Technische Daten:

* Prozessor: HuC6280 (6502 kompatibel)
   - 8-Bit - 7,16 MHz 16-Bit Grafik

* RAM: 8 KB

* Video-RAM: 64 KB
   * Grafikausgänge: TV/RGB
   * Grafikauflösung: 216×224 und 320×224;
      512×256 im Interlaced-Modus, 32 - 512
      Farben

* Farbpalette: 512 Farben

* Sound: 6-Kanal, Stereo sound

* Speichermedien: HU-Card (bis zu ca. 2 MB) und SHU-Card (bis zu ca. 8 MB), CD-ROM, Super-CD-ROM    

* Sprites: 64 gleichzeitig (dabei max. 16×16 Pixel und 16 Farben pro Sprite)

* Maße: 135x140x40mm

1987 warf der Elektronik-Riese NEC (in Zusammenarbeit mit Hudson Soft), die legendäre 8-Bit Konsole PC Engine, auf den japanischen Markt. Fälschlicherweise wird die kleine weisse Kiste, bis heute oft als 16-Bit Konsole bezeichnet, da sie einen Grafikprozessor mit 16-Bit Struktur besass.

Wegen der grossen Nachfrage im Mutterland, veröffentlichte NEC die Konsole wenig später (1989) unter dem Namen Turbo Grafx 16 auch in den USA. Den Weg nach Europa, schaffte die kultige Kiste bedauerlicherweise nie. Gerüchten zufolge, sollen allerdings einige PAL Exemplare, in Spanien bzw. Portugal ausgeliefert worden sein.

Das ist ein Grund, warum die PC Engine bis heute einen sehr hohen Marktpreis, bei den Internet Auktionshäusern erziehlt (in gutem Zustand, nicht unter 50 Euro !). Eine Anschaffung lohnt sich deshalb schon, aus Sammlergründen.

Unter den unzähligen Nachfolgern, die sich grösstenteils nur optisch von einander unterschieden, ist vor allem die erste Konsole mit integriertem CD Laufwerk, die Turbo Duo, hervorzuheben.

Lange vor Sony´s Playstation oder dem nie erschienenen CD Laufwerk, für das Super NES, nämlich bereits Ende der 80ér Jahre, brachte es NEC fertig, die CD als gängiges Medium, für Videospiele auf dem Markt zu etablieren.

Die CD-Spiele für das sogenannte Super CD-ROM² System, lösten nach dem Erscheinen, langsam aber sicher, das bisherige Medium, die HU-Card (scheckkartengrosse Speicherkarten) ab.

Leider blieb dem 32-Bit Nachfolger PC FX, der grosse Erfolg seiner Vorgänger verwährt und der bis dahin renomierte Konsolen-Hersteller NEC, beendete zum Bedauern vieler treuer Fans, sein Angagement auf dem Spiele Markt.

Die PC Engine war vor allem bekannt für rasend schnelle Shooter, wie R-Type, Lords of Thunder oder Gunhead. Ausserdem hatten hier beliebte Videospiel-Charaktere, wie der putzige Nean-
dertaler Bonk (aka PC Kid) oder Bomberman ihre ersten grossen Auftritte.

In spielerischer Hinsicht, bleiben ausserdem die bis dato ersten 5-Spieler Gefechte in Erinnerung (Bomberman). Man kann mit Fug und Recht behaupten, das das Multiplayer-Genre,  hier seinen Ursprung hatte.

Für wohl kaum eine andere Konsole, wurden skurrilere Spiele veröffentlicht. Hervorheben möchte ihr hier vor allem, Cho Aniki ( total abgedrehter, Shooter mit 2 glatzköpfigen Body-
buildern, die u.a. Specialmoves ala Streetfighter vollführen können) oder die mit Fäkalhumor gespickten Games, Toilet Kids (Ein kleiner Junge wird beim Verrichten seines Geschäfts, das Klo runtergespült und findet sich in einem Shoot em Up wieder, in dem er ekligen Exkrement-Geschossen ausweichen muss) und Kato & Ken (Jump and Rund, in dem sich zwei durchgeknallte TV Modeatoren, mit diversen Pfurz und Sch.... Attacken gegen ihre Gegner wehren).

Im Lauf der Jahre, wurden für die PC Engine zudem zahlreiche Hardware-Erweiterungen angeboten. Zu den Kuriosesten, zählen wohl der Karaoke-Aufsatz (CD Player der auf die Konsole gesteckt wurde), ein spezieller Controller für Pachinco Spiele (flipperähnliche Glücksspiel-Automaten aus Japan), ein Rucksack mit Rumble-Funktion, sowie ein Grafiktablett mit dem man mit einem einfachen Malprogramm, Bilder auf den Bildschirm zaubern konnte.

Für Fans und Alle die es noch werden wollen, seien hier noch die seltensten und leider auch teuersten Hardware-Varianten der PC Engine erwähnt. Hierzu zählen an erster Stelle sicherlich die sog. PC Engine LT (eine labtop-
artige, transportable Spielekonsole), sowie die japanische Handheld Variante, namens PC Engine GT (in den USA unter dem Namen Turbo Express bekannt). Beide Geräte waren in der Lage, HU-Cards abzuspielen und das auf jeweils sehr hochwertigen Displays. Sega´s später erschienene tragbare Konsole Game Gear, konnte hier in Sachen Farbbrillianz und Auflösung, bei weitem nicht mithalten.

Auch die ursprünglich als PC Engine Nachfolger vorgestellte Super GRAFX Konsole, dürfte vor allem für Sammler äusserst interessant sein. Einerseits wegen der futuristischen Form und aufgrund der Tatsache, das insgesamt nur sieben Spiele hierfür erschienenen sind (darunter eine exzellente Version von Ghouls ´n Ghosts).

Ich glaube ihr habt im Laufe meines Berichts gemerkt, das die PC Engine, zu meinen persönlichen Lieblingskonsolen gehört. Auch heute hole ich sie immer noch regelmässig aus der Abstellkammer, um eine Runde zu zocken. Schade ist nur, das dieses Schmuckstück nie offiziell den Weg nach Europa gefunden hat.  

Umso beschwerlicher und kostspielig ist es heutztage, an Spiele und vor allem Peripherie-
Geräte, wie Joypads zu kommen. Neben dem Neo Geo, ist die PC Engine definitiv die interessanteste Japan-Only-Konsole.

       Mehr Informationen findet ihr unter:

            www.planet-pcengine.de

               www.pixel-heroes.de


TN