht mich direkt an
bleibt aber ganz ruhig und frägt, ob es mir gut geht
ich sage nichts, bin schockiert dass ich noch am leben bin
aber dieses gesicht
es ist, als habe ich es erkannt
wer war er?
und wie hat er mich gefunden?
er stellt mir einen tee auf einen kleinen tisch neben seinem bett
und lässt mich dann in ruhe weiterschlafen

nach 2 wochen besuche ich ihn erneut
er spukte mir immer im kopf herum
und ich wollte mehr als mich nur für seine rettung bedanken
als er die tür aufmacht, schmunzelt er, bittet mich hinein und flüstert mir ins ohr: "ich wusste, du kehrst zu mir zurück!"

samstags 22:17

alles in mir scheint sich zu wehren
außer mein herz
streckt seine hände aus
nach etwas
das so greifbar nah scheint
und doch welten entfernt ist
etwas verstaubtes ungeliebtes
kalt und zerrissen
und doch leuchtet es
ein klopfen das es von sich gibt
das mir durch mark und bein fährt
mein rhythmus passt sich ihm an
meine atemzüge verlangsamen sich
während ich es ängstlich betrachte
meine warnsignale verbrennen meinen verstand
mein herz jedoch weiß, dass das hier
mehr ist, als ein stück dreck
ich hebe es auf
und presse es gegen meine brust
meine augen fest geschlossen, spüre ich, dass
ich nichtmehr stehe
ich schwebe über dem Boden, der eben noch ächzend unter mir lag
meine gedärme verknoten sich und stülpen sich um
doch mein herz bleibt ruhig
ich bin erfüllt
völlig zufrieden
dass ich nicht spüre, dass das leben von mir weicht
und doch lebe ich nun mehr als je zuvor
gestorben für das, wonach ich mein leben lang suchte

14.September 2O1O 21:O6 (mein Geburtstag)

besondere Tage sollten es werden
einmalig im Jahr
tränen betten mich
blitzartige zuckungen zerreisen meinen körper
vom kissen erstickte schreie
verkrampfte füße
steinharte fäuste
angespannt jeder muskel
und wer ist dann da?
die verzweiflung
die hoffnungslosigkeit
aber wo bist du?
lass durch deine berührung ruhe einkehren
wärme durch meinen kreislauf fließen
und tränen trocken
du fehlst mir

O9.O9. 2O1O 22:58

helles licht
bahngeräusche im hintergrund
leute die gehetzt durcheinander laufen
und zu einem bild verschmiltzen
alles dreht sich
nur dich sehe ich so klar
das es mir scheint als würde ich träumen
mein lächeln brennt sich ein in mein gesicht
bin ganz starr und vergesse all den trubel drumherum
dein duft verdreht mir meine sinne
deine ausstrahlung blendet mich
und das gefühl hält an

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