login   anmelden   
 
Ja   nein   

Herr Meier verkündete der Klasse am nächsten Morgen die Neuigkeit: “Sie hat sich schon sehr gebessert und kann jetzt sogar ihren Kopf und ihre Schulter bewegen! Trotzdem, ihr wisst bestimmt, wie schlimm das seien muss, also werden wir die Gebetsstunden nicht ablegen und auch nicht unsere Stille-Zeit-Stunden.” Ein Raunen ging durch die Reihen. Karin starrte erschüttert auf den leeren Platz neben ihr. Würde sie wieder gesund werden? Könnten sie je wieder Hand in Hand lachend einen Einkaufsbummel machen und den hektischen Leuten zusehen? Wäre ihre Freundschaft gestorben, wenn sie sich sehen würden? Was würde nur aus ihr werden? So viele Fragen schossen der Freundin, die mit starren, aufgerissenen Augen da saß, durch den Kopf. ‘Nein!’, sie konnte es einfach nicht verstehen.
Steve malte mit dem Finger ein Herz auf sein Pult und ging in der Zeit zurück. All die wunderschönen Momente mit ihr drängten sich in seinen Kopf. In einem saß er mit ihr in dem romantischen Café, sie aßen Eis und ihre Hand hatte sie auf seine gelegt. ‘Danke’, hauchte sie ihm noch zu, dann verblassten die Bilder der Erinnerung und er kehrte in die Realität zurück. Steves Augen brannten. Glasig war sein ängstlicher Blick auf seine Hände gerichtet und er versuchte all das, was in so kurzer Zeit geschehen war, zu verarbeiten. Ganz leise, so dass er sich sicher war, keiner würde ihn hören, flüsterte er: “Ich liebe dich, Nele.” Er schluckte. Hoffentlich könnte sie ihn je wieder küssen. Hoffentlich würden sie sich je wieder sehen. Hoffentlich könnte sie ihm je wieder die Hand halten. Hoffentlich könnten sie sich je wieder umarmen. Hoffentlich könnten all ihre gemeinsamen Träume noch wahr werden. Hoffentlich … Steve schaffte es nicht mehr. Die Tränen stiegen in ihm hoch und er brachte nicht genug Kraft auf, um sie zurückzuhalten. Ihm wurde schwarz vor den Augen und plötzlich war es wieder hell. Er fühlte sich elend, wenn sie jetzt hier gewesen wäre, hätte er ihr einen Blick zugeworfen, sie hätte verstanden und hätte gefragt ob sie auf Toilette dürfe. Danach hätte er auch gefragt und wenn sie zusammen redeten, vor der Toilette, ging es ihm wieder besser. Doch sie war nicht da. Er musste es alleine schaffen. Seine Hand streckte schlaff in die Höhe. “Ja, Steve?”, fragte der Lehrer.
“Dürfte ich auf die Toilette?” “Natürlich, bitte.” Steve ging kraftlos auf die Tür zu und setzte sich davor mit einem Satz hin. “Nele”, flüsterte er sehnsüchtig. “Nele.”

Felicia war ein Mädchen im Alter von 12 Jahren. Ihre dunkelblonden Wellen umrahmten ihr Gesicht, wie die Mähne eines Löwen, vielfarbige Augen stachen wie gemalt heraus und obwohl ihre Nase etwas größer war, als andere, blieb sie ungeschminkt. Felicia war sehr beliebt in ihrer Klasse, doch die Anzahl ihrer besten Freunde beschränkte sich auf vier. Dazu kamen zwei weitere, die allerdings nicht auf ihre Schule gingen, sondern in Österreich lebten.
Dieser Morgen war zum ersten Schultag auserkoren und somit kam Felicia in die 6. Klasse. Ihre Ferien waren zwar sehr schön gewesen und sie hatte auch eine Zeit auf Mallorca verbracht, aber doch freute sie sich, ihre Freunde wiedersehen zu können. Nach einem fröhlichen Wiedersehen also, schritten die Freundinnen gemeinsam die Treppe zu ihrem Klassenzimmer hoch und berichteten sich die neusten Ereignisse. Ihre eine Freundin war in China gewesen und erzählte eine Menge über das fremde Land und die fremde Kultur, von der sie fasziniert gewesen war. Die andere hatte ihre Ferien bei ihrer Freundin verbracht, die in Italien wohnte, und erzählte, dass sie einen riesigen Spaß gehabt hatte. Nina hatte sogar die halbe Welt mit ihrem Vater besichtigt, während Julia Tag für Tag zu Hause gesessen, sich gelangweilt und darauf gehofft hatte, dass die Schule wieder anfangen würde.
Das Klingeln unterbrach Julias Erzählung, die gerade davon berichtete, wie sie über Internet einen sehr netten Jungen kennengelernt hatte, und die Freundinnen setzten sich an ihre Plätze. Zwei neue Gesichter waren aufgetaucht, beide gehörten zu Jungen.
"Guten Morgen, Kinder, schön euch wieder zu sehen", begrüßte Frau Meier die Klasse herzlich und strahlte. "Zu allererst stelle ich euch die beiden Neuen vor, das sind Fred und Julian", sie zeigte zuerst auf den braunhaarigen, dünnen Jungen, der mit einem komischen Gesichtsausdruck, der alle zum Lachen brachte, an die Tafel schaute, und danach auf einen braungebrannten, dunkelblonden Neuen, der eine Reihe vor Felicia Platz genommen hatte und nicht ganz so mager aussah, wie Fred. "Sie kommen beide aus der Schweiz und werden ab heute mit euch den Unterricht besuchen."

- Beides zwei ältere Geschichten (man kann es "Anfänge", "Teile" oder sonst was nennen), die ich beim Herumstöbern in meinen Ordnern gefunden habe, aber auch wirklich nicht die Besten

Homepage Erstellung und Pflege: Superweb Homepage-Erstellung