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Darüber diskutiert die Welt
I Know You Know?
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Liebesdank
Jetzt möchte ich dir endlich einmal danken,
dass du mich schon so lang ertragen hast,
meine Zerissenheit und mein Schwanken
und all den ungebändigten Ballast,
den ich so einfach auf dich wälzte, um befreit
mein Menschsein männlich zu vollenden.
Wie oft lag diese Heldenhaftigkeit
in deinen lieben Händen!
Oft fände ich mich in dir gerne wieder,
doch immer wieder finde ich nur dich,
so atmest du in jedem meiner Lieder,
so lieb ich dich.
Vielleicht stand es in den berühmten Sternen,
dass ich dich traf. Doch das stand nicht darin:
Ich habe noch so viel von dir zu lernen,
bis ich dir nahe bin.
Du hast geweint, wenn ich mich selbst beweinte,
du warst bei mir, wenn ich mich nicht mehr fand,
du warst es, die das Ungereimte
in mir so oft zu einem Vers verband.
Oft fände ich mich in dir gerne wieder,
doch immer wieder finde ich nur dich,
so atmest du in jedem meiner Lieder,
so lieb ich dich.
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Selbst wenn es nichts mehr gäbe
Selbst wenn es nichts mehr gäbe,
was mich hält,
dann hielte mich noch,
dass mich nicht mehr hält.
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Gut zu fühlen, dass der Wind
Gut zu fühlen, dass der Wind
mit den Wellen sich vereint,
dass der Finsternis zum Trotz
eine Sonne immer scheint.
Gut zu fühlen, dass der Drang,
seine Seele auszuleeren,
schweigen kann, obwohl man weiß,
er wird immer wiederkehren.
Gut zu fühlen, man kann weiter
untergehen und überschäumen,
während dessen unverformt
sich die Verse selbst erträumen.
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Einen braucht der Mensch zum Treten
Wohin soll der Mensch sich wenden,
wenn er mal auf hundertachtzig ist?
Soll er seine Haut verpfänden,
oder wird er besser Terrorist?
Nein es gibt ein ganz
probates Mittel,
um den Alltagsfrust zu überstehn.
Dazu braucht man keinen Doktortitel,
man löst mit einem Türken das Problem.
Einen braucht der Mensch zum Treten,
einen hat er immer, der ihn tritt.
Zwischendurch verbringt er seine Zeit mit Beten,
und ansonsten läuft er irgendwo mit.
Wohin soll der Mensch sich wenden,
wenn er hilflos ist und nicht mehr weiter kann?
Soll er seine Haut verpfänden,
klopft er beim Herrn Pfarrer an?
Nein, es gibt ein ganz probates Mittel,
damit löst man diesen Fall geschwind.
Dazu braucht man keinen Chafarztkittel,
man schafft sich eine frau an und ein Kind.
Einen braucht der Mensch zum Treten,
einen hat er immer, der ihn tritt.
Zwischendurch verbringt er Zeit mit Beten,
und ansonsten läuft er irgendwo mit.
Wohin soll der Mensch sich wenden,
wenn er mal ganz oben ist?
Soll er alles an die Wohlfahrt spenden,
oder wird er besser offiziell Faschist?
Nein, es gibt ein ganz seriösres Mittel,
um nicht ganz allein zugrung zu gehen.
Dazu nützt auch mal ein Doktortitel,
man löst mit einem Endsieg das Problem.
Einen braucht der Mensch zum Treten,
und statt dass er sich mal selber tritt,
zieht er lieber - wenn auch ungebeten -
alle anderen in seinen Abgrund mit.
Einen braucht der Mensch zum Treten,
und statt dass er sich mal selber tritt,
zeiht er lieber noch mit Pauken und Trompeten
alle anderen in seinen Abgrund mit.
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Ach, diese schöne Stunde
Ach, diese schöne Stunde
und Rausch und Überfluß
und du an meiner Seite -
und Kuss für Kuss
gefallen wir uns besser.
Ist das nicht fies?
Die Welt liegt unterm Messer -
und wir im Paradies.
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Hab so eine Sehnsucht
Hab so eine Sehnsucht, mich aufzuspüren,
mich in den Griff zu kriegen,
und scheitere oft schon am Buchstabieren,
und dann bleib ich meistens liegen.
Zwischen Rausch und Askese, halb Heiligenschein,
halb Auswurf der Hölle, ich schwebe
und pendle mich meistens nicht mehr ein -
un doch: ich lebe. Ich lebe!
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Die Türen verriegelt
Die Türen verriegelt. Die Stürme verbannt.
Zu wissend, um noch zu ahnen.
Erst haben wir alles umbenannt,
jetzt scheitern wir an den Namen.
Herrschaft der Gifte: Sie heißen Nacht
und schlaflos und Einseimkeit.
Wer sich, wie wir, um den Tag gebracht,
dem endet die endlose Zeit.
Kein Fenster, kein Duft, ach, wär nur ein Baum,
ein Stückchen Himmel zu sehen.
Zwischen Suchen und Sucht, zuviel und kaum
verlernten wir zu überstehen.
Da war doch mal Sonne und Mittelmeer,
da tönten doch Rosen und Licht -
jetzt lasten die Nächte als Narben schwer
auf unserem verhuschten Gesicht.
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Immer ist Ort und Stunde
Immer ist Ort und Stunde.
Immer bist du gemeint.
Und es ist jede Wunde
einmal zu Ende geweint.
So viele Schritte gegangen,
egal wohin sie geführt.
Hauptsache angefangen,
ab und zu Leben gespürt.
Immer ist wieder und weiter
Immer - das bist du.
Die Tore öffnen, und heiter
schreitet der Tag auf dich zu.
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