Das Blut schoss mir durch meine Adern, das Adrenalin wurde schlagartig freigesetzt, nur ein Gedanke an dich und mein Körper spielte verrückt. Jetzt saß ich schließlich doch vollkommen leer hier, mein Herz, meine Seele, mein Gefühl, alles hast du mitgenommen.Taub, es fühlte sich alles nicht mehr real an. Da kam alles in mir wieder auf, die Bilder huschten mir schnell aber doch noch viel zu deutlich und schmerzerfüllt durch mein Gedächtnis. Ich weiß noch wie wir gemeinsam an unserem letzten Tag in deinem Zimmer saßen, wir waren darauf vorbereitet das es so kommen würde, doch damit abgefunden hatten wir uns beide nicht. Wir schwiegen, es war einfach schrecklich. Ich hätte dir so viel sagen müssen bevor du gegangen warst, doch jedes Wort hätte mir das Herz aus der Brust gerissen, es schmerzte auch schon so genügend. Meine Hände zitterten, mein Atem ging unregelmäßig, ich hatte versucht nicht zu weinen. Meine Kehle war vollkommen ausgetrocknet; mir wurde immer mulmiger je mehr ich an den bevorstehenden Abschied denken musste. Dann war es an der Zeit; ja - Abschied zu nehmen, ich hätte uns beide am liebsten irgendwo festgebunden oder eingesperrt; was solltest du denn in diesem verdammten Staat alleine ? Ja; die USA steckt voller Möglichkeiten doch wie willst du sie alle allein meistern. Die Fragen drängten sich immer weiter an die Oberfläche. Es fühlte sich alles wie Unterwasser an- meine Ohren waren wie verstopft; deine letzten Worte "ich werde dich nie vergessen" waren nur ein dumpfer Unterton. Ich hörte die Autotür zufallen, du hattest sie so doll es ging hinter dir zugeschlagen doch ich konnte mich nicht bewegen; mein Blick starr nach vorn gerichtet. Dann heulte der Motor des heruntergekommenen Leihwagens auf, die Reifen quietschen und als das noch nicht genug gewesen wäre bekam ich noch den ekligen Geruch von verbrannten Benzin ins Gesicht gewirbelt. Und so fuhrst du davon. Ich sah dem Fahrzeug noch lang nach indem alles von mir Platz gefunden hatte, wie gesagt du hattest alles mitgenommen; ich hatte es dir überlassen. Ich drehte der Straße; meinem Leben; meinem einzigen Halt den Rücken zu sobald das Auto um die Ecke am Ende der Straße abbog. Und somit war alles verloren.
nein 
