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Elvira - Mistress Of The Dark (Accolade, 1990)

In einer Zeit vor unserer Zeit, erfand Interplay mit ?Alone in the Dark? das Horrorgenre. Völlig unwissende Grünschnäbel unter den heutigen Videospielredakteuren behaupten sogar, Capcom hätte mit ?Resident Evil? ein neues Genre erschaffen. Bullshit! Bereits anno 1990 spaltet Accolade mit seiner Versoftung des B-Movie Klassikers Elvira Mistress of The Dark, die Spielergemeinde und erfand ganz nebenbei das Horrorgenre.

Das Spiel hat mit dem B-Movie Klassiker eigentlich wenig gemeinsam. Im Film erbt Elvira, die als Showstar kein besonderes Glück hat, unverhofft ein heruntergekommenes altes Haus (sammt magischem Kochbuch!). Schnell geraten die Spießergemeinde und die exzentrische Elvira aneinander und es entbrennt ein irrwitziger Kampf zwischen der Gemeinde und Elvira.

Auch im Spiel erbt Elvira. Allerdings diesmal ein ganzes Schloss. Elvira ständig klamm und in Geldnöten, träumt schon davon hier ein zweites Neuschwanstein zu eröffnen, in dem der Rubel nur so rollt. Leider hat Elvira die Rechnung ohne Ihre Urururgroßmutter Emelda gemacht, die sammt einer riesigen Horde ekelhafter Kreaturen, von den Toten auferstanden ist. Das ist natürlich sogar für Elvira etwas zuviel des Guten!

Und hier kommt Ihr in Spiel. Ihr seit eine Art ?Aushilfsghostbuster?, den Elvira anheuert um den Untoten entgültig zu ewiger Ruhe zu verhelfen. Bevor Ihr euch allerdings ins Abendteuer stürzen könnt, werdet Ihr erst mal vom ebenfalls untotem Hauptwachmann in eine modrige Zelle geworfen! Elvira ist natürlich begeistert, dass Ihr euch gleich als völlig Hilflos erweist und Sie euch auch noch aus der Zelle befreien muss. Höchste Zeit zu beweisen, dass Ihr nicht der Strohsternbastler seid, für den Elvira euch nun hält und ein echter Ghostbuster seit der sein Geld wert ist!

Zu Beginn des Spiels seit Ihr recht spärlich ausgerüstet. Ein Messerchen, ein paar Zaubertränke für Angriffzauber und zur Energieerneuerung, sind so ziemlich alles was Ihr bei euch habt. Macht aber nichts, denn schon bald werdet Ihr beim durchsuchen der unzähligen (genauer gesagt an die 800) Schlossräume fündig und Ihr könnt euch mit allerlei mittelalterlichen Waffen, Schilden und Rüstungen ausstaffieren.

Diese Ausrüstung ist auch dringend nötig, denn sofort werdet Ihr von allerlei totbringenden Schlossbewohnern attackiert, die euch nach dem Leben trachten. Anfänglich sind dies Hauptsächlich untote Burgritter, mit Morgenstern bewaffnet Mönche (die etwas an die Ringgeister aus Herr der Ringe erinnern) oder Zombiekobolden die euch mit Ihren Krallen die Gedärme aus dem Leib reißen wollen. Diesen Kreaturen, ist ja noch mit Standartwaffen wie Schwert oder Äxten beizukommen. Denn diese 08/15 Gegner sind nur Vorgeplänkel auf das, was noch kommt!

Um nämlich an wirklich wichtige Utensilien zu gelangen, die die Handlung des Spiels voranbringen, müsst Ihr euch schon einiges einfallen lassen! So ist es nun vor allem eure Aufgabe, euch auf die Suche nach sechs Schlüsseln zu machen, um damit eine Truhe zu öffnen in der sich eine Schriftrolle befinden soll, die dem Spuk im Schloss eine Ende macht...

So weit sind wir aber noch nicht. Wie im Film, gilt es auch bei Elvira das magische Kochbuch zu finden, mit dem Elvira euch allerlei Zaubertränke mixen kann. Diese Zaubertränke sind unbedingt nötig, um Ihm Spiel voran zu kommen. Sie helfen euch diverse Kobolde zum flambieren, Ritter mit Blitzen aus Ihrer Rüstung zu stoßen oder Mönche mit Magic Missels zu beschießen. Der Clou ist, daß dem Spiel dieses magische Kochbuch beiliegt (was Accolade auch zum kuriosestem Kopierschutz der Videospielgeschichte nutzt!). Im Kochbuch sind alle Zutaten aufgelistet, die Elviras für Ihre Zauberelixiere benötig. Diese müsst Sie nun, im Schloss suchen und entsprechend mixen.

Kommt es im Spiel zum Kampf (dem Ihr auch Teilweise entfliehen könnt), schaltet das Spiel in einen Kampfbildschirm, in dem Ihr in Echtzeit auf eure Gegner mit Schwert und Äxten einschlagen könnt oder Ihnen eure Zauber auf den Pelz brennt. Gewonnene Kämpfe steigern übrigens wie bei Rollenspielen üblich, die Fähigkeiten eures Spielers.

Die Kämpfe sind auch gleich einer der wenigen Schwachpunkte im Spiel. So könnt ihr nicht nur austeilen, sondern müsst auch versuchen Attacken der Gegner mit einfachen Mausklicks abzuwehren. Oft hängt es aber auch vom Zufall ab, ob man einen Schlag pariert oder Ihr das zeitlich segnet (Abspeichern!).

Sollte euer Spieler tatsächlich mal ein Bildschirmleben verlieren, wird das Ganze mit einigen der coolsten Sterbesequenzen der Videospielgeschichte ?belohnt?!
Ohnehin ist die Spielgrafik über jeden Zweifel erhaben! Sei es die Umgebungsgrafik im Schloss, Verließe, Irrgarten, Schlossgarten oder alle anderen Lokations, alles erstrahlt in einer bis dahin noch nie dagewesenen, herrlich animierten 32 Farben Farbenpracht!

Auch der Sound ist wunderbar stimmungsvoll und bringt die ?unheimliches Schloss? Atmosphäre super rüber. Sei es die Musikuntermalung im Spiel oder die tollen Soundeffekte inklusive Sprachausgabe. Wer sich das Spiel mal Nachts, zur Geisterstunde über die Stereoanlage reinzieht, sollte schon mal eine Doppelsaugfähige Windel anziehen!

Die ganze Grafik und Soundorgie, passt natürlich nicht mehr auf eine DD-Diskette, sondern kommt gleich auf fünf Disks daher. Umso lobenswerter, daß Accolade an eine für damalige Zeiten (und vor allen am Amiga), nicht übliche Festplatteninstallation gedacht hat.

Bis heute lege ich Elvira gerne noch mal in das knirschende Diskettenlaufwerk meines Amigas ein, da ich es neben Resident Evil oder Silent Hill, für eines der besten Horrorspiele aller Zeiten halte. Freunden des Horrorgenres, sind hier noch der etwas schwächeren Nachfolger Elvira II - The Jaws Of Cerberus oder Waxworks (ebenfalls von Accolade) ans Herz zu legen! Über den abstrusen Jump-and-run Ableger Elvira -  The Arcade Game, hüllen wir aber am besten den Mantel des Schweigens.


YT

Wertung 5 von 5 Sternen
Systeme: Amiga, PC

Spielsequenzen aus Elvira - Mistress of the dark (PC)

Samurai Shodown (SNK, 1993)

Anfang der 90ér Jahre begann eine grosse Prügel-Welle über die Spielewelt hereinzubrechen. Capcom´s Street Fighter 2 sorgte zuerst in der Spielhalle und dann auf dem Super NES für Furore.

Der japanische Automatenspiele Entwickler SNK, legte kurz darauf mit einem Street Fighter Clone, namens Fatal Fury (später auch bekannt als King of Fighters Serie) nach. Um der grosse Nachfrage nach frischer Prügelware nachzukommen, setzte die Edelschmiede wenig später, weitere 2D Adaptionen wie World Heroes und Art of Fighting, für die hauseigene Heimkonsole das Neo Geo um.

Langsam wurde es allerdings Zeit neuen Pep in das Genre zu bringen. Was lag da näher, als den Kämpfern Waffen in die Hand zu drücken und sie so ausgerüstet in die Kampf-Arena zu schicken.

Was dabei herauskam, war eines der besten 2D Kampfspiele aller Zeiten - Samurai Showdown !

Kurz etwas zur hanebüchenen Hintergrund Story. Wir schreiben das Jahr 1788. Der böse Weltbeherrscher Amakusa Shira Tokisada ist kurz davor, den gesamten Planeten in den Untergang zu treiben. 12 Recken verschiedener Herkunft und mit unterschiedlichen Waffen, versuchen dies in einem mittelalterlichen Turnier zu verhindern.

Unter den bekanntesten Kämpfern befinden sich u.a. der heroische Schwertmeister Haohmaru, ein geheimnisvoller Ninja namens Hattori Hanso, die groteske grüne Kreatur Gen An oder der degenfechtender Ritter Charlotte.

Zu der Neo Geo typischen Grafikpracht inkl. Riesen Sprites und dem aus Art of Fighting bekannten Zoom Effekt, gesellt sich ein wunderbar atmosphärischer Soundtrack. Der Schiedsrichter brüllt seine Anweisungen und die Kämpfer schreien in der jeweiligen Landessprache. Im Hintergrund ertönen grösstenteils mittelalterliche, japanische Klänge.

Die Arcarde Steuerung mit den  4 Action Buttons, sowie Joystick wurde wirklich perfekt umgesetzt. Selten wurde zu Hause so variantenreich und exakt gekloppt, wie in diesem Vorzeigetitel, für stolze Neo Geo Besitzer. Das Spiel beinhaltete zudem frische neue Ideen, wie ein "Wutbalken" oder aus dem Hintergrund geworfene Goodies. Zudem war es möglich, dem Kontrahenten die Waffe aus der Hand zu schlagen und ihn so kurzzeitig zu schwächen.

Der Schwierigkeitsgrad im Solomodus ist fordernd aber niemals unfair. Aufgelockert werden die Partien ausserdem, durch diverse Bonusgames (z.B. das Zerstückeln von Strohpuppen usw.).

Der Spielspass bei Samurai Shodown kannte wirklich keine Grenzen. Zusammen mit einem kampfbereiten Kumpel, konnte man sich wunderbare Wort- wie Bildschirmgefechte liefern.

Der Genreprimus Street Fighter, sah im Vergleich reichlich alt aus.
Diese Tatsachte und das positive Feedback der Fans spornte SNK natürlich an Umsetzungen, für andere Konsolen zu beauftragen.

Schliesslich konnten sich nur die Wenigsten zu dieser Zeit ein Neo Geo leisten. Erwähnenswert sind hier vor allem die grafisch abgespeckten Versionen für das Super NES, Segas Megadrive oder die  Handheld Konsole Game Gear. An die Klasse des Automaten / Neo Geos kamen sie naturgemäss aber nicht heran.

Die Spielereihe brachte es bis Heute auf insgesamt 5 Teile und einige schwache RPG-Ableger. Jeder der sich irgendwie für Prügelspiele begeistern kann, sollte dieses Spiel in seiner Sammlung stehen haben.

TN

Wertung 5 von 5 Sternen
Systeme: Neo Geo, Neo Geo Pocket, SNES, Megadrive, Gamegear, XBOX, Playstation, Playstation 2, PC

Japanischer Werbespot zu Samurai Shodown 2

Comix Zone (Sega, 1995)

Bei Comix Zone handelt es sich um ein seitlich scrollendes Beat´em up, in bester Tradition von Spieleklassikern wie Final Fight (SNES) oder Streets of  rage (Mega Drive). Leider ist dieses arcadelastige Genre mittlerweile komplett ausgestorben.

Die Hintegrundstory ist ziemlich abgedreht. Der mässig erfolgreiche Comic Zeichner Sketch Turner, wird von seinem selbst erfundenen Erzbösewicht Mortus unsanft in sein eigenes Comicheft befördert. Mortus und Sketch wechseln ab sofort kurzerhand die Rollen. Fiktion und Realität beginnen sich zu vermischen. Als Sketch wieder zu sich kommt, begrüsst ihn auch schon ein weiter Character seiner Heftreihe. Die attraktive Alissa Cyan versorgt den wackeren Comiczeichner ab sofort mit nützlichen Tips und allerlei frei im Spiel ensetzbaren Extras wie Messer, Heiltränke oder Dynamit.

Was Comix Zone von herkömmlichen Sidescrolling Beatém ups unterscheidet, ist definitiv der originelle Grafikstil. Anstatt sich linear von links nach rechts in den Leveln fortzubewegen, hangelt sich der Spieler von Bild zu Bild, innerhalb eines interaktiven Comichefts und vermöbelt diverse Monster und Schurken.Die Präsentation kommt passenderweise äusserst bunt und knallig daher.

Wer anfangs über die arg simpel geratene Steuerung die Nase rümpft (jeweils eine Taste für Sprung und Kampfattacke), wird schnell angenehm überrascht sein. Mithilfe der Richtungstasten stehen euch etliche Schlag- und Trittkombinationen zur Verfügung. Allerdings sei hier Vorsicht angebracht. Besonders durchschlagende Schlagcombos, lassen die Energieanzeige gefährlich schrumpfen. Das wilde Gekloppe wird durch allerlei Rätseleinlagen, wie versteckte Schalter oder brüchige Wände die ersteinmal gesprengt werden müssen aufgelockert.

Allerdings ist auch hier nicht alles Gold was glänzt. Die dudelige Hintergrundmusik, sowie die kratzigen Soundeffekte kann man gelinde gesagt als ?mässig? bezeichnen. Soundtechnisch wäre auch zum Zeitpunkt der Erstveröffentliching, wesentlich mehr drin gewesen. Zu alledem gesellt sich ein harscher Schwierigkeitsgrad, sowie die eine oder andere unfaire Stelle. Continuous oder Rücksetzpunkte, sind schlicht und einfach nicht vorhanden. Ist das virtuelle Bildschirmleben erst einmal ausgehaucht, ist Schluss mit lustig. Der Spieler ist gezwungen, das Spiel wieder ganz von vorne zu beginnen oder das Joypad genervt in die Ecke zu feuern (in der 2002 erschienenen Umsetzung für den GBA, wurde dieses Manko übrigens ausgemerzt).

Fazit:
Schlussendlich kann man sagen, das Licht und Schatten bei Comix Zone sehr nah beinander liegen.
Sollte man aber mit den gelegentlichen auftauchenden Frustmomenten zurecht kommen, bekommt der Spieler ein äusserst kurzweiliges Actionspiel präsentiert. Der aussergewöhnliche Grafikstil und das intuitive Spielerlebnis, sind auf jeden Fall die 800 Wii Points für den Download wert. Solltet ihr noch ein Mega Drive euer Eigen nennen, solltet ihr natürlich auf das Original Mudul zurückgreifen. Bei Ebay sollte das Teil für max. 10 Euro zu haben sein.

TN

Wertung 3 von 5 Sternen
System: Mega Drive
Erschienen für: Gameboy Advance, PS2, PSP ( enthalten in der Mega Drive Collection )

Der erste Level von Comix Zone im Schnelldurchlauf
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